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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tipps & Tricks für Erstsemester



S.Pearce
02.09.2017, 20:37
Hallöchen ihr Lieben,

am Dienstag gehen die Zulassungsbescheide für das neue WiSe raus und einige glücklichen wissen ja jetzt schon dass sie es geschafft haben, endlich einen dieser Bescheide zu bekommen.

Auf Jodel gibt es ja (nicht ernstgemeinte) Ersti Tipps, gibt es von den "Profis" hier vielleicht etwas ernstgemeintere Dinge, die man als frischgebackener Student beachten sollte? Egal ob zum Thema Lernen, Bücher, Freizeit und Arbeit oder oder oder. Ich kann mir gut vorstellen dass einem selbst viele Dinge auffallen, bei denen man sich denkt "hätte mir das mal jemand gesagt".

Vielleicht mag ja jemand seine Weisheiten weiter geben :)

LG

Solara
02.09.2017, 20:52
Keine Bücher kaufen.

Migole
02.09.2017, 21:39
1. Nicht vorschnell Bücher kaufen (kann man nicht oft genug sagen)
2. Nicht von den anderen verrückt machen lassen (besonders in Medizin sind gefühlt immer alle anderen schlauer/fleißiger/besser)
3. Wenn dir Vorlesungen nichts bringen, lass es.
4. Nicht direkt in der ersten Woche arbeiten gehen. Im ersten Semester muss man erstmal im Studium ankommen und auch wenn man schon etwas anderes studiert hat, ist Medizin doch noch mal etwas anderes
5. Frühzeitig zusehen, dass man Kontakte zu höheren Semestern knüpft. Die Tipps (und Altklausuren) sind Gold wert

Und vor allem: entspannt bleiben und Spaß haben ;-)

jktz90
02.09.2017, 23:09
- Frühzeitig Altklausuren besorgen und zielgerichtet lernen
- Kurzlehrbücher sind manchmal Gold wert und beinhalten auch das Wichtigste (schauen welcher Schwerpunkt an der Uni liegt.. Uni Münster z.B kann man Physio/Biochemie beides locker mit Kurzlehrbüchern bestehen, das Physikum sowieso...)
- nicht von Studenten aus höheren Semestern euch eintrichtern lassen, dass spezielle Fächer nervig und stressig sind (z.B Histo:-dance)
- mit 50% Einsatz 80% Erfolg (oder wie ging der Satz nochmal?) Soll heißen: meldet euch für alle Klausuren an und teilt euch eure Zeit auf die Fächer entsprechend auf, schiebt also keine Klausuren um "sicherer" ein Fach zu bestehen
- auch Luschen schaffen die Vorklinik, Medizinstudenten sind definitiv nicht die Elite der Gesellschaft

mottzi
02.09.2017, 23:59
Finde früh raus, was für ein Lerntyp (Vorlesungen, Selbsttstundium mit Büchern, etc...) du bist und dann mach dein Ding. Mach dir nicht zu viel Stress und hab auch Spass am Studium! :)

AlexStudent
03.09.2017, 07:23
Das mit dem "keine Bücher kaufen" wurde schon gesagt, oder? :-) Nein, wirklich nicht machen.

Nicht verrückt machen lassen. Auch wenn dir andere Leute erzählen, daß sie nun (2 Tage vor der Klausur) anfangen zu lernen und es mit einer 1 schaffen: Das stimmt idR nicht und diese Selbstbeweihräucherung anderer hilft dir nicht. Lerne deinen Stoff kontinuierlich und nicht stoßweise, dann klappt das sehr gut. Achte auf deinen Lernfluss und Lerntyp.

Pausen machen!

Altklausuren und Altprotokolle sind deine Freunde. Immer und immer wieder. Ich bin immer noch überrascht, wie schwer es sich andere Menschen machen und Altfragen zu letzt anschauen, wenn es quasi zu spät ist.

Vorklinik geht rum und die Klinik ist anders (besser)

Finde deinen Lernort!

Lerne die Bib gut kennen, schaue Dir die Bücher dort an und suche Dir das raus, welches Dir liegt.

Nimm die anderen Uniangebote wahr, wenn Sie Dir was bringen. So Sachen wie Peer Coaching sind mitunter Gold wert.

Kontakt mit Höhersemestrigen. Frag sie Löcher in den Bauch, so daß Du einen guten Überblick über dein aktuelles Semester hast.

Lerne nicht nur stur auswendig, sondern versuche "das große Ganze" dahinter zu sehen. Sehr wichtig bspw. in der Physiologie. Oder auch die Anatomie ist irgendwie "logisch" und hat seine Struktur.

Viel Erfolg Dir!

davo
03.09.2017, 08:56
- Nicht zu viel arbeiten im 1. Semester
- Nicht alles glauben, was einem erzählt wird, egal ob von Höhersemestrigen oder von Kommilitonen (besonders Einschätzungen, was leicht/schwer, interessant/uninteressant ist, sind höchst subjektiv)
- In Kontakt mit Kommilitonen sein, als Einzelkämpfer macht man es sich unnötig schwer
- Gut organisiert sein, alle wichtigen Termine (egal ob für Nachklausuren oder für die Rückmeldung) sofort in den Kalender eintragen, usw.
- Keine Klausuren schieben, außer in seltenen Ausnahmesituationen
- Effizient lernen, nicht krampfhaft versuchen, jedes unsinnige Detail zu beherrschen
- Genug Zeit ins Studium investieren. Im 2. oder 3. Semester etwas weniger lernen kann man leicht, aber wenn man den Start versaut, wird der Rest unnötig schwer
- Falls du eine Prüfung nicht bestehst, ehrlich analysieren, woran es lag. Nicht beim zweiten Versuch alles gleich machen und darauf hoffen, dass das Ergebnis auf wundersame Weise besser sein wird

Echinococcus
05.09.2017, 10:18
- Die ersten 2 Semester sind in der Regel die schlimmsten. Geh alles ruhig an, beschäftige dich aktiv mit dem Stoff und lass dich durch Arbeit oder zu viel Kram neben dem Studium nicht ablenken. Wenn du deinen Uni-Rhythmus gefunden hast, wird alles einfacher und du hast mehr Valenzen. Aber Lernen muss in diesem Studium jeder, und die Zeit solltest du dir auch nehmen.
- Such dir Freunde in deinem Jahrgang! Mit Leuten denen du vertraust kannst du perfekt den Stoff bereden und du hast immer jemanden, der dich an die wichtigen Deadlines und Termine erinnert oder auch mal in die Vorlesung schleift. Und in der Klausur kann der eine oder andere Hinweis ja auch nicht schaden. Wer gut integriert ist und seine Bande hat, der wird auch am Studium nicht scheitern. Ich hatte wirklich das Gefühl, in schlechten Zeiten zieht man sich gegenseitig durch!
-Nicht aufgeben, nur weil die ersten Monate ätzend sind. Die Vorklinik macht fast niemandem Spaß, es wird WIRKLICH besser, wenn das vorbei ist.
- Vorlesungen sind wirklich nicht für jeden notwendig. Hab vielleicht 20-30% der Vorkliniksvorlesungen besucht, ist trotzdem alles gut gegangen. Sollte es dir aber viel bringen, nimm alles mit was du kannst.
- Hals dir nicht zu viel Kram nebenbei auf. Ehrenamt, FSR und am besten noch Diss vor dem Physikum anfangen? Dann brennst du aus. Du brauchst auch mal den Nachmittag mit Füßen auf dem Couchtisch oder Spaziergang im Wald.

Rettungshase
05.09.2017, 10:52
- Stressabbau ist wichtig: Schaff dir Ruhepausen. Es ist völlig okay, auch mal ne halbe Stunde vor dem Fernseher zu vergammeln oder mach ein bisschen Sport, um angestaute Energien loszuwerden.

- Schlaf ausreichend: Es bringt idR wenig, wenn du zu kurz schläft, um noch ganz viel nachts zu lesen.

- Falls du frisch von zu Hause ausgezogen bist: Mach dir Gedanken über gutes Essen. Bei mir gab es initial oft Nudeln und Fertigpizza, was mich sehr träge gemacht hat und mich hier und da wertvolle Lernzeit gekostet hat.

- Ein Kopfmassagestab kann ganz wunderbar gegen einen vollen Kopf helfen ;)


Und zu guter Letzt (da diesen Thread ggf. noch mehrere Menschen lesen werden): Wenn das einem alles zuviel wird, sollte man frühzeitig Hilfe besorgen, indem man etwa sein soziales Netz aktiviert. Z.B. sind depressive Anpassungsstörungen gar nicht so selten, insbesondere zu Studienbeginn.

S.Pearce
05.09.2017, 11:48
Und zu guter Letzt (da diesen Thread ggf. noch mehrere Menschen lesen werden): Wenn das einem alles zuviel wird, sollte man frühzeitig Hilfe besorgen, indem man etwa sein soziales Netz aktiviert. Z.B. sind depressive Anpassungsstörungen gar nicht so selten, insbesondere zu Studienbeginn.

genau, dieser Thread hier war als Sammelbecken für alle neuen Erstis gedacht, egal ob aktuell oder zukünftig, nicht nur für mich. (Obwohl ich mir die Tipps natürlich gerne zu Herzen nehme :)

@alle vielen Dank an euch schonmal und Keep them coming :)

Atana
05.09.2017, 13:08
Ich reihe mich dann hier auch einmal ein und bedanke mich für die Tipps :).

Was ich mich frage, wie viel muss ich von den Vorlesungen profitieren, sodass ich die echt alle besuche? Der Stundenplan meiner zukünftigen Uni geht täglich bis 17-19Uhr. Verbunden mit gewissen Pendelzeiten, hat man so doch wirklich nahezu keine Zeit zum eigentlichen lernen. Da muss man doch theoretisch alles wie ein Schwamm in den Vorlesungen aufsaugen, damit sich das "lohnt"?

Echinococcus
05.09.2017, 15:43
Ich reihe mich dann hier auch einmal ein und bedanke mich für die Tipps :).

Was ich mich frage, wie viel muss ich von den Vorlesungen profitieren, sodass ich die echt alle besuche? Der Stundenplan meiner zukünftigen Uni geht täglich bis 17-19Uhr. Verbunden mit gewissen Pendelzeiten, hat man so doch wirklich nahezu keine Zeit zum eigentlichen lernen. Da muss man doch theoretisch alles wie ein Schwamm in den Vorlesungen aufsaugen, damit sich das "lohnt"?

Wenn du wirklich pendelst, druck dir die Folien der Vorlesungen aus und lies das alles auf deinem Weg. Den Stoff aus einer VL kann man, wenn man effektiv ist, auch in weniger als 30 Minuten aufsaugen. Ich empfand die meisten VLs echt als Zeitverschwendung, aber das kann in deinem Fall ja wirklich anders sein. Hängt auch wahnsinnig viel vom Dozenten ab.

jktz90
05.09.2017, 18:47
Du wirst recht schnell merken ob du von Vorlesungen profitierst oder nicht.
Ich bin teilweise im 1.Semester aus Vorlesungen rausgegangen und wusste nicht einmal mehr das Thema. Das war dann auch das letzte Mal dass ich in einer Vorlesung war:-)).
Der große Vorteil ist, dass du in Medizin (vor allem in der Vorklinik) unabhängig von Unterlagen bist. Das Wissen ist vorgegeben und alle nutzen die selben Bücher. Selbststudium + Pflichtveranstaltungen können also in Abhängigkeit vom Lerntyp durchaus ausreichen.

Atana
05.09.2017, 19:59
Danke euch beiden. Werde natürlich mal in alles reinschnuppern und dann entscheiden. Aber der Profit muss echt sehr groß sein, wenn die mich bis 19 Uhr da haben wollen...

Bin aber zumindest vom Abi gewohnt, dass ich einfach immer Sachen Zuhause wiederholen muss, egal wie gut ich sie verstanden habe. Auswendiglernen funktioniert für mich nicht mal so kurz nebenbei. Bin aber gespannt :).

davo
06.09.2017, 06:43
Dass man sich in die Vorlesung setzt und dann den Stoff beherrscht, ist ohnehin eine Illusion. Da muss man unbedingt noch viel Zeit investieren. Das gilt selbst für die allerbesten Studenten.

Oldnail
28.09.2017, 16:12
Bin im 10. Semester und kann Dir einen mega Tipp geben, den ich am liebsten allen Medizinstudenten geben würde und mir echt seeehr viel Zeit erspart hat: Sich mit Lerntechniken/-methoden mal auseinander zu setzten (Menmotechnik, Routenmethode, Geschichtentechnik, ...)! Dafür ist es gerade im Medizinstudium echt nie zu spät! Es ist schade, dass die meisten Studenten gar nicht wissen, wie man richtig und effektiv lernt, weil es auch bedauerlicherweise an keiner Schule gelehrt wird. Ich beschäftige mich sehr viel und intensiv mit Lerntechniken und kann Dir wirklich nur sagen, dass es sich echt richtig lohnt! Ich hätte gerne schon zum Abitur diese Techniken gekannt. Die Zeit, sich damit mal zu beschäftigen, zahlt sich auf lange sicht mehr als nur aus. Und da du gerade noch am Anfang bist und du jetzt ja noch Zeit hast, kann ich es Dir wirklich nur an´s Herz legen, sich mich Merktechniken mal zu beschäftigen...

Ich darf hier leider keine Werbung machen aber wenn du mal bei Youtube "medizin lerntechniken" eingibst, solltest du informative Sachen zu dem Thema finden. Ansonsten kannst du mich diesbezüglich auch gerne nochmal fragen, solltest du konkreter Fragen zu diesem Thema haben...

Viele Erfolg beim Lernen und einen guten Semesterstart!!

Marilex
13.03.2019, 12:05
Hallo zusammen,

gibt es auch noch spezielle Tipps für Erstsemester mit Kind?
Problematiken, die man nicht sofort in Betracht zieht?

Unregistriert
13.03.2019, 18:03
Hallo zusammen,

gibt es auch noch spezielle Tipps für Erstsemester mit Kind?
Problematiken, die man nicht sofort in Betracht zieht?

Bin jetzt im 8ten FS und habe damals angefangen, da waren meine Zwillinge gerade 1. Eine große Umstellung für mich war das lernen. Ich habe irgendwann angefangen immer Nachts zu lernen. Das hat dann für mich ganz gut funktioniert.
Kommuniziere klar und deutlich mit dem Studienkoordinator, dass du ein Kind hast. Du wirst ein Haufen Pflichtpraktika und Seminare haben und vermutlich nicht überall Teilnehmen können.
Jeder lernt anders, aber für mich waren die Vorlesungen nicht unbedingt sinnvoll. Viele waren sogar ziemlich große Zeitverschwendung.
Vergiss nicht, dass die Uni nicht alles ist. Jeder fällt irgendwo mal durch und nicht jeder bringt die Leistung für die Top3%.
Wichtig ist im Endeffekt nur die M1 Note, sofern du den normalen Studiengang machst.