PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anatomie Tipps und Tricks



chesspuma99
30.08.2017, 20:57
Hallo Forum-Mitglieder,


ich werde im Oktober mein Medizinstudium beginnen und habe mir gedacht, ein wenig wenigstens in die Anatomie hineinzuschauen. Aus diesem Grund habe ich mir die Prometheus Anatomie Atlanten zugelegt und bin nun echt ratlos...

Muss ich (auch in Hinblick aufs Physikum) wirklich jeden kleines Knochen, Muskel und jede auch so winzige Körperregion draufhaben? Wie schaffe ich es denn diese 3 Bände auswendig zu lernen? Muss ich das wirklich machen? Ich bin da wirklich gerade ratlos und würde mich freuen, wenn ich ein wenig Hilfe von erfahreneren Medizinstudenten erhalten könnte.


LG
chesspuma99

Kiddo
30.08.2017, 21:18
Hallo.

Fürs Physikum brauchst du das definitiv nicht alles parat haben. Im Semester brauchst du da schon bedeutend mehr, aber keine Sorge, du wirst nicht gleich durchfallen, wenn du nicht alle markierten Strukturen benennen kannst. Das wie viel variiert selbst innerhalb der gleichen Uni von Dozent zu Dozent. Zumindest war es bei uns im Präpkurs so. In der Klausur waren so ganz kleine Strukturen auch nicht gefragt.

Ich weiß gar nicht, ob ich jetzt schon vorlernen würde. Das wirst du dir kaum alles behalten können bis du es wirklich brauchst. Genieß lieber die freie Zeit etwas oder arbeite schonmal etwas von deinem KPP ab.

Lg. Kiddo

toitoi16
30.08.2017, 22:48
hey, also ich schließ mich Kiddo auch an. Anatomie ist viel, keine Frage und wenn man die drei dicken Bücher sieht möchte man am liebsten alles sofort abhaken. Aber wenn du im Oktober erst beginnst schau doch erst einmal welche Prüfungen im Ersten Semester auf dich warten, für meisten bedeutet das schon ein paar lange Nächte. Rein theoretisch könntest du ja jetzt schon fürs Physikum lernen, aber das ist meine Erachtens auch quatsch. Mein Tipp fürs Studium: step by step, und genieß noch die Zeit, mach was mit Familie, Freunde etc. Mit nem klaren Kopf lernt es sich am Anfang viel besser :)

jktz90
30.08.2017, 23:49
Obwohl ich jetzt im nachhinein, wenn ich den Prometheus durchblättern würde, auch nicht wissen würde was ich fürs Physikum hätte vergessen dürfen. Im Endeffekt hat man sich dann doch (fast) jede Struktur angeguckt und gelernt - vieles aber auch wieder vergessen (beim Gedanken an Ursprung/Ansatz der autochthonen Rückenmuskulatur läuft mir jetzt noch ein kalter Schauer über den Rücken:-keule) Vor allem mit Hinblick auf meine mündliche Prüfung wurde bei mir dann doch Wert auf Kleinigkeiten gelegt.
ZNS ist zB auch so ein Gebiet, wo man sich die Kleinigkeiten dann doch erarbeiten muss, da kommt dann auch Prometheus klar an seine Grenzen.

Ist aber auch alles nur halb so wild, immerhin hat man 2 Jahre Zeit sich alles anzuschauen. Und je länger man Medizin studiert, desto schneller merkt man sich neue Sachen.

An deiner Stelle würde ich aber auf keinen Fall jetzt schon mit Anatomie anfangen ... alles zu seiner Zeit. Jetzt erstmal KPP:-))

PrinzessinAmygdala
31.08.2017, 09:35
Das sieht immer alles schlimmer aus als es ist. Wir mussten auch nicht alles können. Du wirst im Semester schon merken, wo die Schwerpunkte liegen und was von euch verlangt wird. Und man entwickelt auch später so seine eigene Lerntechnik. Wenn man voll drin ist, ist das viele Lernen und der viele Stoff plötzlich gar nicht mehr so unmöglich.

Natik92
31.08.2017, 11:30
Nach 10 Semestern Medizin kann ich dir nur eins sagen: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Der Mythos Medizinstudium, dass man den 24/7 versucht, sich eine unmögliche Menge an Wissen anzueignen stimmt so nicht - keine Sorge ;-) Klar, es ist viel und manchmal habe ich auch definitiv die Schnauze voll gehabt, aber diese Gelegenheiten hielten sich in Grenzen.
Du fragst jetzt explizit nach der Anatomie, aber folgender Tipp ist auf jedes Fach anwendbar: Bevor du blind drauf los lernst, solltest du versuchen, die Schwerpunkte heraus zu finden. Schau dir Altklausuren an oder Prüfungsprotokolle wenn es um mündliche Prüfungen geht. Das hilft ungemein, diese Fülle an Wissen zu strukturieren.
Jetzt mit dem Lernen anzufangen, halte ich für wenig sinnvoll...und jetzt schon ans Physikum zu denken erst recht. Für die Uniklausuren brauchst du detaillierteres Wissen als im schriftlichen Physikum. Schau, dass du gut durch die Klausuren kommst und es wird automatisch genug hängen bleiben, um dann kurz vor dem Physikum zu wiederholen. Glaub mir.

Was allerdings sehr sinnvoll ist vor Beginn des Studiums schonmal zu machen, ist das Pflegepraktikum. Ich weiß nicht, ob es an allen Unis so ist...Bei mir war es aber so, dass diejenigen, die noch kein KPP gemacht haben, in den ersten 2 Jahren bis zum Physikum so gut wie keine Ferien hatten - die gingen fast komplett fürs KPP drauf. Also nutz die Zeit, die du jetzt noch hast und mach wenigstens noch einen Monat Pflegepraktikum (falls du es nicht sowieso schon gemacht hast). Das ist meiner Meinung nach die sinnvollste "Vorbereitung" fürs Studium.

Und das wichtigste zum Schluss: Hab Spaß in der O-Woche! :-party

Oldnail
28.09.2017, 15:00
Bin auch im 10. Semester und kann Dir einen mega Tipp geben, den ich am liebsten allen Medizinstudenten geben würde und mir echt seeehr viel Zeit erspart hat: Sich mit Lerntechniken/-methoden mal auseinander zu setzten (Menmotechnik, Routenmethode, Geschichtentechnik, ...)! Es ist schade, dass die meisten Studenten gar nicht wissen, wie man richtig und effektiv lernt, weil es auch bedauerlicherweise an keiner Schule gelehrt wird. Ich beschäftige mich sehr viel und intensiv mit Lerntechniken und kann Dir wirklich nur sagen, dass es sich echt richtig lohnt! Ich hätte gerne schon zum Abitur diese Techniken gekannt.

Ich darf hier leider keine Werbung machen aber wenn du mal bei Youtube "medizin lerntechniken" eingibst, solltest du informative Sachen zu dem Thema finden. Ansonsten kannst du mich diesbezüglich auch gerne fragen...

Viele Erfolg bei deinem Studium!!