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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lernen für M3 - Erfahrungen



ma101
10.11.2017, 16:19
Hallo Ihr Lieben,

bei mir ist bald mit der mündlichen (M3) soweit. An die alten Hasen unter Euch und an die diejenigen, die sich grade daraufe vorbereiten: 1.wie habt Ihr Euch da am besten darauf vorbereitet? 2.Habt Ihr nur mit Amboss gelernt? Welche Lernquellen sind empfehlenswert? 3.Wie viel Stunden Selbststudium habt Ihr in der Woche dafür investiert? 4. und wann ist es am sinnvollsten mit der Prüfungsvorbereitung anzufangen? Würde mich über Tipps und Erfahrungsberichte freuen.

sonnige Grüße:knuddel:

Maren

Feuerblick
13.11.2017, 12:19
Bitte Beiträge nicht doppelt posten - auch wenn erstmal niemand antwortet.

Danke!

Feuerblick
MediLearn-Moderatorin

ma101
13.11.2017, 12:51
@feuerblick: könntest du diesen beitrag von mir löschen und ich stelle diese frage in relevanterem forum?danke!

Feuerblick
13.11.2017, 12:55
Ich kann sie auch gerne einfach verschieben, wenn du mir sagst, wo du sie besser aufgehoben findest...

roxolana
13.11.2017, 14:58
1.wie habt Ihr Euch da am besten darauf vorbereitet?
Ich finde es sinnvoll, zweigleisig zu fahren. Erstens sollte man sich genau mit den Protokollen beschäftigen. Viele Prüfer fragen sehr spezielle Sachen (und wollen dann auch noch veraltete/falsche Antworten darauf hören!). Auf der anderen Seite sollte man schon eine grobe Ahnung von allen Themen haben. Dazu eignen sich die Fallbücher ganz gut. Für Innere/Chirurgie kann ich das MEX empfehlen.

2.Habt Ihr nur mit Amboss gelernt? Welche Lernquellen sind empfehlenswert?
Je nach Prüfer und Thema sollte man sich das passende Buch suchen, ich bin z.B. in Innere mit dem Herold ganz gut gefahren. Ich habe Amboss nicht so viel benutzt (auch wenn es zum Nachschlagen ganz praktisch ist). Für spezielle Fragestellungen finde ich Amboss oft zu oberflächlich und für einen generellen Überblick zu detailliert. Andere haben nur mit Amboss gelernt und fanden es gut, ist also auch Typsache. Ansonsten siehe oben.

3.Wie viel Stunden Selbststudium habt Ihr in der Woche dafür investiert?
Hab ca. 3 h am Tag gelernt, in der letzten Woche 4-5. Ich hätte gerne mehr gemacht, aber dazu hat mir die Motivation gefehlt...

4. und wann ist es am sinnvollsten mit der Prüfungsvorbereitung anzufangen?
Ich habe 4,5 Wochen früher angefangen, als ich meine Ladung erhalten habe. Wenn du Motivation hast, dann kannst du auch ruhig schon noch früher anfangen. Gerade das freie Reden und Ausformulieren kann man nicht oft genug üben, dafür sind die Fall- und Frage/Antwort-Bücher ziemlich gut geeignet.

Miss_H
13.11.2017, 15:05
Was ich empfehlen würde, aber selber auch zu wenig gemacht habe. Einfach während des PJs mit jemandem (max. 2 anderen Personen) treffen und ein paar Fälle durchsprechen.

Echinococcus
14.11.2017, 08:05
Mir ist absolut bewusst, dass das M3 bei jedem anders läuft aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich am Ende echt ein bisschen um die Zeit getrauert habe, die ich in die Vorbereitung gesteckt habe.

Ich hatte das Glück, dass ich im Studium sehr, sehr gute Freunde gefunden habe und wir auch alle gemeinsam (wenn auch nicht in einer Gruppe) zum Examen antreten mussten. Wir haben uns nach dem PJ mindestens 2 mal die Woche getroffen und gegenseitig untersuchen geübt, uns kleine Vorträge und Patientenvorstellungen vorgetragen und gemeinsam Röntgenbilder, EKGs etc. geübt. Zuhause habe ich versucht strukturiert noch einmal Chirurgie (das erste mal überhaupt), Innere und Psych zu lernen, das 4. Fach haben wir erst 2 Wochen vor der Prüfung gemeinsam mit den Prüfern bekommen.

Die Prüfung selbst war dann aber absolut mit der Routine zu meistern, der praktische Teil sollte eh aus dem PJ mitkommen und für die Fragen aus Innere und Psychiatrie die kamen war ich 0 vorbereitet und es hat trotzdem geklappt.

In Chirurgie und Uro kam genau das heran, was wir erwartet haben, da hätte pro Fach (der Herzchirurg hat eben nur Herzchirurgie geprüft und das vorher auch so kommuniziert, und in der Urologie gibt es gefühlt ja eh nur 3 Themen) ungelogen ein halber Tag lernen gereicht. Das schwerste war tatsächlich die Epikrise, die Zeitvorgabe war super knackig und ohne das zuhause schon fertig vorzubereiten hätten wir keine Chance gehabt.

95% der Lernerei waren am Ende für die Katz, aber die gute Vorbereitung mildert zumindest die Nervosität, effektiv hätte ich die Zeit aber lieber in Mariokart investieren können :P

loewin
15.11.2017, 11:55
Hi Maren,
ich bin grad frisch durchs M3 und kann vielleicht ein bisschen was dazu schreiben. Wobei es, wie von meinen Vorgängern erwähnt, absolute Typsache ist.

1.wie habt Ihr Euch da am besten darauf vorbereitet?
- Wahlfach (bei mir Neurologie): Fokussiert für die Prüfung gutes Kurzlehrbuch. Reicht vollkommen aus und man braucht einen guten Allgemeinüberblick mit Struktur. Zudem muss man sich den Inhalt eines Kurzlehrbuches auch erstmal merken ;-) Mit Amboss habe ich mich aber in diesem speziellen Fach nicht ausreichend aufgestellt gefühlt. Hätte aber für die Prüfung auch gereicht, mein Anspruch war nur ein anderer.
- Chirurgie: nur Amboss bzw. manchmal Nachschlagewerk (Müller) nach Altprotokoll-Themen. Haben wir alle so gemacht und sind gut damit gefahren.
- Innere: Fallbücher! Habe die Themen bei Amboss nachbereitet und war damit super vorbereitet am Ende. Es wurde bei uns nur konsequent rückwärts gefragt (Pat. kommt mit Symptom X, was machen Sie?), darauf bereiten Fallbücher perfekt vor und man kann, wenn man möchte, zu zweit lernen. Habe mich hierfür ab und zu mir einer Kommilitonin zum Durchsprechen getroffen.

2.Habt Ihr nur mit Amboss gelernt? Welche Lernquellen sind empfehlenswert?
Wie gesagt, nur Amboss und gutes Kurzlehrbuch/Fallbuch. Kann Elvesier hier sehr empfehlen. Gibt für Innere und Chirurgie jeweils ein Fallbuch mit 50 Fällen (mehr schafft man eh nicht) und noch das kompaktere MEX mit weniger Fällen und etwas drum rum (EKG-Befundung, Untersuchung...), auch sehr gut. Thieme finde ich mit diesen 150-Fallbüchern einfach too much und mag sie didaktisch nicht, ist aber gusto.

3.Wie viel Stunden Selbststudium habt Ihr in der Woche dafür investiert?

Habe mich die letzten 8 Wochen des PJs mit einem Kommilitonen einmal in der Woche getroffen und je ein großes Thema aus dem Wahlfach durchgesprochen, damit man sich eine Basis schafft. Vorher habe ich nur spezielle Themen bei Interesse mal nachgelesen, zu früh anzufangen ist nicht nötig, vergisst man eh alles wieder...leider...und du hast es ja schonmal zum M2 gelernt, das kommt schnell wieder. Am Ende war das sehr vorteilhaft, da man die grossen Themen vom Wahlfach "nur noch" Wdh musste.


4. und wann ist es am sinnvollsten mit der Prüfungsvorbereitung anzufangen? Würde mich über Tipps und Erfahrungsberichte freuen.
Bis zum Termin hatte ich dann noch 6 Wochen und habe hier zusammengefasst sicherlich mind. 8 Stunden täglich am Schreibtisch verbracht. Allerdings mache ich mir auch einen Lernplan, der Wiederholungen vorsieht, da ich es mir leider mit einmal durchlesen nicht strukturiert merken kann.
Die letzte Woche habe ich nur für die körperliche Untersuchung reserviert und würde das auch dringend empfehlen. Eine gute Performance am 1. Tag ist das A und O, da der erste Eindruck. War für Neurologie aber einfach auch aufwändig und lässt sich sicher in anderen Fächerkonstellationen auf 3-4 Tage reduzieren. Die Untersuchung habe ich mit einer Ärztin aus dem Fachbereich geübt und mir Freunde als "Modell" mit dazu geholt. War super. Klappt aber auch sicher gut untereinander. Hauptsache man übt es und vor allem man übt auch, es zu erzählen..

Zusammenfassend muss ich sagen, dass eine gute Vorbereitung für das Niveau meines Examens auch notwendig war. Vorherige Aussagen wie "Pläuschchen unter Kollegen" kann ich nicht bestätigen, die Prüfer wollen ihre Sachen wissen und es ist eine Prüfung, nichts anderes. Mit nachlässiger Vorbereitung wäre ich voll aufgelaufen. Das ist aber auch wieder sehr prüferabhängig und ums bestehen geht es weniger, schlechte Prüflinge werden eher mit einer "schlechten" Note abgestraft.

Hoffe, ich konnte etwas helfen und wünsche Dir viel Erfolg beim M3, es wird alles gut gehen :)

ma101
15.11.2017, 21:55
wow, vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten!!!

JulchenC
13.10.2023, 11:16
Hallo ihr lieben,
wie lernt ihr eigentlich mit den Protokollen, fasst ihr die Themen nochmal schriftlich zusammen oder einfach nur durchlesen...?

davo
13.10.2023, 15:57
Ich hab mir tatsächlich eine ziemlich umfangreiche Zusammenfassung aller Protokolle geschrieben, ergänzt um nicht gefragtes Zusatzwissen, das ich für wichtig hielt. Hab das dann jeweils recht schön in Stichwörtern ausgearbeitet, inklusive aller wichtigen Aspekte aus den Fallbüchern, die ich verwendet habe, plus für Innere noch ein paar Details aus dem Herold und für Chirurgie aus dem Müller. War ziemlich aufwändig, und schon "etwas" over the top, aber ist dann irgendwann fast zu einem eigenen Projekt geworden - hat also auch Spaß gemacht. Ist zugegebenermaßen ein "etwas" extremer Ansatz. Aber hat mir sehr geholfen, da ich so den Stoff auch wirklich verstehen musste - denn zusammenfassen kann man ja meist erst dann, wenn man wirklich versteht, worum es geht.

Die meisten Studenten würden das wohl nicht so machen, sondern sich einfach aufs Durchlesen beschränken - und das reicht dann ja auch :-)) War also definitiv nicht notwendig, sondern wie gesagt eher schon Selbstzweck.