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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zukunft des Psychotherapeuten



Nemo-.
05.10.2017, 07:49
Hallo liebe Forenmitglieder.

Ich werde bald Medizin studieren und möchte darauf den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie machen.
Wie ich hier rausgelesen habe, ist diese Fachrichtung ziemlich gefragt und viele Stellen bleiben offen.
Nun soll ja die Psychotherapeutenausbildung der Psychologen reformiert werden, sodass diese auch Medikamente verschreiben dürfen sollen.
Nun meine Frage: Was unterscheidet dann den Facharzt vom PP außer der Bildungsweg? Wird dann die Stellensituation verschärft für Ärzte sein, weil PPs bevorzugt werden (weniger kostenintensiv?) und sie in der Überzahl sind?

ehem-user-31012019-1024
05.10.2017, 09:06
[...] Nun soll ja die Psychotherapeutenausbildung der Psychologen reformiert werden, sodass diese auch Medikamente verschreiben dürfen sollen.
Das wird mit Sicherheit niemals passieren.

Nemo-.
05.10.2017, 09:32
Das BMG hat schon einen Entwurf veröffentlicht, der ein neues Psychotherapiestudium einführen soll und dann nach der Approbation nach 5 Jahren und der Weiterbildung von nochmals ca. 5 Jahren alle psychotherapeutischen Kompetenzen abdeckt sowie die Verschreibung von Psychopharmaka vorsieht.

https://www.dgvt.de/aktuell/details/article/bmg-legt-arbeitsentwurf-fa14r-ein-zuka14nftiges-psychotherapiestudium-vor/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=2331&cHash=f7d95d88f0e4f96c56375a129a943a21

https://m.aerzteblatt.de/news/77208.htm

jijichu
05.10.2017, 13:14
In dem Artikel des Ärzteblatts steht nichts darüber, dass diese Psychotherapeuten nach Abschluss Medikamente verschreiben dürfen. Und das sollte auch so bleiben. Medikamente gehören in ärztliche Hand, Psychopharmaka sollten zumindest in der Einstellung der Medikation in psychiatrischer Hand sein.

"Ein Praxissemester, wie es z.B. auch der Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) fordert, ist nicht vorgesehen."

Das ist lächerlich, wenn ohne entsprechende Praxis oder Weiterbildungszeit eine Approbation erteilt werden soll, mit denen man schön rum pfuschen kann. Demnächst gibt's dann noch den Heilpraktiker für Allgemeinmedizin...

Nemo-.
05.10.2017, 13:41
„Außerdem wird in diesem Arbeitsentwurf die Einrichtung erweiterter Modellstudiengänge ermöglicht, mit denen die psychotherapeutische Heilkunde um Kompetenzen erweitert wird, die die Verordnung psychopharmakologischer Maßnahmen möglich machen und zu einer entsprechenden heilkundlichen Befugniserweiterung führen soll.“

So steht es im ersten Link.

Umbie
05.10.2017, 14:43
Ich würde mir aktuell keine allzu großen Sorgen machen.
Dass sich an den Bedingungen für Psychologen, die den PP anstreben etwas ändern muss, steht für mich außer Frage. Dass sich etwas ändern wird auch. Dennoch glaube ich, dass der Großteil an derzeit ausschließlich ärztlichen Befugnissen auch künftig in ärztlicher Hand bleiben wird und das ist auch gut so.

Elena1989
05.10.2017, 17:41
Das halte ich tatsächlich auch für unwahrscheinlich. Es ist ja nicht getan mit Medikamenten verschreiben. Man muss ja dann auch die Kontrollen machen. EKG auswerten, Blutentnahme, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten etc. Das machen dann auch die Psychotherapeuten?
Ich glaube nicht, dass das zeitnah passiert.