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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2x4 Tage im Monat arbeiten / welche Uni für Viel-Jobber?



Belsoe
03.12.2017, 07:42
Hallo,

während ich gespannt auf weiteren Input in meinem Charité-Thread bin, würde ich gerne auch noch andere Optionen abwägen.

Wie dort schon beschrieben habe ich durch Sozialkriterium ganz gute Chancen auf Berlin, und im direkten Umland auch Job und Wohnmöglichkeit. Gesamtpaket quasi. Allerdings ist es mit dem Job so: ich könnte den erfüllen wenn ich zwei mal im Monat 4 Tage mit Überstunden arbeite, und zwar über die Wochenenden. Also die Hälfte der Zeit wären ohnehin Sa/So, und dann vermutlich Fr/Mo oder auch mal Do/Fr. Das macht nach Adam Riese 4 Werktage im Monat, die ich dann aber ganz dem Job widmen müsste, also de facto 4 Fehltage.

Diese Lösung ist so ordentlich bezahlt dass ich davon komplett leben könnte, ist also schwer aufzugeben. Ich habe allerdings schon verstanden dass das an der Charité quasi unmöglich ist, so dass ich auch andere Szenarien durchspiele. Oder ist das mittlerweile an allen Unis gleich schlecht machbar? Meine Eltern hatten in ihrem Freundeskreis früher auch Medizinstudenten und was die alle zusammen gereist sind und dergleichen - solche zeitliche Freiheit scheint ja heute überall ziemlich beschnitten zu sein. Ich bin grundsätzlich in der Lage, auch aus dem Nord- und Mitteldeutschen Raum für den Job anzureisen wenn es eine Uni gibt die in dieser Hinsicht besonders empfehlenswert ist.

Oder ist die Lösung eine Art Teilzeitstudium? Kann man die Sache noch eigenmächtig in die Länge ziehen?

Höre besonders gerne von Leuten die es selbst so machen/gemacht haben!

Feuerblick
03.12.2017, 09:10
Du wirst an so ziemlich allen Unis täglich Pflichtveranstaltungen haben, bei denen du maximal einen oder zwei Fehltermine pro Semester nehmen kannst. 2x4 Werktage im Monat fest geplant an Montagen und Freitagen und dann auch noch ganztags dürfte fast überall unmöglich sein. Da müsste bei deinem persönlichen Stundenplan schon viel Glück im Spiel sein, dass das klappt...

davo
03.12.2017, 09:45
Halte ich auch für unmöglich. Und zwar selbst dann wenn du das Studium in die Länge ziehst - denn oft ist ein bestimmtes Seminar oder Praktikum eben immer an einem bestimmten Wochentag - da kannst du also noch so lange studieren, wenn du an diesem Wochentag immer zu viele Fehltage hast, bringt dir das überhaupt nichts.

Wenn du es hingegen schaffst, die Wochentage je nach Semester (und, noch besser, je nach Semesterwoche) zu wechseln, und während des Semesters weniger zu arbeiten als in der vorlesungsfreien Zeit, dann kann es klappen.

Ich hatte z.B. (in Gießen) im 1. Semester nur den Donnerstag immer frei, im 2. Semester nur den Freitag, im 3. Semester keinen einzigen Wochentag (aber Mittwoch und Freitag stets ab 9h tagsüber frei), im 4. Semester keinen einzigen Wochentag (aber Freitag meist ab 9.45 tagsüber frei).

Du brauchst deshalb m.E., egal wo du studierst, einen Job der von den Wochentagen und den Wochen her flexibel ist. Fixe Wochentage und/oder eine fixe Stundenanzahl pro Woche werden dir fast garantiert Probleme machen.

Außerdem: Das Studium künstlich zu verlängern ist über das Leben gerechnet viel, viel teurer als z.B. einen Kredit aufzunehmen, weil dir, gerade wenn du aus der Wartezeitquote kommst, wertvolle Jahre mit Oberarzt-Einkommen verlorengehen. Würde ich deshalb nie machen.

Chriman
03.12.2017, 12:24
@ Belsoe :
Die Anwesenheitspflicht wird in der Charité für die Formate Seminar, Praktikum (incl. Präpkurs), und Untersuchungskurs modulweise (also ~ monatlich) und für KIT, POL und ggf. GÄDH semesterweise betrachtet. Vorlesungen werden nicht kontrolliert. Man muss 85% der Unterichtseinheiten anwesend sein. Bei mir aktuell 61 UE --> 52 UE Mindestanwesenheit. Schaffst man das nicht ,hat das erstmal keine Konsequenz, man wird für die Semesterabschlussklausur zugelassen, kommt ins nächste Semester etc. Man muss dann mit dem Studiensekretariat Ersatztermine im nächsten Semester finden ,welche zu deinem dann aktuellen Semesterstundenplan passen. Wenn du diese Veranstaltungen besucht hast ,wird dir auch in deinem Account auf HIS dein vergangenes Semester + Klausur als bestanden bescheinigt.
Nun zu deiner eigentlichen Frage;-): Mit 4 fixen Fehltagen wird es schwer werden, außer du bist wirklich wochenweise flexibel und kannst mal Freitag,mal Montag arbeiten . Aber das wird dir imho an allen Universitäten so gehen ,besonders zu Beginn des Studiums. Wenn du wirklich gute Chancen auf die Charité hast ,solltest du die auch nutzen. Gerade auch auf Grund der Tatsache,dass es keine Prüfungen innerhalb des Semesters gibt, was meiner Meinung nach zu großer Flexibilität führt.
Was wäre denn die Alternative? Magdeburg, Leipzig, Rostock? Dann nach Berlin zum Job pendeln? Inklusive Unterkunft und Fahrtkosten + Aufwand, kannn ich mir kaum vorstellen, dass das eine vernünftige Möglichkeit darstellt.
Kannst du den Job nicht auf 1x 4 Tage reduzieren , einen überschaubaren Studienkredit aufnehmen und erstmal in Ruhe ankommen und dich ,gerade im 1. Semester ,zurechtfinden?

xenopus laevis
13.12.2017, 03:35
Keine Chance in Berlin. Der Stundenplan ändert sich wöchentlich. Es gibt eine Gruppe, die überwiegend Freitag frei hat, aber 4 Tage sind unmöglich. Die ersten 4 Semester sind einfach voll.

50% arbeitet bei uns auch jemand. Ist aber permanent im Minus mit den stunden, hängt aber nur eine Prüfung nach. Musste aber etliche 2-3 schreiben.

michijung
12.04.2018, 21:29
Ich studiere Pharmazie auf der Hauptuni Wien und muss sagen, dass ein Nebenjob bei mir kaum ausgeht bzw. war es so im letzten Semester, wo ich viel Seminararbeit und Klausuren hatte. Der Stundenplan ist bei uns fix allerdings muss du dich jedes Mal vorbereiten, weil spontan mehrere Studenten in der Namensliste drangenommen werden.