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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RTW: Sturz ohne Notarztalarmierung



tami...san
06.09.2017, 18:45
Ich möchte euch einen Fall vorstellen, der real passiert ist:

Namen und Orte sind ausgedacht oder werden als x bezeichnet.

Ihr werdet mit einer RTW Besatzung (RA, RS, Praktikant SAN) zu einem Einsatz alarmiert.
Stichwort: Sturz
Über Navigationsgerät erhaltet ihr folgende Adresse:

xx Hauptbahnhof
xx Straße
Gleis 5 Sturz, ansprechbar, starke Blutung am Bein

Ihr habt von der Rettungswache eine Anfahrt von 5 Minuten.
Am Einsatzort angekommen, erwartet euch ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der euch zum Einsatzort führt.
Zum Unfallort kommt ihr durch eine Unterführung die für Fahrradfahrer gedacht ist. (Fahrradmitnahme der DB)

Wollt ihr bereits etwas mitnehmen?

Umliegende Krankenhäuser:

Maximalversorger mit Sondersignal in 5 Minuten erreichbar
KKH ohne Stroke Unit mit Sondersignal in 10 Minuten erreichbar

In einem weiterem Update geht es zum Unfallort und der Situation.

Brutus
06.09.2017, 20:40
Wollt ihr bereits etwas mitnehmen?
In einem weiterem Update geht es zum Unfallort und der Situation.
Ähm, nenn mich altmodisch. Aber, da wo ich gearbeitet habe und jetzt arbeite, da nimmt man das Standardgeraffel mit zum Patienten. Insofern irritiert mich die Frage.
Wenn es in eine Wohnung als Notfall geht, erstmal ohne Trage, im Bahnhof würde ich das ganze Zeug (Defieinheit, Beatmung, Koffer, Absaugung) auf die Trage packen und mit Richtung Patienten schieben...

tami...san
06.09.2017, 21:45
Okay ihr nehmt alles mit.

Zur Unfall Situation:

Eure Patient liegt auf einer Treppenzwischenebene. Eine Passantin fixiert manuell den Kopf und begrüßt euch. Es stehen noch mehr Passanten rum.
Die Passantin erzählt euch das die Dame Frau Brömelkamp vor ihr gegangen ist und eine Treppenstufe übersehen hat.

Sie ist dabei mit dem Gesicht voran circa drei Treppenstufen herunter gefallen und mit dem Gesicht auf der Zwischenebene gelandet. Die Patientin war die ganze Zeit ansprechbar und konnte auf die Frage des Ortes uneingeschränkt antworten.

Sie hat Blässe und eine HF 120/min. An Verletzungen eine Schürfwunde an der re. Wange, am li. Knie ein Hämatom deshalb auch beim Strecken Schmerzen und im re. Bein eine circa 5 cm lange Wunde aus der venöses Blut stärker heraus floß nachdem ein Passant das Bein streckte. Diese Wunde wurde bereits verbunden sodass es nicht mehr nachsickerte.

Die Dame nimmt Blutverdünner ein.
Sie wollte ihren Mann gerade im KKH besuchen.

Viel Spaß
Weitere Schritte

Brutus
07.09.2017, 07:06
Dann verkabel sie mal. Werte? Hat sie irgendwelche Instabilitäten? Gerade an dem Bein, das blutet? Oder am Kopf? Halsschmerzen? HWS? Immobilisation der HWS. Kann sie sich an das Ereignis erinnern? Welcher Blutverdünner?

tami...san
07.09.2017, 09:27
Die Frau Brömelkamp kann sich an den Sturz erinnern und weiß das sie sich auf dem Weg zum KKH befand, weil ihr Mann einen Herzkatheter erhalten hat.
Er hat nämlich irgend solch eine Herzkrankheit.

Sie nimmt Marcumar ein. Sie hatte des öfteren Probleme mit dem Blutdruck.
Sie klagt über Kopfschmerzen, diese hat sie aber erst nach diesem Sturz.
Der Unterschenkel, der Kopf weißt auf keine Instabilität hin.
Sie hat aber diese Kopfschmerzen, der HWS Bereich ist auch schmerzhaft.
Schmerzskala ca. 4 - 5
Die Patientin erhält einen Stiftneck. Soll die Passantin den Kopf weiterhin stabilisieren?

Vitalwerte:

150/70 mmHg
SpO2 98%
HF 99/min

Frau Brömelkamp wirkt ruhiger als vorhin, sie äußert den Wunsch zu ihrem Mann in das Krankenhaus gefahren zu werden. (Psychische Anwesenheit vom RD Personal)

freak1
04.12.2018, 11:47
Nach Stifneckanlage kann die Passantin aufhören zu stabilisieren.

Verlegung der Patientin in den o.g. Maximalversorger mit Neurochirurgie, Durchführung einer CCT zum Ausschluss/Bestätigung eines subduralen (oder epiduralen) Hämatoms bzw. einer ICB, Antagonisierung der Antikoagulation nach Labor und ggf. neurochirurgische Intervention.

Verdachtsdiagnose: akutes SDH.

Vorher/auf dem Weg natürlich noch nach Möglichkeit 1-2x großlumige Zugänge legen. Bei 5min zum Zielkrankenhaus und aktuell stabiler Patientin würde ich direkt einpacken und losfahren.