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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anerkennung Residency auf deutschen Facharzt



bristol
18.10.2017, 16:23
Ich habe meine FA-Ausbildung in Deutschland angefangen und tendiere dazu, aus privaten Gruenden eine Residency in den USA zu absolvieren. Hat jemand Erfahrung damit, ob man die Residency (oder Teile davon) auf den deutschen Facharzt anrechnen lassen kann, sollte ich irgendwann doch wieder nach Deutschland zurueckkehren.
Ich weiss, dass die LAEK dafuer zustaendig ist; es geht mir um Erfahrungen ;)

dantheg
18.10.2017, 17:56
Ich habe jetzt keine persönlichen Erfahrungen damit, aber wenn du schon ein Paar Jahre in Deutschland gemacht hast müsste es eigentlich kein Problem sein, den Rest für den deutschen Facharzt nötigen Zeit im Ausland zu absolvieren. Ich kenne einen, der hat sogar die deutsche Facharztprüfung absolviert bevor er die US-Residency fertig gemacht hat! Er hat eben mit seiner vor-Residency plus nicht-ganz-Residency Jahren alle Voraussetzungen erfüllt und wurde zur Prüfung zugelassen.

bristol
18.10.2017, 23:08
Danke dafuer - genau um diese Frage ging es mir. Weisst du zufaellig, welche LAEK das war (ich warte seit Wochen auf eine schriftliche Antwort der BLAEK...)? Die FA-Pruefung waere absolut OK fuer mich; ich habe nur keine Lust auf die doppelte FA-Ausbildungszeit, sollte ich irgendwann wieder nach Deutschland zurueck kehren ;)
Btw, ich nehme an, du bist attending hier - magst du mir, gerne auch per PM, ein paar Fragen beantworten?

img9000
19.10.2017, 01:43
Ich habe dies vor kurzem fuer eine Zusatzbezeichung gemacht (in BW). Habe die notwendigen Schreiben etc. eingereicht, mir wurden alle Voraussetzungen anerkannt und ich muss jetzt nur noch die Pruefung machen.

dantheg
19.10.2017, 18:11
Danke dafuer - genau um diese Frage ging es mir. Weisst du zufaellig, welche LAEK das war (ich warte seit Wochen auf eine schriftliche Antwort der BLAEK...)? Die FA-Pruefung waere absolut OK fuer mich; ich habe nur keine Lust auf die doppelte FA-Ausbildungszeit, sollte ich irgendwann wieder nach Deutschland zurueck kehren ;)

Es war in Bayern.


Btw, ich nehme an, du bist attending hier - magst du mir, gerne auch per PM, ein paar Fragen beantworten?

Klar, schieß los!

GOMER
31.03.2018, 17:11
Bin gerade zur FA Prüfung zugelassen worden, hatte etwas über ein Jahr in Deutschland gemacht, bevor ich nach USA gegangen bin.

medcat
30.08.2018, 23:55
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich überlege die USMLEs zu absolvieren um meine FA Ausbildung in den Staaten zu machen (besitze die US Staatsbürgerschaft). Das einzige: ein Familienmitglied von mir ist gesundheitlich angeschlagen und ich möchte mir die Option offen lassen, nach der FA Ausbildung (am liebsten Pädiatrie) wieder nach D zurückkehren zu können. Ich weiss, dass die FA Ausbildung in den USA für Pädiatrie 3 Jahre dauert und hier in D 5 Jahre. Ich fände es ok, in D noch 2 Jahre als Assistenzarzt zu arbeiten, wobei mir ein fertiger FA Abschluss natürlich schon lieber wäre. Es geht mir eben darum, dass die 3 Jahre USA dann anrechnungstechnisch nicht für die Katz gewesen sind.

Weiss jemand was darüber? Wird der US Facharzt hier in D anerkannt?

medcat
31.08.2018, 00:04
oh, shoot - sehe gerade es gibt dazu schon einen thread... dennoch, gibt es neuere Erkenntnisse? Und versteh ich das richtig, angenommen man hat seinen US Facharzt, dann muss man hier in D vllt nicht nochmal als Assistenzarzt arbeiten aber man muss die FA Prüfung in D trotzdem absolvieren?

GOMER
31.08.2018, 15:41
Wie im anderen Thread schon bemerkt (vielleicht können die Mods das verknüpfen), werden ausländische Weiterbildungszeiten für gewöhnlich anerkannt. Wie weit hängt von der Einschätzung des individuellen Falls ab. Auch ist eine Mitgliedschaft in der jeweiligen ÄK von Nöten um dort eine Prüfung ablegen zu können.
So weit ich weiss wollen die meisten Kammern, daß man mindestens ein Jahr in Deutschland gearbeitet hat, bevor man zur Prüfung zugelassen wird. Auch muss man den kompletten Katalog der WBO erfüllen, im Sinne von Fallzahlen und Zeiten, bzw. es muss einem bescheinigt werden.
Ich kann jetzt zum spezifischen Fall Pädiatrie nichts sagen, wie Du schon bemerkt hast, ist zumindest die Weiterbildungszeit schon mal deutlich länger in Deutschland.

Eine relativ neue Alternative stellt die Anerkennung eines nicht-EU FA Titels dar. Ich habe mich nur kurz damit beschäftigt und auch den Eindruck, dass die Kammer selbst damit noch nicht sonderlich viel Erfahrung hat. Voraussetzung für eine Anerkennung ist, daß die Weiterbildung im Ausland von Inhalt und Dauer vergleichbar zu der in Deutschland ist. Zumindest was die Dauer angeht, ist das in den USA ja nicht gegeben, jedoch könnte ich mir vorstellen, daß die Absolvierung eines Fellowships da mit angerechnet werden kann.

test
02.09.2018, 15:03
HAbe die beiden Threads mal verknüpft. ;-)

Letztlich wird die Anerkennung von der ausländischen WEiterbildungszeit immer auch von den Gutachtern, an die die ÄK die Unterlagen zur Prüfung weiterschickt, abhängen. Ich denke, dass die in aller Regel USA Zeiten anerkennen sollten, aber bei einzelnen Gutachtern, kann natürlich immer auch ein Querschläger dabei sein. Daher kann man hier wohl nie allgemeingültige Aussagen treffen.

medcat
10.09.2018, 21:20
Danke, Ihr Beiden! Das mit dem Fellowship dachte ich mir auch, zwecks der Anrechnung. Nur, ist es gut machbar in eine residency reinzukommen oder ist das auch wieder extrem competitive?

Mittlerweile habe ich eine Doktorarbeit gefunden, die ich anfangen könnte (und habe noch Uni bis Dez, dann bin ich scheinfrei und dann noch ein integriertes vorgeschriebenes Freisemester von der Uni vor dem 2. Stex im Oktober 2019), die mich wirklich sehr interessiert und beides kann ich nicht machen, Docarbeit und die USMLES. Deswegen muss ich mich definitiv entscheiden: USMLES oder nicht. Also wollte ich mal euch, die ihr den USMLE Weg gegangen seit und die residency in den USA gemacht habt, fragen: würdet ihr es wieder so machen? War die Ausbildung in den USA wirklich eine bessere? Das wäre eine meiner größten Motivationen, dass die Lehre dort einfach einen andere ist - wobei ich auch nicht weiss, ob ich mir das schön rede.... war die residency von der Arbeitsbelastung dort höher als bei den deutschen Assis? Mir geht es schon auch irgendwo um eine work life balance. Ich habe vor Medizin schon etwas völlig anderes studiert und dann in dem Bereich gearbeitet, ich wäre also auch schon Ende 30 bei Beginn der Residency. Ich weiss nicht, ob mir das dort als Nachteil ausgelegt werden würde - ich persönlich habe die Amerikaner immer als sehr "altersfrei" erlebt, nach dem Motto alles ist möglich. Wie seht ihr das?

dantheg
13.09.2018, 13:53
Persönlich denke ich dass beides eigentlich gehen sollte, Doktorarbeit und USMLE, vor allem wenn man ein Freisemester hat. Aber das musst du wissen natürlich.

Würde ich es wieder so machen ... naja, kann man so pauschal nicht beantworten denn ich hab ja nicht nur in den USA die Residency gemacht sondern auch neue Orte kennengelernt, Freunde gefunden und auch eine nicht unbedeutende Person getroffen die ich geheiratet habe. Man geht ja nicht nach Amerika um wie eine Drohne zu arbeiten (obwohl es sich manchmal so anfühlt) und meine deutschen Freunde die in Deutschland geblieben sind sind jetzt auch fertig mit dem Facharzt und gründen Praxen, werden Oberärzte, bauen Häuser usw also denen gehts auch gut. Je nachdem wo man in Deutschland landet arbeitet man auch ordentlich viel. Die Arbeitsbelastung in den USA ist eher am Anfang der Residency recht hoch und wird mit den Jahren weniger aber ich denke mal im Schnitt arbeitet man etwa ähnlich hart wie in Deutschland. Das Alter spielt in den USA weniger eine Rolle um einen Residencyplatz zu bekommen aber Dienste schieben mit 40 ist schon mal was anderes als Ende 20, da spielt eher das Fach eine Rolle (PM&R oder Patho kann ich in dieser Hinsicht sehr empfehlen!).

Ich würde es mal so sagen, wenn du eine USA Erfahrung machen willst, und du dir auch vorstellen könntest, ein Paar Jahre als Attending zu arbeiten dann mach es. Ich würde den wenigsten empfehlen, nur in die USA für die Residency zu gehen wenn es klar ist, dass man zurück nach Deutschland will, dafür ist der Aufwand zu hoch.