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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mieses Abi, trotzdem Medizin???



no name
25.10.2003, 19:44
Tach auch!!

Ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen:
Vor gar nicht allzu langer Zeit hab ich mein Abi hinter mich gebracht. Ohne besondere Mühen oder sonstige Anstrengungen. Logische Konsequenz: mieser Schnitt. Mich haben eben nur Naturwissenschaften interessiert.
Über Wartejahre (angenommen es gibt tatsächlich so etwas wie "o,1 pro Semester/Jahr/wasweißich besser") müßte ich ca. 3 Jahre warten. Ne ziemlich lange Zeit. Aber die werde ich irgendwie überbrücken müssen. Während dieser Zeit werde ich möglicherweise eine Ausbildung in Richtung Physiotherapeut machen, mein Ziel wäre eigentlich eher Kinderarzt, Sportarzt, oder Arzt der Allgemeinmedizin.
Deshalb wollte ich einfach mal wissen, ob und wie ich mir Praktika, die ich mir durch die Schiene Physiotherapie erarbeite, anrechnen lassen kann.
Derzeit bin ich bis Ende März 2004 beim Bund als Sanitäter in der SanAkademie in München. Ich abrbeite dort in der G-Kartei und auf Station (einfache Aufgaben, ähnlich denen eines Assistenten: RR, P, A, Betreuung, Kontrolle, Impfen, Ringer etc.).
Sollte ich mich sofort bei der ZVS melden, um mich auf die Warteliste setzen zu lassen?
Soweit ich weiß, ist einzig und allein der Abischnitt entscheidend für die Zulassung. Gibt es nicht vielleicht trotzdem eine Möglichkeit, diesen mit Hilfe von entsprechenden Ausbildungen und Bestätigungen zu mildern?
Welche Wege stehen mir noch offen? Bringt mir das Losverfahren etwas?

THX im voraus!!

Lava
25.10.2003, 20:20
Da hast du aber ne Menge Stichworte in den Raum gestellt. Ich versuch mal, ein paar FRagen zu beantworten.

1.) Die Durchschnittsnote verbessert sich NICHT durch Wartesemester. Allerdings vergibt die ZVS Plätze zum Teil nach Note und zum anderen Teil nach Anzahl der Wartesemester. Das lag wohl im letzten Sem so bei 6 Wartesemestern. Sprich: jeder mit min. 6 Wartesemestern bekam einen Platz - egal was für einen Abischnitt er hatte.

2.) Angerechnet bekommst du wahrscheinlich nur das Krankenpflegepraktikum, wenn du regelmäßig in einem KH arbeitest. Also wenn du da auch pflegerisch tätig bist.... das muss aber das Landesprüfungsamt später entscheiden.

3.) Du wirst auf keine Warteliste gesetzt. Du bewirbst dich und musst auf dem Bewerbungsbogen die Anzahl deiner Wartesemester eintragen. Du kannst dich natürlich jedes Semester neu bewerben, das schadet ja nicht! Eine Besonderheit ist das Auswahlverfahren der Hochschulen. Und das bringt mich zu Punkt

4.) Besorg dir mal das ZVS Infoheft, da steht alles drin! Auch zu finden unter http://www.zvs.de :-top

Hellequin
25.10.2003, 22:19
Lass dir von deinem zuständigen Vorgesetzten mal einen Tätigkeitsnachweis für die Arbeit auf Station ausstellen, evtl. kriegst du dann einen Teil des Krankenpflegepraktikums erlassen.
Ich habe aber meine Zweifel ob du dir für eine Physiotherapie- ausbildung viel anrechnen lassen kannst, da du ja nicht pflegerisch tätig bist. Erkundige dich vielleicht sicherheitshalber mal bei deinem Landesprüfungsamt.

Paracelsus
28.10.2003, 21:31
Hallo NIPIAN !

Ich, der nun am Ende seines Studiums steht und im Januar 2004
nun wohl mit dem AiP anfängt, kann Dich nur ermuntern, Dein
Ziel nicht aufzugeben !

Ich selbst habe auch Medizin studiert, obwohl ich kein 1er-Abi
hatte. Bin damals über ein Auswahlgespräch reingekommen
(wurde nach einem Losverfahren vorgeladen). Diese Möglichkeit gibt es mittlerweile, so wie mir bekannt ist, auch wieder -- und zwar an diversen Hochschulen !

Allerdings sollte Dich neben der Naturwissenschaft auch der
Mensch interessieren ! Ein reiner Wissenschaftler wird nie
ein guter Arzt, wenn es ihm an Einfühlungsvermögen fehlt.
Wer hauptsächlich forschen will, ist mit einem Biochemie-
Studium o.ä. sicher besser beraten.

Wenn es aber Dein Wunsch ist, nur zu ! Wichtig ist, daß Du
Dich immer wieder bewirbst, denn nur erfolglose BEWERBUNGEN
werden, so viel ich weiß, als Wartezeit angerechnet. Vielleicht
kommst Du aber auch eher zum Zuge als Du erwartest (sei es
durch Auswahlgespräch oder durch das Nachrückverfahren =
Zweitvergabe, wenn einzelne Personen abspringen) !
Ich denke jedenfalls, daß sich das Warten lohnt !

Wie auch immer: Ich wünsche Dir viel Glück ! Wenn Du noch
Fragen hast, kannst Du mir gern eine Mail schicken:
[email protected]

Gruß Paracelsus :-meinung

stez
30.10.2003, 00:51
Wichtig ist, daß Du Dich immer wieder bewirbst, denn nur erfolglose BEWERBUNGEN werden, so viel ich weiß, als Wartezeit angerechnet

Nee, man muss sich nicht immer bewerben, Wartesemester werden trotzdem angerechnet!

Gruss Stez :-))

aziegler
30.10.2003, 14:16
... kann ich bestätigen. hab 2 ws durch meinen zivi (und mein pflegepraktikum...) :-))

harlekyn
30.10.2003, 17:24
Zum ersten mal: Wartezeit ist jedes Semester nach dem Abitur, das indem man nicht an einer deutschen Hochschule studiert hat.

Zum andern: Wenn man es wirklich will, sollte man sich net abschrecken lassen und ie Wartezeit in kauf nehmen. Man sollte sich aber im klaren sein, was es bedeutet, z.B. 3 Jahre zu warten, 5 oder mehr Absagen zu kassieren. Das kann einen ziemlich runter ziehen. Aus meiner Sicht würde ich sagen: Ist dein Abi schlechter als 2,4 und du bist dir mit der Medizin nicht 100% sicher, hast vielleicht sogar was andres das du dir auch vorstellen kannst, dann wägre sehr genau ab, ob du es nicht lieber lassen willst. Will dir das hier echt net ausreden, aber wegen der ganzen scheiß Wartezeit fühl ich mich gerad heute wieder ziemlich schlecht und bereue damals net was andres gemacht zuhaben!

no name
31.10.2003, 15:17
Uups...

Äh... ja, danke Leute!! Hätt nich gedacht, dass mich hier so schnell geholfen wird :) . Nochmals danke!!!

Nun, des mit Medizin hab ich mir ziemlich gut überlegt. Also werde ich weiter darauf zu arbeiten.

Das, was mich jetzt noch brennend interessieren würde: Sommersemester. Wo is da der Unterschied?? Einige Universitäten bieten diese Möglichkeit an, sogar mit einem "schlechteren" (für mich besseren:-)) ) Schnitt... WO IS DA DER HAKEN???

DodoEspinoso
31.10.2003, 15:56
Da gibt es nicht wirklich einen Haken. Das hängt damit zusammen,
dass zum Sommersemester prinzipiell weniger Leute mit dem Studieren anfangen. Die Nachfrage ist geringer und somit der NC niedriger.
Erst zum Wintersemester können dir frischen Abis anfangen....
Da ist die Nachfrage wiederum viel größer, der NC steigt ;o)

Ob du zum SS oder zum WS anfängst, macht keinen großen Unterschied. Hängt einfach mit der Organisation der jeweiligen Uni zusammen. Die meisten reduzieren den Beginn jedoch nur noch aufs WS.


Grüße ;o)

no name
01.11.2003, 18:48
Und wie isses mit dem Quereinstieg? Z.B. wenn ich mit Zahnmedizin anfange und hoffe, nach dem ersten oder zweiten Semester (die, soweit ich weiß, parallel, bzw. ähnlich laufen) auf die Medizinerschiene überzulaufen zu können?
Welche Voraussetzungen müssen für einen Quereinstieg erfüllt werden? Muss dafür nicht ein Studienplatz im entsprechenden, weiterführenden Semester frei werden (ein anderer geht ab, ich "besetze" seinen Platz)?
Oder wie funzt des?
Bietet diese Möglichkeit eigentlich jede Universität??

Oh, wo ich schon beim Fragen stellen bin: Welche Bücher lohnen sich eigentlich, um vorab mit einem "Eigenstudium" zu beginnen? Welche lohnen sich während der Studienzeit??

Lava
01.11.2003, 19:06
Also ich kenne doch einige Zahnis, die zu Humanmedizin gewechselt haben.... so spontan fallen mir schon mal 3 ein... es scheint also nicht sooo schwer zu sein. Allerdings müssen tatsächlich Plätze frei werden, glaube ich.

Zum Thema Bücher gibt es hier schon mehr als genug Threads. Der allgemeine Tenor ist, sich vor dem Studium noch keine zu kaufen...

Falls du doch Interesse hast, stöber mal im Unterforum "Bücherplausch" herum. Da findest du sicher was.

rettass112
04.11.2003, 12:18
Hi,

ich warte jetzt schon 2 Jahre auf meinen studienplatz und werde (hoffentlich) dann nächstes jahr im winter endlich anfangen.
lass dich nicht entmutigen. ich hab nach meinem abi ne ausbildung zum rettungsassistenten gemacht, da ich schon im rettungsdienst aktiv war. das hat sich bezahlt gemacht, da ich jetzt als RA solange arbeiten kann, bis ich n studienplatz bekommen. auch während des studiums wird sich eine berufsausbildung sicherlich bezahlt machen, da du eine art von rückhalt hast und auch geld verdienen kannst.
also werde erstmal physiotherapeut... ;-)

bis denn alles gute

tim :-meinung

no name
04.11.2003, 17:31
*g* Menschen sind sprunghaft...

Tja, ich bin derzeit auf BFD "Berufsorientierung Physiotherapeut/Masseur". Ich denke, WENN ich eine Ausbildung mache, dann Masseur. Von dort aus ist es nur ein kleiner Sprung in Richtung Sport-Masseur. Was für mich persönlich als Rettungsinsel besser wäre. Also nix mehr mit Physio... (ja, es gibt tatsächlich Unterschiede!!!).
Ahem... wie lange hat die RettAss:-D-Ausbildung gedauert? Gibts da Boni fürs Med-Studium?

Bin im übrigen immer noch auf der Suche nach guten Büchern... die Meinungen gehen da ja ziemlich weit auseinander. Mann, es muss doch wenigstens EIN EINZIGES Buch geben, dass man wirklich empfehlen kann, egal aus welchem Teilgebiet.

rettass112
04.11.2003, 18:28
Hi,

die Ausbildung hat ungefähr ein jahr gedauert, da ich eine verkürzte ausbildung genießen durfte, weil ich schon RS war :-) .
leider hat mich dieser spaß auch 3500,-- Euro gekostet :-( .
als bonus fürs medizinstudium, fällt das pflegepraktikum weg.
außerdem erlernst du hier bereits ärztliche maßnahmen (z.B. Zugang legen, Intubation), was für den späteren beruf nur nützlich sein kann. desweiteren bekommt man einen guten einblick ins medizinische berufsleben und man kann in etwa abschätzen worauf man sich beim medizinstudium einlässt.
ich kann nur sagen, dass ich alles jederzeit wieder so machen würde! :-meinung
greetz tim

THawk
04.11.2003, 19:44
Hallo,

es ist wohl generell möglich mit zwei "großen" Scheinen von einem ganz anderen Studiengang in die Medizin zu wechseln (die Uni muss dich dann glaub ich annehmen). Wir habe bei uns im Semester mehrere, die zuerst Mineralogie studiert haben, dort ihre Scheine in Bio und Chemie gemacht haben und dann jetzt Medizin machen. Gerade das erste Semester ist für die dann natürlich sehr lau.
Viel genauer kann ich dir's aber nicht sagen.

Ciao, Lars

Ninalein
04.11.2003, 20:02
Hi,
also ich weiss nicht, ob du mit nem Zahnmedizinstudium anfangen solltest, wenn du Humani werden willst.
Ich weiss, dass das an meiner Uni nicht problemlos klappt.
Und ich weiss, dass es auch an anderen Unis Profs gibt die ex zahnis gerne Steine in den weg legen.
Na ja und jetzt muss ich mal wieder einen auf moralisch machen:
Du blockierst ja dann auch Plätze für leute die wirklich zahnis werden wollen.
Sorry aber ich hab einige jammernde Kollegen gehabt, die nur Bei uns waren um Humanis zu werden.................nervig........
viel erfolg noch

no name
05.11.2003, 15:59
Nun, ich denke, die Sache mit dem Quereinstieg werde ich mit ziemlicher Sicherheit nicht wagen. War nur so ne Möglichkeit, die ich angedacht habe. Also hiermit Entwarnung an alle, die Zahnis (irgendwie impliziert dieser Ausdruck nen Vergleich mit 'Knackies':-D) werden wollen...

Ich bin jetzt mittlerweile am Überlegen, ob ich RettAss 113, oder lieber n ordentlicher Masseur werden möchte. Beides hat seine Vorteile für die Aufnahme zum Studium, bzw. für die Zeit während des Studiums...:-)). Hey, man KANN jetzt Hintergrundgedanken hegen, MUSS aber nicht:-blush.

Whatever. Jedenfalls bring ich in diesem Thread schneller und dazu bessere Informationen her, als auf dem normalen Weg.
Hiermit ein HERZLICHES DANKESCHÖN an all diejenigen, die mir dabei helfen den ein oder anderen Felsen auf MEINEM Weg beiseite zu räumen. So selbstverständlich is das traurigerweise nicht mehr!!!

no name
20.09.2010, 14:20
Zwar sind die meisten meiner Beiträge im Nachhinein gesehen durch Naivität geprägt, allerdings sollte ich das hier dennoch abschließen.

Seit dem WS 2008/09 bin ich an der RKU Fakultät Mannheim eingeschrieben und habe nun das Physikum erfolgreich absolviert. Eintritt über Wartezeit (10 Semester).

Die Wartezeit habe ich, nach meinen Beiträgen hier, mit einer Ausbildung zum Rett-Ass, sowie einer zweijährigen Verdienerphase "in der freien Wirtschaft" verbracht. Diese habe ich zum nicht unerheblichen Teil genutzt, um das verloren gegangene Geld der Ausbildung wieder hereinzubekommen. Zwischen dem Übergang etwa eine einmonatige Standardtherapie "Bundesagentur für Arbeit". Seltsamer Flippertisch - jedenfalls hat diese, höflich ausgedrückt, keinen Deut zu meiner beruflichen Entwicklung beigetragen.

Das Studium an sich ist gut machbar. Ebenso lässt sich ein mäßiger Teil der Zeit zum Geld verdienen nutzen. Freizeit bleibt durch diese Kombination ab und an auf der Strecke.

Fazit: kommt es zum Wartefall, umgeht die Wartezeit besser überlegt als ich.
Vermeidet unnötige/unüberlegte "Schnupper-"Praktika. Einige Werdegänge meiner Kommilitonen sind diesbezüglich hanebüchen.
Währenddessen vorklinisch relevante Themen zu erarbeiten ist, wenn es Euch interessiert, durchaus sinnvoll.

konstantin
21.09.2010, 08:29
Hehe, coole Sau! Habe die ganze Zeit beim Lesen gedacht: "Mensch, der soll sich jetzt mal meden nach 7(!) Jahren" - und der Thread ist letztenendes hier oben gelandet, weil du nochmal geantwortet hast.

Das aus den angedachten 3 Jahren Wartezeit 5 geworden sind, ist natuerlich ein Trauerspiel, aber es freut mich, dass du so lange dran festgehalten hast und jetzt fleissig studieren darfst. :-party

LaTraviata
21.09.2010, 14:21
Na schön, daß Du den Weg nochmals zurück gefunden hast... finde ich sehr gut :-top!
Habe im Übrigen fast den gleichen Werdegang wie Du, nach dem Abitur Ra und jetzt werde ich als Frischling ins Studium starten - Wahnsinn! Mal schauen, wie das so wird.

Liebe Grüße und viel Spaß in der Klinik Dir!