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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entspannter Job vs. Medizinstudium



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Carnivore
08.09.2017, 05:51
Jetzt ist mein halber Thread vollgetrollt... 🐉

Zurück zu meiner Frage...

Hat noch jemand anderes konstruktive Denkanstöße oder Antworten?

Feuerblick
08.09.2017, 07:06
Naja, wie stehst du denn zu den Antworten hier? Insbesondere der Frage, ob es mehrheitlich das Geld ist, um das es geht, ob du mit vielen Diensten und Überstunden leben könntest und ob du auch woanders studieren würdest, wenn es in deiner Stadt nicht klappen würde?

Rahmspinat
08.09.2017, 08:18
Jetzt ist mein halber Thread vollgetrollt... ��

Zurück zu meiner Frage...

Hat noch jemand anderes konstruktive Denkanstöße oder Antworten?

Man müsste schon für ein Medizinstudium örtlich flexibel sein mMn, zumindest dann wenn du keinen Härtefallantrag legitimieren kannst (z.B Kinder, Pflege eines Familienmitglieds, gesundheitliche Gründe).
Wenn du Medizin nur fürs Geld machen willst, würde ich dir davon abraten. Da kannst du mit anderen Studiengängen deutlich mehr (sowohl absolut, als auch im Bezug auf den Stundenlohn) verdienen.

lalelu456
08.09.2017, 09:12
also natürlich sollte man medizin nicht vorrangig wegen des geldes machen - aber ich finds immer ein bisschen lustig, wenn mediziner sagen, medizin sollte man keinesfalls wegen des geldes machen, da man mit anderen Studiengängen deutlich mehr verdient - welche Studiengänge sollen das denn konkret sein?

Bei Juristen und BWLern verdienen auch nur die Top-Leute richtig gut, der Großteil steigt aber mit einem viel geringen Gehalt als Assistenzärzte ein. Bei Ingenieuren und Informatikern kenn ich mich zu wenig aus, aber auch da ist die Karriere kein Selbstläufer, im Gegensatz zu den Ärzten, wo die Karriere doch sehr planbar ist, und jeder Facharzt wird, der Facharzt werden will, und dann automatisch in sehr hohe Gehaltsregionen aufstiegt, die die meisten Akademiker nie erreichen werden.

Außerdem muss man sich als Arzt keine Sorgen um Arbeitslosigkeit machen.

Also klar, das Geld sollte sicher nicht die Hauptmotivation sein, aber bzgl Gehalt jammen Ärzte doch oft auf hohem Niveau wie ich finde...

Feuerblick
08.09.2017, 09:23
Ich bin ja der Meinung, man sollte sich ein Medizinstudium nebst nachfolgendem Job weder wegen des Geldes noch wegen einer gefühlten "Berufung" antun sondern aus genau den Gründen, aus denen man sich jeden anderen Job auch aussucht: Aus Interesse und weil man sich vorstellen kann, den Beruf auch bis zur Rente auszuüben.
Die "Berufung" führt früher oder später angesichts der Realität zu bitterer Enttäuschung und Geld alleine macht nicht wirklich glücklich. :-meinung

dekubaum
08.09.2017, 10:21
medizin sollte man keinesfalls wegen des geldes machen

Und wo bitte hat das jemand so gesagt? Es wurde hier immer nur davon gesprochen , dass das Verhältnis von geleisteter Arbeit (inkl. unbezahlter Überstunden die ja nahezu überall erwartet werden) zum Gehalt im Vergleich zu anderen STEM lastigen Berufen einfach hinterherhinkt. Überstunden werden in jedem anderen Fach brav bezahlt, ohne aufzumucken. In der Medizin herrscht, vor allem in den stressreicheren Fächern eine Art Gruppendruck, so dass man oft noch dazu angehalten wird die Stunden aus (angeblicher) Kollegialität nicht einmal aufzuzeichnen.


welche Studiengänge sollen das denn konkret sein

Die Klassiker wären beispielsweise Mathematik/Physik/Informatik: da kann man, wenn man will, nach 3 Jahren bereits arbeiten gehen - als Programmieräffchen, gut als Mathematiker macht man noch eine Zusatzausbildung ähnlich eines Masters, die aber im Vergleich zum Studium selber eher ein Witz ist; arbeiten tut man dann als Aktuar, schreibt Simulationen für Financial Analysts, kann als richtiger Statistiker arbeiten usw. Als Physiker wird man bei mid-tier Jobs sehr oft einem Informatiker gleichgestellt. Wer abstrakte Informatikerinhalte kann (die ein Physiker/Mathematiker in der Regel nicht beherrscht) und keine Ängste hat, dies in einem Interview unter Beweis zu stellen, der ist im Moment sein Gewicht in Gold wert, kenne Unis, da gehen rund 60-70% eines ganzen CS Jahrgangs für mindestens ein Jahr zu Google und Co. Wer dann einen Stempel von so einem Unternehmen auf seinem CV hat, der hat dann wirklich einfach ausgesorgt. Und der ganze Spass nimmt "nur" 4 Jahre in Anspruch, wovon eines exzellent bezahlt wird (Google Schweiz beispielsweise bezahlt seinen Praktikanten (!) rund 9000 CHF + ein Stipendium für eine Unterkunft/Behausung)

Als Ingenieur (also ein richtiger Maschinenbauer/Elektroingenieur/Bauingenieur, nicht ein Fachhochschüler) kommt es auch drauf an wo man studiert hat, und welche Connections man gemacht hat, ansonsten landet man wenns schlecht läuft halt bei einem 08/15 Unternehmen. Aber auch da wird man niemals arbeitslos sein und kann viel mehr machen nach 4-5 Jahren als ein Mediziner nach 10. Bessere Alternativen existieren also durchaus, wenn man bereit ist sich durchzubeissen. Alle diese Studiengänge sind übrigens komplett NC frei.

Wenn man eben gar nix kann ausser Auswendiglernen, und sich 6 Jahre ohne Lohn und nur Ausgaben leisten kann (und dann mind. 4 weiter mit mittelmässigem Einkommen), dann kommt "nur" Medizin in Frage. Aber das wird auf die meisten jungen und fähigen Leute heute einfach nicht mehr zutreffen.

Und Leuten zu versichern, sie würden als reine Diagnoseroboter oder Pipettiermaschinen eine Zukunft besitzen, da lehnt man sich dann doch zu sehr aus dem Fenster und das sollte man als intelligenter Mensch doch einsehen dass das einfach nicht stimmt und der Mensch bald Mal komplett abgelöst werden wird.

epeline
08.09.2017, 10:37
Oder auch an die Ärzte/Assistenzärzte : Würdet ihr zurücktauschen? Hättet ihr lieber weniger Geld aber auch bedeutend weniger Stress und geordnete Arbeitszeiten?

Ich würde sofort Geld gegen Freizeit tauschen....

Feuerblick
08.09.2017, 10:42
Hmmm, ich hatte früher einen ähnlichen Beruf wie du. Nein, zurücktauschen würde ich nicht. Aber ich habe auch eine schöne, spezielle Nische für mich gefunden - mit wenig Stress und geordneten Arbeitszeiten. Den üblichen Wahnsinn in einer Klinik würde ich mir nie mehr antun wollen und könnte auch niemandem wirklich dazu raten, dem es hauptsächlich um einen besseren Verdienst geht. Demjenigen würde ich eher raten, sich in seinem eigenen Beruf Weiterbildungsmöglichkeiten, eine bessere Stelle o.ä. zu suchen.

Carnivore
08.09.2017, 11:50
Ich würde sofort Geld gegen Freizeit tauschen....

Was stört dich denn genau am Arztberuf?

dekubaum
08.09.2017, 13:26
Du scheinst relativ intelligent zu sein und weisst auch dass dir eine Qualifikation als Ärztin nix bringt wenn du alleine rumsitzen wirst am Ende, und eigentlich ist ja auch schon klar dass du Medizin studieren willst , es bleibt eigentlich nur noch übrig dich mit deinem Freund hinzusetzen und dich ausgiebig mit ihm "zu unterhalten" und ihm wenigstens das Gefühl zu geben dass er auch einen Einfluss auf deine Entscheidung hat und du nicht nur alles im Alleingang machen willst oder sogar die Ansichten von irgendwelchen Menschen aus dem Internet ihm vorziehst.
Man kann auch in Betracht ziehen, ein längeres Studium zu planen und dafür mehr Zeit seiner Familie/Kindern zu widmen. So lange man einen guten Partner hat - und wenn jemand seit 7 Jahren bei dir ist, dann ist er wahrscheinlich auch loyal, ist viel mehr möglich und man kann sich auch viel mehr leisten ohne dass man irgendwann unter Druck gerät.
Von einem Mann zu erwarten, dass er einfach Mal so 10 Jahre abwartet (und das dann möglicherweise auch noch als "Liebesbeweis" zu erwarten) während du den Rest deines Lebens auf Eis stellst ist sicher keine gute Idee.

minifussel
08.09.2017, 14:20
Von einem Mann zu erwarten, dass er einfach Mal so 10 Jahre abwartet (und das dann möglicherweise auch noch als "Liebesbeweis" zu erwarten) während du den Rest deines Lebens auf Eis stellst ist sicher keine gute Idee.

Aber so was würde doch keine(r) machen, oder? Es sind eben 6 Jahre Studium und der Rest, was danach kommt, ist auch nicht ohne. Wenn man sich im "späteren" Leben entscheidet, noch so lange lernen zu gehen, was auch immer es sein mag, muss man das mit dem Partner bombensicher absprechen, weil das eben auch sein Leben ist. Und anzunehmen, dass es schon irgendwie wird, wäre shlichtweg falsch. Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass jemand so was macht.

Feuerblick
08.09.2017, 14:35
Minifussel... bitte nicht füttern!!!

dekubaum
09.09.2017, 15:08
Aber so was würde doch keine(r) machen, oder? Es sind eben 6 Jahre Studium und der Rest, was danach kommt, ist auch nicht ohne. Wenn man sich im "späteren" Leben entscheidet, noch so lange lernen zu gehen, was auch immer es sein mag, muss man das mit dem Partner bombensicher absprechen, weil das eben auch sein Leben ist. Und anzunehmen, dass es schon irgendwie wird, wäre shlichtweg falsch. Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass jemand so was macht.

Du unterschätzt den Solipsismus einer durchschnittlichen Ärztin bzw. einer jungen Frau mit der Fantasie, eine zu werden.

ehem-user-11022019-1151
09.09.2017, 18:33
Was stört dich denn genau am Arztberuf?

Ich glaube eher, dass Epeline meint, dass sie eher mehr frei hätte als mehr Geld. Ich kann weniger rauslesen, dass sie nicht Ärztin bleiben möchte.
Wenn ich die Wahl hätte zwischen Geld und Freizeit, würde ich auch Freizeit wählen. Aus verschiedenen Gründen ;-)

epeline
11.09.2017, 10:05
Man verdient in diesem Beruf durchaus auch mit einer teilzeitstelle genug un gut leben zu können.
Nach dem Facharzt wird das auch forciert werden...

Zum medizinstudium kam ich über los, ich hätte also auch noch Plan B und C. Mit denen hätte ich wohl ein geringeres Einkommen, wäre aber sicher aich glücklich geworden.