PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A75/ B51



wfr59
13.10.2017, 15:43
Laut Dozent ist therapeutische Vollheparinisierung die gesuchte falsche Antwort und Screening auf Schluckstörung richtig.
Die Frau hat aber einen Infarkt im Media-Stromgebiet, Schluckstörung wäre doch irgendwo im Hirnstamm, wenn mich nicht alles täuscht. Ich bin schon der Meinung, dass sie Heparin in therapeutischer Dosierung bekommen sollte, denn "nach Abschluss der Akutbehandlung" bekommt sie das Dabigatran ja noch nicht und zur Prophylaxe eines weiteren Infarkts bei VHF ist das doch sinnvoll.

Sieht das jemand ähnlich?

KleinDine
13.10.2017, 16:08
Ne Vollheparinisierung geht laut div. Quellen nur mitteln Dauerinfusion über Perfusor oder ständiger bolusgabe, was in ner reha ja wohl eher unpraktikabel ist, v.a. weil die Pat. da ja mobilisiert werden soll. Ne Thromboseprophylaxe ist eher low dose Heparinisierung.
Ich meine, ne Schluckstörung ist ne regelhafte Komplikation nach Apoplex, muss ja im Prinzip nur die Ösophagusmuskulatur irgendwie ein bisschen paretisch sein oder? Hatten wir zumindest mal so in der Geriatrie, dass das ziemlich häufig vorkommt und regrlhaft zu Aspirationspneumonien führt.

Joolz
13.10.2017, 16:10
Da würde man aber ne low-dose Heparinisierung machen und keine therapeutische mehr.

wfr59
13.10.2017, 16:47
Nicht in der Reha!
Nach der AKUT-Behandlung, das heißt für mich: nachdem der Thrombus entfernt wurde, nicht in der Reha. Noch am Aufnahmetag, weil das ja bei ihr vermutlich durch das VHF ausgelöst wurde und es ungünstig wäre, wenn sie sich nach der Entfernung direkt den nächsten Thrombus schießen würde.
Warum sollte jeder Apoplex eine Schluckstörung verursachen? Muss doch schon was im Hirnstamm kaputt gehen dafür...

maniac89
13.10.2017, 16:52
Die Kerne liegen im Hirnstamm, aber angesteuert werden die ja von der Hirnrinde aus. Also kann da auch beim Mediainfarkt was kaputt gehen.

wfr59
13.10.2017, 16:58
Aber was ist denn an therapeutischer Vollheparinisierung falsch? Halt überbrückend, bis sie auf Dabigatran eingestellt wird

Coxy-Baby
13.10.2017, 18:52
Um welchen Zeitraum ging es denn? Alles was nicht TIA ist, fängt frühestens am 3 Tag bis 12 Tage nach Ereignis mit OAK an...

FirebirdUSA
13.10.2017, 19:22
Wegen Blutungsrisiko bei großem Infarkt. Da wartet man erstmal ab ob hämorrhagische Transformatii statt findet.
Schluckdiagnostik bekommen soviel ich weiß fast alle (Ist glaube ich in Komplexbehandlung sogar relativ schnell zwingend gefordert)

roxolana
14.10.2017, 05:37
Üblicherweise wählt man beim VHF doch eine halbtherapeutische Dosis und nicht eine Vollheparinisierung.

dhg11
17.10.2017, 20:01
Ich finde du solltest es so probieren wfr59. Mir kam es auch komisch vor, dass Dame nicht unmittelbar nach Entlassung aus dem Akutkrankenhaus auf Dabigatran eingestellt wurde. Im Falltext wirkt es so, als sei dort eine Latenzzeit vorhanden, in der sie gar nichts bekommt. Ein Versuch ist es allemal wert.

naja2
17.10.2017, 21:59
in duale Reihe 5. Auflage seite 404 steht auch, dass "vollhepariniseirung bei Patienten mit kardialer Emboliequelle erfolgt!"

naja2
17.10.2017, 22:20
In der Fallbeschreibung steht unter "Epikrise, Verlauf und weitere Therapie":" ....infolge eines als kardioembolisch zu klassifizierenden A. cerebri-media-Hauptstamm ("M1")-Verschluss rechts." also ist in dem Fall Vollhepariniesierung indiziert...

waargh
17.10.2017, 23:09
Dann mit der Quellenangabe ab damit zum IMPP! Viel Zeit bleibt nicht mehr zum Fragen anfechten, also nicht mehr lange warten bitte.