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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urteil Bundesverfassungsgericht zum Vergabesystem 19.12.17



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davo
19.12.2017, 21:44
Das Abi ist auch dann nicht vergleichbar, da ja nicht jeder dieselben Kurse belegt hat.

Außerdem ist die Korrektur nicht zentralisiert - somit ist die Vergleichbarkeit sowieso eine Illusion, selbst für die Klausuren.

Bremen!

Brandenburg hat die MHB - kann man mitzählen oder auch nicht. In diesem Zusammenhang wohl eher nicht.

petariel
19.12.2017, 21:53
Die Korrektur in vielen Ländern findet durch andere Korrektoren statt.
Ausserdem gibt es Länder, in denen alle einen Kernbereich von gleichen Fächern haben. Deutsch,Mathematik etc.
Schon mal vergleichbar.
Wirklich schwierig. Aber BonusMalus-Umrechnung ist ein Weg die Vorgabe umzusetzen.

Kackbratze
19.12.2017, 22:36
Ihr diskutiert weiter am Problem vorbei...es gibt zu wenig Studienplätze, wie man die verteilt ist das Bonbon, an dem ihr jetzt rumlutschen dürft, während am eigentlichen Problem nix geändert wird.

Entenschnabel88
20.12.2017, 07:28
Das neue System wird frühestens WS 20/21 gelten, habe ich soeben gelesen. Genau da habe ich dann 14 Wartesemester! Es wird definitiv eine Übergangslösung für diejenigen geben, die zu der Zeit schon lange warten! Dennoch bange ich etwas und stehe damit sicher nicht alleine da!

Die Kläger haben wirklich Mist gebaut. Habe gelesen, dass sie inzwischen einen Platz haben. Schön für sie! :-D Ich finde das System mit den Wartezeiten super, das gibt es sonst nirgendwo und man konnte sich zumindest sicher sein IRGENDWANN einen Platz zu bekommen. Naja, abwarten und Tee trinken! Das wird sicherlich noch ganz viel Ärger geben! hochschulstart wird die kommenden Tage auch etwas dazu schreiben! Ich bin gespannt!

http://www.zeit.de/amp/campus/2017-12/medizinstudium-nc-auswahlverfahren-faq?xing_share=news

ProximaCentauri
20.12.2017, 10:08
Naja für den Staat ist es irgendwie wenig sinnvoll Leute, die schlussendlich Ärzte werden 7 Jahre lang herumdümpeln zu lassen, das sind 7 Jahre, die man als Arzt arbeiten könnte...
Aber wie Kackbratze sagt: solange es weniger Studienplätze als Nachfrage gibt, wird es immer auf die eine oder andere Art Verlierer geben, man muss nur eine Lösung finden in denen das einigermassen gerecht aussieht.

Belsoe
20.12.2017, 12:05
"Ironisch" in dem Fall ist tatsächlich,dass die Kläger wohl mit einem komplett anderen Ziel an die Sache rangegangen sind.
Dass der eigene Anwalt dann so gegen die "eigenen" Interessen argumentiert ,ist auch komisch.

Hab die Anwältin im TV gesehen und gehört. Kam mir so vor als ob die den Sachverhalt nur auf Individualebene durchdrungen hat, das bestehende Vergabesystem als passable Gesamtlösung für ein schwieriges Ressourcenprolem aber gar nicht durchdrungen hat. Da kann ein verschwiemeltes Resultat, vom dem hinterher höchstens andere, aber nicht weniger oder fairer betroffen sind, natürlich auch herkommen, wenn die Klageschrift es schafft das Verfahren zu prägen. Ich finde immer noch, wer dieses Fass aufmacht sollte wenigstens Begriff davon haben, daß man da eben nicht nur unnötige Hürden angreift sondern gleichzeitig ein generöses Ausgleichssystem, das da mit dran hängt bzw. demnächst hing. Den Chancencharakter hat die Klageseite glaube ich nicht erfassen können.

davo
20.12.2017, 12:20
@Bratze: Dass es zu wenige Studienplätze gibt, würde ich ganz grundsätzlich bezweifeln. Es gibt weniger Studienplätze als Bewerber, ja. Aber zahlenmäßig zu wenige? Ich denke nicht.


Ich finde das System mit den Wartezeiten super, das gibt es sonst nirgendwo und man konnte sich zumindest sicher sein IRGENDWANN einen Platz zu bekommen.

Es gab halt leider immer wieder Warter, die hyperventilierend ihrem Unmut Luft machten, wie entsetzlich es sei, dass sie so lange warten müssen. Stets ignorierend, dass sie anderswo nie eine Chance auf einen Medizin-Studienplatz gehabt hätten, und dass die deutsche Regelung extrem großzügig gegenüber schlechten Abiturienten ist. Es war IMHO völlig absehbar, dass man lieber still bleiben hätte sollen, und froh über diese großzügige Regelung hätte sein sollen. But they got cocky...

@ProximaCentauri: Dieser ökonomische Aspekt wurde vom Gericht interessanterweise überhaupt nicht in Betracht gezogen. (Zum Glück für die Warter!)

@Belsoe: Die Rolle von Klägern und Anwälten sollte man in diesem Verfahren nicht überbewerten. Die Entscheidung des Gerichtes ist so, wie sie ist wegen des geltenden Rechts, nicht weil Kläger und Anwälte das gesagt haben, was sie gesagt haben.

Roke
20.12.2017, 13:34
............

Lava
20.12.2017, 13:46
Araber... EU Ausland...

31051

davo
20.12.2017, 13:51
Sind die EU-Ausländer denn wirklich eine nennenswerte Zahl? In meinem Semester sind es weniger als 6%. Also viel weniger als in Österreich mit der Quotenregelung. Deutschland hat fast 10x so viele Einwohner wie Österreich - kann man also nicht miteinander vergleichen. Durch die Sprache werden die meisten EU-Ausländer ohnehin von einer Bewerbung abgehalten.

Die Vorabquote kann man natürlich kritisieren - ist halt eine politische Entscheidung um in Maßen für Internationalität zu sorgen. Dadurch, dass die Ansprüche in den letzten Jahren ziemlich hoch geworden sind (und die Quote recht klein ist), sehe ich da auch kein großes Problem.

Aber beides sind natürlich politische Entscheidungen, die man grundsätzlich kritisieren kann. Hat mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes und der Verfassungsmäßigkeit der Zulassungsregelungen halt nichts zu tun sondern ist ein völlig separates Thema.

tarumo
20.12.2017, 14:04
@Bratze: Dass es zu wenige Studienplätze gibt, würde ich ganz grundsätzlich bezweifeln. Es gibt weniger Studienplätze als Bewerber, ja. Aber zahlenmäßig zu wenige? Ich denke nicht..

Na ja, die Anzahl der Studienplätze war z.B. 2013 genauso hoch wie in Deutschland-West 1988.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bildung/lrbil05.html
Nur ist dann zwischenzeitlich noch ein ganzes Land mit 17mio Einwohnern dazugekommen (und wir haben jetzt nochmal 2 mio mehr). Selbstverständlich geht keine Regierung damit hausieren, daß man effektiv seit den 1990er Jahren Studienplätze eingespart hat (wo und wieviel kann anderswo gut nachlesen). Hauptsächlich deswegen hat der NC je angezogen, die Noteninflation kommt halt noch dazu.
Der o.g. link differenziert übrigens nicht zwischen Art der Uni, der Anstieg in den letzten zwei, drei Jahren dürfte IMHO auf die mehr oder weniger privaten Unis zurückzuführen sein, die immer mehr werden. Die exakte Zahl der Studienplätze an "öffentlich-rechtlichen" Unis ging mehrfach durch die Presse und wurde in den letzten 20 Jahren innerhalb Gesamtdeutschlands auf den Level von Westdeutschland Ende der 80er "zurückgespart".

Solara
20.12.2017, 14:07
Was mich viel mehr ärgert, ist, dass weder die Vorabquote bemängelt wurde (ist für mich die größe Sauerrei und eine klare Diskriminierung von Abiturienten aus Deutschland) noch, dass Deutschland nicht endlich einen Riegel für EU Ausländer vorschiebt, wie zB Österreich. Hätte man dies die letzten Jahre gemacht, hätten wir nicht diese massiv hohe Anzahl an WS. Deutlich mehr Deutsche würden studieren und dann nicht wie viele EU Ausländer die deutsche kostenlose Bildung nutzen, um dann in ihrem Heimatland zu arbeiten (in Köln praktizieren dies zB viele Griechen, Bulgaren, Araber, Polen und Luxemburger so).

Weil es ja so reizvoll, insbesondere in Griechenland, Bulgarien, Polen etc ist, dort zu arbeiten. Gerade finanziell :-)) - alle mir bekannten Leute der entsprechenden Länder, die hier studiert haben, bleiben auch hier. Und die, die da nicht studiert haben, versuchen hier her zu kommen um zu arbeiten. Muss also sehr komisch in Köln sein.

Konsequenterweise dürften dann die Deutschen aber auch nicht im Ausland studieren, die bleiben ja auch nicht dort, sondern kommen spätestens zum Arbeiten wieder zurück. Und in die Schweiz zum Arbeiten darf auch keiner mehr, der da nicht hingehört. Richtig?

davo
20.12.2017, 14:15
@tarumo: Das ist mir schon bewusst. Aber das sagt halt nur begrenzt was aus. Erstens ist die Abbrecherquote wenn ich mich richtig erinnere gesunken, und zweitens sehe ich doch jeden Tag, wieviel ärztliche Zeit mit total niedrigqualifizierten Tätigkeiten verschwendet wird. Wenn man diese mal auf Stationssekretärinnen (m/w :-p) o.ä. auslagert, wäre viel gewonnen, und das bei viel niedrigeren Kosten.

Roke
20.12.2017, 14:18
.............

Roke
20.12.2017, 14:23
.........

davo
20.12.2017, 14:39
12% oder, je nach Quelle, 15% sind es insgesamt. Für alle Vorabquoten zusammen. Also inkl. Härtefällen, Bundeswehr, Zweitstudienbewerbern. Die Nicht-EU-Ausländer machen lt. https://www.thieme.de/viamedici/vor-dem-studium-zulassung-1494/a/wer-darf-medizin-studieren-3745.htm 8% aller Studienplätze aus.

Roke
20.12.2017, 15:27
.......

davo
20.12.2017, 15:35
Man soll nicht immer alles blind glauben, was irgendwo steht.

Erstens ist die Vergabe nicht notenunabhängig. Der NC war früher relativ locker, inzwischen ist er deutlich härter als im AdH.

Zweitens möchte ich auch in Frage stellen, dass hinter der Aussage mit dem einsamen Spitzenreiter wirklich solide Recherche stand ;-)

Sebastian1
20.12.2017, 15:57
@Roke Wenn ich so eine rechtspopulistische Scheisse lese, wie du sie hier von dir gibst, kann ich nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte. :-dagegen.

Roke
20.12.2017, 16:11
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