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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Möchte ich wirklich Medizin studieren? Ist Medizin das Richtige für mich?



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med.kat
23.10.2017, 00:58
Hallo, ich wende mich an das Forum, weil ich einfach nicht weiß, wen ich sonst fragen soll.
Ich mache dieses Schuljahr mein Abitur und bin mir immer noch so unsicher, wie mein Leben weitergehen soll. Dass ich studieren will, weiß ich sicher. Das war schon immer mein Traum.
Früher wollte ich unbedingt Psychologie studieren, aber nachdem ich Psychologie und Pädagogik jetzt 3 Jahre lang als Profilfach hatte, bin ich mir nicht mehr sicher und gehe mittlerweile mehr Richtung Medizin.

Jetzt mein Problem: ich bin mir einfach nicht sicher, ob das das Richtige für mich ist oder ob ich das Studium schaffen würde. Im Allgemeinen finde ich Medizin schon sehr interessant, aber ich kenne so viele Menschen, die für einen Medizinstudienplatz töten würden. Diese Leute brennen einfach dafür. Und so bin ich nicht.

Was würdet ihr sagen, wie ich erkennen kann, ob Medizin das Richtige für mich ist? Und in welche Fächer / Themengebiet könnte ich mich einlesen, um eine grobe Übersicht über den Aufgabenbereich zu bekommen, damit ich mal weiß, was mir blühen würde..?

Ich hoffe, irgendjemand hier kann mir weiterhelfen, Dankeschön.:-angel

PS: ich habe bald einen Termin zur Studienberatung und informiere mich auch bei ein paar Medizinstudenten aus meiner Nähe, also nicht, dass ihr denkt, ich würde gar nichts tun. :)

Feuerblick
23.10.2017, 06:47
Muss es denn ein medizinisches Fach sein? Kommen auch andere Fächer in Betracht? „Studieren“ als Traum ist ja schon ziemlich weit gefasst, oder?

Zu schaffen ist das Studium auf jeden Fall. Dir jetzt etwas zum Einlesen zu geben, würde bedeuten, dass du dich komplett überfordert fühlen würdest. Es ist viel zu lernen, sehr viel. Und es ist vieles dabei, was einen nicht die Bohne interessiert... Dir blühen mindestens fünf Jahre (Auswendig-)Lernen. Wobei nach dem Physikum der Stoff für die meisten interessanter wird.
Wenn du es wirklich wissen willst, dann geh in eine medizinische Buchhandlung und schau dir beispielsweise für die vorklinischen Fächer die Medilearn-Examensreihe und für die klinischen Fächer Amboss an. Da siehst du, was du alles lernen musst.

Die Frage ist aber eigentlich: Interessiert dich die Medizin. Interessieren dich Anatomie, Physiologie, Biochemie? Interessieren dich Krankheiten und wie man sie behandelt? Und könntest du dir vorstellen, als Ärztin zu arbeiten später? Mit Nacht- und Wochenenddiensten und unter Umständen erschwerten Sozialkontakten durch Dienste? Mit Überstunden? Mit Stress und Überforderung?
Notfalls mach Praktika. Lauf bei Ärzten mit. In der Praxis, im Krankenhaus. Schau dir an, was die tun, frag sie aus. Das Studium ist anstrengend, aber machbar. Und es geht vorbei. Den Beruf hast du dann aber am Hals. Also solltest du klären, ob der Beruf etwas für dich ist, nicht das Studium.
„Brennen“ muss man weder fürs Studium noch für den Job. Aber Interesse sollte da sein. :-meinung

Lava
23.10.2017, 11:01
Ach, Quark! Die Leute, die dafür "töten" würden haben auch keine Ahnung, was sie erwartet. Wenn es dich interessiert, probier es aus! Was vorhanden sein sollte, ist ein Interesse daran, wie der Mensch funktioniert. Mehr war bei mir auch nicht vorhanden :-))
Wenn dich vorher Psychologie interessiert hat, wäre ja vielleicht Psychiatrie oder Psychosomatik was für dich. :-nix

davo
23.10.2017, 13:37
Das Studium schaffst du sicher. Die große Frage ist, ob dich der Beruf interessiert. Das Studium dauert ja nur sechs Jahre, insofern ist die Frage, ob einen das Studium selbst interessiert, eher sekundär...

Rettungshase
23.10.2017, 17:43
Wie wäre es mit einem Schnupperpraktikum für circa eine Woche z.B. in der Psychiatrie?

Nessiemoo
30.10.2017, 18:39
Also ich bin ja mittlerweile fast am Ende meines 1. WBJ angekommen (krass), und bin sehr glücklich mit meiner Wahl. Ich mag die Arbeit, auch wenn es anstrengend ist.
Wärde ich glücklich, wenn ich sagmal, Maschinenbau gewählt hätte, die als Alternative stand? Würde irgendwo als Ingeneurin arbeiten und würde glücklich mit meiner Wahl sein.
Insgesamt glaube ich nicht, dass es nur ein Fach pro Person gibt, womit man glücklich sein kann. Und man ist sich nie sicher. (Und wenn man sich sicher ist, ist es eigentlich ein schlechtes Zeichen), weil jedes Fach und jeder Beruf Vor- und Nachteile hat. Wenn dich Aufbau und Funktionsweise von Menschen interessiert, Krankheiten und deren Therapie, du eher wenig Kontaktscheu oder Ekelgefühl hast (Bisschen Ekelgefühl ist normal und haben alle Ärzte), und das wichtigste: du die Noten hast, um reinzukommen (!), dann mach das.

Champagnersozialist
30.10.2017, 20:28
Ich denke Arzt ist einer der spannendsten Berufe, die man sich vorstellen kann. Die Alternativen sind ja überwiegend trockene Bürojobs, deren einziger Zweck darin besteht mehr Gewinn für das Unternehmen zu generieren. Als Arzt darf man, so abgedroschen das auch klingt, Leben retten. Mit der Wahl kann man finde ich nicht viel falsch machen.

Feuerblick
30.10.2017, 20:30
*schmunzel* Niedliche Vorstellung vom Arztsein. Ich hoffe für dich, dass die Konfrontation mit der Realität nicht allzu schlimm ausfällt. :-))

Solara
30.10.2017, 20:32
Ich denke Arzt ist einer der spannendsten Berufe, die man sich vorstellen kann. Die Alternativen sind ja überwiegend trockene Bürojobs, deren einziger Zweck darin besteht mehr Gewinn für das Unternehmen zu generieren. Als Arzt darf man, so abgedroschen das auch klingt, Leben retten. Mit der Wahl kann man finde ich nicht viel falsch machen.

Du wirst selten Leben retten, deine Hauptarbeit ist auch nicht spannender. Und natürlich sollst du möglichst geringe Kostem verursachen, also mit wenigen Leuten und vielen Überstunden das alles erreichen.
Du siehst das alles sehr sehr rosig, aber auch sehr realitätsfern.

Champagnersozialist
30.10.2017, 21:36
Ich hab mehrere Krankenhauspraktika absolviert und natürlich auch schon sämtliche Horrorstories von Assistenzärzten gehört, ich bin mir der Schattenseiten also durchaus bewusst. Die nehme ich allerdings gerne in kauf, denn ich finde der Job ist es wert. Lieber schufte ich im Krankenhaus bis an den Rande des Burnouts als in einem Anwaltsbüro vor mich hinzusiechen.

Solara
30.10.2017, 21:40
Wenn du alles kennst, warum schreibst du dann so unrealistisches Zeug wie in obigem Zitat?

Relaxometrie
30.10.2017, 21:43
Ich hab mehrere Krankenhauspraktika absolviert und natürlich auch schon sämtliche Horrorstories von Assistenzärzten gehört, ich bin mir der Schattenseiten also durchaus bewusst.
Na, da sind wir aber alle froh, daß Du den vollen Durchblick hast :-))




Lieber schufte ich im Krankenhaus bis an den Rande des Burnouts als in einem Anwaltsbüro vor mich hinzusiechen.
Süüüüüüüüüß :-D

Feuerblick
30.10.2017, 21:47
Und wieder einer, der spätestens im PJ das heulende Elend haben wird, weil das Wasser kalt und der Job halt nur wenig heldenhaft ist. :-))
Sie sind so niedlich, wenn sie noch klein sind...

Relaxometrie
30.10.2017, 21:54
Und wieder einer, der spätestens im PJ das heulende Elend haben wird, weil das Wasser kalt und der Job halt nur wenig heldenhaft ist. :-))
Sie sind so niedlich, wenn sie noch klein sind...

Darauf einen Champagner :-party:-)):-angel
Sorry......platter ging's nicht :-D

Feuerblick
30.10.2017, 22:29
Prooooohooost! :-))

Champagnersozialist
30.10.2017, 23:00
Hä ich hab den Ärzten doch wochenlang zugeschaut, es ist nicht so als würde ich mir den Arztberuf wie Grey's Anatomy in real life vorstellen. Verglichen mit meinen Einblicken in Bürojobs kann man davon nur begeistert sein. Klar, der Lebensretter-Kommentar war arg pathetisch, aber völlig aus der Luft gegriffen ist das ja auch nicht.

Solara
30.10.2017, 23:07
Hä ich hab den Ärzten doch wochenlang zugeschaut, es ist nicht so als würde ich mir den Arztberuf wie Grey's Anatomy in real life vorstellen. Verglichen mit meinen Einblicken in Bürojobs kann man davon nur begeistert sein. Klar, der Lebensretter-Kommentar war arg pathetisch, aber völlig aus der Luft gegriffen ist das ja auch nicht.

Unrealistisch. Du rettest keine Leben. Das ist absolute Ausnahme.
Welchen Ärzten hast du denn bitte zugeschaut?

Champagnersozialist
30.10.2017, 23:15
Hab ja auch nie behauptet, dass man das jeden Tag macht und auf die Fachrichtung kommt es natürlich auch an. Ich war zB auf einer Mukoviszidose-Station und ohne Behandlung hätten die meisten Patienten ihre Kindheit nicht überlebt, ist das nicht Leben retten?

Solara
30.10.2017, 23:41
Nein, ist es nicht.

Champagnersozialist
30.10.2017, 23:56
Mag sein, aber es kommt trotzdem vor. Hab grade erst im Assistenzarzt-Forum davon gelesen, dass ein Patient fast weggestorben wäre und außerdem war das gar nicht der Punkt. Was ich sagen wollte ist, dass man als Arzt Menschen heilen kann. Ist das bescheiden genug ausgedrückt? :rolleyes: