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Solara
09.12.2017, 19:16
Sticks, die Zulassunskriterien sind so wie sie sind und sprechen gegen dich. In dem einem Bundesland kriegst du das Abitur auf ner Gesamtschule oder Gym oder ... woanders gibt es gar keine Gesamtschulen.
Zudem wird sowieso die Undurchlässigkeit des Bildungssystems kritisiert - zurecht.
Humanmedizin profitiert von Quereinsteigern.

Wären jetzt die, die über die Weiterbildung reinkommen die Kandidaten, die durchfallen - müsste man sagen, neee, falscher Weg. Aber Faszinierenderweise sind es nicht selten die, die direkt oder über Wartesemester reinkommen, die durchfallen oder abbrechen.

Sticks
09.12.2017, 19:21
Ja natürlich spricht das System gegen mich. Es ist wie es ist. Aber ich muss es ja nicht gut finden.
Wer bleibt denn bitte auf der anderen Seite der „nicht weitergebildeten“ über, wenn nicht Wartezeitler und direkt rein gekommene? Sind das nicht ohnehin 98–99%? Klar das davon mehr nicht bestehen.
Aber nochmal. Mir geht es nicht um die Wahrscheinlichkeit das Studium erfolgreich abzuschließen.
Freut euch doch, dass ihr die Möglichkeit habt. Wenn ich irgendwo Glück im Leben habe, freue ich mich ja auch.
Liebe Grüße.

Edit.
Humanmedizin profitiert von Quereinsteigern? Man kann sich auch alles schön reden. Erstens, wie viele sind das denn pro Jahr? Ich dachte die Uni muss hierfür nur 1% der Plätze bereit halten. Und zweitens, die anderen sind naturlich so schlecht, dass die Quereinsteiger die komplette Humanmedizin retten?! Schließlich sind die im Studium erfolgreicher... herrje.

Solara
09.12.2017, 19:35
Was bist denn so schlecht auf nicht-Hochschulreife Studenten zu sprechen?
Ein buntes Bild im Kollegenkreis finde ich deutlich wertvoller als ein reines homogenes Kollektiv.

Von die ganze Humanmedizin retten war übrigens nie die Rede ;-).

Wenn wir übrigens hier alles schlecht finden: ich finde, dass alle das Abitur von BaWü schreiben müssten, dann hätten wir vergleichbare Voraussetzungen. Alles andere ist nicht fair, bloß weil es überall Hochschulreife heißt.

Sticks
09.12.2017, 19:52
„Homogenes Kollektiv“. Du tust ja gerade so, als seien alle Menschen mit der Allgemeinen Hochschulreife gleich und die Kollegen seien alleine deswegen nicht bunt gemischt. Bin ich jetzt nicht der Meinung. Du bist nicht wertvoller für die Buntheit, weil du durch einen anderen Weg zur Uni gekommen bist. Das merkt im Alltag kein Mensch.
Du kannst natürlich schlecht finden was du magst, auch das Abitur anderer Bundesländer. Ja ich weiß, war nur ein Beispiel von dir. Irgendwo muss aber ein vernünftiger schnitt gemacht werden um eine Zulassung zu schaffen. Dies ist traditionell das Abitur.
Andere frage. Fändest du es besser, wenn 50% der Plätze an „Studenten“ gehen die vorher irgendetwas, nur kein Abitur gemacht haben? Ist es dann überhaupt noch sinnvoll ein Abitur anzubieten? Ich persönlich finde, dass ich zwar bis klasse 10 einiges gelernt habe, aber im Abitur war es erst richtig wertvoll und der Stoff viel intensiver. Klar kann man auf diesen Wissenzuwachs verzichten und direkt zur Uni. Aber wer macht das ganze dann noch freiwillig? Und irgendwo wird es sicher sinnvoll sein. Du kannst gerne behaupten, dass Quereinsteiger statistisch weniger durchfallen. Ich sage da eher, dass durch die geringe Zahl gar keine richtige Rechnung entstehen kann.
Du hast recht, dass unser Abitur nicht einheitlich ist. Aber trotzdem wird das Abitur schwieriger sein als zb die Pflegeausbildung! Ich hoffe nicht, dass hier jetzt jemand anderer Meinung ist. Und nur weil das Abitur nicht einheitlich ist, muss man gleich alles andere gleichsetzen.

Solara
09.12.2017, 19:59
Ach Sticks... ich mag mich nicht wiederholen. Und schon gar nicht an den sowieso wenigen Leuten die anderweitig ins Studium kommen so aufregen. Die, die mir persönlich bekannt sind, halte ich alle für sehr geeignet (und garantiert nicht mit dem leichteren Weg ins Studium). Ein Teil davon studiert aktuell noch, der andere Teil ist bereits ärztlich tätig.
Andere halte ich für völlig unfähig und frage mich, wie sie Abitur und Studium überhaupt geschafft haben.

Aber das war es jetzt von meiner Seite, meine Meinung kennst du, neues werde ich nicht mehr schreiben können, denn alles ist bereits gesagt.
Hoffe nur, dass du, da du schreibst, du bist studentisch beratend tätig, dass du dort unvoreingenommen agieren kannst.

Sticks
09.12.2017, 20:09
Ach Sticks... ich mag mich nicht wiederholen. Und schon gar nicht an den sowieso wenigen Leuten die anderweitig ins Studium kommen so aufregen. Die, die mir persönlich bekannt sind, halte ich alle für sehr geeignet (und garantiert nicht mit dem leichteren Weg ins Studium). Ein Teil davon studiert aktuell noch, der andere Teil ist bereits ärztlich tätig.
Andere halte ich für völlig unfähig und frage mich, wie sie Abitur und Studium überhaupt geschafft haben.

Aber das war es jetzt von meiner Seite, meine Meinung kennst du, neues werde ich nicht mehr schreiben können, denn alles ist bereits gesagt.
Hoffe nur, dass du, da du schreibst, du bist studentisch beratend tätig, dass du dort unvoreingenommen agieren kannst.

Hi. Schließe ich mich an. ����
Wir beraten größtenteils Abiturienten. Aber ja, ich gehe unvoreingenommen rein. Meine Aufgabe ist es auch den Leuten Tipps zu geben, was ich sehr gerne mache. Ich habe auch oft Hilfe bekommen und möchte etwas zurück geben. Wer ins Studium kommt entscheide nicht ich! Ich finde zwar manches nicht so gut, helfe den Leuten aber alle gleich. Das wäre auch großer Quatsch. Wenn mir jetzt jemand den Nobellpreis für meine Promotion anbietet, würde ich auch nicht nein sagen. Also was ich sagen möchte, solange keiner den Platz ergaunert sind doch am Ende alle gleich. ;-)

Edward T. Hunter
17.12.2017, 20:44
Hi,

auch ich habe kein Abitur. Für die Hochschulzulassung musste ich eine Prüfung absolvieren (Grundlage: Ausbildung und mind. 3 jährige Berufstätigkeit). Darauf bekam ich im folgenden WS einen Studienplatz in Tübingen. Direkt am ersten Tag meinte einer meiner Kommilitonen in unserer Tutorengruppe, dass ich einem "richtigen" Studenten den Platz weggenommen hätte und ich doch besser gleich aufgeben solle. Sonst würde ich jede Klausur 3x schreiben und spätestens zum Physikum rausfliegen. Jetzt bin ich im 11. Semester, Regelstudienzeit, ich freue mich, dass er sich geirrt hat :)
Hier im Thread gibt es auch einige interessante Meinungen zu dem Thema, ich mag das nicht großartig kommentieren, sondern dir nur meine Erfahrungen mitteilen.
Hier in Tübingen starteten die Grundlagenfächern ganz am Anfang des Stoffes, sonderlich schwer war keines der Fächer. Wichtig war allerdings, dass man von Beginn an mitarbeitet und nicht trödelt. Wir waren hier das erste Semester mit dem doppelten Abiturjahrgang, also die besten der Besten in der Abiturbestquote bzw. ADH. Die meisten Probleme hatten aber nicht, wie immer prophezeit, die WZ'ler, sondern einige 0,XX Studenten, die meinten es wäre eine tolle Idee, die ersten 2-3 Wochen durchzufeiern. Solange man sich selbst organisieren kann, ein Mindestmaß an Fleiß beibehält und sich vernünftig versorgen kann (Wohnung, Essen) wird das Studium gut gelingen. Meine Ausbildung kam in manchen Fächern gut zupasse, aber dennoch musste ich auch diese Themen lernen oder zumindest wiederholen. Gegenüber Abiturienten hat man also weder Vor-, noch Nachteile. Vorurteile zwar schon, aber da muss man leider durch, ändern kann man (ich jedenfalls) nicht viel dran.

Grüße

Sticks
17.12.2017, 22:05
Der einzige der hier „anderer“ Meinung war bin wohl ich. :-)
Aber dein Beispiel zeigt, dass es ohne Abi anscheinend 3-4 Jahre schneller geht als mit einem Abitur ab dem oberen Einser Bereich, bei dem man leider 6-7 Jahre warten muss.
Glückwunsch, dass du auch gut durchgekommen bist. Das wiederum habe ich auch nie angezweifelt...

Lava
18.12.2017, 09:48
Direkt am ersten Tag meinte einer meiner Kommilitonen in unserer Tutorengruppe, dass ich einem "richtigen" Studenten den Platz weggenommen hätte und ich doch besser gleich aufgeben solle. Sonst würde ich jede Klausur 3x schreiben und spätestens zum Physikum rausfliegen.

Solche Idioten gibt's halt. Relativiert sich im Laufe des Studiums alles.

Edward T. Hunter
18.12.2017, 14:02
3 Jahre Ausbildung, 3 Jahre Berufserfahrung, ca. 0,5 Jahre bis zur Prüfung, Ergebnis nochmal 0,5 Jahre später. Erst dann kam die Bewerbung, dementsprechend lag ich deutlich über der WZ meines Jahrgangs. Soviel zu “schneller als mit Abitur“

Feuerblick
18.12.2017, 14:22
Es mag ja sein, dass man mit Ausbildung und Berufserfahrung weniger lernen gelernt hat, ABER dafür hat man gelernt, sich zu organisieren. Das können manche approbierten Ärzte mit Super-Abi bis heute nicht.

Sticks
18.12.2017, 15:55
3 Jahre Ausbildung, 3 Jahre Berufserfahrung, ca. 0,5 Jahre bis zur Prüfung, Ergebnis nochmal 0,5 Jahre später. Erst dann kam die Bewerbung, dementsprechend lag ich deutlich über der WZ meines Jahrgangs. Soviel zu “schneller als mit Abitur“

3 Jahre Abitur, 3 Jahre Ausbildung, 3 Jahre Berufserfahrung
Ist für mich jetzt etwas mehr.
Was ist denn dein Jahrgang? Ab 2005 ging die Wartezeit von drei Jahren deutlich nach oben.

davo
18.12.2017, 16:05
Wird das jetzt ein Selbstmitleidscontest? Sei doch froh, dass du einen Platz bekommen hast, Sticks - in den meisten anderen Ländern wärst du mit mittelmäßigem Abi sofort draußen gewesen. In Deutschland musstest du nur ein paar Jahre Däumchen drehen. Da sollte man eigentlich unendlich dankbar sein.

Sticks
18.12.2017, 16:20
Wird das jetzt ein Selbstmitleidscontest? Sei doch froh, dass du einen Platz bekommen hast, Sticks - in den meisten anderen Ländern wärst du mit mittelmäßigem Abi sofort draußen gewesen. In Deutschland musstest du nur ein paar Jahre Däumchen drehen. Da sollte man eigentlich unendlich dankbar sein.

Es ging doch gerade nur um Zahlen.
Kann man in den anderen Ländern auch ohne Abi studieren? ;-) *das war ein Scherz.