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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage A 75 / B 61, Therapiekonzept Pleurakarzinose



Unregistriert
11.10.2017, 18:57
Habe hier lang überlegt und mich letztendlich doch für D entschieden, da die Therapie und der weitere Verlauf zum Ende hin (nach 3 Monaten beschwerdefrei usw.) für mich auf eine kurative Absicht gedeutet haben. Oder bedeutet Pleurkarzinose, dass nur noch eine palliative Therapie möglich ist? Meinungen?

Unregistriert
11.10.2017, 19:07
Es ist eine Rezidivsituation mit Fernmetastasierung (M1= UICC 4), mir fällts spontan keine Lage ein, wo das nicht palliativ wäre.

Edward T. Hunter
11.10.2017, 19:08
So habe ich zumindest gedacht, laut https://www.aerzteblatt.de/archiv/137724/Behandlungskonzepte-der-Pleurakarzinose-mit-malignem-Pleuraerguss ist die mittlere Überlebenszeit bei < 12 Monaten, dann müsste palliativ stimmen.

Unregistriert
11.10.2017, 19:28
Bei metastasierung (in der frage wird explizit genannt, dass es so zu werten ist) liegt eine palliative nicht mehr kurable Sit. vor. Sie ist beschwerdefrei, da die palliative Therapie zur symptomatischen Besserung führt aber die Krankheit selber ist nicht mehr heilbar

serhato
11.10.2017, 20:11
wobei man beachten sollte dass wenn man palliative absichten hat in der regel nur 1 Chemotherapeutikum verabreicht um die nebenwirkungsrate zu minimieren , im fall wurde aber nicht nur ein taxan sondern eine duale Therapie mit her2/neu Rezeptor Therapie begonnen sprich eine dreifach kombi an Medikamente klingt nicht nach palliativ sondern eher kurativ

serhato
11.10.2017, 20:17
was man ebenfalls beachten kann oder argumentieren kann das diese dreifach kombi kein standardschemata ist sprich es evtl im rahmen einer Studie in kurativer Absicht gegeben wurde

tomtom0674
11.10.2017, 20:31
Das mit der beschränkten Medigabe in einer Palliativen Situation ist Quatsch. Man kann durchaus auch mehrere Chemotherapeutika geben solange der Patient davon profitiert...

bobo99
11.10.2017, 20:40
Wie war denn die Fragestellung? Welches Malignom?

Miri_Ka
11.10.2017, 20:41
Mamma-Ca-Rezidiv.

mathematicus
11.10.2017, 20:43
Mamma-Ca, ypT2 ypN1a (2/14) L0 V0 G3, im Fallverlauf Rezidiv mit Pleuraergüssen bds. mit malignen Zellen im Punktat. Anschließend Therapie mit einem Taxan + Trastuzumab. Gefragt ist, wie diese Therapie zu charakterisieren ist.

Unregistriert
11.10.2017, 20:47
Rezidiv als plaurakarzinose als erstmetastasierung

bobo99
11.10.2017, 20:55
Würde ich klar als palliative Chemotherapie bezeichnen.

Warum? Für die kurative Absicht müsste man im Bereich der Pleura lokale Kontrolle schaffen (d.h. die malignen Zellen da wegkriegen). Lokale Kontrolle kann chirurgisch oder mit Radiatio erreicht werden, nicht aber mit alleiniger Chemotherapie. Die Patientin wird daher nicht in kurativer Absicht behandelt.

Natik92
11.10.2017, 21:15
Bei uns hieß es in der Vorlesung auch immer, dass es zu einer kurativen Absicht immer Radiatio und/oder Chirurgie bedarf. Eine alleinige Chemotherapie kann (außer bei so Geschichten wie Leukämien) nie kurativ sein.

Feuerblick
11.10.2017, 22:19
Mamma-Ca, ypT2 ypN1a (2/14) L0 V0 G3, im Fallverlauf Rezidiv mit Pleuraergüssen bds. mit malignen Zellen im Punktat. Anschließend Therapie mit einem Taxan + Trastuzumab. Gefragt ist, wie diese Therapie zu charakterisieren ist.
Mal ganz pragmatisch: Glaubt jemand, dass man einen Menschen mit diesen Befunden heilen kann? Wenn nein, dann ist die Lösung „palliativ“ und es ist relativ egal, welche Therapie da gerade gemacht wird. Man glaubt gar nicht, welche abstrusen Kombinationen bis hin zum experimentellen Therapieversuch auch im palliativen Setting noch eingesetzt werden... Darauf sollte man im wahren Leben lieber nicht schauen bei der Differenzierung.