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DoctorMedic
08.01.2018, 20:25
Ich weiß leider nicht, an wen ich mich mit meinem Problem wenden soll, vielleicht könnt ihr mir hier im Forum helfen.
Meine Frau und ich arbeiten an der gleichen Klinik, ein kleines Haus, in der Inneren Medizin, wir möchten Allgemeinmediziner werden.
Eigentlich kam ich dorthin, weil der Chefarzt super war, dieser hat jedoch kurz nach dem Beginn meiner Arbeit gekündigt und war dann auch 5 Monate später weg.
Meine Frau hat zuvor an einer anderen Klinik in der Orthopädie gearbeitet, hat sich dann aber entschieden auch Allgemeinmedizinerin zu werden.
Es gab an meiner Klinik schon immer Personalprobleme, deswegen dachten wir, es wäre eine gute Idee, wenn meine Frau zur Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin auch ans Haus wechseln würde, es waren ohnehin mehrere Stellen frei und es gab keine Bewerber.
Nun wurde meine Frau 2 Monate später schwanger, geplant war das nicht, der neue Chef, der sie eingestellt hat, war damals nicht gut gelaunt, der erfahrene Oberarzt meinte das ist kein Problem, das war hier noch nie anders.
Ich musste mich während des Winters dann zusammen mit meiner schwanger Frau um 60 Patienten kümmern. Die restlichen Stellen waren entweder unbesetzt, Kollegen haben gekündigt und hatten Resturlaub oder waren krank.
Plötzlich, weitere 2 Monate später, rief uns dann die Verwaltung an und sagte, dass meine Frau einen Termin bei der Betriebsärztin wahrnehmen müsste.
Die Betriebsärztin meinte dann, dass sie um die Zustände in dem Krankenhaus Bescheid weiß und meiner Frau dringend ein Beschäftigungsverbot aussprechen möchte.
Meine Frau ließ sich dann von der Betriebsärztin überreden, vorher wussten wir nicht, was ein Beschäftigungsverbot ist.
Nachdem meine Frau im Beschäftigungsverbot war, musste ich immer die doppelte Arbeit der anderen Assistenten erledigen, der Chef meinte, ich wäre schuld, dass uns ein Assistent fehlt, deshalb müsse ich nun die doppelte Arbeit machen.
Manchmal hieß es auch, dass ich, weil sich jemand krank gemeldet hat, den Dienst des ausgefallenen Arztes übernehmen müsste.
Ich habe also z.B. Samstag gearbeitet, Sonntag war ich daheim, Montag kam ich um 8 Uhr in die Arbeit und habe dann meine normale Arbeit verrichtet und danach den Dienst.
Der Oberarzt hat sich aufgeregt und meinte, dass das illegal ist und schon Chefärzte zu großen Strafen verurteilt wurden wegen Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes.
Daraufhin kam dem Chefarzt das nächste Mal die Idee, als ich wieder einen Dienst übernehmen musste, dass ich mich vom elektronischen System von der Arbeit abmelden und dann zum Dienst wieder anmelden müsse.
Alles so weit so gut, nach etwa 2 Monaten bin ich dann zusammengebrochen und konnte nicht mehr und habe mich für 2 Wochen krank gemeldet, bzw. der Hausarzt hat mich krank geschrieben wegen Verdachts auf Pneumonie.
Als ich zurückkam, meinte der Chef, dass ich ein Krankfeierer wäre und er das nicht toleriere. Ich meinte daraufhin nur, dass ich wirklich krank war. Insgesamt war ich während der 1,5 Jahre 3 Wochen krank.
Die Personalsituation hat sich dann im Sommer wieder etwas entspannt, nachdem 3 Mitarbeiterinnen aus der Elternzeit zurückgekommen sind.
Ich habe dann auch Elternzeit genommen und habe das dem Chef auch mehrere Monate vorher angekündigt, damit er sich darauf einrichten konnte.
Nachdem ich nun die 1,5 Jahre Innere Medizin hinter mir habe und auch in eine Praxis in den ambulanten Bereich wechseln kann, habe ich die Chance ergriffen und gekündigt. Ich wollte mehr Zeit mit meinem Kind verbringen.
Ich habe meine Kündigung persönlich vorbeigebracht.
Ich konnte kein Wort sagen, der Chef ist rot geworden, hat ununterbrochen mit voller Wucht auf den Tisch geschlagen und gesagt:
Sie haben mir ihre schwangere, ausländische Frau die noch dazu Anfängerin ist untergejubelt, sie haben krank gemacht, sie haben die Briefe immer ewig liegen lassen, ich mache sie fertig, ich werde ihren neuen Chef anrufen und ihm sagen, was sie für einer sind! Sie werden viele Dienste machen! Verschwinden sie sofort, sie halten die Leute von der Arbeit ab!
Die Sekretärinnen haben sich in der Zwischenzeit im Bad versteckt, weil sie auch Angst hatten vor dem Chef.
Angeblich weiß schon das ganze Krankenhaus von dem Vorfall, ein ehemaliger Arbeitskollege hat mich am nächsten Tag angerufen und meinte, er hätte beim Bäcker gehört, was vorgefallen wär.
Der Chef hat mich am nächsten Tag angerufen, es mit dem aktuellen Stress entschuldigt, da noch ein anderer Kollege (ein Freund von mir) eine Woche zuvor gekündigt habe und meinte, dass er seinen ehemaligen Chef auch wegen vieler Dinge hätte verklagen können, es aber nicht getan hat und mittlerweile gut mit ihm zusammenarbeitet.
Ich meinte zu ihm, dass es schon in Ordnung wäre und ich komme dann halt nach der Elternzeit zur Arbeit.
Nun höre ich aber ständig, was der Chef alles mit dem Kollegen macht, der ebenfalls gekündigt hat.
Ständig abwertende Bemerkungen (der Kollege ist kein Deutscher sondern afrikanischer Herkunft und französischer Muttersprachler, spricht jedoch perfekt Deutsch und ist der fähigste Assistenzarzt) und Überladung mit Arbeit.
Der Chef lässt 2 Assistenten gar nichts machen und der Kollege, der ebenfalls gekündigt hat, muss die 4 Betten Intensivstation, Notaufnahme und die größte Normalstation mit 20 Betten betreuen.
Als Dank meinte der Chef heute zu ihm, dass er mit dem Verwaltungschef darüber sprechen wird, ob man seine Überstunden nicht einfach verfallen lassen könne.
Aktuell muss der Kollege sehr viele Dienste machen. Der Kollege war letztens auch im Dienst mit dem Chefarzt als Hintergrund.
Die Hintergrunddienste machen am Morgen Visite auf Normalstation bei Patienten, denen es schlecht ging.
Der Kollege war in der Notaufnahme, der Chef sagt einer Pflegerin, sie solle einen der visitierten Patienten mit TARA auf Intensivstation schicken, danach sperrt der Chef sich in sein Büro ein und antwortet nicht mehr auf Anrufe.
Die Intensivstation ruft den Kollegen an um ihm zu sagen, es ist gerade ein Patient auf Intensivstation gekommen ist ohne irgendwelche Anordnungen oder Informationen.
Das war jetzt zwar kein Patient der reanimiert werden musste, aber trotzdem helfen die Oberärzte i.d.R. und machen erste Anordnungen, wenn sie schon einen Patienten selbst auf Intensivstation schicken.
Mein Kollege ist mittlerweile am Ende, da der Chefarzt als Hintergrund nicht mehr antwortet und es könnte ja auch etwas Schlimmeres kommen.
Nun komme ich auch bald wieder in die Arbeit und muss noch 6 Wochen arbeiten, der Kollege hat mir schon den Dienstplan geschickt. Häufig muss ich jeden Tag von Montag bis einschließlich Sonntag arbeiten und dann geht es Montag wieder weiter, sehr viele Dienste.
Mein Gedanke ist, dass ich das erstmal mitmache, die 6 Wochen halte ich ja durch.
Der Chef wird mir jedoch wahrscheinlich trotzdem ein schlechtes Arbeitszeugnis schreiben, machen kann man da trotz seines unglaublichen Verhaltens wahrscheinlich nichts, oder? Mit Ordnungsamt drohen? Mit Klage drohen?
Im Grunde wäre das ja dann von mir auch Erpressung.
Wegen seinen Beleidigungen und Drohungen habe ich zwar Zeugen und mittlerweile weiß die ganze Stadt das vom Hören-Sagen, aber ich denke mir, dass die wohl Angst hätten auszusagen.
Was soll ich in den Diensten mit dem Chefarzt als Hintergrund machen? Mit einem Notizblock alles protokollieren, wann ich den Chefarzt angerufen habe, notieren was er mir wann am Telefon gesagt hat oder ob er nicht rangegangen ist?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Und an der Stelle meiner Frau?

Fr.Pelz
08.01.2018, 20:29
Gehen.

Feuerblick
08.01.2018, 20:33
Gehen. Notfalls bis zum Ende deiner Anstellung da krankschreiben lassen.
Wegen des Zeugnisses einen Arbeitsrechtler einstellen (der Chef DARF dir kein schlechtes Zeugnis ausstellen) und wenn alles in trockenen Tüchern ist, dem Gewerbeaufsichtsamt wegen der kontinuierlichen Verletzungen des Arbeitszeitgesetzes einen Wink geben.

Solara
08.01.2018, 20:34
Gehen. Wegen des Zeugnisses einen Arbeitsrechtler einstellen (der Chef DARF dir kein schlechtes Zeugnis ausstellen) und wenn alles in trockenen Tüchern ist, dem Gewerbeaufsichtsamt wegen der kontinuierlichen Verletzungen des Arbeitszeitgesetzes einen Wink geben.

Exakt.

kut66
09.01.2018, 00:54
Unglaublich.
Es tut mir wirklich leid für dich, der Chef scheint ein Psychopath zu sein.
Es ehrt dich, dass du die 6 Wochen noch durchziehen willst. Aber unter den umständen würde ich (der sich selbst wenns irgend geht zur Arbeit schleppt) zur Not wirklich krank machen, wenn die Belastung und/oder die Anfeindungen so weitergehen.
Alles gute !

WackenDoc
09.01.2018, 05:18
Dokumentieren, dokumentieren, dokumentieren

Kackbratze
09.01.2018, 17:58
Dokumentieren, gehen, Gewerbeaufsichtsamt in der Hinterhand behalten.

dmtec
09.01.2018, 19:03
so-fort dort abtreten. Die Überstunden/Resturlaub etc. schriftlich geltend machen, ansonsten sofort zum Anwalt. Dann weiss Chef gleich dass er gar nicht erst versuchen braucht, dir nen schlechtes Zeugnis unterzujubeln. Die Idee ihn darauf hinzuweisen (man muss ja das Wort Erpressung nicht direkt aussprechen), dass Du die kontinuierlichen und wiederholten Verstösse gegen die Arbeitszeitgesetze dokumentiert hast, finde ich auch gut.

Solche Scheißjobs wird es immer wieder und immer weiter geben, wenn Leute sich so etwas gefallen lassen.

Brutus
10.01.2018, 11:56
Die Betriebsärztin meinte dann, dass sie um die Zustände in dem Krankenhaus Bescheid weiß und meiner Frau dringend ein Beschäftigungsverbot aussprechen möchte.
Wenn die Betriebsärztin bescheid weiß, was in dem Haus abgeht, dann solltest Du vielleicht auch mal drüber nachdenken, ob Du nicht dringend mal zur Betriebsärztin musst?


Meine Frau ließ sich dann von der Betriebsärztin überreden, vorher wussten wir nicht, was ein Beschäftigungsverbot ist.
Nachdem meine Frau im Beschäftigungsverbot war, musste ich immer die doppelte Arbeit der anderen Assistenten erledigen, der Chef meinte, ich wäre schuld, dass uns ein Assistent fehlt, deshalb müsse ich nun die doppelte Arbeit machen.
Da hat der Chef allerdings recht. Wieso schwängerst Du einfach eine Assistenzärztin? ;-) :-nix :-wand
Achtung, kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Solche Chefs gehen gar nicht! Die wussten, dass Ihr verheiratet seid. Und da soll es durchaus bei gelegentlichen ehelichen Zusammentreffen durchaus mal zu Nachwuchs gekommen sein...


Manchmal hieß es auch, dass ich, weil sich jemand krank gemeldet hat, den Dienst des ausgefallenen Arztes übernehmen müsste. Ich habe also z.B. Samstag gearbeitet, Sonntag war ich daheim, Montag kam ich um 8 Uhr in die Arbeit und habe dann meine normale Arbeit verrichtet und danach den Dienst.
Naja, abgesehen davon, dass Du den Dienst eines ausgefallen Kollegen nicht übernehmen MUSST, finde ich jetzt die Kombi Samstag Dienst, Sonntag frei, Montag Dienst jetzt soooo ungewöhnlich nicht. :-nix


Der Oberarzt hat sich aufgeregt und meinte, dass das illegal ist und schon Chefärzte zu großen Strafen verurteilt wurden wegen Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes.
Wieso sollte das illegal sein? Die Kombi SA und MO Dienst ist zwar Scheiße, aber m.E. völlig in Ordnung. DAS wäre jetzt keine Sache, die aufgrund des ArbZG nicht gehen würde...


Daraufhin kam dem Chefarzt das nächste Mal die Idee, als ich wieder einen Dienst übernehmen musste, dass ich mich vom elektronischen System von der Arbeit abmelden und dann zum Dienst wieder anmelden müsse.
Das schon! Das geht gar nicht. Und das hätte ich auch nicht gemacht. Wobei: was heißt denn abmelden und wieder anmelden? Damit ist ja doch wieder dokumentiert, dass Du die ganze Zeit da warst. Anders sieht es auch, wenn Du z.B. ausstempeln solltest und dann den Dienst machen, quasi ohne dass die Maschine weiß, Du bist da und machst den Dienst...


Alles so weit so gut, nach etwa 2 Monaten bin ich dann zusammengebrochen und konnte nicht mehr und habe mich für 2 Wochen krank gemeldet, bzw. der Hausarzt hat mich krank geschrieben wegen Verdachts auf Pneumonie.
Als ich zurückkam, meinte der Chef, dass ich ein Krankfeierer wäre und er das nicht toleriere. Ich meinte daraufhin nur, dass ich wirklich krank war. Insgesamt war ich während der 1,5 Jahre 3 Wochen krank.
Beschwerde bei MAV / BR, ggf. beim GF / Verwaltungschef? Geht gar nicht.


Nachdem ich nun die 1,5 Jahre Innere Medizin hinter mir habe und auch in eine Praxis in den ambulanten Bereich wechseln kann, habe ich die Chance ergriffen und gekündigt. Ich wollte mehr Zeit mit meinem Kind verbringen.
Ich habe meine Kündigung persönlich vorbeigebracht.
Völlig richtig!


Ich konnte kein Wort sagen, der Chef ist rot geworden, hat ununterbrochen mit voller Wucht auf den Tisch geschlagen und gesagt:
Sie haben mir ihre schwangere, ausländische Frau die noch dazu Anfängerin ist untergejubelt, sie haben krank gemacht, sie haben die Briefe immer ewig liegen lassen, ich mache sie fertig, ich werde ihren neuen Chef anrufen und ihm sagen, was sie für einer sind! Sie werden viele Dienste machen! Verschwinden sie sofort, sie halten die Leute von der Arbeit ab!
Direkt Beschwerde bei MAV/BR UND GF/Verwaltungsspitze/Personalbüro. Und mit einem Anwalt besprechen, was man noch zivilrechtlich tun kann.


Die Sekretärinnen haben sich in der Zwischenzeit im Bad versteckt, weil sie auch Angst hatten vor dem Chef.
Angeblich weiß schon das ganze Krankenhaus von dem Vorfall, ein ehemaliger Arbeitskollege hat mich am nächsten Tag angerufen und meinte, er hätte beim Bäcker gehört, was vorgefallen wär.
Geht gar nicht!


Der Chef hat mich am nächsten Tag angerufen, es mit dem aktuellen Stress entschuldigt, da noch ein anderer Kollege (ein Freund von mir) eine Woche zuvor gekündigt habe und meinte, dass er seinen ehemaligen Chef auch wegen vieler Dinge hätte verklagen können, es aber nicht getan hat und mittlerweile gut mit ihm zusammenarbeitet.
Ja, das schlechte Gewissen. Er weiß, dass Du ihn an den Eiern hast!


Ich meinte zu ihm, dass es schon in Ordnung wäre und ich komme dann halt nach der Elternzeit zur Arbeit.
Nun höre ich aber ständig, was der Chef alles mit dem Kollegen macht, der ebenfalls gekündigt hat.
Ständig abwertende Bemerkungen (der Kollege ist kein Deutscher sondern afrikanischer Herkunft und französischer Muttersprachler, spricht jedoch perfekt Deutsch und ist der fähigste Assistenzarzt) und Überladung mit Arbeit.
Überlastungsanzeige. Anonyme Anzeige beim Gewerbeaufsichtsamt. BR/MAV/GF/Personalabteilung informieren. Krankschreibung. Und Kündigung so schnell wie möglich!


Als Dank meinte der Chef heute zu ihm, dass er mit dem Verwaltungschef darüber sprechen wird, ob man seine Überstunden nicht einfach verfallen lassen könne.
ANWALT! Und MB informieren und beraten lassen. Überstunden dokumentieren! Aus der elektronischen Zeiterfassung ALLES ausdrucken und aufbewahren. Und direkt auf Auszahlung / Freizeitausgleich SCHRIFTLICH bestehen. Doppelte Ausfertigungen gegen Unterschrift dürfte klar sein...


Aktuell muss der Kollege sehr viele Dienste machen. Der Kollege war letztens auch im Dienst mit dem Chefarzt als Hintergrund.
Die Hintergrunddienste machen am Morgen Visite auf Normalstation bei Patienten, denen es schlecht ging.
Der Kollege war in der Notaufnahme, der Chef sagt einer Pflegerin, sie solle einen der visitierten Patienten mit TARA auf Intensivstation schicken, danach sperrt der Chef sich in sein Büro ein und antwortet nicht mehr auf Anrufe.
Die Intensivstation ruft den Kollegen an um ihm zu sagen, es ist gerade ein Patient auf Intensivstation gekommen ist ohne irgendwelche Anordnungen oder Informationen.
Überlastungsanzeige bei GF/Verwaltungsspitze! JEDES Mal!


Mein Kollege ist mittlerweile am Ende, da der Chefarzt als Hintergrund nicht mehr antwortet und es könnte ja auch etwas Schlimmeres kommen.
Auch hier: Informieren, Anzeigen innehalb des Betriebs.


Nun komme ich auch bald wieder in die Arbeit und muss noch 6 Wochen arbeiten, der Kollege hat mir schon den Dienstplan geschickt. Häufig muss ich jeden Tag von Montag bis einschließlich Sonntag arbeiten und dann geht es Montag wieder weiter, sehr viele Dienste.
Beraten lassen. Schick das zum MB oder ruf an, schilder die Situation und lass Dich beraten!


Mein Gedanke ist, dass ich das erstmal mitmache, die 6 Wochen halte ich ja durch.
NEIN! So nicht! Und ich würde mir ganz ernsthaft Gedanken machen, ob Deine Frau nicht auch zum Ende der Elternzeit kündigen MUSS! Denn Du galubst nicht ernsthaft, dass sie dort "normal" weiterarbeiten kann, nachdem was jetzt abgelaufen ist, oder?


Der Chef wird mir jedoch wahrscheinlich trotzdem ein schlechtes Arbeitszeugnis schreiben, machen kann man da trotz seines unglaublichen Verhaltens wahrscheinlich nichts, oder? Mit Ordnungsamt drohen? Mit Klage drohen?
Im Grunde wäre das ja dann von mir auch Erpressung.
Wieso Erpressung? Der Chef ist verpflichtet laut Weiterbildungsordnung, ein Weiterbildungszeugnis auszustellen. Das Arbeitszeugnis bekommst Du eigentlich vom Arbeitgeber. Sprich von der Personalabteilung. Die werden das i.d.R. an den Chefarzt delegieren, weil die Dich i.d.R. ja gar nicht kennen. Aber die sollten wissen, wie ein Arbeitszeugnis ausfallen sollte. Und das man gegen ein Zeugnis auch juristisch vorgehen kann...


Was soll ich in den Diensten mit dem Chefarzt als Hintergrund machen? Mit einem Notizblock alles protokollieren, wann ich den Chefarzt angerufen habe, notieren was er mir wann am Telefon gesagt hat oder ob er nicht rangegangen ist?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Und an der Stelle meiner Frau?
Dokumentieren, und zwar ALLES! Arbeit / Dienst nach Vorschrift. Überstunden dokumentieren und asservieren! Im Zweifel krank schreiben lassen. Ja, ist doof, würde ich auch nur als allerletztes Mittel machen, aber manchmal geht es einfach nicht anders.
Und Deine Frau sollte sich ganz ehrlich überlegen, ob sie dort noch arbeiten kann. Im Zweifel lieber zum Ende der Elternzeit kündigen...

tarumo
10.01.2018, 16:01
Ich denke, dem o.g. geschriebenen ist nichts hinzuzufügen...wobei da noch ein Pferdefuß versteckt ist mit der "Allgemeinmedizin-Weiterbildung". Es gibt ja solche Konstrukte, wo dem Krankenhaus die WB von der KV gefördert wird und dann natürlich Gehaltsrückzahlungen gefordert werden *könnten*, sei es von der KV an KH oder KH an den AN, je nachdem, was im "Kleingedruckten" so festgelegt ist. Es könnte also der eine oder andere "Hammer" noch folgen...umso besser, sich professionell beraten zu lassen (und natürlich nicht von Dritten "locken" lassen oder anderweitig unvorteilhafte Konstrukte eingehen...)
Hatten wir doch erst im November hier...

vanilleeis
10.01.2018, 16:05
Jetzt kommst Du wieder mit Deiner ominösen Rückforderung. Warum sollte hier denn was zurückgefordert werden? Mindestweiterbildungszeit ist erreicht, FA für AM weiterhin angepeilt...

Brutus
10.01.2018, 17:08
Es gibt ja solche Konstrukte, wo dem Krankenhaus die WB von der KV gefördert wird und dann natürlich Gehaltsrückzahlungen gefordert werden *könnten*, sei es von der KV an KH oder KH an den AN, je nachdem, was im "Kleingedruckten" so festgelegt ist. Es könnte also der eine oder andere "Hammer" noch folgen...
Ähhhm ja. Auf den Prozess würde ich es ankommen lassen. Ich denke, dass das Krankenhaus gut beraten wäre, in dieser Angelegenheit nichts zu fordern, will man sich nicht selbst bzgl. Schmerzensgeld, Geldstrafen, etc. in die Nesseln setzen... :-nix

tarumo
10.01.2018, 19:50
Wieso interpretiert ihr hier soviel in meinen Beitrag rein? Es wäre trotzdem hilfreich, wenn der TE hier kurz schreiben würde, ob er (oder die Frau!!!) einen "normalen" MB- Vertrag hat oder darüber hinausgehende Verpflichtungen eingegangen ist und sei es nur die Verweilzeit irgendwo in einer Region. Nachdem ich ein paar Jahre an Häusern mit solchen "Allgemeinmedizin - Förderungen" gearbeitet habe, denke ich mal, daß ich schon ein wenig Einblick in diese Verträge habe (die im übrigen ein wenig differieren können). Zweitens weiß ich auch, was KVen so alles rückfordern können, auch nach Jahren noch. In dem Fall könnte es nämlich das Haus treffen, was die verhärteten Fronten zwar nicht rechtfertigt, aber vielleicht erklärt... Ändert natürlich nichts an der desolaten Ausgangslage.
Ich bin nur ein wenig verwundert, weil man hier im Forum bisweilen leichtherzig dazu rät, sich auch über die übliche Kündigungsfrist hinaus an ein bestimmtes Haus zu binden und in einem anderen Thread dann auch eine Rechtsschutzversicherung für überflüssig erachtet wird. Der MB läßt einem Beratung zukommen und schaltet sich vielleicht auch schriftlich ein, finanziert aber im Regelfall keinen Anwalt, wenn es hart auf hart kommt. Aber ich glaube, wir kommen vom Thema ab...

Feuerblick
10.01.2018, 20:15
Wo im Beitrag des TE liest du denn was von einer Allgemeinmedizin-Förderung?

Evil
10.01.2018, 20:29
Nachdem ich ein paar Jahre an Häusern mit solchen "Allgemeinmedizin - Förderungen" gearbeitet habe, denke ich mal, daß ich schon ein wenig Einblick in diese Verträge habe (die im übrigen ein wenig differieren können). Zweitens weiß ich auch, was KVen so alles rückfordern können, auch nach Jahren noch.
Könntest Du das dann auch mal bitte belegen? Die Gefahr der Rückforderung geistert durch alle möglichen Medien, mir ist aber kein einziger Fall bekannt. Und ich wüsste auch bei mir selber von keiner Form der Überprüfung oder Nachfrage, obwohl ich die Weiterbildungszeit deutlich überschritten habe.

tarumo
10.01.2018, 20:30
Lassen wir auf doch den TE selbst zu Wort kommen, ob das für ihn oder die Frau zutrifft. Meine persönliche Erfahrung ist, daß die Krankenhaus-Ärzte, die speziell in die Allgemeinmedizin wollten und das im Rahmen von irgendwelchen "Programmen", praktisch ausnahmslos auf geförderten Stellen hockten. Gerne mit noch im Ausland unterzeichneten Verträgen, ohne vorher vor Ort oder im Internet näher nachgefragt zu haben. Wäre ja auch doof von den Krankenhäusern, die Möglichkeit, sich deren Gehalt von extern bezahlen zu lassen, nicht zu nutzen.

Feuerblick
10.01.2018, 20:34
Ich lese auch nix von einem „Programm“. Ich lese nur, dass der TE und seine Gattin Allgemeinmediziner werden wollen, dass er 1,5 Jahre Innere hat und sie von der UChi in die Innere gewechselt ist. Das soll es gerüchteweise auch ohne Programme und irgendwelche Förderungen geben.

tarumo
10.01.2018, 20:41
Könntest Du das dann auch mal bitte belegen? Die Gefahr der Rückforderung geistert durch alle möglichen Medien, mir ist aber kein einziger Fall bekannt. Und ich wüsste auch bei mir selber von keiner Form der Überprüfung oder Nachfrage, obwohl ich die Weiterbildungszeit deutlich überschritten habe.

Wenn man nicht die Intention hätte, irgendwas rückzufordern, bräuchte man ja keine derartig sanktionierten Verträge machen, oder? KV-Vorstände haften m.W. sogar persönlich dafür, daß da a la longue alles läuft wie vereinbart. Für valide Zahlen ist es auch ganz sicher noch zu früh, denke ich. Diese Programme gibt es gerade mal fünf Jahre. Einen Fall, wo jemand mit so einer Forderung konfrontiert wurde, war an anderer Stelle verlinkt. Und Du kannst auch sicher sein, daß im Falle einer ganzen oder teilweisen Niederschlagung Stillschweigen vereinbart wird. Ich entnehme Deinen Beiträgen, daß Du im KV-Bereich tätig bist. Wie wäre es mit einem Auskunftsersuchen auf der nächsten VV? Wieviel gefördert, wieviel vorzeitig beendet, was zurückgefordert?

tarumo
10.01.2018, 20:49
Ich lese auch nix von einem „Programm“. Ich lese nur, dass der TE und seine Gattin Allgemeinmediziner werden wollen, dass er 1,5 Jahre Innere hat und sie von der UChi in die Innere gewechselt ist. Das soll es gerüchteweise auch ohne Programme und irgendwelche Förderungen geben.

Klar soll´s das auch geben. Die Anzahl der KollegInnen, die sich (noch aus dem Ausland?) eine Rotation gemäß der rein deutschen Spezialität "Facharzt für Allgemeinmedizin" ganz ohne Einfluss von extern zusammenbasteln, dürfte aber relativ übersichtlich sein. Vielleicht meldet der TE sich einfach nochmal und schreibt, was Sache ist.

Feuerblick
10.01.2018, 20:58
Soweit ich das lese, ist nur die Gattin Ausländerin... Ich bin gespannt, ob der TE sich nochmal meldet.