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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rechtfertigen gute Berufsaussichten allein das Medizinstudium?



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crescent
25.12.2017, 14:27
Hallo zusammen,

ich versuche mich kurz zu fassen: ich studiere im 5. Semester Medizin, habe aber den Eindruck, mich eher durchquälen zu müssen, als mit Begeisterung dabei zu sein.
Das größte Problem ist, dass mich Krankheiten einfach wenig bis gar nicht interessieren. Alles war erträglich, solange es um naturwissenschaftliche Grundlagen ging, aber jetzt, da immer öfter Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden im Mittelpunkt stehen, bin ich frustriert.

Psychische Krankheiten sind die einzigen, die ich spannend finde, aber ob ich diese auch behandeln möchte, ist eine ganz andere Frage. Ich finde die theoretische Beschäftigung mit der Psyche, im Sinne von Kognitionswissenschaften (Wie funktioniert Gedächtnis? Was ist Bewusstsein? Wie hängen Denken und Sprache zusammen?), einfach hundertmal erfüllender und habe mich aus diesem Grund schon zweimal für Psychologie eingeschrieben, dann aber zugunsten der Medizin im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.

Der Grund, warum ich mich nicht traue, endgültig zur Psychologie überzuwechseln, ist meine Angst, am Ende mit leeren Händen dazustehen, also vielleicht doch nicht in der Forschung Fuß zu fassen (ist ja ein recht idealistisches Ziel), dann eben doch die sehr teure Psychotherapieausbildung machen zu müssen und mich schwarz zu ärgern, weil ich das alles viel schneller und günstiger über die Facharztausbildung hätte haben können.

Und doch lässt mich der Gedanke an die Psychologie nicht los. Mich reizt einfach die fundierte wissenschaftliche und methodische Ausbildung. Allerdings ist ja auch nicht ganz ausgeschlossen, das man sich gewisse Methoden während einer experimentellen Doktorarbeit aneignen könnte. Nur die Aussicht, mich jetzt noch mit einem Dutzend klinischer Fächer herumzuschlagen, die mich nicht interessieren, lässt es mir echt kalt den Rücken runterlaufen.

Die Frage ist, beendet man ein Studium, nur weil berufliche Sicherheit lockt? Oder wagt man den Absprung in ein Fach, das eher den eigenen Neigungen entspricht, aber dessen Berufsaussichten ja ständig kritisiert werden? Kann man auch über eine medizinische Laufbahn irgendwie die Art von Beschäftigung mit dem menschlichen Geist umsetzen, die ich mir wünsche?

Freue mich über jegliche Anregung (auch wenn meine Ausführungen jetzt doch sehr lang geworden sind).

Ein schönes Weihnachtsfest euch!

Shade
30.12.2017, 17:58
Hmm, sehr schwieriges, persönliches Thema. Hier gibt es wohl kein richtig oder falsch, daher kann ich dir nur meine Meinung dazu sagen:
Ich finde, man studiert für einen Beruf und nicht für das Studium an sich. Das heißt, selbst wenn du das Studium furchtbar findest, das dauert nur wenige Jahre, aber in dem Beruf wirst du den Rest deines Lebens sein. Das sollte also primär deine Orientierungsmarke sein, auch wenn du jetzt vielleicht noch mehr an den Weg dahin denkst, dieser aber geht schnell vorüber.

Hast du schon mal in einer Psychiatrie oder beim niedergelassenen Psychiater famuliert? Vielleicht auch mal ein Praktikum bei einer Psychologin? Kennst du Leute aus diesen Berufen, die dir erzählen können, wie zufrieden/unzufrieden sie sind? Möchtest du später direkt am Menschen arbeiten oder findest eher eine wissenschaftliche Karriere attraktiv?

Ich selber kenne mehrere Psychologie-Studentinnen, die jetzt am Berufsstart über die Bedingungen der Psychotherapeuten-Ausbildung schon sehr gefrustet sind, auch wenn sie sehr gerne als Psychotherapeutinnen arbeiten möchten. Könnten dir evtl deine Eltern die Ausbildung finanzieren oder vorstrecken? Findest du alternativ die Arbeitspsychologie interessant und könntest dir vorstellen, in einem Unternehmen zu arbeiten?

Vorteil von Medizin ist ganz klar, Arbeitsplatz ist sicher. Man muss auch dazu sagen, dass du im 5. Semester auch noch nicht viele Fächer gesehen hast. Ich kenne z.B. eine ehemalige Studentin, die fast alle klinischen Fächer super langweilig fand, die die Arbeit mit Kindern aber so begeistert hat, dass sie jetzt glückliche Pädiaterin ist. Vielleicht kommt da ja noch was für dich.

Hoffe, ich konnte dir mit den Denkanstößen etwas helfen :)

numbi
21.01.2018, 18:01
Hi,

auf keinen Fall, man sollte nie wegen guten Berufsaussichten etwas studieren.
Geld alleine macht nicht glücklich, daher sollte man das machen was einen interessiert und Spaß macht.

Liebe Grüße

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 18:52
Hi,

auf keinen Fall, man sollte nie wegen guten Berufsaussichten etwas studieren.
Geld alleine macht nicht glücklich, daher sollte man das machen was einen interessiert und Spaß macht.

Liebe Grüße

Und wie willst Du mit Interesse und Spaß Deine Brötchen verdienen?

Evil
21.01.2018, 19:52
Indem Du einen Job findest, der genau das bietet, und nicht Deine Zeit mit Miesepeterei in Online-Foren vergeudest :-top

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 20:30
Als Arzt hast Du leider keine Ahnung, wie die Berufswelt außerhalb des Krankenhauses aussieht, lieber Evil.
Aber nun gut: Male Dir die Welt so bunt, wie sie Dir gefällt... oder so ähnlich.

nie
21.01.2018, 20:57
Es soll auch außerhalb von Krankenhäusern Jobs geben, die Menschen machen weil sie sie interessant finden und Spaß daran haben. Und mit denen man trotzdem Welt verdienen kann. Hab ich gehört...

Verrückt, diese Welt da draußen.

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 21:07
Eine Mischung aus guten Berufsaussichten und Interesse wäre optimal. Und die gibt es auch (etwas anderes habe ich auch nicht behauptet).
Man sollte jedoch nicht nur aus Interesse und Spaß studieren, weil man irgendwann seine Brötchen verdienen muss.

Solara
21.01.2018, 21:28
Welche Erfahrung hast du denn, easy-peasy?

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 21:45
Mehr als genug um zu sagen, wie es außerhalb des Wolkenkuckucksheims aussieht.

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 21:59
Und um es mal klarzustellen:

Natürlich gibt es eine Mischung aus guten Berufsaussichten, gutem Verdienst, Jobsicherheit und Interesse.
Man sollte sich jedoch informieren, wie die Arbeitswelt nach dem Studium aussieht und nicht blind einen Studiengang auswählen, nur weil das Studium die Interessen widerspiegelt. Irgendwann und irgendwie muss man seine Brötchen verdienen.

Solara
21.01.2018, 22:08
Mehr als genug um zu sagen, wie es außerhalb des Wolkenkuckucksheims aussieht.

Behaupten kann viel ...

Warum hast du dich vor deinem Studium nicht informiert, wie es mit den Berufsaussichten in deinem Fach aussieht und sprühst nun vor "Optimusmus"?

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 22:17
Na, wenn Du das sagst...


Behaupten kann viel ...

Da kannst Du mir ruhig vertrauen... ;-)

Warum hast du dich vor deinem Studium nicht informiert, wie es mit den Berufsaussichten in deinem Fach aussieht und sprühst nun vor "Optimusmus"?

Wir reden hier zwar nicht speziell über mein ehemaliges Studium, aber ich will mal nicht so sein.
Ich wurde vor meinem Studium, wer hätte das gedacht, rundherum falsch beraten und habe mich von den Universitäten blenden lassen.
Als Abiturient wäre ich froh, wenn mir jemand die Wahrheit gesagt hätte. Und aus diesem Grund tue ich es eben jetzt. Verständlich, weil ich ungern möchte, dass jemand dasselbe durchmachen muss wie ich. ;-)

Solara
21.01.2018, 22:19
Du bist kein Arzt, woher willst du also wissen, wie es ist?

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 22:19
Ich spreche nicht vom Medizinstudium.

Solara
21.01.2018, 22:24
Als Arzt hast Du leider keine Ahnung, wie die Berufswelt außerhalb des Krankenhauses aussieht, lieber Evil.
Aber nun gut: Male Dir die Welt so bunt, wie sie Dir gefällt... oder so ähnlich.

Woher weißt du dann, was ein Arzt so alles weiß oder nicht weiß?

Und:
Du wurdest vor deinem Studium falsch beraten? Hast du dich denn nicht eigenständig informiert? Wir leben ja nicht mehr im letzten Jahrtausend ohne Internet, wo man auf Arbeitsamt etc. zurückgreifen müsste um etwas über die jeweiligen Bereiche zu erfahren.

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 22:29
Woher weißt du dann, was ein Arzt so alles weiß oder nicht weiß?


Indem Du einen Job findest, der genau das bietet, und nicht Deine Zeit mit Miesepeterei in Online-Foren vergeudest

Der liebe Evil ist zu optimistisch.

Ich meine, verständlicherweise, nur den lieben Evil. Da habe ich mich tatsächlich ungenau ausgedrückt.

Solara
21.01.2018, 22:34
Der liebe Evil ist zu optimistisch.

Ich meine, verständlicherweise, nur den lieben Evil. Da habe ich mich tatsächlich ungenau ausgedrückt.

Ach, du kennst den lieben evil persönlich?

Ehrlich gesagt, verständlich ist bei dir recht wenig, außer einem pessimistischen Grundtenor.
Mir ist deine Beteiligung in diesem Forum auch unklar.

ehem-user-31012019-1024
21.01.2018, 22:36
Na, wenn Du das meinst.

Solara
21.01.2018, 22:44
Na, wenn Du das meinst.

Siehste, genau das meine ich! Beiträge, die entweder einen vorherigen Beitrag spiegeln oder eine Frage mit einer Gegenfrage "beantworten" - alles in allem leider relativ substanzlos. Schade!