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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entspannter Job vs. Medizinstudium



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Carnivore
06.09.2017, 09:15
Heyy 😉,
ich denke schon längere Zeit darüber nach, Humanmedizin zu studieren. Ich bin mir aber noch unschlüssig ob ich das wirklich tun sollte.
Momentan habe ich einen angenehmen, stressfreien Job als Logopädin mit ziemlich vielen Annehmlichkeiten (gute Arbeitszeiten, freie Urlaubsplanung,...), ja fast langweilig, aber aber äußerst schlechter Bezahlung. (Brutto 1550€)
Medizinische Dinge interessieren mich sehr und ich sehe in meinem Beruf keine Karrierechancen/Entwicklungschancen. Daher der Wunsch nach dem Medizinstudium.
Dieses wird aber äußerst stressig und mit geordneten Arbeitszeiten wars das dann auch in der Assistenzarztzeit. Kinder will ich auch noch irgendwann bekommen.

Würdet ihr einen entspannten aber schlecht bezahlten Job eintauschen gegen ein Medizinstudium mit anschließendem stressigen gut bezahlten Job?

Echinococcus
06.09.2017, 09:59
Man kann auch als Assistenzarzt recht geordnete Zustände ohne absolut verrückten Stress haben, außerhalb der klassischen, klinischen Patientenversorgungsfächer gibt es ja einige Alternativen.

Die Fragen die du dir stellen solltest, sind eher andere...(Finanzierung, Lebensplanung etc.).

dekubaum
06.09.2017, 12:06
Du schreibst du hast sehr viel Freizeit, wieso baust du nicht das was du bereits kannst weiter aus und behandelst schlussendlich mehr Leute?

Carnivore
06.09.2017, 12:47
Ich bekomme den vollen Bafög Satz und meine Familie würde mich unterstützen.

In Sachen Familienplanung siehts da schon komplizierter aus. Aber das bekomme ich schon irgendwie hin. Bin ja erst 24. Am Ende des Studiums ist da ja vielleicht ne gute Zeit...

Carnivore
06.09.2017, 13:25
Der Stundenlohn den man von der Krankenkasse bekommt ist einfach richtig schlecht. Der verändert sich auch nicht, wenn man höhere Qualifikationen hat.
Somit würde man, wenn man mehr Patienten behandelt zwar mehr Geld bekommen, aber eigentlich auch nur länger zu einem schlechten Stundenlohn arbeiten.
Ich habe jetzt eine 40 h Stelle.
Ich hatte auch schon eine Stelle wo ich mehr Patienten behandelt habe bei über 50 h. Man hat nichts mehr vom eigenen Leben und verdient auch nicht viel mehr.

ernst_nehmen
06.09.2017, 14:34
Eine 50h Stunden Woche ist in den meisten Kliniken der Normalfall.

Carnivore
06.09.2017, 14:39
Bei über 4000€ könnte ich mir das gefallen lassen, aber nicht bei 1700€. 😆

Und man könnte sich ja eine Teilzeitstelle suchen. Dann bekommt man immernoch genug Geld.

Feuerblick
06.09.2017, 14:44
Ich würde mich an deiner Stelle lieber fragen, ob du den Job selbst mit allen Begleiterscheinungen (Überstunden, Diensten, besserwisserischen Oberärzten, seltsamen Chefs etc) wirklich so gerne machen möchtest, nur um mehr Geld zu verdienen nach 6 Jahren Studium. Wenn es das Interesse am Arztberuf ist, was dich antreibt, dann mach es. Wenn es nur das Geld ist, dann schau lieber, was in deinem Beruf noch geht. Nischen gibt es überall...

dekubaum
06.09.2017, 17:33
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, ein entspanntes Leben zu führen und besser zu verdienen als ein Arzt, du könntest beispielsweise einen Computer Science Bachelor machen und dann (medizinische) Software mitentwickeln. Dann bist du bereits nach 3 Jahren fertig und wirst ausgesorgt haben für den Rest deines Lebens, kenne selber welche die das so machen, ist also keine wahnwitzige Idee. Es muss nicht immer gleich der weisse Kittel sein, auch wenn das hier ein Medizinerforum ist.

bremer
06.09.2017, 17:44
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, ein entspanntes Leben zu führen und besser zu verdienen als ein Arzt, du könntest beispielsweise einen Computer Science Bachelor machen und dann (medizinische) Software mitentwickeln. Dann bist du bereits nach 3 Jahren fertig und wirst ausgesorgt haben für den Rest deines Lebens, kenne selber welche die das so machen, ist also keine wahnwitzige Idee. Es muss nicht immer gleich der weisse Kittel sein, auch wenn das hier ein Medizinerforum ist.

Es ist aber eine wahnwitzige Idee, einem Menschen, den man gar nicht kennt, zu einem Informatikstudium zu raten, und dabei auch noch ausgezeichnete Erfolgsaussichten zu prophezeien.

dekubaum
06.09.2017, 17:47
Überhaupt nicht, bei jedem Studium fängt man bei 0 an. Wieso jetzt also diese plötzlichen Berührungsängste, OP sehnt sich doch nach etwas anspruchsvollem? Das alleinige Bestehen reicht übrigens als Informatiker , genauso wie auch merkwürdigerweise als Arzt, völlig aus.

roxolana
06.09.2017, 17:47
Momentan habe ich einen angenehmen, stressfreien Job als Logopädin mit ziemlich vielen Annehmlichkeiten (gute Arbeitszeiten, freie Urlaubsplanung,...), ja fast langweilig, aber aber äußerst schlechter Bezahlung. (Brutto 1550€)


Ich habe jetzt eine 40 h Stelle.

Wie kommt man denn als Logopäde auf einen Stundenlohn unter 10 Euro Brutto? Das kommt mir schon arg wenig vor. Vielleicht mal die Stelle wechseln oder eigene Praxis aufmachen? Für so wenig Geld sollte man sich mit abgeschlossener Ausbildung IMHO nicht verkaufen müssen.

Ansonsten stehe ich gerade selbst vor dem Problem, nach dem Abschluss eine halbwegs familienkompatible Stelle zu finden (habe bereits ein Kind).

bremer
06.09.2017, 17:52
Überhaupt nicht, bei jedem Studium fängt man bei 0 an. Wieso jetzt also diese plötzlichen Berührungsängste, OP sehnt sich doch nach etwas anspruchsvollem? Das alleinige Bestehen reicht übrigens als Informatiker , genauso wie auch merkwürdigerweise als Arzt, völlig aus.

Ohne Interesse, Fleiss und Talent übersteht man kein Informatikstudium. Schau dir mal die Abbruchquoten an.

dekubaum
06.09.2017, 17:54
Ohne Interesse, Fleiss und Talent übersteht man kein Informatikstudium. Schau dir mal die Abbruchquoten an.

Interesse und Fleiss mag stimmen, spezielles Talent braucht man dazu sicherlich nicht, und zwar für keinen Studiengang, vor allem wenn man nur den Anspruch hat, zu bestehen. Und dass viele Leute ein Studium abbrechen, bei dem man ohne NC reinkommt, sollte niemanden verwundern.

Carnivore
06.09.2017, 18:20
Da mich die Medizin schon sehr interessiert, will ich jetzt nicht was total Mathematiklastiges studieren. 😨

Da ich auch meine komplette Familie, meinen Freund und dessen Familie nicht zurücklassen möchte, sollte es auch was sein, was ich wenigstens in ungefährer Wohnortnähe ausüben kann und was Krisensicher ist.
Da kommt meinen Kriterien und meinen Interessen schon das Medizinstudium sehr nahe.

Und ja, in Ostdeutschland sind die Löhne so besch*****.

dekubaum
06.09.2017, 18:21
Und was ist jetzt deine Frage?

Solara
06.09.2017, 18:49
Da mich die Medizin schon sehr interessiert, will ich jetzt nicht was total Mathematiklastiges studieren. ��

Da ich auch meine komplette Familie, meinen Freund und dessen Familie nicht zurücklassen möchte, sollte es auch was sein, was ich wenigstens in ungefährer Wohnortnähe ausüben kann und was Krisensicher ist.
Da kommt meinen Kriterien und meinen Interessen schon das Medizinstudium sehr nahe.

Und ja, in Ostdeutschland sind die Löhne so besch*****.

Was, wenn du nicht in Wohnortnähe studieren kannst? Entscheidest du dich dann für die Familie oder das Studium?

Carnivore
06.09.2017, 20:27
Dann für die Familie.

Carnivore
06.09.2017, 20:31
Und was ist jetzt deine Frage?

Ob ihr einen schlecht bezahlten aber entspannten Job gegen einen gut bezahlten aber stressigen Job (Arzt bzw. Assistenzarzt) eintauschen würdet.

Oder auch an die Ärzte/Assistenzärzte : Würdet ihr zurücktauschen? Hättet ihr lieber weniger Geld aber auch bedeutend weniger Stress und geordnete Arbeitszeiten?

Atana
06.09.2017, 21:02
Ob ihr einen schlecht bezahlten aber entspannten Job gegen einen gut bezahlten aber stressigen Job (Arzt bzw. Assistenzarzt) eintauschen würdet.

Oder auch an die Ärzte/Assistenzärzte : Würdet ihr zurücktauschen? Hättet ihr lieber weniger Geld aber auch bedeutend weniger Stress und geordnete Arbeitszeiten?

(Immer unter der Berücksichtigung, dass du Medizin als einziges Fach ansiehst, was du machen willst und wo man gleichzeitig auch gut verdient)

Du musst von dem Gedanken wegkommen, dass der Arztberuf Stresspur ist. Deine Frage liest man hier immer wieder. Während man sich die Assi-Zeit vielleicht nicht wirklich sehr angenehm gestalten kann, kann man mit entsprechendem Facharzt auch raus aus dem Krankenhaus... Umweltmedizin, Berufsmedizin, Labormedizin. Du kannst auch ganz raus und z.B. in die Unternehmensberatung gehen.
Dann kannst du dir so auch irgendwie - natürlich für weniger Geld, aber genug - ein relativ durchschnittliches Jobverhältnis vorstellen.

Das Schwarz/Weißdenken bringt da nichts.