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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urteil Bundesverfassungsgericht zum Vergabesystem 19.12.17



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Habitats67
28.03.2018, 08:58
Ich denke um die Situation zu entspannen, sollte die Regierung einfach mehr Plätze anbieten. Es kann doch nicht sein, dass es heute weniger Plätze in GANZ Deutschland gibt als in BRD vor 28 Jahren. Warum kann man keinen verpflichtenden Eingangstest einführen so wie in Österreich? Man kann es auch so einrichten bzw. einfach so bestehen lassen, dass es weiterhin drei Quoten gibt.
Die erste für die Abiturbesten(20%), die zweite für die Wartezeitler(20%), wo die Leute weiterhin Wartesemester sammeln können und hier kann man ganz klar die Leute bevorzugen die eine medizinische Ausbidung vorher gemacht haben. Generell finde ich dass sowas nicht genug berücksichtigt wird. Für die dritte Quote (60%)führt man einen Aufnahmetest ein, welches man jedes Jahr bzw. jedes Semester wiederholen kann. Diese beiden werden unabhängig der Abiturnote vergeben. Ein TMS hat den Nachteil dass es eben nur einmal im Leben gemacht werden darf und das kann wenn man falschen Tag erwischt, dann bleibt es wohl ein lebenslang. Um die Kosten zu stemmen, kann man eine Bearbeitungsgebühr verlangen. Jeder den ich kenne und der ernsthaft vorhat Medizin zu studieren, wird für die Kosten aufkommen können. So kann man das Argument entkräftigen, dass es zuviel Aufwand für die Unis wäre, sowas zu organisieren. Um das ganze dann neutraler zu gestalten kann das direkt von Hochschulstart durchgeführt werden.

Was haltet ihr von der Idee? Ich meine das ist schon fast utopisch, aber definitiv machbar. Jemand der sich dafür interessiert, wird nicht auf die Idee kommen 8 Jahre zu warten, wenn er schon eine annährende Chance hätte über einen Aufnametest reinzukommen. Um mal ganz ehrlich, jemand der 8 Mal durchfällt bei diesem Test, der ist wohl auch beim Studium generell falsch.

WackenDoc
28.03.2018, 09:35
Was haben nur immer alle mit den medizinischen Ausbildungen? Die befähigen nicht zum Medizinstudium und das bisschen Vorkenntnisse hat man innerhalb nicht einmal eines Semesters aufgebraucht.
Dazu zieht es noch Ausbildungsplätze gegenüber denen, die den Beruf später wirklich ausüben wollen/müssen.

Ein sehr kostspieliges Aufnahmeverfahren hat z.B. Witten-Herdecke. Hätte aber auch noch nicht gehört, dass sich dort besonders begabte Studenten sammeln.

Ein kostenpflichtiger Aufnahmetest würde wohl gegen x Gesetze verstoßen.

Das aktuelle Verfahren IST ja extrem erfolgreich. Das Medizinstudium hat so ziemlich die niedrigsten Nicht-Bestehens-Quoten.

Allerdings fand ich das alte System mit der Kopplung der Wartezeit an den Abi- oder TMS-Schnitt besser. Also kürzere Wartezeiten für die, die in den Tests gut abgeschnitten haben.

Habitats67
28.03.2018, 09:58
Was haben nur immer alle mit den medizinischen Ausbildungen? Die befähigen nicht zum Medizinstudium und das bisschen Vorkenntnisse hat man innerhalb nicht einmal eines Semesters aufgebraucht.
Dazu zieht es noch Ausbildungsplätze gegenüber denen, die den Beruf später wirklich ausüben wollen/müssen.

Ein sehr kostspieliges Aufnahmeverfahren hat z.B. Witten-Herdecke. Hätte aber auch noch nicht gehört, dass sich dort besonders begabte Studenten sammeln.

Ein kostenpflichtiger Aufnahmetest würde wohl gegen x Gesetze verstoßen.

Das aktuelle Verfahren IST ja extrem erfolgreich. Das Medizinstudium hat so ziemlich die niedrigsten Nicht-Bestehens-Quoten.

Allerdings fand ich das alte System mit der Kopplung der Wartezeit an den Abi- oder TMS-Schnitt besser. Also kürzere Wartezeiten für die, die in den Tests gut abgeschnitten haben.

Da sind wir wieder bei dem Argument und der Diskussion ob iwas überhaupt zum Medizinstudium befähigt. Ich bin mir relativ sicher, dass keiner wirklich die Wartezeit auf sich nehmen würde, wenn er die Möglichkeit hätte jedes Jahr bzw. jedes Semester an dem Test teilzunehmen um zu Studium früher zugelassen zu werden.
"Dazu zieht es noch Ausbildungsplätze gegenüber denen, die den Beruf später wirklich ausüben wollen/müssen" Denkst du denn dass es momentan schon sowieso nicht so ist? Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass schon ein gewisser Teil der Leute die medizinische Ausbildung anfängt, mit dem Zielgedanken später durch Wartezeit Medizin zu studieren.
Ich bin der Meinung dass sich dass mit dem überlangen Warten sich dann von selbst lösen würde.

Ein kostenpflichtiger Aufnahmetest würde wohl gegen x Gesetze verstoßen. Ich denke das kann man ganz gut umgehen, indem man von den Teilnehmern dann eine "Bearbeitungsgebühr" oder "Aufwandentschädigung" fordert.Jder kann sich darauf vorbereiten, wenn man selbst voraussehen kann, dass es keine 1,0 oder 1,1 im Abi wird.
man kann es am Beispiel Österreich sehen, dass es möglich ist. Viel anders wird es in D nicht sein. Lass mich aber hier aufklären.

Das aktuelle Verfahren IST ja extrem erfolgreich. Das Medizinstudium hat so ziemlich die niedrigsten Nicht-Bestehens-Quoten.
Das Problem ist, dass es bald geändert wird und aller Anschein aus sieht es für die jetzigen Wartezeitler, vorallem die nach 2012 Abi gemacht haben, sehr düster aus. Bin gespannt, wie sich das ganze dann entwickeln wird.

azalee
28.03.2018, 11:24
Bezüglich der Ausbildungsplätze möchte ich anmerken, dass es nicht wenige Arztpraxen auf dem Land gibt, die lieber MFAs ausbilden, ziehen lassen und dann die nächste ausbilden, als dass sie sich mit einer festangestellten Kraft belasten.

davo
28.03.2018, 12:28
Erstens einmal steigt die Zahl der Studienplätze ja ohnehin stark an. Durch neue Studienorte wie Augsburg, Bielefeld, Siegen, und durch die immer höhere Zahl an deutschen Studenten im Ausland.

Zweitens sehe ich überhaupt keinen Bedarf an mehr Studienplätzen. Ärzte müssen unendlich viel Zeit mit nichtärztlicher Tätigkeit verschwenden - das ist extrem ineffizient und unnötig teuer. Leider sind die meisten Kliniken unfähig, daran etwas zu verbessern. Nur weil es zu wenige Landärzte gibt die Zahl an Studienplätzen zu erhöhen ist völlig ineffizient und viel zu teuer.

Wenn zu wenige Ärzte am Land arbeiten wollen ist die Lösung doch ganz einfach: Man muss dort die Gehälter erhöhen. In Kanada z.B. verdienen Internisten am Land bis zu 60% mehr als in der Großstadt, mit Boni wie mehr Urlaub, subventioniertem Wohnen (und zwar nicht in irgendeinem jämmerlichen Personalwohnheim!), usw. Deshalb findet man dann auch Leute, die am Land arbeiten. Wer mehr zahlt findet auch mehr Leute, man glaubt es kaum!

petariel
28.03.2018, 14:11
Blöd nur,dass das ganze Geld ja erstmal durch die Patienten erwirtschaftet werden muss. Noch viel mehr werden wohl die wenigsten für die "Versorgung" ausgeben wollen und können. Deswegen wird sich die Politik mit Justiz wohl etwas anderes überlegen müssen.

Evil
28.03.2018, 15:39
So kann nur ein BWLer reden. Der Trugschluß ist eben genau der, daß das Gesundheitssystem irgendwas erwirtschaften muß, das funktioniert bei Versorgungsauftrag nicht.
Entweder wir leisten uns ein hochwertiges Gesundheitssystem und investieren Geld, welches wir allenfalls indirekt wieder herausbekommen (quasi bessere Produktivität durch höhere Volksgesundheit), oder wir sparen und landen bei britischen Verhältnissen.

petariel
28.03.2018, 15:54
nee. Das Gesundheitssystem erwirtschaftet ja leider nix. Das verbraucht ja nur Geld, das von den anderen leider nicht endlos erwirtschaftet wird.

Wurde diese Bewerbungssemesterregelung jetzt eigentlich eingeführt?
Ich dachte die liegt jetzt auf Eis

OPMarc
08.04.2018, 20:45
Liebe Wartezeitkandidaten,
Wichtig!!
es ist fraglich was in der neuen Gesetzgebung für die Wartekandidaten geändert wird. Im Raum stehen die Abschaffung der Wartezeitquote und die Verkürzung der Wartezeit. Verkürzung der Wartezeit klingt erstmal gut. Nur was passiert mit denjenigen die länger warten als die Verkürzung es vorsieht.
Wir haben eine Petition gestartet, in der wir eine Übergangsregelung fordern:
Hier der Link:
https://www.change.org/p/minister-helmut-holter-studium-humanmedizin-wir-fordern-eine-garantierte-übergangsregelung-für-alle-wartenden

OPMarc
08.04.2018, 20:49
Bitte gebt eure Unterschrift, um der Kultusministerkonferenz zu zeigen, wie viele betroffen sind von einer Gesetzesänderung.
Wenn ihr arg verzweifelt seid, dann tretet gern folgender Facebookgruppe bei:
Zulassungsreform Medizin 2020-Wartezeit
Es lohnt sich beizutreten, da wir schon einige Ideen umgesetzt haben z.B. Petition, Kontaktaufnahme mit den Wissenschaftsministerien, Kontaktaufnahme mit Journalisten.....
Es lohnt sich gemeinsam zu kämpfen!!!!

OPMarc
08.04.2018, 20:54
Hier noch ein Link vom bayrischen Ärzteblatt :
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=196040&s=freier&s=marc

hier ist die Problematik für Wartezeitkandidaten nochmal knapp zusammengefasst!!!

Hier noch ein interessanter Link für alle Wartenden mit Berufsausbildung:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/medizinstudium-wartezeit-begrenzung-1.3907622

Coxy-Baby
08.04.2018, 20:58
Wow Links zu 2 Artikeln die von dir handeln....

Pharmy
08.04.2018, 21:06
Wow Links zu 2 Artikeln die von dir handeln....

Finde ich nicht verkehrt, sondern ziemlich informativ. Das zeigt doch, dass er nicht nur andere auffordert etwas zu tun, sondern auch selbst anpackt :-)

Kackbratze
08.04.2018, 23:24
"Anpacken" wird mit "ich poste 2 Artikel in einem Forum" definiert. Ich bin so alt....

Sebastian1
08.04.2018, 23:30
Kurz eine moderierende Meinung:
Das Posting ist on-topic, es ist ein Link...wen es interessiert, der kann es lesen, wen nicht, der kann es sein lassen. Ich finde es relativ unnötig, sich hier zu echauffieren, zumal es ja um eine echte Problematik geht. Betrifft Studierende und erst recht fertige Ärzte nicht mehr persönlich, aber andere eben schon. Daher bitte zurück zur Diskussion.

OPMarc
09.04.2018, 11:24
Wow Links zu 2 Artikeln die von dir handeln....

In den 2 Artikeln wird das Problem relativ gut erklärt für Langzeitwartende und das steht im Vordergrund. Ich hoffe es macht Betroffenen Mut sich zusammenzuschließen und zu handeln,z.B. an die Öffentlichkeit gehen !

Schlaeppy95
11.04.2018, 17:39
Ich werde zum Wintersemester 20/21 bei 12 Wartesemestern sein. Heißt dies nun das ich, weil ich über den Angestrebten maximalen 8 Wartesemestern bin keinen Platz mehr bekommen kann? :-O Das wäre gar nicht gut.

OPMarc
11.04.2018, 23:37
Hallo Schlaeppy95
diese Frage kann momentan nicht abschließend geklärt werden. Die Wissenschaftsministerien bzw. die Kultusministerkonferenz entscheidet gerade über eine neue Gesetzgebung nach Vorgaben der Bundesverfassungsgerichts. Im Mai/Juni werden wohl die Eckpfeiler neuer Gesetzgebung veröffentlicht. Dann könnte auch geklärt sein, ob es für Altwarter wie dich und mich und viele Andere eine Übergangsregelung eingeführt wird.

petariel
12.04.2018, 12:38
Wenn die Wartezeit weiter besteht, bekommst du nach,sagen wir ab WS 22/23 einfach nur 8 WS angerechnet und die drüber sind dann belanglos.
So könnte das laufen.

davo
12.04.2018, 12:56
Ich glaube, wie bereits früher mal geschrieben, nicht, dass es so laufen wird. Denn das würde dafür sorgen, dass letztlich alle, die in der Wartezeitequote einen Platz bekommen, auch eine gute DN bräuchten (da dann ja nur die mit WZ=8 miteinander konkurrieren würden). Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass WZ und DN über eine Formel miteinander verrechnet werden. Aber wissen tut das natürlich noch niemand - man kann nur abwarten, für welches System man sich entscheiden wird.