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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prüfungen in der Vorklinik? Welche, wie viele, welche Form?



Serotonin_97
15.11.2017, 20:36
Liebe Alle,

Würde mir vl mal jemand erzählen, welche Prüfungen man so in der Vorklinik hat? Nur am Ende des Semesters oder immer zwischendurch kleine Testate? Gibt es immer am Ende des Semesters große Prüfungen für jedes Fach? Und sind es dann nur MC-Prüfungen oder offene Fragen oder mündliche Prüfungen?

Ist wahrscheinlich bei jeder Uni bisschen anders, aber so ungefähr ein Anhaltspunkt wäre interessant :)

Danke

Coxy-Baby
15.11.2017, 20:38
Ist von Uni zu Uni grundverschieden, nicht nur ein bisschen....

davo
15.11.2017, 21:02
Es ist tatsächlich völlig unterschiedlich.

Gießen "zu meiner Zeit":

1. Semester: Bio-Klausur über Zellbiologie (MC), Terminologie-Klausur (offene Fragen), mündliches Testat allgemeine Anatomie, Embryologie und Histologie, Bio-Klausur über Genetik (MC), mündliches Testat Bewegungsapparat, Vorlesungsklausur Physik (MC-Fragen bei denen man den vollen Rechenweg angeben musste), Vorlesungsklausur Chemie (offene Fragen), außerdem ein Referat (Berufsfelderkundung)

2. Semester: Physik-Praktikumsklausur Teil I (MC-Fragen bei denen man den vollen Rechenweg angeben musste), mündliches Testat Kopf/Hals/Thorax (makroskopisch und mikroskopisch), mündliches Testat Bauch-/Becken-/Geschlechtsorgane (makroskopisch und mikroskopisch), Physik-Praktikumsklausur Teil II (MC-Fragen bei denen man den vollen Rechenweg angeben musste), Chemie-Praktikumsklausur (offene Fragen), außerdem jede Woche Physik-Antestate und Physik-Protokolle (während des Praktikums zu verfassen) sowie Chemie-Protokolle (zuhause zu verfassen)

3. Semester: Erste Teilklausur Medizinische Psychologie und Soziologie (MC), mündliches Testat Neuroanatomie (makroskopisch und mikroskopisch), zweite Teilklausur Medizinische Psychologie und Soziologie (MC), Physiologie-Klausur (MC), erste Biochemie-Klausur (MC), außerdem jede Woche Physiologie-Antestate und Physiologie-Protokolle (während des Praktikums zu verfassen) sowie vier Referate (klinisches Seminar Physiologie, Physiologie-Seminar, integriertes Seminar Biochemie, Wahlfach)

4. Semester: "integrierte" Physiologie-Klausur (IMPP-MC-Fragen), zweite Biochemie-Klausur (MC), Biochemie-Protokolle (während des Praktikums zu verfassen), außerdem vier Referate (Anatomie-Seminar, Biochemie-Seminar, klinisches Seminar Biochemie, Experimentalpraktikum Medizinische Psychologie und Soziologie)

Wenn ich jetzt nichts vergessen habe :-)) Erstaunlich, dass das doch so viel war :-oopss:-wow:-)):-p

Serotonin_97
15.11.2017, 21:51
Danke, davo!

Wow, ganz schön viel... welches Semester war für dich eig am anspruchsvollsten und schwierigsten?

davo
15.11.2017, 22:12
Eindeutig das erste. Man muss sich erst einmal an das enorme Tempo gewöhnen. Außerdem ist alles wenig im Vergleich zum Bewegungsapparat :-p

Serotonin_97
15.11.2017, 22:16
Eindeutig das erste. Man muss sich erst einmal an das enorme Tempo gewöhnen. Außerdem ist alles wenig im Vergleich zum Bewegungsapparat :-p

Haha, kann ich mir vorstellen! Findest du, dass es einen "Knackpunkt" gibt, der aussagt, ob man das Studium packt oder nicht? Das erste Semester, das Physikum? Oder kann man das nie sagen? In letzter Zeit gibt es wieder vermehrt Videos von Medizinabbrechern auf YouTube und das macht schon ein bisschen Angst...

davo
15.11.2017, 22:29
Du wirst im Internet unendlich viel Unsinn finden. Das kannst du komplett vergessen.

Ich denke, wenn man das erste Semester gut überstanden hat, wird man auch den Rest schaffen. Das Physikum ist zwar sicher der größte Aufwand, aber ich kenne niemanden, der am Physikum gescheitert ist. Am ersten Semester sind hingegen schon ein paar gescheitert, und Anatomie ist, den Anmeldelisten nach zu schließen, für einige wenige wohl auch ein de-facto-Flaschenhals.

Um das nochmal etwas zu präzisieren: Bei ganz grob geschätzt ca. 75.000 Medizinstudenten in Deutschland wirst du natürlich auch einzelne Leute finden, die ganz am Schluss endgültig nicht bestehen, oder die irgendwelche ganz außergewöhnlichen Probleme haben. Aber es ist halt IMHO unsinnig, sich über solche extrem seltenen Ereignisse weitere Gedanken zu machen. Ich denk ja auch nicht jedes Mal, wenn ich bei grün über die Ampel gehe, über das definitiv vorhandene, aber extrem geringe Risiko nach, dass plötzlich lautlos ein Prius bei rot um die Kurve rast. Sich von irgendwelchen Videos, oder von diversen Schreckensszenarien verunsichern zu lassen halte ich deshalb für völligen Humbug. Aus meinem Semester ist wirklich fast jeder, der sich im Studium vernünftig engagiert hat, nach wie vor dabei. Vielleicht mit ein, zwei Semestern Verzögerung, aber who cares.

Außerdem: Wenn man die wenigen "Problemfälle" analysiert, fallen einem meist auch dumme Fehler auf. Z.B. ohne Vorbereitung hingegangen. Oder krank hingegangen. Oder nicht rechtzeitig über Fehler in der eigenen Lernstrategie nachgedacht. Oder nichts gegen die eigene Prüfungsangst getan. Oder nicht von der Prüfung abgemeldet. Usw. Wenn man organisatorisch alles gut plant und vernünftig mitlernt, kann man das Risiko ernsthafter Probleme IMHO auf ein wirklich sehr niedriges Niveau reduzieren.

jinkxed
16.11.2017, 01:30
Ist von Uni zu Uni grundverschieden, nicht nur ein bisschen....

Off topic aber ich habs grad erst gesehen, wow du hast den SC2000 bei dir? :-love :-love Gib! :P

sheep
16.11.2017, 14:29
hamburg hatte zu meiner zeit in der 1. lernspirale (gibt keine klassische vk mehr seit imed) nach jedem modul (umfang ca. 6 wochen) ne prüfungswoche - da wurde man dann zumeist an mehreren tagen (mündlich) in histo/makro-ana oder zb. bc geprüft (ein semester beinhaltet zb. auch ne praktische laborprüfung inkl. versuchsdurchführung/-auswertung... und ansonsten je nach modul auch mal ne kleine hausarbeit, basic life support prüfung, osce etc.pp. - und neue themenkomplexe in bc-praktika immer mit kleinem (an)testat vorweg.
schriftlich wurden die beteiligten modulfächer nicht einzeln abgeprüft, sondern in modulklausuren von durchschnittlich so 70 punkten (fragenverteilung orientiert sich dabei meist an der zahl der ue/fach)... gab aber auch einige module mit mehr oder weniger testaten/praktischem anteil und dafür mehr/weniger klausurfragen.
die klausuren in imed ersetzen das schriftliche impp-physikum komplett. gibt am uke nur noch eine mündliche prüfung sowie ein osce im physikumsäquivalent.

xenopus laevis
17.11.2017, 12:02
Berlin: Nur am Ende des Semesters. 1 Prüfung, aber alle Module. (fällt man durch, dann darf man das komplette Semester wiederholen)
Weiterer Vorteil oder Nachteil (je nach Ansicht): Niemand zwingt dich hier irgendwas im Semester zu lernen.

Chriman
18.11.2017, 12:29
Berlin: Nur am Ende des Semesters. 1 Prüfung, aber alle Module. (fällt man durch, dann darf man das komplette Semester wiederholen)
Weiterer Vorteil oder Nachteil (je nach Ansicht): Niemand zwingt dich hier irgendwas im Semester zu lernen.

Meinst du den Modellstudiengang (MSM 2.0) an der Charite??
Sorry, aber ich kenne Leute in meinem Semester die durchfielen. Die haben dann einfach zum 2. Termin ,vor Beginn des nächsten Semesters, geschrieben und bestanden. Fertig.
Und selbst wenn man das nicht schafft, schreibt man zum Ende des folgenden Semesters den 3. Versuch. Ohne irgendeinen Zeitverlust.
Oder meinst du mit "Semester wiederholen" die Prüfung (Semesterabschlussklausur) wiederholen??:)

xenopus laevis
19.11.2017, 08:05
Blöd formuliert, aber natürlich meinte ich damit den Inhalt wiederholen. Kenne auch Leute die mit Zeitverlust studieren oder ein paar Klausuren nachhängen. Passiert gar nicht mal so selten.