PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Häufiger Wechsel ein Problem?



Seiten : [1] 2

Sziv
06.01.2018, 09:05
Hallo,
die Frage gab es vermtl. schonmal, habe aber nichts dazu finden können.
Denkt ihr es ist ein Problem wenn man während der Ass-Zeit häufig das Krankenhaus wechselt? (häufig = mehr als2x)
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei der Einstellung n Problem geben könnte, wenn man sich im 6. WBJ in der 6. Klinik vorstellt. Oder wie seht ihr das?
Gibt es noch andere Gründe, die dafür/dagegen sprechen?
Grüße

Feuerblick
06.01.2018, 09:33
Wenn du es gut begründen kannst, ist das kein Problem... Aber man wird bei jährlichen Wechseln schon fragen. Aus gutem Grund...

Lava
06.01.2018, 09:41
Ich glaube, das hat was mit persönlicher Vorliebe zu tun. Ich hatte durchaus Kollegen, die häufig gewechselt haben. Der Vorteil ist, dass man einen wirklich breiten Einblick ins Fach bekommt. Nicht jede Klinik behandelt alles und vor allem behandelt jeder ein bisschen anders. Man sieht also viel und lernt viel. Schwierig ist vielleicht, dass man ja doch meistens eine Zeit braucht, bis man so richtig angekommen ist und das Vertrauen vom Chef und den Oberärzten genießt. Gerade in operativen Fächern leidet dann die praktische Ausbildung vielleicht darunter.

rafiki
06.01.2018, 11:32
Von manch einem Chef wird dies immer noch sehr kritisch gesehen. Es gibt aber zunehmend Leute, die schätzen, was das auch oft bedeutet, nämlich Flexibilität, rasche Einarbeitungs- und Umstellungsfähigkeit, Interesse an Neuem, Lernfähigkeit, Engagement und die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Kollegen zurecht zu kommen.

Sziv
06.01.2018, 14:51
...also eher gemischt. Drei Wechsel sollten aber zumindest kein großes Problem sein, oder?
Einer ist ja fast üblich, wenn ich mich so umschaue.

Feuerblick
06.01.2018, 14:58
Drei Wechsel sollten kein Problem sein.

freak1
06.01.2018, 15:18
Kommt aufs Fach und die Zielklinik an würde ich vermuten.

Innere (o.ä.), Klinik auf dem Land und der Chef hat eh keine Wahl? Oder reden wir von einem kleinen Fach und einer Stelle an einer großen und sehr begehrten Uniklinik wo der Chef noch viele Bewerbungen und freie Auswahl hat?

Bei letzterem glaube ich schon das 3 Wechsel in 3 Jahren nicht positiv sind. Von der 6. Stelle im 6. WBJ ganz zu schweigen.

Rettungshase
06.01.2018, 15:29
Wenn es so ist, dann ist es halt so. Man sollte es allerdings richtig gut begründen können.

Ein "Naja.... die Kollegen waren halt immer ganz schön blöd und mit dem Chef kam ich auch nicht zurecht", würde mich bei sehr vielen Wechseln als Chef an einen sehr kapriziösen Menschen, den man nicht ins Team einpflegen kann und der eh bald wieder weg ist, denken lassen.

Pflaume
06.01.2018, 15:33
Natürlich gibts da unterschiedliche Ansichten, aber 3 Wechsel sehe ich auch überhaupt nicht als Problem an.

Interessanterweise hat gerade ein langjähriger Freund von mir, der seine Weiterbildungsstellen nach 3 Monaten (Uniklinik, in der Probezeit rausgeflogen!), nach 5 Monaten (in der Probezeit selbst gekündigt), nach 15 Monaten, nach 13 Monaten, nach 24 Monaten, nach 9 Monaten gekündigt hat, seine erste Stelle nach dem Facharzt wieder nach etwas über 1 Jahr gekündigt und JETZT (als Facharzt Innere Medizin, ohne Spezialbezeichnung) eine Oberarztstelle in einem mittelgroßen Haus unterschrieben. Und zwar nicht Funktionsoberarzt oder so. Richtig Oberarzt in der Inneren. Nachdem er vorher 6 Weiterbildungsstellen in 6 Jahren hatte. Ich hab gestaunt.

freak1
06.01.2018, 15:41
Man weiß nicht wie groß der Mangel in dem Haus war/ist. Auch bei OÄ soll es durchaus Mangelsituationen geben.

MissGarfield83
06.01.2018, 16:37
Zumal FÄ sich meistens vor allem an kleinen Häusern oft nur mit pekuniärer Zuwendung und über Goodies wie den Titel halten lassen... erlebt man bei uns gerade auch ...

Kackbratze
06.01.2018, 16:58
Die Frage ist immer, warum wurde nach nur einem Jahr das Haus gewechselt. 2x oder 3x wechseln ist sicher auch bedingt durch unterschiedliche Behandlungsspektren. 6 Wechsel in 6 Jahren sind ein Zeichen, dass man vor kompletter Einarbeitung bereits wieder den Laden verlassen hat.

Sziv
07.01.2018, 16:30
6 Wechsel in 6 Jahren war natürlich nur ein fiktives Bsp von mir.
Ich bedanke mich für eure Antworten

Jukka666
10.01.2018, 07:45
Also ich war insg. in 5 Kliniken, während der WB zum FA. War überhaupt kein Problem, wenn stringent im LL aufgeführt.
Die erste Klinik hatte als Einstieg nur 1 Jahr Weiterbildungsbefugnis, dann Wechsel für den längsten Block an eine Uniklinik, dann privater Umzug aufs Land mit Rotationen in einzelne Häuser für ZB Intensiv/Kardioanästhesie etc.
Hat bislang keinen gestört, eher positiv gestimmt hatte ich das Gefühl. In Bayern.

Im Gegenteil: gerade an kleineren Häusern der Grund-/Regel oder auch Schwerpunktversorgung wird es sehr positiv aufgenommen, wenn man vorher "noch woanders war und andere Eindrücke bekommen hat" als der Kollege, der seit 30 Jahren von Anfang an im selben Haus hockt, alle beim Namen kennt, aber die selbe angestaubte Medizin macht wie immer, weil er gewisse Krankheiten oder Fälle nie gesehen hat.

Ich denke, es ist Typsache und lässt sich im Bewerbungsgespräch am besten klären, wenn man es mit der WB oder Fortbildungen/Zusatzqualifikationen begründen kann. Ohne "Grund" könnte es tatsächlich ein Geschmäckle geben bei dem einen oder anderen Chef.

SineNomine
10.01.2018, 20:33
Die Frage ist immer, warum wurde nach nur einem Jahr das Haus gewechselt. 2x oder 3x wechseln ist sicher auch bedingt durch unterschiedliche Behandlungsspektren. 6 Wechsel in 6 Jahren sind ein Zeichen, dass man vor kompletter Einarbeitung bereits wieder den Laden verlassen hat.

Interessiert nur auch keinen mehr, wenn Kliniken ihre Stellen nicht mehr besetzt bekommen. In den großen Fächern oder bspw. auch Psych oder Neuro kann man sich diese Gedanken getrost sparen, da bekommt man immer was und da bewirbt sich oft die Klinik beim Bewerber statt umgekehrt (sofern man örtlich etwas flexibel ist und nicht unbedingt an die Uni X will). Zumal, eingeladen wird quasi jeder Bewerber und da zählt dann der persönl. Eindruck, nicht der Lebenslauf.

Shade
11.01.2018, 13:29
Man sollte sich bei jedem Wechsel ja sowieso ein Zeugnis ausstellen lassen, dort steht dann meist auch vermerkt, warum man die Klinik verlässt (auf eigenen Wunsch, weil die Weiterbildungszeit begrenzt ist, oder höflich formuliert wegen Entlassung).

Lakemond
11.01.2018, 17:10
Ich habe meine Weiterbildung in 5 Krankenhäuser gemacht (immer selber gekündigt) und über 20 Bewerbungsgespräche gemacht. Fast immer eine Zusage bekommen. Nur einmal fand der Chef es komisch und wollte mich deswegen nicht.
Bei meiner jetzigen OA-Stelle war es auch kein Problem.
Eine ideale Klinik gibt es aber leider nicht.

Pampelmuse
11.01.2018, 17:51
Ich habe meine Weiterbildung in 5 Krankenhäuser gemacht (immer selber gekündigt) und über 20 Bewerbungsgespräche gemacht. Fast immer eine Zusage bekommen. Nur einmal fand der Chef es komisch und wollte mich deswegen nicht.
Bei meiner jetzigen OA-Stelle war es auch kein Problem.
Eine ideale Klinik gibt es aber leider nicht.

In welchem Fach arbeitest Du?

Lakemond
11.01.2018, 19:43
In der Gyn

Nilani
12.01.2018, 09:49
Ich bin jetzt auch in der 3. Klinik gelandet. Erster Wechsel nach 2 Jahren Common Trunk, von mir aus gekündigt und in spezielle Wirbelsäulenklinik gewechselt. War dort super, aber aufgrund Geschäftsführung leider mit zu hoher Stressbelastung. Vertrag war eh auf 1 Jahr begrenzt, ich habe von mir aus gesagt, dass ich nicht verlängern will und dann zusätzlich noch angegeben, dass ich die Facharzt-Richtung wechsel (von Ortho/Unfall auf Reha). Von daher mit sehr gutem Zeugnis und sehr engagiertem Chef, der mich sogar bei der Suche nach neuer Stelle unterstützt hat, rausgekommen. In der neuen Klinik bleibe ich solange, wie Weiterbildungsermächtigung besteht (aktuell 1 Jahr, wobei sie davon ausgehen, 3 Jahre zu bekommen, Antrag läuft) und ich brauch noch halbes Jahr Innere oder Neuro, was ich aber hier vermutlich intern machen kann, da mehrere Abteilungen bestehen. Möglich wäre also ein nochmaliger Wechsel, aber wieder mit Begründung. War übrigens bisher auch mit Anfang 40 kein großes Problem, eine neue Stelle zu finden (wobei gerade in die Reha eh keiner hin möchte, da hätte ich zu den Bewerbungsgesprächen auch im Schlafanzug gehen können).