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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschaffung des Notarztsystems!



harlekyn
24.10.2003, 19:47
Ärztemangel und die hohen Kosten bei leeren Kassen sind wohl die Hauptgründe dafür, das man sich anschickt, das bestehnde Notarztsystem durch Paramedics/XXL-Assistent/Regelkompetenz usw. ersetzten will.
Was haltet ihr davon als angehende Ärzte und potentielle Notärzt? Sinnvoll oder nicht? Machbar oder nicht?

airmaria
24.10.2003, 20:21
Original geschrieben von harlekyn
Sinnvoll oder nicht? Machbar oder nicht?

Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, daß es funktioniert (USA, Schweiz...): warum also nicht?

"Mary" airmaria

beckspistol
24.10.2003, 21:51
nun ja... ich denke schon, dass für 70 % der einsätze (meine persönliche einschätzung) 2 RAs mit erweiterter kompetenz ausreichen würden - aber ich glaube auch, dass es immer wieder fälle gibt, wo man ohne ein medizinstudium vielleicht nicht das komplette ausmaß erkennen kann und alle risiken (auch in sachen medikation) abschätzen kann.. und da ich mir nicht den (zukünftigen) job nehmen lassen will, habe ich mal dagegen gestimmt ! :-)

und bis die alten anerkannten "RA"s ausgestorben sind sowieso nicht... :-top [gell harle?]

harlekyn
24.10.2003, 22:14
Alerdings. Nicht zu vergessen unsere jungen Profilneurotiker! Net wissen wie man ne stabile Seitenlage macht aber schon die Vigo in der Hand...

Auch ohen Abschaffung des NAs würde ich auf jedenfall für eine kompetztenzerweiterung plädieren. Allerdings nicht als Fortbildung, sondern nur durch eine, mehrjährige Ausbildung. Also richtige Paramedics...nix übergeleitet oder so. Dauert dann zwar ewig, aber was solls!

milz
24.10.2003, 22:19
Ich schließ mich mal beckpistol an.

:-dafür , dh.: :-dagegen

harlekyn
24.10.2003, 22:23
Man muß wohl dazu sagen, dass die :-dagegen -Meinung auf nem verlorenen Posten steht. Anders wird es nicht mer zu regeln sein! Wenn man bedenkt, das in RLP in den näcshten Jahre alle bis auf 4 NEFs Stationen aufgelöst werden, und in Teilen süd RLPses der NA schon 50 min Anfahrt hat...
Wie soll es sonst gehen ohne Paramedics? :-?

Froschkönig
24.10.2003, 23:51
Denke auch, das Abstimmungen bei dem Thema nix mehr ändern. Mir geht´s dabei aber nicht um RA-Kompetenzen etc....
Viele Ärzte, die Notarzt fahren, sind sont in Praxen oder Stationen, wo Notfälle eher selten sind. Nach der Abschaffung des Notarztes wird es kaum mehr Notfall-Kompetente Ärzte geben und das halte ich wiederum für extrem unschön.

Rugger
24.10.2003, 23:55
Original geschrieben von harlekyn
Was haltet ihr davon als angehende Ärzte und potentielle Notärzt? Sinnvoll oder nicht? Machbar oder nicht? Machst Du Witze?! Wo soll ich mir denn dann später noch Kohle dazu verdienen und mal Hubschrauber fliegen???! :-notify
Nein, Spaß beiseite:
für verkehrt halte ich es nicht unbedingt. Das allermeiste im RD (und die dazu gehörigen möglichen Maßnahmen) sind relativ überschaubar. Das ist von gut ausgebildetem, erfahrenem Fachpersonal durchaus zu bewältigen, jedenfalls in über 90% der Fälle (so wie, von Mary korrekt angemerkt, z.B. z.T. in der Schweiz oder in der USA). Wenn es dann noch ein NA- System auf Stand- By geben würde (z.B. ein dichteres RTH- System), wäre dies durchaus durchzuführen!
Jedoch mit einer wesentlichen Einschränkung: es muß endlich eine bundesweit einheitliche, gründliche Ausbildung geben! Es ist heutzutage leider immer noch viel zu einfach für profilneurotische Sozialversager, mit teilweise überschriebenem Transportsani und geschenkter Fortbildung, im RD tätig zu sein. Man sieht es leider immer wieder, RAs, die mit der Interpretation einfachster EKG- Bilder, der Versorgung banaler chirurgischer Fälle, ganz zu schweigen von der Patientenbetreuung schlichtweg überfordert sind - aber dann am liebsten direkt einen ZVK legen wollen... Das kanns dann auch nicht sein!!! Zugegeben, es gibt mehr als genug (sicher die Mehrzahl) anderer Beispiele und es ist nicht zu selten auf Seiten der NAs nicht viel anders, aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

Rugger

Älgen
25.10.2003, 13:18
Hej !

Nun auch ich aus Skandinavien.
hier isses so, daß die im Prinzip keine NÄ haben, sondern in der Regel Spezialausgebildete Krankenschwestern & meistens Anästhesieschwestern (die allerdings besser ausgebildet sind als die Kollegen in D & zum Teil weniger neurotisch ...), die das mit der Rea & intubieren & so'n Kram recht gut hinbekommen & dann halt so schnell wie möglich in's KH (was bi den hiesigen Entfernungen schon mal 30-45 Min bedeuten kann). In offensichtlich schwereren Unfällen gibt's immer die Möglichkeit den Dienstanästhesisten vom KH mit rauszunehmen (den piepst man dann beim Einsatzalarm an & der kann dann nach der Beschreibung entscheidn, ob er mit will oder nicht) & außerdem gibt's in den vielen Gegenden einen Helikopter der dann mit Anästhesie-FA-Kompetenz ausgestattet ist & halt ein größeres Einzugsgebiet abdeckt. Dann gibt's solche kleinen Nettigkeiten wie FAX-EKG direkt an die betreffende Cardio-Wach für Sofortlyse bei infarkt, etc (siehe Anfahrtszeiten ...)

Alles in Allem ein sicher kosteneffektiveres System vor allem weil der NA, der dann im Zweifelsfall kommt auch die entsprechende NA-Kopmetenz hat & nicht irgendein Jung-Assi ist & die, die "draußen" arbeiten wissen, auf was es ankommt.

Ich meine es ist ja auch die Frage, ob ich wirklich 'nen Arzt mit 6 Jahren Studium (& noch ?!? BAT IIa) brauche um z.B. 'ner ASA I Gyn-Abrasio 'nen Schuß Rapifen & Propofol zu spritzen oder ob da (nach Ärztlicher Prämedikatiosnvisite !) nicht auch 'ne Anästhesie-KS reicht.

Das Problem in D wird dann wohl das mit der Umsetzung sein, da es sicher genug Rettungsassis gibt, die (mit oder ohne zusatzqualifikation) das hervorragend können, es aber auch genügend Nulpen gibt, die man halt dann auch irgendwie "versorgen" muß; sprich "nur noch" #2 im Wagen, wie hier in S (Zum Ausgleich dürfen die dann hier fahren, was ja auch etwas männlich ist ... ;-) ). Is' ja im Prinzip das gleiche Problem mit den Krankenschwestern, die auch deutlich weniger tun, als ihrem Ausbildungsstand entspricht in D (nicht nur die verfluchte Blutabnhemerei ...!), & mit 'ner neuen Ausbildung, die da lange diskutiert ist könnte man da auch viel ändern, nur was mach' ich mit denen, die's schon sind & von denen halt ein Teil eigentlich jetzt schon überfordert ist ? Alle nachprüfen & wenn ja wie ?

Aber's is' vielleicht mal an der Zeit, anzufangen drüber nachzudenken, wie man's ändern kann & viele Leute werden sicher viele gute Ideen haben & wenn man sich dann in anderen Ländern vorher etwas schlau macht braucht man dann noch nicht mal mehr deren Fehler alle nachzukochen ... ;-)

Kolja