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Plastik
28.11.2017, 16:45
Hallo zusammen,

während meines PJs musste ich 4 Wochen in die Unfallchirurgie rotieren. Wider erwarten hat mich das Fach sehr begeistert und ich kann mir momentan gut vorstellen mich dahingehend beruflich zu orientieren. Mein Problem ist allerdings, dass ich entsprechend so gut wie keine praktische Erfahrungen in dem entsprechenden Fach habe und mir den Berufseinstieg daher ziemlich schwierig vorstelle...ich wäre vermutlich mir den einfachsten Fällen in der ZNA überfordert, von unterschiedlichen Verbänden (Gips, Cast, etc) mal ganz zu schweigen.

Wie lief bei euch der Berufseinstieg ab? Haltet ihr das für machbar obwohl man quasi keine Vorerfahrung in dem Fach macht? Eignet sich da ein kleines Haus oder ein großes Haus/Uniklinik besser? Stelle mir Uni (bzw. großes Traumazentrum) wesentlich abwechslungsreicher vor, aber extrem viele Schwerstverletzte sind doch am Anfang vermutlich ein bisschen heftig.

Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße

davo
28.11.2017, 16:57
Vier Wochen hast du ja. Selbst jemand, der ein "normales Chirurgie-PJ" (also acht Wochen ACH und acht Wochen UCH) gemacht hat, und aus Interesse auch noch eine UCH-Famulatur gemacht hat, hat nur acht Wochen mehr UCH als du. Kann mir nicht vorstellen, dass es da große Probleme gibt.

Und "extreme viele Schwerstverletzte" gibts an unserer Uniklinik auch nicht. Die gabs nicht mal in dem Unfallkrankenhaus, in dem ich famuliert habe. Der Großteil ist auch hier (und war auch dort) das Übliche: Radiusfraktur loco typico, Schenkelhalsfraktur, proximale Humerusfraktur, usw. usf.

Zu deinen Detailfragen kann ich dir nichts sagen, da ich kein Unfallchirurg bin ;-)

Fr.Pelz
28.11.2017, 17:33
Hallo zusammen,

während meines PJs musste ich 4 Wochen in die Unfallchirurgie rotieren. Wider erwarten hat mich das Fach sehr begeistert und ich kann mir momentan gut vorstellen mich dahingehend beruflich zu orientieren. Mein Problem ist allerdings, dass ich entsprechend so gut wie keine praktische Erfahrungen in dem entsprechenden Fach habe und mir den Berufseinstieg daher ziemlich schwierig vorstelle...ich wäre vermutlich mir den einfachsten Fällen in der ZNA überfordert, von unterschiedlichen Verbänden (Gips, Cast, etc) mal ganz zu schweigen.

Wie lief bei euch der Berufseinstieg ab? Haltet ihr das für machbar obwohl man quasi keine Vorerfahrung in dem Fach macht? Eignet sich da ein kleines Haus oder ein großes Haus/Uniklinik besser? Stelle mir Uni (bzw. großes Traumazentrum) wesentlich abwechslungsreicher vor, aber extrem viele Schwerstverletzte sind doch am Anfang vermutlich ein bisschen heftig.

Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße

Hallo,
das ist ja in jedem Fach so, dass man quasi keine Vorerfahrung hat. Und dafür haben ja alle verständnis. Du wirst weder allein operieren, noch die Verantwortung für Schwerstverletzte allein haben. Gerade die Schwerstverletzten sind ja die Patienten, wo du viele Fachärzte dabei hast, in einem Traumazentrum ist ja dann ein unfallchirurgischer Facharzt, ein Anästhesist, ein Neurochirurg etc dabei... Und wenn du wo anfängst, was kein Traumazentrum ist, bekommst du nur selten Schwerstverletzte (quasi nur "aus Versehen" oder wenn das Traumazentrum "voll" ist, denn die Leitlinie besagt ja, dass Polytrauma-Patienten in einem Zentrum behandelt werden sollten. Also trau dich ;-)

CYP21B
28.11.2017, 18:59
Wenn Interesse da ist auf jeden Fall machen. Es ist ein tolles Fach.

Bezüglich Hausgröße hat alles Vor- und Nachteile. Kleines Haus ist für den Anfang vll weniger angsteinflösend hat aber meist deutlich kleineres Spektrum und keine komplette Weiterbildung. Zudem fehlen meist andere Fachrichtungen sodass man bei entsprechenden Notfällen im Dienst mache Dinge selbst machen muss für die man sonst Backup hätte. Außerdem ist je kleiner das Haus umso häufiger die Allgein-/Viszeralchirurgie im Dienst mit dabei. Das muss man dann wollen und auch mögen. Hat sicherlich auch Vorteile wenn man da etwas Ahnung hat, geht aber ggf auch zulasten der Uch-Ausbildung.

Großes Haus hat oft breiteres Spektrum, mehr Polytrauma etc. Dafür kann es sein dass man eben mehr eine Nummer ist weil viele Assistenten. Vorteil ist dass meist große Teile der WB abgedeckt sind.

Option wäre auch ggf mit Ortho anzufangen wenn man eigentlich Unfall machen will da man wenn man dann mit der WB fertig wird ggf leichter an eine OA-Stelle kommt wenn man gerade in der "richtigen" Abteilung ist.

Insgesamt gibt es viele Stellen, aber wenig richtig gute. Irgendwo muss man fast immer Abstriche machen. Wichtig ist dass man in den Op kommt und da auch was machen darf. Als Anfänger ist es auch wichtig die Rotationen für den Commontrunk zu bekommen. Und die Rahmenbedingungen sollten möglichst gut passen.

Meine Empfehlung wäre ein Haus mittlerer Größe mit min regionalem Traumazentrum, dann hat man einen recht guten Kompromiss. Wechseln kann man notfalls immer und nur ganz selten bekommt man die gesamte WB inkl Orthoteil komplett in einem Haus, geschweige denn in einer Abteilung.

Bzgl Dienste geht das am Anfang allen so. Da wächst man aber relativ schnell rein. Es wird einem auch nicht gleich der Kopf abgerissen wenn man den Hintergrund am Anfang öfter anruft als der Altassistent, dafür ist man eben Anfänger. Und die Lernkurve ist am Anfang deutlich höher als im Pj oä da man durch das "man muss selbst entscheiden und hat Verantwortung" viel mehr lernt.

Was einem bewusst sein sollte ist dass die Dienste im Vergleich zu anderen Fachrichtungen meist mehr Arbeitsbelastung mit sich bringen und man wenn man in der Klinik bleibt auch als Hintergrund nicht selten reinkommen muss. Wenn man das umgehen will muss man extrem Einschränkungen bzgl Spektrum in Kauf nehmen. Dafür ist es das coolste Fach das es gibt :)

anignu
28.11.2017, 23:52
Du wirst weder allein operieren, noch die Verantwortung für Schwerstverletzte allein haben. Gerade die Schwerstverletzten sind ja die Patienten, wo du viele Fachärzte dabei hast, in einem Traumazentrum ist ja dann ein unfallchirurgischer Facharzt, ein Anästhesist, ein Neurochirurg etc dabei...
Da bekomm ich so einen Hass bei so einem Post! Wir sind ein Traumazentrum (ok, nur "regional") aber bei uns kommt kein Facharzt für Unfallchirurgie rein. Die sehen das überhaupt nicht ein. Von denen durfte ich mir auf Nachfrage nach einem Schockraum der nicht ideal lief anhören "wenn du keine Verantwortung übernehmen willst, bist du in der Chirurgie grundsätzlich falsch". Und ich hätte mir als fachfremder Chirurg zumindest mal eine Nachbesprechung gewünscht, wenn ich auch ansonsten komplett allein gelassen werde!
Hintergrund war: Schockraum, OA Unfall nicht gekommen, Polytraumaspirale, Radiologe sieht 2 Frakturen an der WS, ich seh immerhin 3, der Patient hatte aber 4. Wer übernimmt nun die Verantwortung falls es zu einem Querschnitt kommt? Ich bekomm da immer noch einen Hass. Das hat auch noch ein Nachspiel. Ich spiel grad die QM-Karte aus.

@CYP21B: wenn man die Allgemeinchirurgie dabei hat geht das meiner Meinung nach nicht auf Kosten der UCh-Ausbildung. Diese paar, lassen wir es 10% in der Notaufnahme sein, sind völlig vernachlässigbar vom zeitlichen Aufwand. Und man bekommt wenigstens ein bissl mit was die anderen so machen. Diese Beschränktheit der Unfallchirurgen, die nicht mal wirklich einen Bauch oder die Durchblutung beurteilen können, nervt. "ich kann nicht dopplern" -> geht's noch? Bei Unfallchirurgen im 5. Weiterbildungsjahr? Und Abdomensonographie gehört auch bei den Unfallchirurgen dazu!

Regionales Traumazentrum ist halt so relativ. Wenn man offiziell eines ist aber keine Neurochirurgie hat und die Oberärzte der Unfallchirurgie sich einen Dreck um Schockraum, Notaufnahme etc. scheren, kann man "mittelgroßes Haus" auch vergessen.

Ansonsten: es kommt aus die Größe des Hauses an. In einem kleinen Haus ist man schneller mal allein, in einem mittleren Haus hat man die ersten Jahre oft einen erfahreneren Kollegen der auch im Dienst ist, in einem großen sowieso. In meinem ehemaligen Haus der Maximalversorgung war ständig ein Facharzt für Unfallchirurgie anwesend. Im Zweifel ist das schon sehr beruhigend. Also hat man zumindest in mittleren Häusern einen physischen Ansprechpartner was es leichter macht als Telefonate zu irgendwelchen Hintergrundoberärzten. Damit kommt man dann schon rein.

CYP21B
29.11.2017, 00:38
Da bekomm ich so einen Hass bei so einem Post! Wir sind ein Traumazentrum (ok, nur "regional") aber bei uns kommt kein Facharzt für Unfallchirurgie rein. Die sehen das überhaupt nicht ein. Von denen durfte ich mir auf Nachfrage nach einem Schockraum der nicht ideal lief anhören "wenn du keine Verantwortung übernehmen willst, bist du in der Chirurgie grundsätzlich falsch". Und ich hätte mir als fachfremder Chirurg zumindest mal eine Nachbesprechung gewünscht, wenn ich auch ansonsten komplett allein gelassen werde!
Hintergrund war: Schockraum, OA Unfall nicht gekommen, Polytraumaspirale, Radiologe sieht 2 Frakturen an der WS, ich seh immerhin 3, der Patient hatte aber 4. Wer übernimmt nun die Verantwortung falls es zu einem Querschnitt kommt? Ich bekomm da immer noch einen Hass. Das hat auch noch ein Nachspiel. Ich spiel grad die QM-Karte aus.

@CYP21B: wenn man die Allgemeinchirurgie dabei hat geht das meiner Meinung nach nicht auf Kosten der UCh-Ausbildung. Diese paar, lassen wir es 10% in der Notaufnahme sein, sind völlig vernachlässigbar vom zeitlichen Aufwand. Und man bekommt wenigstens ein bissl mit was die anderen so machen. Diese Beschränktheit der Unfallchirurgen, die nicht mal wirklich einen Bauch oder die Durchblutung beurteilen können, nervt. "ich kann nicht dopplern" -> geht's noch? Bei Unfallchirurgen im 5. Weiterbildungsjahr? Und Abdomensonographie gehört auch bei den Unfallchirurgen dazu!

Regionales Traumazentrum ist halt so relativ. Wenn man offiziell eines ist aber keine Neurochirurgie hat und die Oberärzte der Unfallchirurgie sich einen Dreck um Schockraum, Notaufnahme etc. scheren, kann man "mittelgroßes Haus" auch vergessen.

Ansonsten: es kommt aus die Größe des Hauses an. In einem kleinen Haus ist man schneller mal allein, in einem mittleren Haus hat man die ersten Jahre oft einen erfahreneren Kollegen der auch im Dienst ist, in einem großen sowieso. In meinem ehemaligen Haus der Maximalversorgung war ständig ein Facharzt für Unfallchirurgie anwesend. Im Zweifel ist das schon sehr beruhigend. Also hat man zumindest in mittleren Häusern einen physischen Ansprechpartner was es leichter macht als Telefonate zu irgendwelchen Hintergrundoberärzten. Damit kommt man dann schon rein.
Ich meine mit dem zulasten der Uch-Ausbildung nicht die Zeit im Dienst in der Notaufnahme. Aber um ordentlich Dienste schieben zu können in denen man Vch mit abdeckt muss man da eigentlich mal hinrotieren. Dh dann geht nochmal mindestens ein halbes Jahr ab. Ich fand das zu Beginn so komplett zerstückelt, quasi 1 Jahr Uch Normalstation, als man gerade so bisschen drin war und bisschen was im Op durfte Its. Dann wieder halbes Jahr Uch und dann halbes Jahr Notaufnahme. Das ist alles ja sinnvoll aber so wirklich gut operativ lernt man meiner Meinung nach wenn man länger am Stück in einem Bereich ist. Ich finde es sinnvoll im Notfall auch einen Bauch aufmachen zu können aber um das in einem angemessenen Niveau zu beherrschen reicht noch nicht mal ein halbes Jahr. Notaufnahme Vch und Gch habe ich in der Notaufnahmerotation mitgemacht das kommt in den 10% wohl ganz gut hin. Um operativ da aber was mitzunehmen was mir später uU beim Abdominaltrauma hilft reichen gemeinsame Dienste wohl kaum. Das ist halt dann der Nachteil vom OU zum alten Chirurgen plus speziellen UCH.

Nur weil es im eigenen Haus schlecht läuft muss das nicht per se für alle Regionalen Traumazentren so gelten. Bei uns wird der Schockraum ernst genommen und auch viel Fortbildung in diese Richtung betrieben. Hintergrund kommt bei uns aber auch nicht mit Schockraumalarm sondern bei Op-Indikation rein. Bilder können aber von Zuhause angeschaut werden im Zweifelsfall.

Bzgl dem abteilungsinternen Backup im Haus finde ich jetzt im Nachhinein nicht so schlimm dass nicht gehabt zu haben. Bei uns kriegt man aber unkompliziert auf dem kurzen Dienstweg Unterstützung aus anderen Abteilungen bzw es war wirklich ok den Hintergrund anzurufen. Und im Schockraum zb gibt's jetzt nicht soviele Szenarien die man überbrücken muss bis der Hintergrund im Haus ist. Dafür ist die Lernkurve meines Erachtens deutlich höher wenn man eben gezwungen ist erstmal selbst zu entscheiden.

Kensington
29.11.2017, 07:11
Ich beginne auch auf der UCh an der Uni nächstes Jahr und habe wenig Erfahrung. Wir haben in der Schweiz zudem auch keine Famulaturen. Aber beginnen ja alle bei null, die frisch vom Staats kommen. Insofern.
Wollte in der O anfangen, aber da gab's praktisch keine Häuser, die Anfänger nehmen.

Fr.Pelz
29.11.2017, 13:08
Bei uns ist es mit der Zertifizierung als Traumazentrum festgelegt, dass ein FA UCh bei einem Polytrauma da zu sein hat. Dass das in Einzelfällen nicht immer so läuft, mag sein, aber im großen und ganzen ist es so (und derjenige wird zumindest IMMER angerufen, dafür gibts sogar ein extra Polytrauma-Telefon). Hier rotieren die UCh-Assis auch ein halbes Jahr in die ACH und das finde ich auch sinnvoll. Außerdem teilen wir uns die Dienste, das heißt auch die UCh-Assis operieren Bäuche, Gefäße, Abszesse und andere Notfall-OPs mit. Am nächsten Tag geht man natürlich nach Hause und verpasst damit evtl den ein- oder anderen spannenden UCH-Punkt im OP, aber das ist halt so.

Lava
29.11.2017, 15:31
Bei uns ist es mit der Zertifizierung als Traumazentrum festgelegt, dass ein FA UCh bei einem Polytrauma da zu sein hat.

Hab 5 Jahre in einem Haus mit überregionalem Traumazentrum gearbeitet, in dem das auch nicht so war. Es hatten zwar immer 2 Assistenten Dienst, aber zumindest damals gab es noch keinen Facharzt unter den Assistenten. Der Oberarzt war im Hintergrund und kam jetzt auch nicht wegen jedem Schockraum rein, sondern nur, wenn's was zu operieren gab. Oder es durch die Anmeldung absehbar war, dass es sich *wirklich* um einen Schwerverletzten handelt. In 90% der Fälle ist der Patient auch bei Schockraum Alarm jetzt nicht sooo schwer verletzt. (Mag an einer Uni- oder BG-Klinik anders sein) Aber: du bist als Anfänger erstmal nicht allein in einem größeren Haus und kannst somit fast immer jemanden fragen. An einem kleineren Haus, wo du vielleicht nach zwei, drei Monaten allein Dienst machen musst, kommen vielleicht seltener schlimme Fälle, aber du bist eben immer allein im Dienst. Da übersieht man doch häufiger mal was (was jetzt meistens nicht so schlimm ist, wenn es am Folgetag eine vernünftige Röntgendemo gibt. Den Patienten anrufen und sagen "komme Sie bitte nochmal vorbei, wir haben da was übersehen" kommt immer wieder mal vor) oder weiß einfach nicht wirklich, was man jetzt tun. Gerade bei Kindern fällt mir das selbst als Facharzt noch schwer. Weiterer Vorteil eines großen Hauses: du hast mehr Fachrichtungen vor Ort. Ich hab mal ne Zeit lang in einem gearbeitet, in dem praktisch nur noch eine Innere gab und eine Urologie, wobei du im Dienst selber der Urologe warst. Kein CT, kein Herzkather, kein nix. Wenn da im Dienst auf Station irgendwas war (da liegen lauter 80jährige rum, da ist IMMER was), musste man den Patienten immer in ein anderes Krankenhaus schicken im Zweifelsfall.

Also kurz gefasst: ich würde ein größeres Haus empfehlen, am besten überregionales Traumazentrum, aber vielleicht nicht unbedingt eine Uniklinik. Ich stelle mir nach wie vor eine BG Klinik ganz reizvoll vor. Sicher auch viel Stress wie in der Uniklinik und Forschen tun die ja auch, dafür sind die finanziell noch ganz gut ausgestattet (sagte mir mal ein Oberarzt aus Murnau). So Sachen wie Kodierfachkraft, Blutabnahmedienst, Stationssekretärin, Schreibdienst erleichtern einem die Arbeit enorm.

Eine Übersicht über die Traumazentren findest du hier (http://www.traumanetzwerk-dgu.de/de/startseite_tnw.html). Gleichzeitig würde ich auf der Seite der jeweiligen Ärztekammer gucken, was für eine Weiterbildungsermächtigung der Chef jeweils hat. Wenn jemand nicht die volle WB Ermächtigung hat, kannst du bei einem Gespräch fragen, ob es Rotationen in andere Kliniken gibt, z.B. für Orthopädie.

Mit Orthopädie anfangen würde ich eigentlich nicht. Wenn du da nur ein, zwei Jahre bist, ist es relativ unwahrscheinlich, das du in der Zeit deine Orthoeingriffe als Anfänger zusammen bekommst (10 Knieprothesen, 10 Hüftprothesen, 10 Füße, 10 Schultern, 10 wirbelsäulen).

Mach dir keine Gedanken über Skills. Nicht mal jeder, der in der O&U anfängt, kann nähen. Gipsen lernt man heutzutage leider kaum noch selbst, da das meistens die Schwestern machen. Du kannst es dann entweder von denen lernen oder besuchts Fortbildungen. Gibt auch fortbildungen, die sich gezielt an Anfänger richten, wo man eben slche Sachen wie Gipsen und Wundversorgungen lernt.

Nessiemoo
29.11.2017, 19:48
Also ich habe auch in einem Fach angefangen, wo ich nicht in PJ war und nur eine kurze Famulatur gemacht habe. Stellen kriegt man, in Unfallchirurgie soll das das kleinste Problem sein. Klar man hat am Anfang wenig Ahnung, v.a steht man etwas blöd da im Vergleich zu jemanden, der da 16 Wochen lang sein Wahlfach gemacht hat und du findest erstmal das Klo nicht.
Man muss am Anfang halt sehr viel nachlesen und es ist sehr viel neues Info. Aber andererseits hat der PJler sich (anscheinend, laut ihm) auch genauso überfordert gefühlt, insofern hat es insgesamt wahrscheinlich sehr wenig unterschied gemacht. Und der Wissenstand ist höchstens nach wenigen Monaten gleich.

Lava
30.11.2017, 09:29
in Unfallchirurgie soll das das kleinste Problem sein.

Das entspricht jetzt wiederum nicht meiner Erfahrung :-keks

Fr.Pelz
30.11.2017, 12:49
Hier im Osten Deutschlands sind die auch gar nicht so reich gesät.

CYP21B
01.12.2017, 00:44
Das entspricht jetzt wiederum nicht meiner Erfahrung :-keksWürde ich auch so unterschreiben, trifft mindestens auf Stellen zu wo man dann halbwegs passable Bedingungen hat.

jinkxed
02.12.2017, 21:20
Im Ärzteblatt (gut, ist zwar von 2010 gewesen..) kamen auf eine Stelle UCH sogar mehr Bewerber (ca. 14) als in PCH (ca. 11)