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klotzi
21.11.2017, 16:46
lieber easy-peasy,

nachdem du es das fünfte mal wiederholt hast, habe ich es nun endlich verstanden. Danke, dass du mir und so vielen anderen die Augen geöffnet hast. Was für ein Tor ich war zu glauben, auch nur jemals einen Pfennig zu verdienen.
Was wäre dein Ratschlag für mich? Soll ich das Studium abbrechen und stattdessen in Studi-Foren verbitterte Kommentare abgeben?

Bitte hol dir ein paar Informationen ein und du wirst sehen, der dumme Masterstudent aus dem Internet hat recht.
Ich bin zwar nicht easy-peasy, aber nein, ich würde nicht abbrechen. Schließlich studierst du ja in AT und willst so oder so über die Wartezeitquote Medizin studieren. Durch dein Bio-Studium hast du in Bezug auf dein eigentliches Wunschstudium ja nichts verloren (jetzt mal beiseite gelassen, dass du vielleicht Medizin in AT oder Ungarn hättest studieren können).

Aber das ist, wie gesagt, ja auch etwas komplett anderes, als wenn man ein solches Studium NICHT als reine Wartezeitüberbrückung für das eigentliche Wunschstudium aufnimmt, sondern es als (alleinige) Grundlage für die eigene Karriere heranziehen möchte und dann da auch noch den PhD macht.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 16:50
Eben. Aber das wird medizin93 gar nicht gefallen, was Du da schreibst. Immerhin hat er als Masterstudent mehr Ahnung über die Berufsaussichten als jeder andere.

Miss_H
21.11.2017, 16:51
Was nun? Biologie hat keinen Plan B.


Noch einmal zur Info: Langzeitarbeitslos wird (fast) niemand.

Merkste selbst, ne?

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 16:53
Merkste selbst, ne?

Das ist wohl ein Witz, oder? Lies mal meinen ganzen Text. Langzeitarbeitslos wird fast niemand, das stimmt. Aber wer zählt eine fachfremde Berufstätigkeit als Plan B? Ist der Job eines Regaleinräumers ein Plan B für Dich als Medizinstudent?
Die Apotheke, das ist ein Plan B für einen Pharmazeuten.

klotzi
21.11.2017, 16:57
easy-peasy: Hast du - angesichts deiner Beschreibung "Exbiochemiestudent" - rechtzeitig vor Studienende die Reißleine ziehen können oder hast du dein Biochemiestudium abgeschlossen (und gar promoviert)? Falls Letzteres: Bist du dann über die Zweitstudienbewerberquote in Medizin gekommen?

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 16:58
easy-peasy: Hast du - angesichts deiner Beschreibung "Exbiochemiestudent" - rechtzeitig vor Studienende die Reißleine ziehen können oder hast du dein Biochemiestudium abgeschlossen (und gar promoviert)? Falls Letzteres: Bist du dann über die Zweitstudienbewerberquote in Medizin gekommen?

PN ;-)

medizin93
21.11.2017, 17:00
PN ;-)

Ich wills auch wissen!:-wow

Kandra
21.11.2017, 17:01
Sorry, aber so naiv ist doch bitte niemand, dass er glaubt mit einem Biostudium dann den Rest seines Lebens fancy Forschung betreiben und ein Nature-Paper nach dem anderen publizieren zu können? Ich persönlich finde übrigens Projektmanagement nicht unter meiner Würde als Akademiker ^^ Wenn ich für immer im Labor stehen will, werde ich MTA.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 17:03
PN folgt! Wie auch immer - für mich ist dieses Thema beendet. Da mir schon mehrmals gesagt wurde, dass ich vom Thread abschweife, werde ich keine Antworten mehr zum Thema geben. Wer möchte, der kann mich per PN befragen und dort eine Diskussion führen.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 17:04
Sorry, aber so naiv ist doch bitte niemand, dass er glaubt mit einem Biostudium dann den Rest seines Lebens fancy Forschung betreiben und ein Nature-Paper nach dem anderen publizieren zu können? Ich persönlich finde übrigens Projektmanagement nicht unter meiner Würde als Akademiker ^^ Wenn ich für immer im Labor stehen will, werde ich MTA.

Korrekt. Deshalb sollte man auch, falls einem die Biologie wirklich fasziniert, eine Ausbildung starten. DAS hätte ich wohl machen müssen...

klotzi
21.11.2017, 17:09
Sorry, aber so naiv ist doch bitte niemand, dass er glaubt mit einem Biostudium dann den Rest seines Lebens fancy Forschung betreiben und ein Nature-Paper nach dem anderen publizieren zu können? Ich persönlich finde übrigens Projektmanagement nicht unter meiner Würde als Akademiker ^^ Wenn ich für immer im Labor stehen will, werde ich MTA.

Also, soweit ich das beobachten konnte, waren wir in meinem Semester zu Beginn des Studiums alle so naiv, dass wir dachten, mit einem Biotechnologie-Studium eine angemessene Forschungsstelle in der freien Wirtschaft oder zumindest in einem Institut (ohne befristete Verträge zu beschissenen Arbeitsbedingungen) zu bekommen.
Genau so wurde es uns damals, vor etwas über 10 Jahren, auch verkauft. Und wenn du dann im Rahmen des Aufnahmeverfahrens beim Auswahlinterview drei Professoren gegenübersitzt, die dir genau das erzählen und die dir - als naivem 19-Jährigen - wie ehreinflößende Respektspersonen erscheinen, dann willst du das eben auch glauben. Gerade wenn die öffentliche Meinung eh lautet, dass Biotechnologie so toll und das Next Big Thing sei.

Natürlich erscheint das mit jetzigem Wissen unfassbar naiv. Aber damals sprach eben kaum etwas dagegen. Selbst in den Studienführern wurden (und werden es wahrscheinlich heute noch) solche Studiengänge als toll und zukunftssicher und sonstwas angepriesen.

Es gab für mich damals keinen Grund, daran zu zweifeln. Leider.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 17:11
Also, soweit ich das beobachten konnte, waren wir in meinem Semester zu Beginn des Studiums alle so naiv, dass wir dachten, mit einem Biotechnologie-Studium eine angemessene Forschungsstelle in der freien Wirtschaft oder zumindest in einem Institut (ohne befristete Verträge zu beschissenen Arbeitsbedingungen) zu bekommen.
Genau so wurde es uns damals, vor etwas über 10 Jahren, auch verkauft. Und wenn du dann im Rahmen des Aufnahmeverfahrens beim Auswahlinterview drei Professoren gegenübersitzt, die dir genau das erzählen und die dir - als naivem 19-Jährigen - wie ehreinflößende Respektspersonen erscheinen, dann willst du das eben auch glauben. Gerade wenn die öffentliche Meinung eh lautet, dass Biotechnologie so toll und das Next Big Thing sei.

Da könnte ich Dir Geschichten von erzählen! Früher Biochemie und Biotechnologie, heute heißt es eben "Life Science". Auch ganz schick...

Miss_H
21.11.2017, 17:14
Die Apotheke, das ist ein Plan B für einen Pharmazeuten.
Für viele ist es sogar Plan A ;-)


Korrekt. Deshalb sollte man auch, falls einem die Biologie wirklich fasziniert, eine Ausbildung starten. DAS hätte ich wohl machen müssen...
Für dich ist Biologie also den ganzen Tag im Labor stehen? Dann hättest du dich wirklich mal besser vor Antritt des Studiums informiert...

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 17:16
Für dich ist Biologie also den ganzen Tag im Labor stehen? Dann hättest du dich wirklich mal besser vor Antritt des Studiums informiert...


Hab ich nicht geschrieben. Ich meinte das hinsichtlich der Berufsaussichten und der ganzen Biologie.;-)

klotzi
21.11.2017, 17:21
Da könnte ich Dir Geschichten von erzählen! Früher Biochemie und Biotechnologie, heute heißt es eben "Life Science". Auch ganz schick...

Gerade mal eine kurze Stichprobe gemacht. Diese Fächer werden immer noch so unglaublich dreist angepriesen:


Aussichten
Die Absolventen dieses Masterstudiengangs sind sowohl für die Wirtschaft (insbesondere Biotechnologie) als auch für die Wissenschaft (Promotion) hervorragend gerüstet.
https://www.uni-jena.de/Studium/Studienangebot/MSc_Molecular_Life_Sciences.html



Berufsfelder
Zu den primären Berufsfeldern zählen die Forschungstätigkeit an Universitäten, die Grundlagenforschung in Großforschungszentren (Max-Planck-Institute, Fraunhofer-Institute u.ä.) oder die Arbeit in der pharmazeutischen und Biotech-Industrie in Entwicklung und Produktion.

Auch Kliniken oder andere Untersuchungslabors (Umwelt-/ Gesundheitsamt) sind stets auf der Suche nach Fachkräften für die molekulare Diagnostik. Darüber hinaus finden einzelne Absolventen mit der entsprechenden Weiterbildung auch ihren Weg in Bereiche wie Wissenschaftsmanagement, Medien oder das Patentwesen.
"Einzelne Absolventen" :-))
https://www.uni-wuerzburg.de/fuer/studierende/angebot/faecher/biomedizin/


Die Berufsaussichten für seine Absolventen sind als hervorragend einzuschätzen. Neben einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat die derzeit boomende Biotech-Industrie einen massiv steigenden Bedarf an entsprechend ausgebildeten Fachkräften.
http://mbt.wzw.tum.de/index.php?id=3


Eigentlich unfassbar.

Vielleicht erweckt ja auch der strenge NC in diesen Fächern zusätzlich den Eindruck von etwas Begehrtem, Tollem. Viele denken sich dann eventuell: Der NC ist ähnlich Medizin, dann muss es ja ähnlich toll sein, wenn die Studienplätze so knapp sind und die Nachfrage nach diesem Fach so hoch.
Vielleicht war das damals - unbewusst - auch für mich noch eine zusätzliche Verstärkung, ich weiß es nicht. Jedenfalls war ich dann froh, dass es in AT über ein Auswahlverfahren lief und ich trotz meines Abis von 2,1 die Möglichkeit hatte, dieses Studium zu beginnen.

davo
21.11.2017, 17:43
Unis haben kein Interesse daran, ihre Studiengänge ehrlich zu bewerben. Das sollte eigentlich jedem klar sein.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 17:52
Vielleicht erweckt ja auch der strenge NC in diesen Fächern zusätzlich den Eindruck von etwas Begehrtem, Tollem. Viele denken sich dann eventuell: Der NC ist ähnlich Medizin, dann muss es ja ähnlich toll sein, wenn die Studienplätze so knapp sind und die Nachfrage nach diesem Fach so hoch.

Ich kenne einige, die es als Alternative zum Medizinstudium ansahen. Ich beziehe mich besonders auf Biomedizin und Molekulare Medizin. Der NC gab dann den Rest.

klotzi
21.11.2017, 18:28
Mal wieder ein beispiel für fehlerhafte Einschätzungen:

https://www.youtube.com/watch?v=hDX7idkc5yM

Im Kommentarbereich schreibt jemand:


Bisher ist noch kein einziger Absolvent der MLW arbeitslos geworden. Und das in den 13 Jahren, das der Studiengang an der Radboud besteht! Wie das für deutsche Studiengänge aussieht, ist mir unbekannt. Garantie für die Zukunft kann man natürlich nicht abgeben, aber bei uns sieht es gut aus. Diese Leute werden an Kliniken und in der Pharmaindustrie gebraucht. Und ich denke, es ist ein Wachstumsmarkt.

ehem-user-31012019-1024
21.11.2017, 18:36
Mal wieder ein beispiel für fehlerhafte Einschätzungen:

https://www.youtube.com/watch?v=hDX7idkc5yM

Im Kommentarbereich schreibt jemand:

Klar, arbeitslos vielleicht nicht, auch wenn ich das verwunderlich finde, wie jemand seit 13 Jahren über die berufliche Aktivität der Absolventen Bescheid weiß.
Für mich ist auch niemand arbeitslos, der fachfremd arbeitet. Ob das Studium dafür nötig war, das ist eine andere Frage.

Die letzten zwei Sätze des Kommentars sind natürlich totaler Quatsch.

brunntobi
29.07.2021, 23:34
Ich bin Tobi, 18 Jahre alt und stehe grad vor der schweren Entscheidung zwischen dem Mathe- und Medizinstudium.
Wie stehen Sie zu dem Thema jetzt? Also vier Jahre später?

Hab ne kleine Anekdote gefunden:
Kurzbiografie des CEOs von BioNTech:

"Er, Uğur, ist Jahrgang 1965, geboren in İskenderun (Türkei) und Sohn eines türkischen Gastarbeiters der Fordwerke in Köln. Mit 4 Jahren kam er mit den Eltern nach Deutschland. Uğur Şahin besuchte das Erich-Kästner-Gymnasium in Köln und studierte nach dem Abitur Medizin. Sein Forschungsschwerpunkt liegt ebenfalls in der Immunologie und der Krebsforschung. Promoviert hat er in Köln mit einer Arbeit zur Immuntherapie. An der Universität des Saarlandes schloss er ein Mathematikstudium an und lernte dort auch seine heutige Ehefrau Özlem kennen. Seit 2006 ist er Professor für experimentelle Onkologie am Universitätsklinikum Mainz."

Quelle (https://www.mehr-integration-geht-nicht.de/post/biontech-gastarbeiterkinder-legen-traumhafte-erfolgsgeschichte-hin)