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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Studiengang zur Narkolepsie Forschung?



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Maune
12.09.2017, 18:57
Ich bin selber einer der Betroffenen und möchte meine Zeit der Forschung an Heilungs- und Behandlungsmethoden widmen. Da ich durch besagte Krankheit nicht dazu in der Lage bin meinen bisher geplanten Beruf auszuüben, genauso wie alle anderen Berufe die geplant waren, möchte ich mich nun an der Forschung für meine Krankheit beteiligen. Bevor mir gesagt wird, dass ich das nicht einfach nur machen soll, weil ich keine Alternativen finde: Ich habe großes Interesse an Naturwissenschaften. Einen Beruf in der Forschung hatte ich schon länger in Betracht gezogen. Das einzige Problem wird bei mir der Schnitt, denn durch meine Krankheit wird es mir schwer fallen/fällt es mir schwer den erforderlichen NC für ein Humanmedizinstudium zu erreichen. Welches Studium bringt mich trotzdem in die Schiene? Wäre ein Studium in Neurowissenschaften eine gute Idee? Zwischen welchen Bereichen müsste ich mich schlussendlich entscheiden? (Bezogen auf die Forschung am Krankheitsbild, der Symptome und der Diagnostik oder bspw. der Entwicklung von Pharmazeutikern) Zu mir: Ich besuche momentan die 11. Klasse und werde 2019 mein Abitur haben. Mein Schnitt wird eher im schlechten 1,x - gutem 2,x Bereich sein - schlechteres ist in meiner momentanen Lage nicht auszuschließen. Gibt es für das Worst-Case-Szenario noch einen Studiengang mit sehr niedrig angesiedeltem NC mit dem ich trotzdem in den Forschungsbereich kommen würde? Momentan bin ich außerdem am überlegen aufgrund meiner schulischen Situation Humanmedizin im Ausland zu studieren, also kommt dieser Weg auch in Frage. Sprachen beherrsche ich aber nur Englisch und Deutsch. Hinzu kommt noch, dass ich weder Chemie, noch Physik im Abitur habe. Biologie leider auch nur als einfaches Prüfungsfach/Grundkurs. Sollte ich den Stoff in diesen Fächern nachholen, oder werden die Grundlagen am Anfang des Studiums nochmal aufgegriffen?

davo
12.09.2017, 20:51
Der Stoff fängt von Null an, wird allerdings sehr flott behandelt.

Einfachste Variante: Österreich.

Coxy-Baby
12.09.2017, 21:39
Ich habe großes Interesse an Naturwissenschaften.... Hinzu kommt noch, dass ich weder Chemie, noch Physik im Abitur habe. Biologie leider auch nur als einfaches Prüfungsfach/Grundkurs.

Also bis auf Biologie als Grundkurs gar keine Naturwissenschaften in der Oberstufe?
Wenn du Arzt werden möchtest dann entweder ranklotzen dass es zumindestens zu ner Testeinladung reicht (dann müsstest du aber die Naturwissenschenschaften zumindestens im Groben draufhaben) oder sonst im Ausland gucken (aber auch da warten Tests).
Zum späteren Betätigungsfeld –Narkolepsie- etwas sehr speziell, das könnte schwierig werden.....

Rettungshase
13.09.2017, 18:45
Du kannst bei der Studienplatzvergabe einen Nachteilsausgleich versuchen, wenn du meinst, aufgrund deiner Krankheit eine schlechtere Abiturnote zu haben als du ohne gehabt hättest.

Im Studium wird niemand auf deine Behinderung Rücksicht nehmen; du musst die Prüfungen ebenso bestehen wie alle anderen.
Außerdem wartet erst einmal ein langer, langer Weg auf dich, auf dem du alles mögliche lernen musst - nur eben nichts über Narkolepsie.
Das sage ich deshalb, weil ich im Semester auch eine Kommilitonin hatte, die in der Einführungsveranstaltung sagte, ihr Motivation sei die Erforschung ihrer seltenen Krankheit. Die startet jetzt erst mal in die Weiterbildung und hat während des gesamten Studiums sehr wenig mit ihrer Krankheit am Hut gehabt.

Hier vielleicht noch ein bisschen Input aus einer anderen Sicht: https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?41686-%C4rzte-mit-Behinderung

Maune
13.09.2017, 22:07
Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass im Studium Rücksicht genommen wird. Schulbenotung funktioniert aber auch komplett anders, weswegen das kein Problem sein sollte. Ich will/muss im Studium auch nichts damit am Hut haben. Mir gehts nur darum später daran forschen zu können. Dass ich im Studium hauptsächlich andere Dinge lerne ist mir bewusst. Hatte heute auch am HIT der MHH teilgenommen, um mir einen Einblick zu verschaffen und ziehe nun auch in Erwägung mich in eine komplett andere Richtung zu orientieren.

dekubaum
13.09.2017, 22:18
Wieso schreibst du nicht einige Forschungsgruppen an und fragst diese direkt? Oder hast du vor alleine daran zu forschen?

Maune
14.09.2017, 10:06
Ich bin bisher nicht auf die Idee gekommen bzw. hätte nicht gedacht, dass mir das was bringt. Dadurch ändert sich meine Chance auf ein Studium nicht und ohne Fachwissen bin ich ziemlich überflüssig, oder wie ist das gemeint?

Feuerblick
14.09.2017, 10:34
Das nicht, aber die könnten dir vielleicht sagen, in welchem Studiengang du gut aufgehoben wärest...

Lava
14.09.2017, 11:01
Eben. In der Grundlagenforschung wären ja auch Biologie, Molekularmedizin, Biochemie oder sowas denkbar.

Migole
14.09.2017, 12:19
Nur um das mal einzuwerfen: Forschung ist sehr sehr weit von dem entfernt, was man sich als Schüler darunter vorstellt. In der Grundlagen Forschung bist du als Naturwissenschaftler nur Wegwerf-Material bis das WissZG greift und du mit nichts dastehst. Entweder Medizin oder gar nichts. Aber bloß keine Naturwissenschaften...

Maune
14.09.2017, 14:17
Zu den Forschungsgruppen: Ich nehme mir das für die Herbstferien vor. Jetzt steht erst einmal eine Klausurenphase an um die ich mich kümmern muss.

Zu Lava: Molekularmedizin, Biochemie etc. sind wiederrum auch im Medizinstudium enthalten, richtig? Werewird?

Zu dem was Migole geschrieben hat:
Das WissZeitVG war mir bisher nicht bekannt.. Gut, dass das auch einmal genannt wurde. Medizin war ja ohnehin mein Ziel... Das wird spannend.

Maune
14.09.2017, 14:18
Werden diese Fächer im Medizinstudium nur oberflächlich abgedeckt?

Umbie
14.09.2017, 14:51
Werden diese Fächer im Medizinstudium nur oberflächlich abgedeckt?

Du hast im vorklinischen Studienabschnitt Biochemie als eines der drei großen Fächer (neben Anatomie/Physiologie), das die Molekularbiologie beinhaltet.
Im Vergleich zu einem fünfjährigen Molmedstudium könnte man es sicherlich oberflächlich nennen, aber die Ausrichtung der beiden Studiengänge ist ja auch ganz verschieden.
Ich denke für dich stellt sich einfach die Frage, ob du ein hinreichendes Interesse an der Medizin im ganzen hast. Wenn ja, würde ich diesen Weg an deiner Stelle einschlagen. Das schöne an diesem Fach ist ja, dass sich einem anschließend relativ viele Optionen bieten und eigentlich jeder, der das notwenige "Grundinteresse" mitbringt, seine Nische finden kann. Ob es jetzt die Narkolepsie Forschung wird kann dir niemand garantieren, da das doch sehr speziell ist, aber ausgeschlossen ist es nicht und solange du dir auch Alternativen dazu innerhalb der Medizin vorstellen kannst, halte ich das für eine gute Ausgangslage :).
(Ich verfolge auch eine sehr kleine interdisziplinäre Nische, kann mir aber auch 3,4 klassische Facharztrichtungen vorstellen wenn es nicht klappen sollte, damit fährt man ganz gut denke ich).

Lava
14.09.2017, 15:02
Zu Lava: Molekularmedizin, Biochemie etc. sind wiederrum auch im Medizinstudium enthalten, richtig?

Ja, aber halt wirklich ziemlich oberflächlich. In einem naturwissenschaftlichen Studium arbeitest du halt tatsächlich in einem Labor und lernst auch Methoden, die in der Medizin höchstens angekratzt werden. Hier müsstest du dir schon eine Doktorarbeit in dem Bereich suchen und dort wirst du auch nur einen Teil der Methoden lernen, die es in diesen naturwissenschaftlichen Fächern gibt.
@Migole: woher diese Verbitterung? Ich kenne einige Chemiker und Physiker, die nach dem Studium noch ihren Dr. gemacht haben. Die wirkten jetzt nicht todunglücklich in dieser Zeit. OK, man wird eher keinen Nobelpreis für seine Arbeit bekommen und auch nicht reich werden, aber das heißt ja nicht, dass sie vollkommen sinn los sein muss. Eine Physikerin aus meinem Bekanntenkreis ist in der Forschung geblieben, hat ihren PostDoc an der Harvard Uni in den USA gemacht und ist jetzt Junior Professor oder sowas in Nordirland und nach wie vor begeistert von ihrer Arbeit. Die übrigen Chemiker und Physiker sind nach der Diss allerdings in die Wirtschaft gegangen und machen teilweise Sachen, die nicht mal ansatzweise was mit ihrer Dr.arbeit zu haben ;-)

ehem-user-31012019-1024
14.09.2017, 15:10
Eben. In der Grundlagenforschung wären ja auch Biologie, Molekularmedizin, Biochemie oder sowas denkbar.
Hallo, Lava.
Molekulare Medizin, Biomedizin, medizinische Biologie, Humanbiologie, Biochemie, chemische Biologie, Biologie, Biotechnologie... kannst Du mir die Unterschiede erklären?

Lava
14.09.2017, 15:30
Nein. Ich hab nur Medizin studiert :-D Musst du halt mal ins Curriculum dieser Studiengänge gucken. Ich denke viel wird sich decken, die Unis nennen ihre Studiengänge nur anders.

Echinococcus
14.09.2017, 15:32
Hallo, Lava.
Molekulare Medizin, Biomedizin, medizinische Biologie, Humanbiologie, Biochemie, chemische Biologie, Biologie, Biotechnologie... kannst Du mir die Unterschiede erklären?

Die Unterschiede zwischen den Bio-X Studiengänge sind meist wirklich nur in den Schwerpunkten ersichtlich, gerade in Bachelorstudiengängen sind sie eher marginal, da die notwendigen Grundlagen ja für alle sitzen müssen.

Wer sich für Life-Science interessiert und die nötigen Anforderungen mitbringt, sollte aber von einem Bio-X Studium absehen und direkt Medizin studieren. Gerade bei Studiengängen wie Molekularmedizin, die einen fast so hohen NC wie Humanmedizin haben, ist die Entscheidung gegen den klassischen Medizinstudiengang geradezu absurd. Das ist kein Schlechtreden der Biostudiengänge, auch mir ist bewusst, dass diese sehr viel besser für die Forschung ausbilden als die klassische Medizin. Der Arbeitsmarkt könnte für Abgänger der beiden Richtungen aber unterschiedlicher nicht sein.

Die Approbation ist es, die einem später sowohl in Forschung als auch Industrie die Türen öffnet. Als Naturwissenschaftler ist man zudem auf einen sehr geradlinigen CV und sehr gute Leistungen angewiesen, in der Medizin hat man notfalls immer noch die Alternative einfach als Arzt irgendwo zu arbeiten und gutes Geld zu verdienen.

ehem-user-31012019-1024
14.09.2017, 15:36
Nein. Ich hab nur Medizin studiert :-D Musst du halt mal ins Curriculum dieser Studiengänge gucken. Ich denke viel wird sich decken, die Unis nennen ihre Studiengänge nur anders.
Korrekt.

Die Unterschiede zwischen den Bio-X Studiengänge sind meist wirklich nur in den Schwerpunkten ersichtlich, gerade in Bachelorstudiengängen sind sie eher marginal, da die notwendigen Grundlagen ja für alle sitzen müssen.

Wer sich für Life-Science interessiert und die nötigen Anforderungen mitbringt, sollte aber von einem Bio-X Studium absehen und direkt Medizin studieren. Gerade bei Studiengängen wie Molekularmedizin, die einen fast so hohen NC wie Humanmedizin haben, ist die Entscheidung gegen den klassischen Medizinstudiengang geradezu absurd. Das ist kein Schlechtreden der Biostudiengänge, auch mir ist bewusst, dass diese sehr viel besser für die Forschung ausbilden als die klassische Medizin. Der Arbeitsmarkt könnte für Abgänger der beiden Richtungen aber unterschiedlicher nicht sein.

Die Approbation ist es, die einem später sowohl in Forschung als auch Industrie die Türen öffnet. Als Naturwissenschaftler ist man zudem auf einen sehr geradlinigen CV und sehr gute Leistungen angewiesen, in der Medizin hat man notfalls immer noch die Alternative einfach als Arzt irgendwo zu arbeiten und gutes Geld zu verdienen.
Darauf wollte ich auch hinaus...

dekubaum
14.09.2017, 18:27
Wenn du etwas drauf hast, mach nicht "Life Sciences", oder besser gesagt: als Physiker/Mathematiker/(Bio)Chemiker gibt es praktisch keine Forschungsgruppe, die dich nicht nimmt, als spezialisierter Life Scientist, wirst du sehr schnell Probleme bekommen. Als Mediziner forschen kannst du übrigens heutzutage einfach nicht mehr, dazu fehlen dir schlussendlich einfach alle Grundlagen um auch wirklich etwas auf die Beine zu stellen.

ehem-user-31012019-1024
14.09.2017, 18:43
[...]Als Mediziner forschen kannst du übrigens heutzutage einfach nicht mehr, dazu fehlen dir schlussendlich einfach alle Grundlagen um auch wirklich etwas auf die Beine zu stellen.
What?