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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin mit B. Sc. in BWL - wissenschaftliche oder berufliche Gründe? PMU als Option?



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Middelfranke
14.11.2017, 12:07
Hallo liebe Leute,

wie viele andere auch, habe ich schon immer den Wunsch gehabt, Medizin zu studieren. Damals nach dem Abi hat es, wie bei den meisten anderen eben auch. Weiteres möchte ich gar nicht ausformulieren, da es bei Zweitstudienbewerber oft die gleichen Voraussetzungen sind.

Ich habe BWL (B. Sc.) mit den Schwerpunkten Finanzierung und Steuern (auch Controlling belegt) mit 1,8 abgeschlossen. Nun studiere ich im Master (1. Sem.) Wirtschaftswissenschaften (Schwerpunkt Controlling und Finanzierung) und informiere mich seit Monaten darüber, wie ich doch noch ein Medizinstudium beginnen könnte. Das Ausland ist auf grund familiärer Aspekte (bin nicht verheiratet und habe selbst keine Kinder) keine Option.

Ist die Medizincontrolling-Option immer noch einen Versuch wert (Nachweise über Praktikum, bei dem aber nur Pharmaunternehmen betreut wurden wären vorhanden)? Oder ist es einen Versuch wert, selbst bei einem wirtschaftsw. Studium, wissenschaftliche Gründe aufzuführen?

Mein Abitur habe ich im psychologischen&pädagogischen Bereich absolviert. Hierbei war es Pflicht ein halbjähriges Praktikum im Kindergarten und im Seniorenheim zu absolvieren. Bringt mir das auch nur irgendwas?

Zum SS wird es wohl utopisch sein, dass jemand wie ich auf eine derart hohe Messzahl kommt oder was meint ihr?

Eine andere Alternative wäre die PMU in Nürnberg, wenn auch viele diese kritisch sehen. Jedoch ist das finanziell nochmal was ganz anderes. Was haltet ihr hiervon bzw. evtl. kann jemand etwas zum Aufnahmetest sagen?

Ich bin jedem dankbar, der evtl. einige Tipps für mich hätte. Ich bin bereit sehr vieles dafür zu tun, um eine kleine realistische Chance zu erhalten.

davo
14.11.2017, 12:13
Langfristig betrachtet ist Nürnberg durch die kürzere Studiendauer (57 statt 75 Monate) selbstfinanzierend. Ob man in der Lage und willens ist, das Geld "vorzustrecken", ist eine andere Sache.

Andere naheliegende Varianten: Österreich, Osteuropa (v.a. Rumänien - dort die niedrigsten Studiengebühren).

Kandra
14.11.2017, 12:21
Wieos ist das ausland keine option wenn du unverheiratet bist und keine kinder hast? Gerade das würde ich doch als Gegenargumente für ein auslandsstudium ansehen..

Middelfranke
14.11.2017, 12:26
Langfristig betrachtet ist Nürnberg durch die kürzere Studiendauer (57 statt 75 Monate) selbstfinanzierend. Ob man in der Lage und willens ist, das Geld "vorzustrecken", ist eine andere Sache.

Andere naheliegende Varianten: Österreich, Osteuropa (v.a. Rumänien - dort die niedrigsten Studiengebühren).

Da hast du vollkommen recht. Ich habe nebenbei viel als Werkstudent gearbeitet, sodass ich auch ein wenig auf der hohen Kante habe. Natürlich unterstützen mich auch meine Eltern und andere Finanzierungsmodelle sind auch vorhanden. An sich wäre die PMU ein "Glückstreffer" für mich, da ich eben auch aus Mittelfranken komme. Jedoch habe ich Bedenken, ob ich überhaupt in den Bewerberkreis gehöre, den sich die PMU wünscht. Für den Test würde ich mich natürlich vorbereiten, aber ich weiß nicht, inwieweit es ein Nachteil wäre, dass das Abi etwas länger her ist. Für ein Interview hätte ich weniger Bedenken, da ich an zig Bewerbungsgespräche teilgenommen habe, die natürlich nicht vergleichbar sind, aber zumindest vom "Druck" her.

Middelfranke
14.11.2017, 12:27
Wieos ist das ausland keine option wenn du unverheiratet bist und keine kinder hast? Gerade das würde ich doch als Gegenargumente für ein auslandsstudium ansehen..

Das liegt an einer elterlichen Gegebenheit, sodass ich sehr gerne nicht überweit weg wäre.

Middelfranke
14.11.2017, 12:28
Ach ja, im Moment bin ich Mitte 20, also auch nicht mehr der Jüngste, leider.

davo
14.11.2017, 12:32
So what. In Deutschland sind durch die Wartezeitquote mindestens 20% aller Medizinstudenten Mitte 20 oder älter.

Du musst dir halt überlegen was dir wichtiger ist - deine Bedenken zu pflegen oder dich zu bewerben :-p Vorhersagen kann den Erfolg bei so einem Verfahren niemand, aber man wäre dumm, es nicht zu versuchen.

Middelfranke
14.11.2017, 12:38
So what. In Deutschland sind durch die Wartezeitquote mindestens 20% aller Medizinstudenten Mitte 20 oder älter.

Du musst dir halt überlegen was dir wichtiger ist - deine Bedenken zu pflegen oder dich zu bewerben :-p Vorhersagen kann den Erfolg bei so einem Verfahren niemand, aber man wäre dumm, es nicht zu versuchen.

Absolut. Mich schreckt soweit nichts ab. Klar denkt man darüber nach, dass auch viele 18 Jährige im Hörsaal sitzen würden usw., aber mit 25 wäre ich auch nicht der älteste Medizinstudent.

Ich bewerbe mich auf jeden Fall, aber ich bin mir eben nicht sicher über welche Gründe. Für das Sommersemester wird es wahrscheinlich nichts werden, aber die PMU würde ich mir auf jeden Fall mal näher ansehen.

Darf ich fragen wo du im Moment stehst?

davo
14.11.2017, 12:42
Ich stehe im 9. Semester, bin Ü30 und freue mich bereits darauf, wenn das Studium endlich vorbei ist :-p

Middelfranke
14.11.2017, 12:53
Ich stehe im 9. Semester, bin Ü30 und freue mich bereits darauf, wenn das Studium endlich vorbei ist :-p

War es somit auch ein Zweistudium für dich? Wahrscheinlich nicht nach BWL :D

davo
14.11.2017, 12:56
Ja, war es, allerdings nicht für Hochschulstart, da ich mein Erststudium (Wiwi - knapp daneben :-p) im Ausland absolviert habe, und somit für Hochschulstart nicht als Zweitstudienbewerber galt.

Deshalb war für mich alles viel einfacher.

Arrhythmie
14.11.2017, 12:57
Auf Wunsch mein Kommentar:

Ich würde es mit beruflichen Gründen versuchen. Ich wüsste nicht, wo bei Dir Anhaltspunkte für wissenschaftliche Gründe wären, außer ich habe es überlesen...
Ansonsten habe ich persönlich schon recht viel Allgemeines in anderen Topics dazu geschrieben, deshalb weiß ich nicht, was ich noch an generellen Dingen schreiben könnte, die nicht schon gesagt/geschrieben wurden. Detaillierteres auf konkrete Nachfragen zu bestimmten Themen und per PN.

Zum Thema Ausland und zu den anderen Ideen kann ich nichts beisteuern, da keine Erfahrungen mit Medizinstudium im Ausland/an einer privaten Uni vorhanden sind.

Das Alter ist kein Problem. Wenn dann nur für einen selber. Das allerdings kann natürlich im Hinblick auf Familienplanung/Finanzierung/Lebensplanung zum Problem werden. Hängt vom Individuum ab & natürlich davon, was man selber draus macht.

Middelfranke
14.11.2017, 13:19
Ja, war es, allerdings nicht für Hochschulstart, da ich mein Erststudium (Wiwi - knapp daneben :-p) im Ausland absolviert habe, und somit für Hochschulstart nicht als Zweitstudienbewerber galt.

Deshalb war für mich alles viel einfacher.

Da warst du echt ein Glückspilz :)

Private Pyle
14.11.2017, 13:29
Probier‘s an der PMU. Da hast du sicher keine schlechten Chancen, wenn du den Test überstehen solltest.

Middelfranke
14.11.2017, 13:33
Probier‘s an der PMU. Da hast du sicher keine schlechten Chancen, wenn du den Test überstehen solltest.

Kennst du dich mit der PMU aus oder nur mal was davon gehört? Danke dir.

Private Pyle
14.11.2017, 13:34
Ich studiere an der PMU, allerdings in Salzburg.

Arrhythmie
14.11.2017, 14:04
Wie in PN schon geschrieben: Mach den Master mit einem "sehr gut" (4 Pkt.) und bewirb Dich dann mit beruflichen Gründen. Im Idealfall ergibt das eine Punktzahl von 11 Pkt. mit denen Du im WS ganz gute Chancen hättest (bisher), außer es ändert sich jetzt in den nächsten Semestern etwas eklatant.

10 Pkt (aktuell mit dem Bachelor) sind etwas knapp und keine sichere Sache. Vor allem wenn man keinen Dienst nachweisen kann.

Ansonsten sehe ich nicht, warum man mit einem Controlling-Schwerpunkt, entsprechenden Praktika/Tätigkeiten, entsprechenden Nachweisen und Schriftstücken die 7 Pkt nicht mehr bekommen sollte. Das ist natürlich Arbeit und argumentativ sollte man das schon ausgereift aufs Blatt bringen aber ein Hexenwerk oder "unmachbar" ist es halt nicht. Nicht mit BWL/WiWi/Controlling...

Middelfranke
14.11.2017, 14:53
Wie in PN schon geschrieben: Mach den Master mit einem "sehr gut" (4 Pkt.) und bewirb Dich dann mit beruflichen Gründen. Im Idealfall ergibt das eine Punktzahl von 11 Pkt. mit denen Du im WS ganz gute Chancen hättest (bisher), außer es ändert sich jetzt in den nächsten Semestern etwas eklatant.

10 Pkt (aktuell mit dem Bachelor) sind etwas knapp und keine sichere Sache. Vor allem wenn man keinen Dienst nachweisen kann.

Ansonsten sehe ich nicht, warum man mit einem Controlling-Schwerpunkt, entsprechenden Praktika/Tätigkeiten, entsprechenden Nachweisen und Schriftstücken die 7 Pkt nicht mehr bekommen sollte. Das ist natürlich Arbeit und argumentativ sollte man das schon ausgereift aufs Blatt bringen aber ein Hexenwerk oder "unmachbar" ist es halt nicht. Nicht mit BWL/WiWi/Controlling...

Vielen Dank für eure Beiträge. Ich werde versuchen alles zu geben und den Master natürlich weitermachen, aber nebenbei mich eben bewerben, vielleicht klappt es ja u.U. auch schon vorher. Ein <1,5 in Finance&Accounting scheint mir an unserer Uni fast unmöglich, leider, auch wenn ich ein guter Student bin.

Arrhythmie
14.11.2017, 15:59
Das klingt nach einem vernünftigen Plan.

<1,5 ist sicher nicht überall so einfach, aber es geht. Vor allem wenn man ein Ziel hat und das Kriterium nicht ganz irrelevant für das Ziel ist.

Ich hatte nichtmal Bock auf mein Erststudium. Also - es war ok. Aber mehr auch nicht. Hab es halt gemacht wie man so vieles im Leben tut, weil es jemand erwartet oder aus tausend anderen unwichtigen Gründen. Am Ende steht die Frage: Will ich Medizin, ja oder nein?
Und bei uns älteren bzw. Zweitstudenten ist mMn ein "vielleicht" keine Option. Dafür haben wir schon zuviel anderes gemacht und gesehen. Entweder Ja oder Nein.
Und wenn die Antwort ein "Ja" ist, dann beiss Dich durch. Du hast ja mit Deinem Hintergrund sogar mehrere Optionen.
Es gibt wahrlich Leute mit anderen Fächern aus dem Erststudium die DEUTLICH schlechter dran sind ;-)

Middelfranke
14.11.2017, 16:28
Das klingt nach einem vernünftigen Plan.

<1,5 ist sicher nicht überall so einfach, aber es geht. Vor allem wenn man ein Ziel hat und das Kriterium nicht ganz irrelevant für das Ziel ist.

Ich hatte nichtmal Bock auf mein Erststudium. Also - es war ok. Aber mehr auch nicht. Hab es halt gemacht wie man so vieles im Leben tut, weil es jemand erwartet oder aus tausend anderen unwichtigen Gründen. Am Ende steht die Frage: Will ich Medizin, ja oder nein?
Und bei uns älteren bzw. Zweitstudenten ist mMn ein "vielleicht" keine Option. Dafür haben wir schon zuviel anderes gemacht und gesehen. Entweder Ja oder Nein.
Und wenn die Antwort ein "Ja" ist, dann beiss Dich durch. Du hast ja mit Deinem Hintergrund sogar mehrere Optionen.
Es gibt wahrlich Leute mit anderen Fächern aus dem Erststudium die DEUTLICH schlechter dran sind ;-)

Welche Optionen meinst du denn?
Ist es deiner Meinung nach ratsam sich auch mal im SS mit meinem jetzigen Stand zu bewerben oder lieber erst bewerben, wenn man für sich die "beste Bewerbung hat"?
Vielen Dank