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Nebenniere
27.08.2017, 15:10
Hallo allerseits,

mich würde es interessieren ob es hier noch andere schwule oder lesbische Mediziner gibt, bzw. wie ihr mit eurer sexuellen Orientierung im beruflichen Alltag umgeht. Also wissen eure Kollegen Bescheid, oder behaltet ihr das eher für euch? Wie sind die Reaktionen, ist das alles total selbstverständlich und unspektakulär oder haben auf Arbeit Andere ein Problem damit, bzw. wie reagiert ihr dann darauf?

Ich freue mich natürlich auch zu erfahren ob jemand in seiner Abteilung andere schwule oder lesbische Kollegen hat und wie die mit ihrer Orientierung umgehen, bzw. wie die Reaktionen der Kollegen darauf sind.

Natürlich können sich auch gerne Leute melden die bi-, transsexuell usw. sind und selbstverständlich nicht nur Ärzte sondern auch die Kollegen aus den ganzen anderen medizinischen Berufen.

Ich bin übrigens selbst schwul, meine Kollegen wissen darüber allerdings nicht Bescheid.


Gruß Nebenniere

Feuerblick
27.08.2017, 15:26
Ich finde diese Art von Fragen immer irgendwie seltsam. Wozu muss man das wissen? Und wieso sollte man keine homosexuellen Kollegen haben?
Ich denke, natürlich wird jeder von uns homosexuelle, bisexuelle und heterosexuelle Kollegen haben. In medizinischen Berufen, an der Supermarktkasse und wo auch immer. Gehört doch zum normalen Leben dazu. Aber was hat das im kollegialen Miteinander zu suchen? Was ist daran in einer modern denkenden Umgebung so besonders, dass jemand auf das eigene oder beide Geschlechter steht oder eben nicht?
Mich persönlich interessiert nicht die Bohne, was meine Kollegen in ihrer Freizeit treiben. Das gilt übrigens auch für den größten Teil meiner Mitmenschen - bei diesen interessiert es mich nur dann, wenn ich an der betreffenden Person näher, sprich beziehungstechnisch/sexuell interessiert bin. Ansonsten isses mir schlicht wurscht!
Käme ein Kollege oder eine Kollegin zu mir und würde sich outen, meine Antwort wäre "Ja, und? Ist doch nix Besonderes..."

Ergo: Ja, ich habe und hatte immer homosexuelle Kollegen, Schulkameraden, Bekannte. So what? Sind die dann besser, schlechter, was Besonderes? Finde ich persönlich ja nicht.

Im übrigen wirst du mittels Suchfunktion feststellen, dass wir hier sogar mal einen entsprechenden Partnervermittlungsthread hatten.

Coxy-Baby
27.08.2017, 15:35
Mensch mensch, schwule und lesbische Ärzte, was es heute nicht alles gibt.

Feuerblick
27.08.2017, 15:44
Mensch mensch, schwule und lesbische Ärzte, was es heute nicht alles gibt.
Schlimm, schlimm :-)) :-)) :-))

Brutus
27.08.2017, 16:02
Mensch mensch, schwule und lesbische Ärzte, was es heute nicht alles gibt.
Ja! Und das ist soooooooo ekelig. Und diese Heterosexuellen! Solche Schweine! :D :D :D

Rettungshase
27.08.2017, 16:22
Es ehrt alle, die bislang geantwortet haben, dass die sexuelle Orientierung ihnen völlig egal ist.

Je nachdem wie man sozialisiert ist und wo man arbeitet, kann ich mir schon vorstellen, dass das für die Betroffenen ein sensibles Thema ist, bei dem man sich Gedanken macht, wie man damit im Kollegenkreis umgeht.
Als die Tochter eines Chefarztes in meiner sehr ländlichen Heimatregion sich vor knapp 12 Jahren geoutet hatte, war das für den Vater leider ein großes Drama.

Ansonsten habe ich zwei ärztliche Kollegen, von denen man von der Homosexualität weiß und es ist in der Tat egal.
Wie mit Religiosität, Hobbies, Kindern, sexueller Orientierung etc. passt auch hier: Leben und leben lassen. Wenn man damit nicht übertrieben hausieren oder gar missionieren geht, isses wurscht.

Feuerblick
27.08.2017, 16:24
Och, was Dramen angeht, kann ich (dörfliche Umgebung) aus dem privaten Umfeld auch so einiges bieten incl. "enterben"... Dennoch: Ich frage meine Mitmenschen nicht nach ihrer sexuellen Orientierung. Und wenn sies mir meinen erzählen zu müssen - ja, und?

Lava
27.08.2017, 18:27
In meinem beruflichen Umfeld gibt es auch eine ganze Reihe Schwuler und Lesben. Bei mir hat sich niemand mit "Hi, ich bin xxx und ich bin schwul" vorgestellt. Man bekommt es einfach irgendwann mit und ich hab auch nie erlebt, dass es mal thematisiert wurde :-nix

morgoth
27.08.2017, 18:52
Vielleicht kann man ja auch besser antworten, wenn man den Hintergrund des TE kennt. Wenn man bisher nur im Bruder-Franz-von Krankenhaus gearbeitet hat, nachdem man das Vorstellungsgespräch bei Schwester Immaculata-Innocentia hatte, hat man eventuell mehr Bedenken, als in einem 1000-Betten-Haus, wo die Kollegen eh in der Masse untergehen ...

Feuerblick
27.08.2017, 18:57
Ich frage nochmal: Was soll es die Kollegen denn interessieren oder angehen? Ändert das irgendwas an der Qualifikation? MÜSSEN die es für irgendwas wissen? Ist es irgendwie beruflich von Interesse, auf wen man steht oder nicht?
Das ist der Teil, der mir bei solchen Fragen immer komplett unklar ist. Ich meine... ich als Hetero renn ja auch nicht rum und erzähle, auf wen ich so stehe.

Lava
27.08.2017, 19:00
Vielleicht kann man ja auch besser antworten, wenn man den Hintergrund des TE kennt. Wenn man bisher nur im Bruder-Franz-von Krankenhaus gearbeitet hat, nachdem man das Vorstellungsgespräch bei Schwester Immaculata-Innocentia hatte, hat man eventuell mehr Bedenken, als in einem 1000-Betten-Haus, wo die Kollegen eh in der Masse untergehen ...

Auch in dem kleinen, katholischen Haus, in dem ich gearbeitet habe, gab es Schwule und Lesben :-nix

Nebenniere
27.08.2017, 19:06
Also ich bin aus persönlicher Betroffenheit eben einfach nur neugierig, wie es anderen Ärzten mit nicht heterosexueller Orientierung im Beruf so ergangen ist. Ich kenne eben persönlich keine anderen schwulen/lesbischen Kollegen, deshalb frage ich hier.

Es behauptet ja auch niemand dass die sexuelle Orientierung jemanden angeht, interessieren müsste und erst recht nicht, dass sie mit der Qualifikation zu tun hat. Aber oftmals ist sie den Kollegen dann eben doch nicht völlig egal und spielt irgendwie eine Rolle, inwieweit das wollte ich ja mit der Frage heraus finden.

Ach ja, wenn irgend ein Hetero auch nur ein Wort von seiner Partnerin/Partner erwähnt, mit Kollegen in irgend einer Form über seine Partnerschaft spricht oder gar Partner/Partnerin zu einer Betriebsfeier mitbringt, dann hat er damit bereits deutlich gemacht, dass er hetero ist.

Feuerblick
27.08.2017, 19:18
Hehe, vielleicht erschließt sich sowas für mich einfach nicht, weil ich noch nie im beruflichen Umfeld meine privaten Beziehungen erwähnt habe und Betriebsfeste meide, wie die Pest und wenn ich dran teilnehmen müsste (ich hoffe, es wird mir auch weiterhin erspart bleiben), dann NIEMALS einen Partner dorthin mitnehmen würde. Warum auch? Ist ja mein berufliches Umfeld, nicht seins.

Aber falls es dir hilft: Bisher habe ich im beruflichen Umfeld in diversen Bereichen nicht erlebt, dass Homosexualität irgendwie ein Problem gewesen wäre oder dass es jemanden mehr interessiert hätte als die Tatsache, dass ein heterosexueller Kollege verheiratet oder geschieden ist. Solche Dinge haben im professionellen Umgang nix verloren, finde ich.

Ob man sich mit Kollegen dann besonders gut versteht, sich anfreundet und die deshalb mehr erfahren, steht auf einem anderen Blatt.

Absolute Arrhythmie
27.08.2017, 19:40
Also ich rede mit Kollegen nicht über meine sexuelle Präferenzen, und ebenso wenig interessieren mich die meiner Kollegen.

Feuerblick
27.08.2017, 19:46
Danke! Ich dachte schon, ich wäre alleine mit dieser Einstellung... :-))

WackenDoc
27.08.2017, 19:46
Es hat doch eher weniger mit dem Arbeitsumfeld "Krankenhaus" als eher der allgemeinen Einstellung in der Gegend zu tun. Und davon wird es doch abhängen, wie offen oder nicht man damit umgeht.

Fr.Pelz
27.08.2017, 20:31
Mit manchen Kollegen tauscht man sich ja auch über privaten Kram aus. Ich hab letztens einem Kollegen etwas von meinen Kindern erzählt, er sagte daraufhin, dass er auch gerne Kinder hätte, aber das für ihn und seinen Partner leider nicht so einfach wäre...und so haben wir halt ein wenig über das Thema geredet. Also er geht offen damit um und ich hab jetzt nicht mitbekommen, dass er irgendwie deswegen diskriminiert worden wäre.
Ansonsten haben wir auf der Nachbarstation einen ziemlich tuntigen Pfleger, der ist kürzlich zur Stationsleitung aufgestiegen, also scheint es sich nicht auf seine Karriere ausgewirkt zu haben. Und dann gibt es sicher noch x Mitarbeiter, von denen ich es nicht weiß, weils mich nicht interessiert und weil sie in unserem großen unkonfessionellen Haus nicht weiter auffallen.

][truba][
27.08.2017, 20:35
Also, ich kenne mehr schwule Pfleger als Ärzte.
Dafür, dass die Männerquote bei den Ärzten (noch) höher ist, scheint es prozentual weniger zu geben (oder man sagt es dort einfach seltener). Ist jetzt aber keine randomisierte und doppelblinde Studie.

Mir ist das allerdings ziemlich Wurscht!

P.S.: Doch, ich hab ne homosexuelle Kollegin. Die war da aber ganz offen und für mich ist es so normal, dass ich nicht mal gleich an sie gedacht hab :-top

tragezwerg
28.08.2017, 18:54
Habe sowohl am katholischen Haus als auch am Maximalversorger viele homosexuelle Kollegen kennen gelernt. Oft erfuhr ich ähnlich wie Fr. Pelz im Gespräch in einem Nebensatz von der sexuellen Orientierung der Kollegen (bei einem Kollegen, der immer von seiner "besseren Hälfte" redete, hab ich allerdings ne Weile gebraucht, bis ich es kapiert hatte. Ungefähr dann, als die bessere Hälfte sich als "Jürgen" entpuppte :-D)
So sollte es ja auch sein, dass man Kollegen entspannt von seinem Lebenspartner egal welchen Geschlechts erzählen kann!
Unter Assistenten und Fachärzten wird bei uns definitiv keiner wegen seiner Homosexualität gemobbt. Wie das in den oberen Etagen ist weiß ich nicht.

Meuli
28.08.2017, 19:09
Ich kenne einen schwulen Chefarzt ...