PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Extreme Schwierigkeitsunterschiede im Stex H17



Seiten : [1] 2

SabineH.
12.10.2017, 17:50
Die Prüfungskandidaten berichten von extremen Schwierigkeitsunterschieden zwischen den Prüfungstagen.

Unsere Hochrechnungen bestätigen diese gefühlte Berg- und Talfahrt.

So lagen die mittleren Leistungen am ersten Prüfungstag bei ca. 82%.
Das war seit Einführung des Hammerexamens in seinem jetzigen Format einer der leichtesten Tage.

Der zweite Tag lag mit ca. 79 % im üblichen Bereich.

Am dritten Prüfungstag erreichten die Studenten mittlere Leistungen von 72%. Damit war dies einer der schwersten Tage überhaupt.

Damit kreuzten die Studenten am dritten Tag eine ganze Note schlechter als am ersten Tag.

Studenten berichten auch, dass die Fragen in jüngster Zeit immer schwerer werden. Auch dieses Gefühl lässt sich durch die Statistiken bestätigen.
Betrachtet man den Verlauf der Examensleistungen der letzten 3 Jahre, so fällt auf, dass der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfungen von Termin zu Termin jeweils um ca. 2% schwerer wurde (d.h., dass die mittleren Leistungen um jeweils 25 gesunken sind).

So lag die mittlere Leistung aller Prüfungskandidaten:
Herbst 15 bei 82,7%,
Herbst 16 bei 80,1%
Herbst 17 bei 78% (Hochrechnung).

Auch in den Frühjahrsterminen lässt sich dieser Trend erkennen.
So sind die mittleren Leistungen von
79,7% im Frühjahr 16 ebenfalls um 2% auf
77,6 % im Frühjahr 17 gesunken.


Wir wünschen euch viel Erfolg

MEDI-LEARN

Unregistriert
12.10.2017, 18:49
Und was wird das IMPP dagegen unternehmen? Nix.. Mann hat ja am heutigen Tage gesehen wie sehr den Kollegen aus Mainz das Prüfen praxisrelevanter Inhalte am Herzen liegt. Wir Studenten müssen uns wohl oder übel damit abfinden das man eben nicht mehr so angenehm durch das Stex kommt...

Unregistriert
12.10.2017, 20:26
so viel zum Thema "Häufiges wird häufig geprüft".. vielen Dank auch

Unregistriert
12.10.2017, 20:44
Gibt es einen Grund dafür, dass die Prozentzahlen stetig sinken?

Unregistriert
12.10.2017, 20:45
Gibt es einen Grund dafür, dass das impp so die Zügel anzieht?

Kandra
12.10.2017, 21:37
Der Grund heisst Amboss würde ich mal schätzen ^^

bobo99
12.10.2017, 21:40
Gibt es einen Grund dafür, dass das impp so die Zügel anzieht?

Ich denke, das IMPP will eine Normalverteilung der Noten erreichen mit einem Mittel bei der Note 3. Ich finde das an sich nicht so schlimm, denn schaut man sich z.B. Examen wie H2015 an, fällt auf, dass 60% und mehr eine 1 oder 2 erreichen. Ich denke da fällt es vielen potenziellen Arbeitgebern schwer zu differenzieren. Irgendwo sollten die Noten meiner Meinung nach auch eine Aussagekraft haben, sonst wird die Examensnote total entwertet wie bei vielen Bachelor-/Master-Studiengängen.

Problematisch ist allerdings, dass die Fragestellungen dadurch zum Teil immer abstruser und realitätsfremder werden. Wenn ich mir einige Fragen so anschaue, habe ich teilweise Zweifel ob ein Facharzt der entsprechenden Disziplin diese Frage beantworten könnte.

Alternativen wären die Abschaffung der Examensnote mit der Abfrage von wirklich praxisrelevantem Wissen oder eine Einführung von Prozenträngen. Ob das besser ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

Miniwini
12.10.2017, 22:02
Man könnte auch einfach das Studium und die Lehre verbessern.Vielleicht wird die ja immer schlechter? Aber das ist ein ganz anderes Fass.

xyl15
12.10.2017, 22:27
Ich finde die Lehre eigentlich nicht mal so schlecht. Eher sind es wirklich teilweise abstrus seltene Details, die man zufällig mal aufgeschnappt hat oder eben nicht.

Ich fände es auch wirklich sehr interessant, Ärzte in verschiedenem Abstand nach der Approbation ein Probeexamen machen zu lassen. Das wäre ja mit Amboss gar kein Problem. Wäre eine coole Aktion.

Unregistriert
12.10.2017, 22:48
Das wäre doch mal eine interessante Idee für eine Doktorarbeit über Medizin-Prüfungstechniken, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Examens im Medizinstudium usw.

Kackbratze
13.10.2017, 05:05
...als Werbung für Amboss auf jeden Fall...

Unregistriert
13.10.2017, 07:51
Ich denke da fällt es vielen potenziellen Arbeitgebern schwer zu differenzieren. Irgendwo sollten die Noten meiner Meinung nach auch eine Aussagekraft haben, sonst wird die Examensnote total entwertet wie bei vielen Bachelor-/Master-Studiengängen.

Du hast schon recht mit deinem Kommentar, aber insbesondere für Medizin ist die Note größtenteils wirklich egal. Siehe Ärztemangel etc...

Will damit nicht sagen, dass das Ergebnis irrelevant ist. Aber sie gibt einem nicht den Kicker wie in manchen überlaufenen Studiumsfächern. Was meines erachtens auch gut ist, da andere Qualitäten weitaus wichtiger sind. Auch ein Thema für ne andere Diskussion.

Unregistriert
13.10.2017, 08:19
Ehrlich gesagt finde ich den Ansatz die Prüfung schwieriger zu machen, weil die Leute im Schnitt besser abschneiden ziemlich fragwürdig. Im Grunde bestraft man dafür, dass sich besser und zielgerichteter vorbereitet wird.
Und die Tendenz geht dann dahin, dass detailverliebtes Facharztwissen in einem Ausmaß abgeprüft wird, wie es zu diesem Zeitpunkt der medizinischen Ausbildung einfach völlig irrelevant ist.
Und das kann ja nun auch nicht als Entscheidungshilfe für eine mögliche spätere Einstellung gewertet werden.

Spezialist
13.10.2017, 08:25
wie viele fragen sind denn nun anfechtbar?

davo
13.10.2017, 09:38
Ich habe das Examen nicht geschrieben, aber möchte dennoch ein paar Anmerkungen zu den in diesem Thread diskutierten Themen machen:

1. Ist doch völlig egal, wenn der letzte Tag schwerer als die anderen beiden ist. Besser so als umgekehrt.

2. Der Prozentsatz der Misserfolge in der Referenzgruppe betrug im Herbst 2012 0,4%, im Herbst 2013 0,2%, im Herbst 2014 0,4%, im Herbst 2015 0,1%, im Herbst 2016 0,2%. Das Examen ist also nicht schwerer geworden - es ist nur etwas schwerer geworden eine gute oder sehr gute Note zu bekommen.

3. Dass man mit MC-Fragen immer einen hohen Anteil "absurder" Fragen braucht, und dass MC-Fragen kein besonders verständnisorientiertes Lernen fördern ist klar, aber ist ja kein isoliertes IMPP-Problem, sondern ein Problem des deutschen Medizinstudiums insgesamt.

Kackbratze
13.10.2017, 10:10
Ehrlich gesagt finde ich den Ansatz die Prüfung schwieriger zu machen, weil die Leute im Schnitt besser abschneiden ziemlich fragwürdig. Im Grunde bestraft man dafür, dass sich besser und zielgerichteter vorbereitet wird.
Und die Tendenz geht dann dahin, dass detailverliebtes Facharztwissen in einem Ausmaß abgeprüft wird, wie es zu diesem Zeitpunkt der medizinischen Ausbildung einfach völlig irrelevant ist.
Und das kann ja nun auch nicht als Entscheidungshilfe für eine mögliche spätere Einstellung gewertet werden.

Wenn also alle dank Amboss eine 1 schreiben, kann man dann besser auswählen, wer gut ist?

Dadurch, dass die Fragen weitergegeben werden, kann man sich zwar besser vorbereiten, allerdings wird dadurch automatisch an der "Rüstungsschraube" gedreht.
Wenn man die Fragen nicht freigeben würde, sondern nur den erforderlichen Katalog freigibt, könnte man den Bereich allgemeiner halten, da sich nicht mehr auf bestimmte Fragestellungen oder Bilder vorbereitet werden kann. Analog zum USMLE, aber das gibt das deutsche System nicht her, also dreht sich die Schraube weiter...

raythemedic
13.10.2017, 11:13
Ich finde im Kern ist ja die Frage welchen Anspruch dieses Staatsexamen hat.
Wenn es vorallem darum geht zu überprüfen, dass die neuen Ärzte grundlegendes Wissen zu allen Fächern besitzen, dann sind einige Fragen übertrieben tiefgehend. Es stellt sich die Frage ob wir durch das strukturierte Lernen mit AMBOSS ein besseres Basiswissen haben als Absolventen ohne AMBOSS vor 10 Jahren. Wenn dies so wäre, fände ich es auch angemessen, dass wir bessere Noten bekommen.
Wenn es darum geht die Absolventen besser diskriminieren zu können, dann sollte man finde ich die Fragen in individueller Gewichtung einfließen lassen. Es wär doch für den Gyn-Chef wichtiger zu sehen, dass man die Detail-Fragen zu Gyn, Uro und ähnlichem Fächern beherrscht als zu HNO, was mit Gyn ja leidlich wenig zu tun hat. Dann könnten auch ruhig detaillierte Fragen gestellt, weil die Chefs dann diejenigen mit dem besten Wissen zum eigenen Fach und angrenzenden Fächern filtern könnten...

Roke
13.10.2017, 11:48
Grundsätzlich ist es so, dass die Studenten heute deutlich besser sind als vor einigen Jahren. Das liegt auch an Amboss, das das Wissen eben besser aufbereitet und bündelt. Nun möchte das IMPP eben die Noten ungefähr konstant halten, bzw. soll der Median möglichst zwischen 2 und 3 liegen. Sprich Studenten werden besser-> Schwierigkeit steigt. Das IMPP kann das eben nur noch durch extrem spezielle Fragen, teilweise auf FA-Niveau machen. Hier ist es dann wie Lotterie, hat man das schonmal gehört und es liegt einem das Fach, zu dem die schweren Fragen kommen. Dann hat man Glück, die anderen eben Pech. Was mich aber mehr ärgert, ist, dass das IMPP nicht nur schwerere fachliche Fragen stellt, sondern irgendwie v.a. viele recht uneindeutige Fragen. Das hat dann auch mit tiefergehendem Wissen nichts zu tun, wenn die Fragen so formuliert sind, dass selbst FA sagen, da könnten mehrere Antworten richtig sein.

davo
13.10.2017, 13:13
Viel wichtiger als der absolute Schwierigkeitsgrad sind dann aber IMHO Aspekte wie:

1. Warum hat jemand mit 80,0% eine bessere Note als jemand mit 79,7%, aber dieselbe Note wie jemand mit 89,7%? Das spricht doch sehr stark für die Einführung von Zehntelnoten, oder für den Verzicht von Noten auf den schriftlichen Teil (sprich nur noch die Punktezahl berichten).

2. Warum nicht gleich den Prozentrang berichten und darauf konzentrieren, statt auf Noten, Zehntelnoten oder Punktezahlen?

Roke
13.10.2017, 13:37
Viel wichtiger als der absolute Schwierigkeitsgrad sind dann aber IMHO Aspekte wie:

1. Warum hat jemand mit 80,0% eine bessere Note als jemand mit 79,7%, aber dieselbe Note wie jemand mit 89,7%? Das spricht doch sehr stark für die Einführung von Zehntelnoten, oder für den Verzicht von Noten auf den schriftlichen Teil (sprich nur noch die Punktezahl berichten).

2. Warum nicht gleich den Prozentrang berichten und darauf konzentrieren, statt auf Noten, Zehntelnoten oder Punktezahlen?
Man bekommt ja schonmal ein Zeugnis, wo man selbst um Verhältnis zum Durchshcnitt steht.
Man kann sich vom IMPP übrigens auch ein Zeugnis schicken lassen, in dem genau steht, auf welchem Rang man war im VGl. zu den anderen.