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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gründe gegen Bewerbung als Assistentin in der Uniklinik!?



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Madame Bouvier
19.12.2017, 15:25
Was habt ihr für Gründe die gegen eine Uniklinik als (erster)Arbeitgeber sprechen?

- zu grosses haus
- Initial auf Klinik konzentrieren und nicht neben her forschen müssen
- ... Was fällt euch noch ein?

davo
19.12.2017, 15:27
Viele spezielle, wenige häufige Fälle und Ausprägungen?

Lehre?

Lava
19.12.2017, 15:34
Viele spezielle, wenige häufige Fälle und Ausprägungen?



Das glaube ich eigentlich nicht. Zumindest in der Unfallchirurgie dürfte das nicht zutreffen.

davo
19.12.2017, 15:42
In der Inneren Medizin schon :-p ACH glaube ich auch. In der Gyn angeblich auch.

Aber stimmt schon, sicher nicht in jedem Fach. Waren auch nur Gedankenanstöße (bin ja nur Student), deshalb extra mit Fragezeichen gekennzeichnet :-))

Madame Bouvier
19.12.2017, 15:49
Ich will in die Onko falls es hilft ;) brauche ein paar Argumente für ein Bewerbungsgespräch da ich an der Uni im PJ war und eine Lab-Diss gemacht habe, kam die Frage schon Mal...

davo
19.12.2017, 15:52
Es gibt ja noch viele andere Unterschiede zwischen unterschiedlichen Krankenhäusern.

Vielleicht hat genau dieses Krankenhaus irgendeinen Onko-Schwerpunkt, der dir, wie du im PJ entdeckt hast, total liegt :-p

Oder du willst aus persönlichen Gründen in dieser Stadt leben.

Oder du hast im PJ entdeckt, dass dir eine kleinere Abteilung eher entgegenkommt.

Oder du fandest deine Labor-Doktorarbeit sehr spannend, aber willst dich in deiner eigenen Karriere auf die Patientenversorgung konzentrieren.

Usw. usf. Muss man halt kreativ sein ;-)

Pflaume
21.12.2017, 15:51
Werden einem in der Onko nicht im Moment die Stellen sowieso hinterhergeschmissen?

mary-09
21.12.2017, 18:47
Werden einem in der Onko nicht im Moment die Stellen sowieso hinterhergeschmissen?

Vielleicht nicht, wenn man nicht mal selbst weiß, warum man gerne wo seine erste Stelle antreten möchte und wo nicht? Im Ernst...dafür in einem Forum nen extra Thread eröffnen?

Rettungshase
21.12.2017, 20:25
Also ein bisschen nachdenken musst du selbst schon. Wenn du dann noch (konkrete) Fragen hast, schreib doch gern noch mal spezifischer.

SineNomine
22.12.2017, 05:26
Was habt ihr für Gründe die gegen eine Uniklinik als (erster)Arbeitgeber sprechen?

Oftmals im Vergleich zu nicht-Universitären Kliniken schlechtere Work-Life-Balance

anignu
22.12.2017, 08:44
Oftmals im Vergleich zu nicht-Universitären Kliniken schlechtere Work-Life-Balance
Also wirklich. Ich geh doch nicht zu meinem zukünftigen Chef und sag dem "ich hab keinen Bock so viel zu arbeiten"...

Ich hätte mal gesagt ex kommt extrem auf die entsprechende Fachrichtung/Abteilung an. Es gibt sicherlich Abteilungen in Unikliniken bei denen man sowohl eine sinnvolle Work-Life-Balance hat als auch welche bei denen man ein ausgewogenes Patientenklientel hat. Und dann gibts Abteilungen in denen man nur freakige Sachen bei maximaler Arbeitsüberlastung hat... ich würd das nicht immer alles so pauschalisieren.

freak1
22.12.2017, 11:31
Oftmals im Vergleich zu nicht-Universitären Kliniken schlechtere Work-Life-Balance

Ich glaube das kann man nicht so verallgemeinern.

Gibt kleine Häuser da musst du 6-8 Dienste im Monat machen weil die Besetzung so dünn ist und an der Uniklinik nur 4 weil es halt 30 Assistenten gibt.

Generell würde ich aber sowas wie Work Life Balance gar nicht erst erwähnen, sowas findet kein Chef toll egal ob Uni oder kleines Haus.

Ein gültiger Punkt der denke ich jedem Chef einleuchtet ist wenn du sagst du willst dich erstmal auf Patientenversorgung konzentrieren und das Interesse an Forschung steht nicht im Zentrum. UK hat halt den Auftrag zu forschen.

tarumo
23.12.2017, 10:05
Das Thema Vertragsgestaltung wurde noch nicht genannt. Neben der (bewußt?) erschwerten Vergleichbarkeit zwischen Tariflohn und Wochenstunden gegenüber TV-VKA usw. sehe ich immer wieder in Stellenanzeigen Verträge, die auf ein, zwei Jahre befristet sind. Und das in Zeiten, wo man auch als Assistenzarzt je nach Klinik einen unbefristeten Vertrag raushandeln kann. Befristet vor WB-Abschluss heißt nichts anderes als ständig "kriechen" und "zittern". Und in der heutigen Zeit mit extremer Wohnraumknappheit wird kaum ein Vermieter einen derart kurzlaufenden Vertrag goutieren, zumal die Unikliniken ja alle in Ballungsräumen liegen. Von Banken, die einen Kredit ablehnen (z.B. weil das Auto kaputtging) ganz zu schweigen (selbst im Kollegenkreis erlebt). Außerdem "haben" es die Unikliniken IMHO auch nicht so mit der Ausschüttung von Poolbeteiligung an niederrangige Ärzte. Falls der angebotene Vertrag bis zur erfolgreichen Facharztprüfung läuft, mag es ein wenig anders aussehen (dann ist es oft der AG, der "gekrochen" kommt).

Feuerblick
23.12.2017, 10:40
Sorry, aber das ist sowas von Unsinn! „Kriechen“, „Zittern“ - echt jetzt? Ich habe meine gesamte FA-Zeit an Unikliniken verbracht und weder ich noch die Kollegen mussten auch nur einen Tag Angst haben, dass unsere Verträge nach zwei Jahren nicht verlängert werden. In einem kleinen Fach. Mit vielen Bewerbern. Auch an einer privatisierten Uni. Nicht eine Sekunde. Man kann sich echt auch über Nichtigkeiten aufregen.
Kredite waren bei meinen Kollegen kein Problem („Arzt“ ist für viele Banken = immer gesichertes Einkommen), Vermieter auch nicht (warum auch, kommt doch ausreichend Kohle rein?). Pool gab es auch, wenn der Chefarzt liquidieren durfte.
Deine Schwarzmalerei nervt so langsam! Mag ja sein, dass DU schlechte Erfahrungen gemacht hast oder vom Hörensagen kennst, aber deine Verallgemeinerungen gehen einfach gar nicht.

tarumo
23.12.2017, 11:02
Wir können diese Diskussion ins unendliche weiterführen. Ich kann natürlich hier einen damaligen Mietvertrag einstellen, wo ich einen unbefristeten Vertrag (!) nachweisen mußte. Vielleicht kann ich den Kollegen mit dem "Nichtkredit" auch motivieren, was zu schreiben. Die Sachbearbeiter vergeben Kredite nicht nach Beruf "ich bin Aaaaazt" , sondern nach Einkommenshöhe und Laufzeit. Ansonsten gibt´s Schwierigkeiten. Wer mag, kann sich ja zum Thema "Basel-II" belesen. Daß bei manchen Vermietern eine "vom Amt" garantierte Miete höher im Kurs steht, als selbstverdientes Geld mit kurzlaufendem Vertrag, hast Du vielleicht auch schon mal gehört. Wenn man eine eigene Wohnung hat oder bei Mutti wohnt, mag das ja egal sein. Zum Thema "Drohpotential" findest Du hier in jedem dritten Thread ein paar Einwürfe. Es freut mich, daß es bei Dir nicht so war. Es reicht auch, wenn man mit dem Chef bestens auskommt, aber die Verwaltung die Stelle nicht verlängert oder mit einer EZ-Rückkehrerin wiederbesetzt wird.

freak1
23.12.2017, 11:07
An Unikliniken sind 2 Jahres Verträge und danach bis zum Ende der Weiterbildung doch normal?

Und das mit den Vermietern habe ich noch nie erlebt, mich zieht es aber auch nicht nach Berlin, München oder Hamburg...

Feuerblick
23.12.2017, 11:11
Die sind die Regel, ja. Gibt aber inzwischen auch Unis, die gleich Verträge bis FA geben.
Und ich kenne tatsächlich niemanden, auf den tarumos schreckliche Probleme mit Vermietern, Banken und Vertragsverlängerungen zutreffen. Wenn das in den wenigen wirklichen Großstädten hier in D ein Problem sein sollte, ist man ja nicht gezwungen dort zu arbeiten oder gar zu wohnen. :-meinung
Btw: Wer als Elternzeitvertretung eingestellt wird, hat nur einen befristeten Vertrag und muss danach natürlich weichen, wenn diejenige aus Elternzeit zurückkommt. Bisschen naiv, auf was anderes zu hoffen.

tarumo
23.12.2017, 11:12
Der Thread lautet "Gründe GEGEN eine Bewerbung"
Meine Patienten beschweren sich auch immer über die Schwarzmalerei in den Aufklärungsbögen:-D
Ansonsten einfach mal ein wenig zurückblättern, da schrieb doch jemand von einer "illegal" aufgestockten 50% Stelle an einer Uniklinik. Nur so als Beispiel.
Und zum Thema Vertragsgestaltung: aufpassen, daß man einen Vertrag als Arzt und nicht als wissenschaftliche Hilfskraft vorgesetzt bekommt. Das sollte zwar in den Tarifverträgen eindeutig festgelegt sein, ich würde aber nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß das flächendeckend umgesetzt wird.

Feuerblick
23.12.2017, 11:14
Es ist wie überall im Leben: Wer Verträge unterschreibt, sollte das Kleingedruckte lesen. Sonst hilft jammern am Ende auch nicht.

Und ich sehe genauso wenig Gründe GEGEN eine Bewerbung an einer Uniklinik wie GEGEN eine Bewerbung an jedem anderen Haus. :-meinung Denn die „Bösen“, die es ja deiner Meinung nach in Massen gibt, werden nicht nur an Unikliniken arbeiten.

tarumo
23.12.2017, 11:52
Die "Bösen" gibt es überall. Und deswegen Augen auf und das "Kleingedruckte" lesen. Ich wundere mich übrigens immer wieder, was ich hier so lesen muß, was anderen Leuten so zugemutet wird. Solche Erfahrungen habe ich nie gemacht (z.B. der Thread mit dem "Traumazentrum"). Malen jetzt die anderen auch schwarz?
PS:
Wenn das "Böse" einen "Namen" oder "guten Ruf" hat, kann man sich durchaus erlauben, ein wenig "böser" zu sein, als die anderen. Wenn man das Ärzteblatt durchblättert, dann gibt es diese Zweijahresverträge im wesentlichen nur bei Unikliniken. Alle anderen wissen, daß sie sich das Geld für die Anzeige dann gleich sparen können, und auch KollegInnen mit Migrationshintergrund werden sich wohl eher für einen längerlaufenden Vertrag entscheiden. Muß aber jeder für sich selbst entscheiden, zumal jeder Umzug auch Geld kostet (von dem Papierkram eines Stellenwechsels und WBO mal ganz zu schweigen)