PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urteil Bundesverfassungsgericht zum Vergabesystem 19.12.17



Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 [12] 13 14

Solara
21.03.2018, 21:12
Aber gerechter?
Österreich hat nen Test, den man beliebig oft wiederholen kann, vermutlich schafft man es dann irgendwann rein. Ob das jetzt gerechter ist, ich finde nicht.
Mit Frankreich kenne ich mich nicht aus, aber wie sollen 30000 Studenten auf einmal zugelassen werden? In München kannst du dir anschauen, wie 1000 Leute anfangen, VL werden per Videoübertragung gehalten etc. - ob DAS jetzt so sinnvoll ist...

Das Gute am aktuellen System ist ja, dass es wenig mit der Abiturnote zu tun hat, ob du einen Platz bekommst, sondern nur wann. Diejenigen, die in der Schule fleißiger waren, können früher starten, der Rest später.

Coxy-Baby
21.03.2018, 21:16
Naja gutes Abitur ist aber zumindest der Nachweis dass man 2-3 Jahre fleißig auf ein Ziel hingelernt hat, Chemie/Bio/Physik lässt man dann ja im Studium auch zeitnah hinter sich....Medizin ist ein nahezu reines Fleissfach.
Und ich weiss auch nicht wieso ein Teil der Warter immer meint in einem NaWi Test oder beim Parcours überdurchschnittlich abzuschliessen zu würden, habt ihr an den entsprechenden Tests schon teilgenommen ?

nie
21.03.2018, 21:42
Und ich weiss auch nicht wieso ein Teil der Warter immer meint in einem NaWi Test oder beim Parcours überdurchschnittlich abzuschliessen zu würden, habt ihr an den entsprechenden Tests schon teilgenommen ?

Das frage ich mich ja auch immer. Oder warum jemand, der es geschafft hat, ein Einser-Abitur zu machen, da plötzlich nicht mehr klarkommen sollte. Sieht man ja jetzt bei TMS schon, dass unterm Strich doch wieder die Leute die hohe Punktzahlen abräumen, die im Abi schon ziemlich gut waren. :-nix

Ich möchte gar nicht wissen, was das hier in Deutschland für ein Geschrei wäre, wenn wir das französische System hätte und die erste Welle Studienanfänger aussortiert wird. Wenn ich hier manchmal lese, mit welchen Argumenten sich manche das Bestehen im Physikum erklagen wollen, wäre das französische System zumindest für Anwälte eine neue Goldgrube.

Dasbeisstsichein
21.03.2018, 21:49
Ein Abitur wäre ein annehmbares Vergleichskriterium, wenn es denn vergleichbar wäre.
Vom "Lieblingsschüler", Geschlecht, soziale Herkunft (Papa erscheint als Dr zum Elternabend), Migrationshintergründe, verschiedene Leistungsniveaus der Gymnasien (Stadtteilschule im Problemviertel) bishin zu privaten Schulen!
Das Abitur wird meinetwegen länderweit zentral gestellt, aber bei weiten nicht zentral korrigiert und im Anbetracht der mündlichen Noten zählt es doch relativ wenig.
Ich kenne Leute die sind nach der 11. Klasse extra zu Privatschulen gegangen (und haben dort dann den passenden Schnitt erreicht). Ich kenne Leute, die haben das Bundesland gewechselt (NDS->HH) bishin zu Mitteilungen, dass man gerne Medizin studieren würde.
Einheitliche Tests, meinetwegen mit beliebigen Antritten finde ich am objektivsten. Da sieht man auch keine Gesicher, keine Herkunft. Wer es zu "doof" ist, wird sich auch beim x-ten Anlauf nicht gegen die Begabten durchsetzen.

boyaz
21.03.2018, 22:53
Ein Abitur wäre ein annehmbares Vergleichskriterium, wenn es denn vergleichbar wäre.
Vom "Lieblingsschüler", Geschlecht, soziale Herkunft (Papa erscheint als Dr zum Elternabend), Migrationshintergründe, verschiedene Leistungsniveaus der Gymnasien (Stadtteilschule im Problemviertel) bishin zu privaten Schulen!
Das Abitur wird meinetwegen länderweit zentral gestellt, aber bei weiten nicht zentral korrigiert und im Anbetracht der mündlichen Noten zählt es doch relativ wenig.
Ich kenne Leute die sind nach der 11. Klasse extra zu Privatschulen gegangen (und haben dort dann den passenden Schnitt erreicht). Ich kenne Leute, die haben das Bundesland gewechselt (NDS->HH) bishin zu Mitteilungen, dass man gerne Medizin studieren würde.
Einheitliche Tests, meinetwegen mit beliebigen Antritten finde ich am objektivsten. Da sieht man auch keine Gesicher, keine Herkunft. Wer es zu "doof" ist, wird sich auch beim x-ten Anlauf nicht gegen die Begabten durchsetzen.

danke,genau das wollte ich sagen.
ham nat find ich beispielsweise ne gute sache.

minifussel
22.03.2018, 08:44
Das frage ich mich ja auch immer. Oder warum jemand, der es geschafft hat, ein Einser-Abitur zu machen, da plötzlich nicht mehr klarkommen sollte. Sieht man ja jetzt bei TMS schon, dass unterm Strich doch wieder die Leute die hohe Punktzahlen abräumen, die im Abi schon ziemlich gut waren. :-nix


Ich bin selber über die Wartezeit reingekommen und verstehe diese Argumantation ebenfalls nicht. Es gibt überdurchschnittliche Wartezeitler, die alles mit den besten Punkten abräumen (wenn man sich auf ihre Aussagen überhaupt berufen kann, man bekommt ja keine Noten), es gibt aber auch die 1,0 Abiturienten, die so gar nicht klarkommen. Das ist aber dann, meiner Meinung nach, die Sache mit der Psyche und hier spielen einfach zu viele Faktoren mit.

Und ja, nach dem 1. Semester kann ich auch nur bestätigen, dass Medizin sehr viel mit Fleiß zu tun hat. Ich halte den System für gerecht, wenn auch unschön wegen der Wartezeitentwicklung.

Ich komme ursprünglich aus Polen. Da spielen tatsächlich nur die NaWis einer Rolle (die Abiturergebnisse) aber das ist dann auch die einzige Möglichkeit, einen Platz zu bekommen. Reichen deine Ergebnisse nicht, darfst du das Abitur wiederholen. Und wiederholen. Bis du deine Versuche ausgeschöpft hast. Ob das gerechter ist? Wage ich zu bezweifeln.

Solara
22.03.2018, 09:02
Man darf in Polen das Abitur wiederholen, bis man entsprechende Noten hat? Da geht hier nicht, hast du es einmal geschrieben, dann zählt das.

Man hat übrigens bereits in Deutschland vor zig Jahren einen Medizinertest, der abgeschafft wurde, weil (oh Wunder ;-)) genau die am besten abschnitten, die auch ein sehr gutes Abitur hatten. Ja, okay, es gab nicht die inflationären Supernoten wie heute.

Dasbeisstsichein
22.03.2018, 09:15
Man darf in Polen das Abitur wiederholen, bis man entsprechende Noten hat? Da geht hier nicht, hast du es einmal geschrieben, dann zählt das.

Man hat übrigens bereits in Deutschland vor zig Jahren einen Medizinertest, der abgeschafft wurde, weil (oh Wunder ;-)) genau die am besten abschnitten, die auch ein sehr gutes Abitur hatten. Ja, okay, es gab nicht die inflationären Supernoten wie heute.

Quelle?

Solara
22.03.2018, 09:17
Quelle?

Persönliches Erleben ;-) (sofern du dich aufs untere beziehst), vom polnischen System habe ich eher wenig Ahnung. Quellen gibt es sicher im Netz zuhauf, einfach googeln.

minifussel
22.03.2018, 10:14
Also das mit Polen weiß ich sicher, da ich aus Polen komme. Mein Abitur liegt aber schon 11 Jahre her, damals musste man das ganze Abi wiederholen, wenn man eine bessere Note wollte. Heutzutage dürfen sich die Schüler die zu wiederholenden Fächer aussuchen (da kenne ich einige, die es jetzt mit 30 versuchen werden). Es soll aber wohl eine Begrenzung geben, wie oft man das machen darf. (das ändert sich aber dank unseren Politikern ständig).

boyaz
22.03.2018, 22:21
das polnische abitur ist eine ganz andere liga als das deutsche, nämlich viel höher

Absolute Arrhythmie
23.03.2018, 09:06
das polnische abitur ist eine ganz andere liga als das deutsche, nämlich viel höher
Hast du beide Prüfungen absolviert?

Arrhythmie
23.03.2018, 09:21
das polnische abitur ist eine ganz andere liga als das deutsche, nämlich viel höher

Aha.
n=1 Studie?
Beides gemacht?

Oder nur vom "Hörensagen" ;-) Ich hab schon sooooooo viel von anderen gehört und irgendwie wars oft so dass davon nur 1/3 verwertbar war.

minifussel
23.03.2018, 14:15
das polnische abitur ist eine ganz andere liga als das deutsche, nämlich viel höher

Das würde ich so nicht sagen und auch nicht bestätigen. Es ist was völlig Anderes. Unser Abi auf dem GK_Niveau besteht überwiegend aus kreuzen, vllt. etwas schreiben (Ausnahme sind natürlich die Sprachen, da muss man kreuzen und etwa 300 Wörter schreiben). Mathe war jahrelang kein Muss.
Mann muss auf jeden Fall viele Altklausuren machen, da die Prüfungsstellen immer nach einem strengen Schlüssel bewerten. Sprich, du kannst also eine tolle Arbeit im Fach Polnisch abliefern, wirst aber trotzdem nur 30% bekommen, weil deine Arbeit nicht die Punkte beinhaltet, die die Prüfungskommission sehen möchte. Dann kannst du noch so innovativ und kreativ sein --> selbstständig denken brauchst du nicht.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass in Polen so gut wie alle Abi machen. So was wie eine Berufsausbildung gibt es sehr selten und wird mit schmunzeln angesehen. Das führt zu einer irren Situation, in der es Millionen von Privatunis gibt (und zwar überall), die jedes Jahr Tausende Absolventen ausspucken (Medizin ausgeschlossen, aber Jura schon...).
Daher würde ich nicht generalisieren ;)

Pharmy
24.03.2018, 13:08
Hallo zusammen,

bitte unterstützt die bisher Wartenden, welche bereits 6 Jahre (das gesamte postschulische Leben) der Wartezeit angepasst und dem Gesetz/Vertrag vertraut haben. Hier haben wir eine Petition gestartet:
https://www.change.org/p/minister-helmut-holter-studium-humanmedizin-wir-fordern-eine-garantierte-übergangsregelung-für-alle-wartenden?recruiter=864940445&utm_source=share_petition&utm_medium=facebook_messenger_web&utm_campaign=psf_combo_share_initial

Stellt Euch vor ihr wartet, wie alle anderen Wartezeitler bisher auch, und kurz vor Erhalt des Studienplatzes heisst es: Ne Du, das geht jetzt nicht mehr. Es wäre einfach nur unmenschlich.
Wer sich sonst noch engagieren möchte: Wir haben eine Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/187399938695978/

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende!

boyaz
24.03.2018, 19:09
Es wäre cool wenn alle die 8 WS haben, zugelassen werden, die die 1,0 haben müssen dann halt warten.

ehem-user-11022019-1151
24.03.2018, 19:43
Es wäre cool wenn alle die 8 WS haben, zugelassen werden, die die 1,0 haben müssen dann halt warten.

What?! Ich hoffe, du hast das nicht komplett ernst gemeint.

petariel
27.03.2018, 20:04
Wie viele Wartende gibt es denn eigentlich ca.?
Versteh auch nicht,warum die Schule nicht einfach schwerer wird. War ja mal als Vorbereitung fürs Studium gedacht. Da wird ganz schön viel Geld fürs Personal verschleudert.Die freuen sich sicherlich auch nicht, wenn da in Zukunft keiner mehr hin gehen müsste.

davo
27.03.2018, 20:13
Das ist doch ein völlig sinnloser Ansatz. Ob die Schule schwerer wird oder der NC niedriger wird ändert nichts daran welche Abiturenten die Studienplätze bekommen.

petariel
27.03.2018, 21:05
Das ist doch ein völlig sinnloser Ansatz. Ob die Schule schwerer wird oder der NC niedriger wird ändert nichts daran welche Abiturenten die Studienplätze bekommen.

Es war eher so gedacht,dass es keine Abiturienten mehr gäbe, wenn es schulnotenfrei abläuft.
Wie viele Warter gibt es denn?