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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Braucht man für die Forschung zwingend eine Facharztausbildung?



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bromi
12.11.2017, 19:46
Hi Leute,

ich werde jetzt dann Medizin studieren, allerdings will ich damit nur in die Forschung. Ich leide an einer Krankheit, die unter deutschen Ärzten weitgehend unbekannt ist, und die, die sie kennen, bieten keine wirkliche Behandlung an, da sie sich zu wenig damit auskennen. Es gibt also keinen Spezialisten.
Weltweit gibt es vereinzelt Ärzte, die darauf spezialisiert sind, allerdings verknüpft diese Krankheit so viele Fachgebiete, dass jeder Facharzt mit einer anderen Methode zu behandeln versucht - 100% Heilung ist aber bei keiner diesen Methoden zu erwarten. Die Krankheit ist einfach viel zu einseitig, und viel zu wenig untersucht.
Ich bin in mehreren Selbsthilfegruppen und seit Jahren beschäftige ich mich nahezu ausschließlich mit diesem Thema, weil man mit der Krankheit ohnehin sonst nicht viel machen kann. In den vergangenen Jahren haben wir uns bzw. ich mir ein enormes Wissen angehäuft, dass das jedes "Spezialisten" übertraf. Da ich nach mittlerweile arbeitslos aufgrund der Krankheit bin, liegt es nahe, dass ich Medizin studiere, weil ich damit Zugriff auf Medikamente habe, die mir helfen können und Ärzte mir verwehren, und weil ich dann einfach forschen kann (mit Medikamenten, mit Untersuchungen der betroffenen Körperstelle, die bis heute niemand vornimmt, etc.). Ich will keine Karriere als Arzt machen, sondern einfach dieser Hölle zu entfliehen versuchen und damit auch hoffentlich anderen Menschen helfen.

Da "wir" mehr oder weniger wissen, wie man uns behandeln oder gar heilen könnte, nur kein Arzt uns helfen möchte, hab ich auch kein Interesse an einer Facharztausbildung. Wenn es sein muss, ok, aber selbst dann ist es schwierig, da, wie gesagt, viele Fachrichtungen daran beteiligt sind.
Ich will einfach nur die Berechtigung zu forschen und forschen!

Liebe Grüße

Bille11
12.11.2017, 19:50
Warum nicht - mit den entsprechenden Mitteln und Laborplätzen.
Wie Du die organsierst, scheint ja auch schon klar..

Coxy-Baby
12.11.2017, 19:54
Ist schon wieder Vollmond?

Anonyomus34dx
12.11.2017, 20:02
Ich verstehe die Frage nicht.

Evil
12.11.2017, 20:13
Die Selbstheilung als Motivation für ein Medizin- oder Psychologiestudium funktioniert meistens nicht. Allein schon deshalb, weil eine derart einschränkende Erkrankung es schwer bis unmöglich macht, das Studium bis zum Ende durchzuziehen.
Aber wenn Du sonst eh nichts machen kannst, versuch es halt.

Feuerblick
12.11.2017, 20:16
Hatten wir nicht fast dieselbe Frage vor kurzem erst?

Nee, Facharzt brauchste nicht. Aber es gibt in D nur sehr wenig Ärzte, die nur forschen. Die sind dann nicht nur in ihrem Fach spezialisiert sondern auch sonst noch unter den Besten. Aber wenn du jemanden weißt, der deine “Forschung” finanziert... :-nix

Wer hat eigentlich den Troll-Karton offengelassen???

anignu
13.11.2017, 14:46
Da fällt mir ein: Cannabis bekommt man ja nun auch auf Rezept. Gibts hier jemanden mit Kassenzulassung der mir so ein Rezept ausstellen kann? Ich mein mit Privatrezept würd ich ja schon an Cannabis kommen, aber da ist der Schwarzmarkt billiger. Gern einfach PN an mich.

@bromi: bzgl. Medikamente kann ich nur eine Facharztausbildung empfehlen. Mach halt irgendeine billige Facharztausbildung. Nur als Facharzt kannst du dich niederlassen für eine Kassenzulassung, um Medikamente auf Krankenkassenkosten verschreiben zu können. Und das kannst dann auch für dich und deine Kollegen der Selbsthilfegruppe machen. Damit wäre euch wirklich geholfen.

davo
13.11.2017, 14:53
Falls die Frage ernst gemeint war:

Behandeln darfst du halt nur als Arzt, und Kassenpatienten selbständig behandeln nur als Facharzt. Auch wenn für die Forschung per se der Facharzt nicht zwingend erforderlich ist, ist er also de facto erforderlich, um realistischerweise Patienten für die Forschung gewinnen zu können.

Würde aber echt gerne wissen um welche Krankheit es geht ;-)

bromi
13.11.2017, 20:59
Danke für die ernst gemeinten Antworten!

@davo: Es geht um die Krankheit Bromhidrosis.

Choranaptyxis
13.11.2017, 21:19
Was wäre denn dein Plan B? Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs deines Plans wurde hier ja schon dargelegt, was würdest du also machen, wenn es nicht für die Forschung nach dem Studium reicht? Und du gehts ohne Forschung schon davon aus, die "Heilung" quasi zu wissen?

ehem-user-31012019-1024
13.11.2017, 21:22
Diese Frage schreit schon förmlich nach mir. :-)):-D
Forschung ist kein Beruf, sondern ein Qualifikationsschritt im Studium (oder eben zur Habilitation). Man steigt nicht ein und hält dann mit einem Laborkittel einen Kolben in die Luft, bis etwas auf mysteriöserweise passiert.
Man steigt so schnell wie möglich aus, solange es geht.

Wenn Du Lust auf Labor hast, dann mach den Facharzt für Mikrobiologie oder Laboratoriumsmedizin. Dort kannst Du nahezu Vollzeit im Labor stehen. Bloß "Forschung" kann man das nicht nennen.

Kackbratze
13.11.2017, 23:38
Forschung ist kein Beruf, sondern ein Qualifikationsschritt im Studium (oder eben zur Habilitation). Man steigt nicht ein und hält dann mit einem Laborkittel einen Kolben in die Luft, bis etwas auf mysteriöserweise passiert.
Man steigt so schnell wie möglich aus, solange es geht.

Echt? Scheixxe. Was mache ich da bloss beruflich nebenher?


Wenn Du Lust auf Labor hast, dann mach den Facharzt für Mikrobiologie oder Laboratoriumsmedizin. Dort kannst Du nahezu Vollzeit im Labor stehen. Bloß "Forschung" kann man das nicht nennen.

Die ganzen Veröffentlichungen und die Grundlagenforschung in dem Bereich wird zu 99% von Vorklinik-Studenten geleistet. Ich würde mich aus dem Bereich fernhalten. Nur weil es den FA gibt und der auch von manchen Leuten gemacht wird, heisst das nicht, dass dieser etwas wert ist...

anignu
14.11.2017, 01:09
Es geht um die Krankheit Bromhidrosis.
Und die ist so selten? Ok, wusste ich nicht. Vielleicht auch daher, weil ich einen Arzt in München persönlich kenn, der sich den ganzen Tag "nur" mit mit Hyperhidrosis und Erröten beschäftigt. Krass sowas. Den ganzen Tag nur Leute sehen die viel Schwitzen. Und aus meiner naiven Sicht wäre die Bromhidrosis da irgendwie dabei.

Warst du schonmal bei dem? Weißt du wen ich meine? Wenn du nur eine der beiden Fragen mit "nein" beantwortest, hast du meiner Meinung nach nicht alles getan. Dann studier ruhig mal schnell Medizin und versuch es auf eigene Faust.

bromi
14.11.2017, 07:14
@anignu: Selbstverständlich kenne ich diesen Arzt. Er kennt die Krankheit Bromhidrosis tatsächlich, nur kennt er sich leider kaum damit aus. Wie einige andere Betroffene, ging ich noch recht am Anfang der Krankheit zu ihm, und glaubte natürlich auch, was er mir darüber erzählte, weil ich ihn für einen Spezialisten hielt. Ich ließ mich auch von ihm behandeln, allerdings komplett ohne Erfolg. So erging es jedem aus unserer Selbsthilfegruppe, der bei ihm war bzw. genauso behandelt wurde. Dieser Arzt aus München ist wohl mit die erste Adresse, die man bei unserem Problem aufsucht. Nach einigen Jahren des Leidens, des Herumprobieren und der Recherche ist aber auch klar, dass er eben auf Hyperhidrose und Erröten spezialisiert ist und Bromhidrosis da leider nicht dazugehört.
Wer sich ein bisschen mit der Krankheit auskennt (was in der Regel hauptsächlich die Betroffenen selbst sind, sowie vereinzelt Ärzte in Asien und USA), der weiß, dass die Herangehensweise an Bromhidrosis vom Dr. aus M. für jeden Betroffenen blanker Hohn ist.

bromi
14.11.2017, 07:28
PS: Ich möchte nicht schlecht über diesen Arzt reden, schließlich ist es ehrenwert, was dieser Mann leistet, um HH-Betroffenen zu helfen und es ist ja schon nett, dass ein Arzt die Bromhidrosis überhaupt kennt. Es gibt auch einige Menschen, die an Hyperhidrosis leiden und durch das viele Schwitzen einen Geruch entwickeln. Diesen kann natürlich mit der Hyperhidrosis-Behandlung geholfen werden. Bei der HH-Behandlung werden die ekkrinen Schweißdrüsen entfernt oder lahmgelegt. Die meisten BH-Kranken haben allerdings Probleme mit ihren apokrinen Drüsen und schwitzen teilweise überhaupt nicht nass (also durch die ekkrinen Drüsen).

Es gibt auch Medikamente, die zur HH-Behandlung zugelassen sind bzw. dafür entwickelt wurden, die die ekkrinen Drüsen lahmzulegen. (Acetylcholin-Hemmer)
Nichtwissende Ärzte verschreiben die auch für BH, dafür sind sie jedoch wirkungslos, weil die apokrinen Drüsen nicht von Acetylcholin aktiviert werden. Genau das ist das Problem. Die BH wird immer nur als Begleiterscheinung der HH gesehen, muss aber komplett differenziert behandelt werden und es gibt so viele Behandlungsmöglichkeiten bzw. Herangehensweisen, die aber von keinem (?) Arzt in Deutschland und kaum einem Arzt weltweit wahrgenommen werden (aus Desinteresse und Unwissenheit).

bromi
14.11.2017, 07:32
PPS: Und so selten ist diese Krankheit nicht, nur nimmt sich ihr kaum ein Arzt ernsthaft an. Deshalb ist eine Heilung sehr selten, die Krankheit leider nicht. Vor allem wenn man weltweit recherchiert, gibt es unzählige Betroffene, denen einfach nicht geholfen wird.

ehem-user-31012019-1024
14.11.2017, 08:14
Echt? Scheixxe. Was mache ich da bloss beruflich nebenher?



Die ganzen Veröffentlichungen und die Grundlagenforschung in dem Bereich wird zu 99% von Vorklinik-Studenten geleistet. Ich würde mich aus dem Bereich fernhalten. Nur weil es den FA gibt und der auch von manchen Leuten gemacht wird, heisst das nicht, dass dieser etwas wert ist...

Nebenbei forschen? Damit ist doch schon alles gesagt. Viele gehen davon aus, man studiert eine Zeit lang Studiengang X und danach ist man vom Beruf Forscher. Das ist aber falsch. Man forscht während der Promotion (Teil des Studiums). Danach zählt jede Sekunde, bis Dich das Hochschulrahmengesetz von der Uni kickt oder man Professor ist und danach andere forschen lässt. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Von den Biologen schaffen das vielleicht 10 von 15.000 Absolventen.

Scheinbar soll aber eine Professur in der Medizin deutlich einfacher sein. Glauben kann ich das aber nicht so ganz.

Und wie gesagt, bei einer Facharztausbildung zum Mikrobiologen steht man Vollzeit im Labor, forschen tut man da aber nicht.

Miss_H
14.11.2017, 08:28
Seit wann stehen Mikrobiologen Vollzeit im Labor? Zumindest an meiner Uni nicht.
Ansonsten erzählst du auch Quatsch. Das wurde allerdings schon mehrfach erörtert, daher erscheint es mit hier nicht sinnvoll.

ehem-user-31012019-1024
14.11.2017, 08:45
Seit wann stehen Mikrobiologen Vollzeit im Labor? Zumindest an meiner Uni nicht.
Ansonsten erzählst du auch Quatsch. Das wurde allerdings schon mehrfach erörtert, daher erscheint es mit hier nicht sinnvoll.

Dann würde ich gerne wissen, wo ich da Quatsch rede. Ich lasse mich gerne belehren.

bromi
14.11.2017, 09:37
Ich nehm das Unverständnis und die sarkastischen Antworten nicht persönlich, sondern gehe noch auf die ernstgemeinte Frage ein, was mein Plan B wäre:

Als Arzt sollte ich doch befähigt sein, Geld verdienen zu können. Es ist ja nicht so, dass ich den Beruf als so furchtbar erachte, dass ich da keinesfalls drin arbeiten wollen würde und tatsächlich nur forschen möchte. Grund des Studiums für mich wäre eben, dass ich als approbierte Arzt natürlich mehr Möglichkeiten zur Forschung an dieser Krankheit hätte, als nicht. Ich kenne ja zig Leute (aus den Selbsthilfegruppen), die an sich experimentieren lassen würden (Hautproben zu untersuchen wäre ganz oben auf der Liste).
Außerdem kann ich mir selbst Medikamente verschreiben, die mir helfen und das wäre mir alles wert! ich mein, wenn die Symptome der Krankheit weg sind, hab ich die Krankheit ja quasi nicht mehr. Mehr will ich doch im Leben gar nicht. Wenn ich die Krankheit nicht mehr habe, kann ich theoretisch alles im Leben machen, was ich möchte und da ich dann schon ein Medizinstudium in der Tasche hätte, spricht ja nichts dagegen auch noch in die Pharmaindustrie oder in der Medizin ins Management oder so zu gehen, falls ich wirklich keinen Facharzt machen will. Ein WIng-Studium hab ich schon abgeschlossen...