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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anstellungsmöglichkeiten in einigen Jahren - Zukunftsprognosen



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katrina-elisa
13.09.2017, 15:39
Liebes Schwarmwissen,

ich wusste nicht ganz genau, in welches Forum ich dies am besten posten soll, deshalb habe ich mich jetzt mal für das Assi-Form entschieden. Falls das unangebracht ist, bitte einfach verschieben oder löschen!

Meine Frage wäre, und das mal wirklich einfach aus Interesse heraus, wie das denn eurer Einschätzung nach mit den Jobs und Einstellungsmöglichkeiten als Mediziner in den nächsten 5-10 Jahren aussieht? Natürlich interessiert mich vor allem die Situation in Österreich (bin aus Wien), aber auch in Deutschland!

Wird es künftig (also eben in den nächsten 5-10 Jahren) weiterhin Ärztemangel geben und man wird quasi nach kurzem Suchen bereits eine Stelle als Assi in der gewünschten Fachrichtung bekommen? Oder denkt ihr, dass durch die steigende Rate der Uni-Anfänger auch immer mehr Medizinstudenten geben könnte (gibt ja schon genug Privatunis, auch, wenn die ebenfalls die Plätze begrenzen)?

Und vor allem, "will" man in Deutschland und Österreich überhaupt Leute, die im Ausland (Bratislava, Riga, Polen,...) studiert haben oder ist das komplett mit Vorurteilen behaftet und es werden eher Leute aus Wien/München/Berlin/Heidelberg etc genommen? Gibts da irgendein Ranking?
Und wie siehts mit dem Alter aus? Ich nehme an, wenn man sich mit 30 oder 35 um ne Assi-Stelle bewirbt, hat man weniger Chancen als mit 25, oder? Also, wenn natürlich ein eklatanter Ärztemangel ist, wird der Abschluss und das Alter wohl egal sein, aber wie sind denn da die Prognosen für die Zukunft?

Würde mich mal seehehr interessieren :)

Liebste Grüße aus dem windigen Wien :-oopss

chipirón
13.09.2017, 16:04
Ein fast müßiges Thema...in Kürze: Ja, der Ärztemangel wird bestehen bleiben, ich sehe nicht wo da Entspannung herkommen sollte.
Bedenken musst du z.B., dass sehr viele Absolventen niemals "richtige" Ärzte in den Kliniken werden, sondern alternative Wege fachfremd oder in Nischenfächern einschlagen, oder viele Jahre lang nicht im Beruf arbeiten (Familie...) bzw. nur 50% oder so.
Außerdem stetig steigender Bedarf aufgrund Überalterung der Bevölkerung.

P.s. Süß, ist 30 schon alt :-D (ich weiß, mit 20 oder weniger hat man andere Blickwinkel!)

Kackbratze
13.09.2017, 16:14
Ich habe in meine Glaskugel geschaut:
Bedingt durch die Chemtrails kommt es zu einer allgemeinen weiteren Verdummung, weswegen es immer weniger Akademiker und somit auch Ärzte geben wird.
Das Problem wird nur sein, dass die Studienplatzvergabe durch die Echsenmenschen, die den Planeten offiziell übernommen haben, erfolgen wird. Es werden nur Regimetreue Eidechsen-Anhänger zu dem auf 3 Semester verkürzten Studiums zugelassen (Echsen regenerieren sich und ihre Extremitäten) wodurch im Bereich der Humanmedizin paradiesische Zustände auf Grund eines Menschenmangels vorliegen. Leider wird es die Gesellschaft als Solches nicht mehr geben, womit die Frage in letzter Konsequenz nicht beantwortet werden kann.


Mehr hat meine Glaskugel nicht gezeigt.


Vielleicht sollte ich die mal putzen.

Feuerblick
13.09.2017, 16:15
Tjaaa, meine Glaskugel ist kaputt, aber Stand jetzt ist es so, dass man natürlich NICHT nach kurzer Suche in jedem Fach eine Stelle am gewünschten Ort bekommt. Dabei ist es einigermaßen egal, ob man 25 (äh ja...) oder 35 Jahre alt ist.
In Mangelfächern und großen, überall vertretenen Fächern wird das anders sein und Bewerber, die der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind, haben immer mehr Chancen als Bewerber, bei denen das nicht so ist. Unabhängig vom Studienort/-land.
Wie das in fünf oder zehn Jahren ausschaut - keine Ahnung. Bisher hält der Bedarf seit doch schon langer Zeit an. Als ich Ende der 90er mit dem Studium begonnen habe, hat man uns noch Arbeitslosigkeit prophezeit. Das war am Ende dann absolut nicht der Fall.

dekubaum
13.09.2017, 16:17
Man nimmt im Moment fast alles , was man kriegen kann, egal woher und in fast jedem Fachgebiet - ausgenommen eventuell Pädiatrie. Das wird sich aber schlagartig ändern, vor allem wenn die automatische Diagnostik besser wird als der Mensch, und das ist nur eine Frage der Zeit. Das wird nicht mehr allzu lange dauern, denke daher nicht, dass sich ein Leben als reiner Diagnoseroboter in 10 Jahren noch lohnen wird.
Und ein Vorurteil für Auslandsstudenten wird es immer geben, wieso auch nicht, wenn man es nicht ins deutsche System geschafft hat - weswegen auch immer, damit musst du halt klar kommen können.

Jemand der behauptet der Ärztemangel wird in dieser Form immer bestehen bleiben, hat einfach keine Ahnung von Technologie.

katrina-elisa
13.09.2017, 16:28
Man nimmt im Moment fast alles , was man kriegen kann, egal woher und in fast jedem Fachgebiet - ausgenommen eventuell Pädiatrie. Das wird sich aber schlagartig ändern, vor allem wenn die automatische Diagnostik besser wird als der Mensch, und das ist nur eine Frage der Zeit. Das wird nicht mehr allzu lange dauern, denke daher nicht, dass sich ein Leben als reiner Diagnoseroboter in 10 Jahren noch lohnen wird.
Und ein Vorurteil für Auslandsstudenten wird es immer geben, wieso auch nicht, wenn man es nicht ins deutsche System geschafft hat - weswegen auch immer, damit musst du halt klar kommen können.

Jemand der behauptet der Ärztemangel wird in dieser Form immer bestehen bleiben, hat einfach keine Ahnung von Technologie.

Hm, naja, in einer Weise hast du sicher recht... man kann ja auch schon von Japan aus in Deutschland operieren. Trotzdem glaube ich kaum, dass man es in so absehbarer Zeit (10-20 Jahre) wirklich schaffen sollte, ein die Technik so zu verbessern, dass sie Ärzte oder Lehrer ersetzen.

In Jura-Jobs lasse ich es mir zB einreden, es gibt ja schon Watson Programme, in die man seine Fall eingibt und das Programm kann das Urteil quasi "ausrechnen". Außerdem kann und will sich heute doch kaum jemand noch einen Anwalt leisten. Es wird immer Anwälte geben müssen, aber das in diesem Bereich weniger Stellen zu finden sein werden, lasse ich mir einreden... Aber Ärzte? Wie sollte das denn funktionieren, kannst du das mal erläutern?

katrina-elisa
13.09.2017, 16:30
Tjaaa, meine Glaskugel ist kaputt, aber Stand jetzt ist es so, dass man natürlich NICHT nach kurzer Suche in jedem Fach eine Stelle am gewünschten Ort bekommt. Dabei ist es einigermaßen egal, ob man 25 (äh ja...) oder 35 Jahre alt ist.
In Mangelfächern und großen, überall vertretenen Fächern wird das anders sein und Bewerber, die der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind, haben immer mehr Chancen als Bewerber, bei denen das nicht so ist. Unabhängig vom Studienort/-land.
Wie das in fünf oder zehn Jahren ausschaut - keine Ahnung. Bisher hält der Bedarf seit doch schon langer Zeit an. Als ich Ende der 90er mit dem Studium begonnen habe, hat man uns noch Arbeitslosigkeit prophezeit. Das war am Ende dann absolut nicht der Fall.


Danke, Feuerblick! Nein, ich meinte nicht andere Staatsbürger, sondern wenn eben ein Deutscher nach Polen zum Studieren geht und dort dann auf Englisch studiert und sich dann aber wieder in Deutschland bewirbt :)

katrina-elisa
13.09.2017, 16:32
Ich habe in meine Glaskugel geschaut:
Bedingt durch die Chemtrails kommt es zu einer allgemeinen weiteren Verdummung, weswegen es immer weniger Akademiker und somit auch Ärzte geben wird.
Das Problem wird nur sein, dass die Studienplatzvergabe durch die Echsenmenschen, die den Planeten offiziell übernommen haben, erfolgen wird. Es werden nur Regimetreue Eidechsen-Anhänger zu dem auf 3 Semester verkürzten Studiums zugelassen (Echsen regenerieren sich und ihre Extremitäten) wodurch im Bereich der Humanmedizin paradiesische Zustände auf Grund eines Menschenmangels vorliegen. Leider wird es die Gesellschaft als Solches nicht mehr geben, womit die Frage in letzter Konsequenz nicht beantwortet werden kann.


Mehr hat meine Glaskugel nicht gezeigt.


Vielleicht sollte ich die mal putzen.

Köstlich - zumindest wars echt witzig :)

katrina-elisa
13.09.2017, 16:35
Das mit dem "wenn man es nicht ins Deutsche System geschafft hat" find ich übrigens blöd. Ich kenne zB genug, die den NC nicht hatten, dann aber den MedAt oder EMS in Österreich geschafft haben, ich kenne Österreicher, die den Test nicht geschafft haben, aber lauter Einser im Zeugnis hatten und nach Deutschland gegangen sind, ich kenne Wiener, die den MedAT nicht geschafft haben, deren NC zwar gereicht hätte, sie aber aus der Nähe zum Wohnort in Bratislava studiert haben. Außerdem gibts genug, die zB nur bis zum Physikum im Ausland sind und dann wechseln, die haben auch nen deutschen Abschluss und haben es damals nicht ins System geschafft...

dekubaum
13.09.2017, 16:35
Aber Ärzte? Wie sollte das denn funktionieren, kannst du das mal erläutern?

Hier übrigens schon ein Projekt welches bei einem etwas komplexeren Videospiel am laufen ist: https://blog.openai.com/dota-2/

Dieser künstlich intelligente Bot simuliert Hunderttausende von Spielen innerhalb einer Woche und ermittelt so langsam immer mehr die optimalsten Entscheidungen (Bewegungen die auch ein Spieler machen kann), durchschnittlich dauert so ein Spiel (1v1) etwa 10+ Minuten, der Bot der bereits vorgeführt wurde ist bereits nach einigen Tagen "lernen" besser als die weltbesten Spieler mit 10-15 Jahre Erfahrung und 10000+ Stunden im Spiel.
Der entscheidende Punkt ist hier natürlich, dass man im echten Leben so was nicht unbedingt gut simulieren kann, und auf viele (gute und korrekte) Daten angewiesen ist, je mehr desto besser - und genau darauf zielt die heutige (moderne) radiologische Forschung auch ab. Wenn allerdings einmal genug Daten gesammelt sind und dieser oder eine ähnliche AI implementiert wird, hat die Maschine innerhalb einiger Tage das auf dem Kasten, was kein Mensch in 10 Leben drauf haben wird.
Das lässt sich und wird auch problemlos auf andere Fachgebiete erweitert werden, die Radiologie triffts nur als erstes weil man dort sowieso schon viel am Computer sitzt und macht und mit Daten arbeitet (es ist also lediglich am naheliegendsten).

dekubaum
13.09.2017, 16:45
Das mit dem "wenn man es nicht ins Deutsche System geschafft hat" find ich übrigens blöd

Es ist aber trotzdem eine Tatsache, entweder man hat hier studiert oder eben nicht, und wenn nicht dann kann es dafür zahlreiche Gründe geben. Gibt ja jetzt auch wichtigeres und interessanteres als der blosse Lebenslauf von einem anderen Menschen, aber mit deinem eigenen wirst du selber wohl oder übel klarkommen müssen.

flopipop
13.09.2017, 17:59
Wird es künftig (also eben in den nächsten 5-10 Jahren) weiterhin Ärztemangel geben und man wird quasi nach kurzem Suchen bereits eine Stelle als Assi in der gewünschten Fachrichtung bekommen? Oder denkt ihr, dass durch die steigende Rate der Uni-Anfänger auch immer mehr Medizinstudenten geben könnte

also DEN ärztemangel gibt es auch heute nicht, es hängt immer von der fachrichtung und vom standort ab....in einigen fächern (z.b. chirurgie, innere, neurologie, allgemeinmedizin) gibt es tatsächlich einen personalengpass, man versucht es durch die ausländischen ärzte auszugleichen, aber ich bezweifle, dass dieser bedarf in naher zukunft allein dadurch gedeckt sein wird....dann gibt es noch regionen (v.a. ländliche), wo keiner hinwill und das wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern. aber wie schon gesagt, wahrsagen kann keiner...
auf der anderen seite ist es in einigen fächern (derma, auge) und regionen (großstädte) auch heute schon schwierig, eine stelle zu bekommen - von daher würde ich einfach das machen, was dich interessiert und nicht allzuviel auf politische prognosen bauen.wenn du deine sache gut machst, wirst du eine gute stelle finden.

OhDaeSu
13.09.2017, 19:25
Der entscheidende Punkt ist hier natürlich, dass man im echten Leben so was nicht unbedingt gut simulieren kann, und auf viele (gute und korrekte) Daten angewiesen ist, je mehr desto besser - und genau darauf zielt die heutige (moderne) radiologische Forschung auch ab. Wenn allerdings einmal genug Daten gesammelt sind und dieser oder eine ähnliche AI implementiert wird, hat die Maschine innerhalb einiger Tage das auf dem Kasten, was kein Mensch in 10 Leben drauf haben wird.
Das lässt sich und wird auch problemlos auf andere Fachgebiete erweitert werden, die Radiologie triffts nur als erstes weil man dort sowieso schon viel am Computer sitzt und macht und mit Daten arbeitet (es ist also lediglich am naheliegendsten).

Für rein diagnostische Fächer stimme ich zu, dass der Bedarf sinken wird. Der Vergleich mit dem Dota-Bot hinkt aber so derbe, dass man meinen könnte, du trollst.

dekubaum
13.09.2017, 20:59
Für rein diagnostische Fächer stimme ich zu, dass der Bedarf sinken wird. Der Vergleich mit dem Dota-Bot hinkt aber so derbe, dass man meinen könnte, du trollst.

Tut er nicht, er zeigt auf, was bereits möglich ist, und deutet darauf hin welche Ausmasse man erwarten könnte. Wenn man beachtet dass die Bildgebung immer besser wird (bis zu einem Punkt wo ein Mensch nichts mehr davon hat, eine Maschine aber durchaus schon) , und die Rechenleistung allgemein immer mehr zunimmt, wird das viel schneller gehen als man meint.

schnix25
13.09.2017, 21:20
Wenn man beachtet dass die Bildgebung immer besser wird (bis zu einem Punkt wo ein Mensch nichts mehr davon hat, eine Maschine aber durchaus schon) , und die Rechenleistung allgemein immer mehr zunimmt, wird das viel schneller gehen als man meint.
Technisch mag es vllt bald möglich sein, wobei es hier auch noch schwierig ist alle Variablen in die Bild Beurteilung einzubeziehen. Allerdings sehe ich eher rechtliche Probleme, dass ein Software Programm Diagnosen stellt. Ich denke nicht, dass es politisch gewollt sein wird, dass nur noch Computer die Diagnosen stellen. Da werden viele Patienten dagegen protestieren. Insofern glaube ich, dass der Radiologe nicht so schnell ausstirbt. Am Ende wird es immer noch ein Radiologe überprüfen müssen. Zumindest in naher Zukunft. Selbst das EKG wird ja noch nicht völlig automatisch befundet. Da muss auch immer nochmal ein Arzt drüber schauen. Und ein EKG Streifen sollte leichter zu beurteilen sein als ein kompletter MRT Datensatz.

Nemesisthe2nd
13.09.2017, 21:22
Die meisten Menschen wollen aber gerne von Menschen behandelt und diagnostiziert werden. Kann sein dass es bald noch mehr automatisierte Hilfsmittel geben wird, aber trotzdem sind die Basics (Anamnese/Klinik) weiterhin sehr wichtig. Aber das begreift erst wenn man den Job ein Weilchen macht.

on topic: Bei uns im Haus werden momentan viele Leute z.b. aus dem Nahen Osten eingestellt. Dauert die Einarbeitung halt bei manchen aufgrund zusätzlicher Sprachbarriere etwas länger. Aber letzendlich ist das egal, gibt auch Deutsche die sich als Berufsanfänger echt dämlich anstellen und ewig brauchen bis man die mal alleine lassen kann. Genauso habe ich viele ausländische Kollegen mit sehr guter Fachkenntnis mit denen ich gerne zusammenarbeite. Also ja es gibt momentan Ärztemangel, zumindest in Innerer Medizin und Chirurgie

dekubaum
13.09.2017, 21:39
Technisch mag es vllt bald möglich sein, wobei es hier auch noch schwierig ist alle Variablen in die Bild Beurteilung einzubeziehen. Allerdings sehe ich eher rechtliche Probleme, dass ein Software Programm Diagnosen stellt. Ich denke nicht, dass es politisch gewollt sein wird, dass nur noch Computer die Diagnosen stellen. Da werden viele Patienten dagegen protestieren. Insofern glaube ich, dass der Radiologe nicht so schnell ausstirbt. Am Ende wird es immer noch ein Radiologe überprüfen müssen. Zumindest in naher Zukunft. Selbst das EKG wird ja noch nicht völlig automatisch befundet. Da muss auch immer nochmal ein Arzt drüber schauen. Und ein EKG Streifen sollte leichter zu beurteilen sein als ein kompletter MRT Datensatz.

Es ist ein Irrtum, zu meinen ein EKG Streifen sei bei Anwendung desselben Algorithmus' komplexer als ein MRT Datensatz (weil der erstere weniger Daten enthält). Die Komplexität bleibt für eine Maschine genau dieselbe.
Neue Grafikkarten spezialisieren sich übrigens genau auf das (Tensoranalysis), was man in einem MRT verarbeitet (Matrizen), es ist also wirklich sehr naheliegend.

https://en.wikipedia.org/wiki/Computational_complexity_of_mathematical_operation s
http://www.nvidia.com/object/medical_imaging.html

Kackbratze
13.09.2017, 22:16
Die Echsenmenschen werden Programme wie Skynet oder Healthnet verbieten.

Brutus
13.09.2017, 23:32
Wenn ihr dann doch nicht von Maschinen behandelt werden wollt, sucht mich im Untergrund von San Angeles. Man kennt mich als Mister Edgar Friendly. ;-)

Monsunfisch
14.09.2017, 05:55
Da kriege ich ja glatt Existenzängste. Wenn ich in einem Jahr eine Stelle in der Radiologie suche, da mich kein anderer Facharzt genug für ein ganzes Arbeitsleben reizt, kann ich also genauso gut heute schon abbrechen und mir einen Job beim Kiosk um die Ecke sichern. In einem Jahr werden bestimmt keine Assis mehr in der Radiologie gesucht. In zwei Jahren dann welche gefeuert und in drei Jahren gibt es nur noch Oberärzte, die von morgens bis abends ihre Katheter in Patienten schieben und den guten alten Zeiten nachtrauern, als sie noch mit einem Kaffee in der Hand das Geschreibsel ihrer Assistenten korrigieren durften.

Jetzt mal ehrlich; die Technologie reift immer mehr aus, so ist es in allen Lebensbereichen und das ist ja auch gut so. Ich denke trotzdem nicht, dass sich das in naher Zukunft groß auf die Besetzung mit Assistenzärzten auswirken wird. Selbst wenn in mittelnaher Zukunft Software eingesetzt wird, die Pathologien einwandfrei identifiziert, braucht es immer noch jemanden, der den Befund ärztlicherseits "vertritt", ihn in einen Kontext mit der Klinik setzt! und eventuell dem Patienten oder sonstwem mitteilt. Ja, das könnte auch der Chirurg oder der Mann vom Empfang machen, dann bräuchte man aber dafür dort wiederum mehr Leute. Sicher könnte es auch heute schon OP-Verfahren a la Da Vinci geben, die ohne jedes menschliche Zutun ein Lipom aus der Haut entfernen und wieder zunähen. Trotzdem würden die wenigsten Patienten sich nur auf Maschinen verlassen wollen.

Was die Stellensituation angeht, glaube ich nicht, dass die paar Privatunis so einen Unterschied machen. Ich denke, es wird weiterhin leichter in den großen Fächern mit hohem Bedarf und hoher Belastung, und in den kleinen beliebten Fächern wird es weiterhin auch auf ein gutes Händchen und Profil (inklusive Doktorarbeit, fachnahen Nebenjobs, PJ, Zusatzqualifikationen) ankommen. Rede ich mir zumindest ein, denn sonst habe ich mit meinem voraussichtlich eher durchschnittlichem Examen tatsächlich bald Existenzängste :-D