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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Uni ist als Oldie denn empfehlenswert?



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Gast17092018
28.11.2017, 23:57
Hi,

ich habe mittlerweile öfter gelesen, dass manche Unis generell viel rausprüfen und dabei mit Vergnügen die älteren absäbeln. Das heisst um ab 30 aufwärts bzw. eben die Zweitstudis.
Könnt ihr das bestätigen?
Oder anders gesagt: Gibt es Unis, wo ihr solch negative Erfahrungen definitiv nicht gemacht habt?

Danke :-)
LG

nie
29.11.2017, 08:03
Ich halte ja dieses ominöse Rausprüfen allgemein eher für eine Horrorstory als für tatsächliche Realität. Wo liest/hört man denn sowas?

Weder an meiner alten Uni (Göttingen) noch an meiner aktuellen Uni (Essen) wurde irgendwo ausgesiebt/rausgeprüft oder gar ältere Studenten speziell „aussortiert“. :-nix

Feuerblick
29.11.2017, 08:40
Wüsste auch gerne, wo man das liest und hört? Denn eigentlich müssten wir sowas auch hier regelmäßig sehen...Immerhin ist dieses Forum nicht gerade klein. :-nix

Philip_MHH
29.11.2017, 09:28
Ich kann das auch nicht bestätigen. Ich habe Kommilitonen gehabt, frisch nach dem Abi angefangen, die es eben nicht geschafft haben und Komilitonen >40 die glatt durchmarschiert sind. Wer lernt und in den Prüfungen das Wissen abrufen kann, der besteht, wer nicht genug gelernt hat oder eben das Pech hat das gelernte nicht abrufen zu können (Aufregung oder was auch immer) der fällt eben unter Umständen durch.

Gast17092018
29.11.2017, 09:52
Also man liest es z.B. unter manchen Artikeln über die Qualität im Medizinstudium. Z.B. Frankfurt wurde ja oft gescholten ("Kummer cum laude, dochecknews). Da wird dann von irgendwem kommentiert "Uni xy siebt ältere aus".
Habe bisher solche Erfahrungen selbst nicht gemacht. Gehört, Mund-zu-Mund-Propaganda allerdings schon mal. Darum ich wollte es eben darum einfach mal überprüfen ob da nun was dran ist oder nicht! :-) Die Frage ist auch, ob generell "gesiebt" wird. Wie reduzieren Unis z.B. wenn sie zu wenig Klinikplätze haben und nicht genug aufhören? Ob das nun wenn es denn geschieht, eine spezielle Gruppe trifft ist natürlich eine andere Frage :-) LG

Feuerblick
29.11.2017, 10:02
Warum sollten die Unis sieben, wenn durch die üblichen Anforderungen im Studium (jede Uni hat ein Fach, an dem viele Studenten sehr zu knabbern haben) sich die Anzahl der Studenten bis zum Beginn der Klinik sowieso reduziert? Der Gedanke, dass jeder Studienanfänger es automatisch in die Klinik schaffen kann, ist einfach nicht richtig. Aber diejenigen, die den entsprechenden Schein nicht schaffen, reden dann gerne von „sieben“ statt von persönlichem Versagen auszugehen. Klingt hart, aber ist so...
Und nein, es trifft auch nicht die Oldies oder die Wartezeitler oder was auch immer. Denn wie sollen die jeweiligen Institute denn Klausuren so gestalten, dass nur die älteren Studenten nicht ausreichend dafür lernen können?

Kandra
29.11.2017, 10:22
Es gibt an jeder Uni sowohl in der Vorklinik als auch in der Klinik "DAS" Fach, welches v.a. verhindert, dass alle ihr Studium in Regelstudienzeit abschließen. Jede Uni ist da verschieden aber sicher siebt keine Uni extra "ältere" Studenten aus, geht ja mit MC-Klausuren auch schlecht. Leute die wegen irgendeiner Prüfung ihren Prüfungsanspruch verlieren und exmatrikuliert werden, gibt es an jeder Uni, sie sind aber auch überall deutlichst in der Minderzahl. Ich kenne keinen einzigen, eine Freundin von mir war zweimal im Viertversuch, da lag es aber weniger an fehlendem Wissen sondern an ihrer ausgeprägten Prüfungsangst.

Gast17092018
29.11.2017, 10:32
Nö, mit MC Klausuren geht es nicht. Aber es gibt ja auch reichlich mündliche Prüfungen und Testate. Und zumindest bei mir im Erststudium gab es Profs die- unabhängig vom Alter, dafür passten denen dann andere Dinge nicht- sehr subjektiv "aussortiert" haben- wo ein Durchfall trotz guter Leistung nur durch die Beisitzer verhindert werden konnte.

Sieben..hm. Sicher ist es auch eine Frage der Definition. Wenn "jede Uni" ein Fach hat, wo sie aussortiert, siebt doch letztlich jede :-D
Im ernst, warum ist es denn so, dass nicht die meisten, die es überhaupt ins Studium schaffen, die Klinik erreichen können? Die Quote scheint ja in vielen Unis so zu sein, dass 30-50% das Physikum gar nicht erst erreichen. Was soll damit bezweckt werden?
Beruhigend jedenfalls ist für mich, dass unabhängig von der Möglichkeit offenbar keiner die Erfahrung gemacht hat dass es ältere erwischt :-)

Zanza
29.11.2017, 10:41
Wie kommst du auf diese Zahlen?! Medizin ist dasjenige Fach in Deutschland mit der geringsten Abbrecher-Aufhörer-Quote; habe 14% im Kopf. Das sind sowohl die, die irgendwann merken, dass Medizin nichts für sie ist, als auch diejenigen, die es wirklich nicht geschafft haben/kurz vorm Nicht-Schaffen dann lieber aufhören. Der Großteil der Studienanfänger schafft nicht nur das Physikum, sondern wird tatsächlich auch Arzt...

Gast17092018
29.11.2017, 18:36
Ich suche mal nach Zahlen, möchte aber meinen das mehrfach an verschiedenen Stellen gelesen zu haben. Aber es stimmt, Forenbeiträge sind natrlich nicht die verlässlichsten Zahlen ;-) Besser sind korrekte Statistiken :-)Kann etwas dauern, aber es kommt :) Lg

nie
29.11.2017, 19:12
Sicher, dass es nicht um Studenten geht, die in Regelstudienzeit das Physikum nicht erreichen?
Da könnte es je nach Uni mit 30 - 50 % hinkommen. Da kann man einfach schauen, wie viele Studienanfänger (siehe hochschulstart.de) zwei Jahre später zum Physikum angetreten sind (siehe impp.de).
Wenn es verlässliche Zahlen gibt, dann am ehesten diese Zahlen. Aber nur weil ein Student nicht in Regelstudienzeit zum Physikum antritt, heißt das noch lange nicht, dass er gar nicht antritt. In der Regel schreiben die meistens Leute spätestens 1-2 Semester später auch Physikum.

Hab mal grad nachgeschaut: an meiner alten Uni haben dieses Semester 91,6 % der Studenten Physikum in Regelstudienzeit geschrieben, an meiner aktuellen Uni immerhin 57 %.

Nessiemoo
30.11.2017, 06:06
ich würde die viel mehr empfehlen zu gucken, was für ein Lerntyp bist du und wenn du Interesse und die Wahlmöglichkeit hast, zu gucken wie die Curricula aufgebaut sind.
Brauchst du viel "Motivation", dann würde ich eine Uni wählen, die eben regelmäßige Testate hat. Wenn du eher der Typ bist, der alleine den ganzen Semester lernen will um dann am Ende eine Prüfung zu schreiben? Willst du das Wissen thematisch geordnet haben (Wie bei einem Modell/Reformstudiengang) oder lieber streng nach Fächern?
Also das Rausgeprüft wurde bei uns nicht. Die Unis kriegen ja auch Geld für Studenten, die bis zum Physikum es schaffen, insofern ist die Motivation ja auch gar nicht da. Viele, die Schwierigkeiten hatten, waren vor allem nicht genügend informiert und vorbereitet. "Wie, erstes Testat nach 10 Tagen? Da habe ich aber Urlaub geplant" oder "Ach cool, wir haben nur eine Klausur am Ende des Semesters statt fünf Testate, da muss ich ja nur drei Wochen vorher lernen".

davo
30.11.2017, 06:25
In Frankfurt gibt es anscheinend einen Studenten, der seine schlechten Erfahrungen gerne publik macht. Aber sehr repräsentativ ist das glaube ich nicht.

Habe ebenfalls noch nie gehört, dass irgendjemand irgendwo rausgeprüft wurde. Das gabs früher in Österreich, als (mangels NC) in Wien 2000 Studenten angefangen haben, die dann schnell auf ein Drittel reduziert werden mussten, aber im heutigen Deutschland oder Österreich ist das glaube ich eher eine Legende.

"Hohe" Abbrecherquoten (die noch immer viel niedriger sind als in allen anderen Studiengängen!!!) kommen nur dann zustande, wenn man nach 13 Semestern nachschaut. Sobald man nach 16 Semestern nachschaut, wie das glaube ich bei den HIS-Untersuchungen der Fall ist, kommt man auf nur FÜNF Prozent Abbrecher. Siehe z.B. https://www.thieme.de/viamedici/aktuelles-studium-und-politik-1651/a/weniger-abbrecher-im-medizinstudium-5298.htm Also ganz ehrlich, weniger geht nicht mehr.

Lass dich von dieser schwachsinnigen Panikmache nicht beeindrucken. Dass es völliger Unsinn ist, dass 30-50% das Physikum nicht erreichen, kannst du doch ganz einfach selbst sehen, indem du die Zahl der Physikumskandidaten (von IMPP) mit der Zahl der Studienanfänger (von Hochschulstart) vergleichst.

Es gibt vereinzelt ältere Studenten, die nicht bereit sind, den nötigen zeitlichen Input zu leisten, die dann draufkommen, dass es doch nicht so toll ist, 6,5 Jahre lang bescheiden leben zu müssen. Aber dass ein Student aufgrund fachlicher Mängel scheitert ist auch insgesamt ein extrem seltenes Phänomen, ganz unabhängig vom Alter.

Such dir einfach eine Stadt und Uni aus, die dir sympathisch sind.

Edit: Und auch das mit den "zu wenigen Klinikplätzen" ist Unsinn, denn sonst wären es nur Teilstudienplätze. Es gibt vereinzelt (soll heißen: alle paar Jahre an einer einzigen Uni deutschlandweit) das Problem, dass ungewöhnlich viele Studenten das Physikum machen und/oder bestehen, und es dann Probleme mit den Klinikplätzen gibt (und dann wird den Studenten meist sehr entgegengekommen, durch eine Vergrößerung der Seminar- und Praktikumskapazitäten), aber das Gegenteil ist eigentlich nie das Problem.

Absolute Arrhythmie
30.11.2017, 08:44
Also an meiner Uni konnte man in der Vorklinik bei guter Vorbereitung jede Prüfung bei jedem Prüfer schaffen. Sogar das Kopftestat bei Prof. H. :-))

Die Prüfer wissen doch auch gar nicht wie alt man ist. Ich hab Kommilitonen, die sind 25 und sehen aus wie Mitte 30. Manche sind Anfang 30 und sehen auch so aus. Ich bin 30 und das glaubt mir nie jemand, weil ich anscheinend aussehe wie maximal Mitte 20. Auf Klausuren schreibt man seine Matrikelnummer. Da wissen die Profs also nichtmal von wem die Klausur ist.

Zum Thema Physikum in Regelstudienzeit:
Hier in Bonn brauchen viele Studenten länger, und ja, das liegt auch an der Struktur der Vorklinik. Wer im 1. Semester in Chemie durchfällt verliert ein Jahr, weil man Chemie nur im WS machen kann und man ohne den Schein Biochemie im 2. Semester nicht belegen darf. Das ist natürlich blöd, passiert aber auch nicht mehr als 10% der Leuten. Und man kann Chemie hier auch ohne jegliche Vorkenntnisse sehr gut schaffen, wenn man vernünftig lernt.
Anatomie ist an jeder Uni hart und es fallen immer ein paar durch. Die Menge des Stoffes ist enorm und vielen fällt es schwer die für die richtige Lernmethode zu finden. Ein weiteres Nadelör hier ist Physio im 4. Semester. Wer da durchfällt - und die Klausur ist wirklich ein Hammer- der muss das Physikum halt auch verschieben. Aber das hat alles nichts mit "Sieben" zu tun und mit dem Alter erst recht nicht.
Die meisten "Alten" die ich kenne sind ziemlich geradlinig durch das Studium marschiert.

Arrhythmie
30.11.2017, 12:13
Hier auch. Also man kann es gut schaffen - auch wenn man schon ewig aus der Schule raus ist und keine naturwissenschaftliche Begabung hat. Mein Alter hat nie interessiert, bei mir ist es aber wie bei AA, nur dass ich meistens sogar auf Anfang 20 geschätzt werde und die meisten Menschen dann leicht bis hochgradig schockiert sind. Tja, wir haben uns halt gut gehalten AA, immernoch fresh :-)) Ich bin geradliniger durchs Studium marschiert (bisher) als so manch 18 jähriger & die meisten in meinem Dunstkreis der etwas älteren Fraktion ebenfalls, aber tut ja nix zur Sache.
Durchfallen kann jeder mal.
Aufstehen eigentlich auch.
Ist nur wichtig dass man es tut und nicht liegen bleibt.

"Sieben" - also... Als ob in den Matrikelnummern geheime Zeichen drin stehen, die das Alter erkennen lassen. Mündlich war das auch nie ein Thema.
Und wenn gesiebt wird, dann wird da auch keine Rücksicht auf Alter genommen. Dann fällt halt jeder durch der es in dem Moment nicht bringt - so einfach ist das.

eny
20.12.2017, 10:38
Wenn überhaupt geht es ja nur bei mündlichen Prüfungen, sollte man an einen Prüfer geraten, der generell gegen ältere Studenten sein sollte.
Solche Dozenten soll es geben, wie ich von einem Bekannten (Nichtmediziner) vor einiger Zeit gehört habe.

davo
20.12.2017, 12:06
Bei solchen Geschichten sollte man immer sehr skeptisch sein. Erst recht wenn sie von Nichtmedizinern kommen.

Für mich gehören solche Stories eher ins Reich der Märchen.

eny
20.12.2017, 12:10
Es handelte sich nicht um das Medizinstudium, und der Dozent muss semesterbekannt gewesen sein.

Absolute Arrhythmie
20.12.2017, 12:26
Also mir sieht man mein Alter nicht an, woher sollte ein Prüfer also mein Alter kennen und mich dementsprechend diskriminieren? Kenne auch Leute die mit 25 aussehen wie 35, die hätten dann ja viel eher ein Problem als ich, die ich wirklich ü30 bin :-))

Solara
20.12.2017, 15:53
Wenn überhaupt geht es ja nur bei mündlichen Prüfungen, sollte man an einen Prüfer geraten, der generell gegen ältere Studenten sein sollte.
Solche Dozenten soll es geben, wie ich von einem Bekannten (Nichtmediziner) vor einiger Zeit gehört habe.

???
Ein nicht-Mediziner erzählt von Dozenten, die ebenfalls nicht in der Medizin lehren. Was für eine Relevanz hat jetzt das ganze für Medizinstudenten?