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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urteil Bundesverfassungsgericht zum Vergabesystem 19.12.17



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Chris_
25.01.2018, 15:16
Ich denke die Spontanbewerber sind am ehesten das Problem. Leute die 7 Jahre lang auf ihren Platz warten, dabei medizinische Ausbildung etc. machen, haben sicherlich mehr getan als manch anderer der zugelassen wird und weisen wohl auch genug Motivation auf.
Nicht jeder gute Abiturient hat unbedingt etwas geleistet was ihn fürs Medizinstudium qualifiziert, man kann sein Abitur auch in Fächern wie Sport, Kunst, Geo usw. machen, habe ich auch gar kein Problem mit, nur sagen diese Fächer halt mal garnix über die Eignung zum Medizinstudium aus, ist nicht anders als bei den Leuten die sich mit den Wartesemestern auf nen Platz bewerben. Dazu kommen noch die starken Unterschiede zwischen den Ländern, Schulen und eigentlich schon Lehrern.
Ich denke am besten wäre wirklich ein Auswahltest bei dem alle die gleichen Vorraussetzungen haben, dann hat jeder die Chance direkt zu studieren wenn er sich ausreichend vorbereitet und Leute die vielleicht erst spät gemerkt was sie wirklich wollen und deshalb kein tolles Abi haben, können sich genauso darauf vorbereiten.
Ist nur meine Meinung, es wird ja wohl sowieso noch etwas dauern bis wirklich etwas geändert wird, aber es geht zumindest in Richtung einheitliches Auswahlverfahren, was ja schon schon mal nicht verkehrt ist.

nie
25.01.2018, 15:23
Genaugenommen hab ich mal niemandem den Platz weggenommen. Ich musste warten weil ich am AdH knapp gescheitert bin. Gäbe es keine Wartezeitequote, hätte ich vermutlich im AdH einen Platz bekommen. So oder so: ich würde jetzt Medizin studieren.

Wenn man aber danach geht, dass die Plätze an die Leute verteilt werden, die wirklich was geleistet haben, steht mir der Platz erst nach der Wartezeit zu. Fürs Abi hab ich nämlich nix geleistet. Ich war faul und unmotiviert und kann mich nichtmal mit einem schwierigen Elternhaus rausreden. Und hatte nebenbei einfach das Glück, dass mir zu Schulzeiten vieles einfach in den Schoß gefallen ist und mein Abi trotzdem ganz gut war.
Dank der Wartezeit habe ich aber eine abgeschlossene Ausbildung und habe mich da mal wirklich angestrengt. Ich arbeite seit vielen Jahren im Schichtdienst, zahle Sozialabgaben und habe mir ein eigenes unabhängiges Leben aufgebaut. Dieses ermöglicht mir jetzt mein Studium selbst zu finanzieren und nicht dem Staat oder Mutti auf der Tasche zu liegen.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Irgendwer wird es immer unfair finden. Manche mussten sich auch für ein mittleres Zweier-Abi in der Schule schon sehr, sehr reinhängen. Teilweise mehr als andere für ein 1,5 Abitur. Hätte dann die 2er Leute nicht den Studienplatz mehr verdienst als die Leute, die mit Talent, bisschen Glück und geschickter Fachwahl entspannt und ohne großen Aufwand eine Eins vor Komma erreicht haben?

Muriel
25.01.2018, 15:52
Ach komm, diesen Spieß kann man auch umdrehen: Sorry, wenn man so doof ist, dass man mit viel Reinhängen nur ne 2,5 schafft, dann könnte es mit dem Studium eh nicht klappen, raus damit!

;-)

HappySisyphos
25.01.2018, 15:53
Genaugenommen hab ich mal niemandem den Platz weggenommen. Ich musste warten weil ich am AdH knapp gescheitert bin. Gäbe es keine Wartezeitequote, hätte ich vermutlich im AdH einen Platz bekommen. So oder so: ich würde jetzt Medizin studieren.

Wenn man aber danach geht, dass die Plätze an die Leute verteilt werden, die wirklich was geleistet haben, steht mir der Platz erst nach der Wartezeit zu. Fürs Abi hab ich nämlich nix geleistet. Ich war faul und unmotiviert und kann mich nichtmal mit einem schwierigen Elternhaus rausreden. Und hatte nebenbei einfach das Glück, dass mir zu Schulzeiten vieles einfach in den Schoß gefallen ist und mein Abi trotzdem ganz gut war.
Dank der Wartezeit habe ich aber eine abgeschlossene Ausbildung und habe mich da mal wirklich angestrengt. Ich arbeite seit vielen Jahren im Schichtdienst, zahle Sozialabgaben und habe mir ein eigenes unabhängiges Leben aufgebaut. Dieses ermöglicht mir jetzt mein Studium selbst zu finanzieren und nicht dem Staat oder Mutti auf der Tasche zu liegen.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Irgendwer wird es immer unfair finden. Manche mussten sich auch für ein mittleres Zweier-Abi in der Schule schon sehr, sehr reinhängen. Teilweise mehr als andere für ein 1,5 Abitur. Hätte dann die 2er Leute nicht den Studienplatz mehr verdienst als die Leute, die mit Talent, bisschen Glück und geschickter Fachwahl entspannt und ohne großen Aufwand eine Eins vor Komma erreicht haben?

Wenn der Einserschüler mit wenig Mühe ein sehr gutes Abitur hinlegt und der Zweierschüler trotz größter Anstrengung nicht mal in die Nähe einer Eins kommt, ist der Einserschüler schlichtweg klüger. Das will in dieser Debatte nie jemand zugeben, aber manche Menschen sind einfach klüger als andere und Intelligenz korreliert tatsächlich stark mit der Abiturnote, was auch auf Teufel kaum raus keiner zugeben will (vor allem die "Einserschüler sind asozial und andere wollen das Studium viel doller"-Fraktion). Fliegt einem das Einserabi nicht wie einem Hochbegabten zu, muss man dies eben durch Fleiß kompensieren, Hauptsache die Leistung wird erbracht. Letzen Endes wird in dieser Gesellschaft aber nicht honoriert wie doll man sich angestrengt hat, sondern welche Leistung am Ende aus der Mischung aus Fleiß und Intelligenz hervorkommt.

Wenn man unbedingt einen weiteren Parameter außer dem Abi möchte (das man sich über zwei Jahre lang verdient hat), dann wäre ein flächendeckender Medizinertest, der mit der Abinote verrechnet wird am fairsten.

Gerade für Kandidaten wie dich wäre das viel gerecgter, schließlich hast du der Wartezeitquote zu verdanken, dass du den Studienplatz nicht direkt bekommen hast und er stattdessen an den Gelegenheitsbewerber mit Dreierabi ging.

nie
25.01.2018, 16:09
Ach komm, diesen Spieß kann man auch umdrehen: Sorry, wenn man so doof ist, dass man mit viel Reinhängen nur ne 2,5 schafft, dann könnte es mit dem Studium eh nicht klappen, raus damit!

;-)

Auch wieder wahr. Aber ich hab ja auch eigentlich nichts zu melden. Habe mir meinen Studienplatz ja weder erwartet noch erarbeitet. Ich hatte wirklich nur scheiß Glück. :-))



Gerade für Kandidaten wie dich wäre das viel gerecgter, schließlich hast du der Wartezeitquote zu verdanken, dass du den Studienplatz nicht direkt bekommen hast und er stattdessen an den Gelegenheitsbewerber mit Dreierabi ging.

Ich bin aber nach wie vor so froh um meine Ausbildung und meine bisherige Berufserfahrung und vor allem um die Tatsache, dass ich finanziell auf eigenen Beinen stehe, dass ich heute wieder warten würde. ;-)
Zumal ich mir sicher bin, dass ich direkt nach dem Abi an der Uni völlig untergangen wäre und vielleicht sogar im Studium gescheitert wäre. Menschen sind eben unterschiedlich, ich habe die Jahre zwischen Abitur und Studium gebraucht um der Mensch der zu werden, der heute erfolgreich Medizin studiert. Auch weil ich nicht mehr so neidisch auf meine Mitmenschen bin und ihnen trotz Dreierabi ihren Studienplatz gönnen kann ;-)

HappySisyphos
25.01.2018, 16:15
Es geht nicht um Neid sondern um die gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen. Darfst eben nicht vergessen das der Spontanbewerber mit schlechtem Abi der Grund ist warum ein 1,9 Abiturient mit super Testergebnissen leer ausgeht.

nie
25.01.2018, 16:31
Es geht nicht um Neid sondern um die gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen. Darfst eben nicht vergessen das der Spontanbewerber mit schlechtem Abi der Grund ist warum ein 1,9 Abiturient mit super Testergebnissen leer ausgeht.

Ich vergesse es nicht. Es ist mir nur egal ;-)

HappySisyphos
25.01.2018, 16:46
Ich vergesse es nicht. Es ist mir nur egal ;-)

Und mir ist egal, dass Wartezeitler 7 lange Jahre warten müssen und nach der Reform wahrscheinlich größtenteils leer ausgehen werden ;-) Mal davon abgesehen, dass einem für immer die Assoziation Student zweiter Klasse anhängen wird oder man der alte Student im heiratsfähigen Alter mit unterdurchschnittlichen Abi unter lauter 18-jährigen mit Einserabi ist. Kann mir vorstellen, dass es am Selbstbewusstsein kratzt, wenn einen ein Haufen Kiddies mit Leichtigkeit überfliegen.

Gesocks
25.01.2018, 16:55
Ich steh' auf Muttis.

Carnivore
25.01.2018, 17:00
Bist du jetzt fertig mit deiner Stenkerei?
Als ob Wartezeitler Medizinstudenten zweiter Klasse sind. Es gibt bestimmt einige hochnäsige Studenten die so denken, ist aber sicher nicht der größte Teil.
Ich werde in diesem Jahr über Wartezeit und Abi 2,2 studieren und ich weiß auch warum ich das will. Mit einem Abi von 2,2 ist man doch wohl nicht dumm oder?

HappySisyphos
25.01.2018, 17:02
Wenn ich einen Daddy will, dann greif ich mich mir lieber den heißen Oberarzt ab als einen Kommilitonen im selben Alter :-wow

HappySisyphos
25.01.2018, 17:03
Bist du jetzt fertig mit deiner Stenkerei?
Als ob Wartezeitler Medizinstudenten zweiter Klasse sind. Es gibt bestimmt einige hochnäsige Studenten die so denken, ist aber sicher nicht der größte Teil.
Ich werde in diesem Jahr über Wartezeit und Abi 2,2 studieren und ich weiß auch warum ich das will. Mit einem Abi von 2,2 ist man doch wohl nicht dumm oder?

Das war nur auf die süffisante Antwort von nie gerichtet und nicht wirklich ernst gemeint.

Absolute Arrhythmie
25.01.2018, 17:47
Und mir ist egal, dass Wartezeitler 7 lange Jahre warten müssen und nach der Reform wahrscheinlich größtenteils leer ausgehen werden ;-) Mal davon abgesehen, dass einem für immer die Assoziation Student zweiter Klasse anhängen wird oder man der alte Student im heiratsfähigen Alter mit unterdurchschnittlichen Abi unter lauter 18-jährigen mit Einserabi ist. Kann mir vorstellen, dass es am Selbstbewusstsein kratzt, wenn einen ein Haufen Kiddies mit Leichtigkeit überfliegen.

Du hast auch noch keine Uni von innen gesehen, oder?

HappySisyphos
25.01.2018, 17:52
Du hast auch noch keine Uni von innen gesehen, oder?

Doch ich hab sogar ein paar Jahre studiert :-stud Das war offensichtlich nur eine Retourkutsche und nicht ernst gemeint.

Absolute Arrhythmie
25.01.2018, 17:58
Doch ich hab sogar ein paar Jahre studiert :-stud Das war offensichtlich nur eine Retourkutsche und nicht ernst gemeint.

Dann hast du einen komischen Blickwinkel auf die Welt. Ich kenne ätzende junge und alte Studenten. Ich kenn dumme und faule Einser- Abiturienten und Wartezeitler. Ich kenne kluge und fleißige Leute aus beiden Quoten.
Und mich hat bislang auch niemand "überflügelt". Vielleicht solltest du dein Augenmerk auf wichtigere Aspekte anderer Menschen lenken.

Feuerblick
25.01.2018, 18:00
*singt leise vor sich hin* Tritratrollala...

Absolute Arrhythmie
25.01.2018, 18:03
*singt leise vor sich hin* Tritratrollala...
Wirklich? Wie kommst du da nur drauf? :-))

Feuerblick
25.01.2018, 18:09
Ich weiß ja auch nicht... Bauchgefühl, denk ich :-))

HappySisyphos
25.01.2018, 18:19
Dann hast du einen komischen Blickwinkel auf die Welt. Ich kenne ätzende junge und alte Studenten. Ich kenn dumme und faule Einser- Abiturienten und Wartezeitler. Ich kenne kluge und fleißige Leute aus beiden Quoten.
Und mich hat bislang auch niemand "überflügelt". Vielleicht solltest du dein Augenmerk auf wichtigere Aspekte anderer Menschen lenken.

Vielleicht solltest du nicht alles persönlich nehmen, was du so im Internet liest. Für die unangemessenen Seitenhiebe entschuldige ich mich, aber davon abgesehen wäre es für ein gerechteres Zulassungsverfahren zuträglich die Wartezeitquote abzuschaffen und nach der Reform soll es angeblich sowieso einen Cut geben nach einer bestimmten Wartezeit. Damit würde die Wartezeitoption für sehr viele wegfallen.

Sebastian1
25.01.2018, 18:21
Nunja....kommt doch einfach wieder runter. Die Wartezeitquote existiert und wird vermutlich durch das BVerfG-Urteil deutlich beschnitten, wie auch immer konkret. Es ist weder "fair" noch "unfair", dass die Quote so existiert, wie sie es tut, sondern ein vom Gesetzgeber bisher gewähltes Mittel zum Zweck, die begrenzten Studienplätze zu verteilen. Und wie hier schon mehrfach festgestellt wurde: Egal, wie man das Verfahren verändert, bei einem Vielfachen an Bewerbern auf wenige verfügbare Plätze werden Leuten hintenüberfallen. Vielleicht bewerben sich weniger, weil Langzeitwarten halt den Platz nicht mehr sichert, aber das ist erstmal spekulativ.
Am Abi ist vor allem eins fair: Es wissen alle (bzw. können alle wissen), dass die Zugangsvoraussetzungen hoch sind und ein gutes Abi vonnöten. Daran kann jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten schrauben.
Und es ist - auch wenn das elitär klingen mag - gemessen am Studienerfolg keine neue Erkenntnis, das Abiturergebnis und Examensnoten fast linear korrelieren...das hab ich auch schon vor 15 Jahren als studentischer Vertreter in FakRat-Sitzungen diskutiert und auch da war das keine neue Erkenntnis. Ob es ein Maß für erfolgreiches Arbeiten als Arzt ist, spielt dabei im übrigen keine Rolle, denn das ist einfach nicht Gegenstand der Diskussion.