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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lernstrategien für den Präpkurs/Anatomie?



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Gruenschnabel
19.01.2018, 22:42
Da ich schon zwei Versuche für den Präpkurs versemmelt habe und in Anatomie nie das Gefühl habe auf einen grünen Zweig zu kommen, hätte ich gerne gewusst, ob ihr Lerntipps/Lernstrategien für die Anatomie hättet.
Ich bin kein guter Auswendiglerner und hatte noch nie den Dreh raus :(
Lohnen sich z. B. Memotechniken?

davo
20.01.2018, 06:40
Wie wird bei euch geprüft?

Wie hast du bisher gelernt?

Wieviel hast du bisher gelernt?

RockHolly
20.01.2018, 09:45
Ich komm zwar momentan aus dem Bereich der Vetis, aber ich hab mir Knochen und Co besorgt und hab mir das alles selbst beschriftet und Nerven, Blutgefäße und Muskeln selbst dran gebastelt, da ich auch eher ein virtueller Lerntyp bin :)

Ansonsten gibt es ganz tolle Apps, solltest du ein Tablet haben, wo man sich in den Körper quasi rein zoomen kann :)

Hast du denn eine Lerngruppe, mit denen du das durchgehen kannst? Ständiges wiederholen und selbst erklären, haben bei mir ganz gut geholfen.
Ansonsten finde ich auch Karteikarten sehr cool :)

Ich drück dir die Daumen :)

Lava
21.01.2018, 09:13
Lohnen sich z. B. Memotechniken?

Mnemotechniken.

Wie hast du denn bisher gelernt? Ums Auswendiglernen wirst du wohl nicht herum kommen in Anatomie. Vielleicht fehlt dir bisher einfach das richtige Lernmaterial. Ich fand die kleinen Taschenatlanten von Thieme immer super. Hat für mich mehr Sinn gemacht als ein großer Atlas. Manche Sachen habe ich mir dann auch schematisch nochmal selber aufgezeichnet. Vor allem Nerven und Gefäße. Und natürlch sollte man an der Leiche mal alles durchgehen irgendwie.

outofhere
21.01.2018, 14:19
Woran ist es denn bis her gescheitert?
Ich finde eine Mischung aus Prometheus Lernkarten und Zeichnen (eventuell auch ein Malatlas) und für bestimmte Sachen selbst geschriebene Lernkarten (Begrenzungen und ähnliches) funktioniert für mich ganz gut. Und dann so viel wie möglich selber präparieren oder die Strukturen zumindest an der Leiche suchen. Bei Sachen wie dem Plexus brachialis fand ich Merksprüche ganz gut.

Aber jeder lernt anders. Ich muss auf alle Fälle Sachen aktiv erinnern und nicht einfach nur mehrere male angucken damit ich sie behalte und ich lerne in der Regel von grob nach fein (bei Muskelansätzen erst mal nur den Knochen und zum Ende hin den genauen Ansatz)

Gruenschnabel
23.01.2018, 11:52
Danke schon einmal für die hilfreichen Kommentare!


Wie wird bei euch geprüft?

Wie hast du bisher gelernt?

Wieviel hast du bisher gelernt?
Es sind bei uns 5 Testate in einem Semester:
das 1., 3. und 4. Testat sind mündlich (Prüfungsdauer etwa 10 Minuten)
das 2. und 5. Testat sind schriftlich (30 MC-Fragen, von denen man mindestens 18 richtig haben muss).
Allerdings ist dieses Prüfungsformat für mich nun irrelevant, da ich die Uni wechseln werde, um einen Drittversuch zu umgehen.

Ich habe bestimmt so ca. 100 Stunden für ein 1 Testat aufgewandt. Zur Orientierung habe ich erst einmal das entsprechende Medilearn Heft durchgearbeitet. Daneben oft auch den Prometheus-Atlas genutzt. Wichtige Passagen habe ich mir herausgeschrieben.
In den mündlichen Prüfungen konnte ich oft mit den Fragen etwas anstellen, soll heißen: Die Begriffe habe ich schon einmal gelesen und durchgearbeitet. Ich konnte sie aber nicht schnell und aktiv aus dem Gedächtnis abrufen. So habe ich wahrscheinlich auch unsicher in der Prüfung gewirkt.
In der Rückschau habe ich das Material zu wenig wiederholt - leider ist dafür auch kaum Zeit geblieben. Ich hatte Mühe, überhaupt 1x durch das vorgegebene Lernzielkatalog zu kommen.

davo
23.01.2018, 12:03
Bei schriftlichen Testaten ist es sicher sinnvoll, sich Altfragen zu organisieren.

Und für mündliche Testate reicht Medi-Learn ganz eindeutig nicht. (Zumindest bei uns nicht.) Vor allem beim Bewegungsapparat nicht - da ist Medi-Learn ja wirklich extrem kurz gehalten. Da wäre es IMHO deutlich sinnvoller, ein Kurzlehrbuch zu verwenden, z.B. das von Bommas-Ebert et al. oder das von Waschke. Und wenn du Probleme hattest, die Inhalte abzurufen, dann hast du wahrscheinlich tatsächlich zu wenig wiederholt. Obwohl 100h Lernzeit pro Testat IMHO in Ordnung sein sollten.

Mein persönlicher Tipp: Es ist nicht nötig, jedes kleine Detail zu wissen. Aber es wichtig, zu jedem Thema ein paar Dinge sagen zu können. Wenn du mit der Zeit nicht zurandekommst, ist meine Empfehlung also, zuerst sicherzustellen, dass du die Grundzüge gut kannst, und dich erst dann auf die kleinen Details zu stürzen. Es ist z.B. essentiell, die drei Schichten der Nebennierenrinde und ihre Funktion zu wissen. Aber es ist nicht unbedingt essentiell zu wissen, dass man in der Zona glomerulosa azidophile Zellnester findet ;-)

Confused.
23.01.2018, 12:09
Ich hab Anatomie so gelernt, dass Ich mir mit den Sobotta Karten einen Überblick verschafft und die Strukturen auswendig gelernt habe, danach habe ich mit der DR und Prometheus die Details gelernt.

davo
23.01.2018, 12:15
Ich hab es immer andersrum gemacht - zuerst mit einem Kurzlehrbuch die groben Strukturen gelernt (damit man mal über Funktion usw. Bescheid weiß, weiß, was überhaupt wichtig ist, wie alles zusammenhängt, usw.), und erst am Schluss dann mit Lernkarten die repetitiven Inhalte (wie z.B. Muskeln oder Leitungsbahnen) auswendig gelernt.

Gruenschnabel
23.01.2018, 12:38
Mein persönlicher Tipp: Es ist nicht nötig, jedes kleine Detail zu wissen. Aber es wichtig, zu jedem Thema ein paar Dinge sagen zu können. Wenn du mit der Zeit nicht zurandekommst, ist meine Empfehlung also, zuerst sicherzustellen, dass du die Grundzüge gut kannst, und dich erst dann auf die kleinen Details zu stürzen. Es ist z.B. essentiell, die drei Schichten der Nebennierenrinde und ihre Funktion zu wissen. Aber es ist nicht unbedingt essentiell zu wissen, dass man in der Zona glomerulosa azidophile Zellnester findet ;-)
Das mit der Nebennierenrinde ist ein gutes Beispiel - vor zwei Wochen habe ich die 3 Schichten inklusive Funktion gelernt.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich dir alle 3 Schichten mit Funktion nebst Embryologie nennen können.
Eine Woche später hätte ich nur die 3 Schichten nennen können.
Jetzt weiss ich nur noch, dass es 3 Schichten gibt.

Das ist echt schlimm! Wie schafft man es, dass Gelerntes wirklich im Langzeitgedächtnis verankert ist?!

Gruenschnabel
23.01.2018, 12:46
Und für mündliche Testate reicht Medi-Learn ganz eindeutig nicht. (Zumindest bei uns nicht.) Vor allem beim Bewegungsapparat nicht - da ist Medi-Learn ja wirklich extrem kurz gehalten. Da wäre es IMHO deutlich sinnvoller, ein Kurzlehrbuch zu verwenden, z.B. das von Bommas-Ebert et al. oder das von Waschke. Und wenn du Probleme hattest, die Inhalte abzurufen, dann hast du wahrscheinlich tatsächlich zu wenig wiederholt. Obwohl 100h Lernzeit pro Testat IMHO in Ordnung sein sollten.

Mit der Dualen Reihe habe ich oft auch gute Erfahrungen gemacht. Wegen Zeitnot habe ich aber nicht wirklich mit einem "dicken" Lernbuch gearbeitet. Beim Bewegungsapparat habe ich oft folgendes Problem: Die Funktionen eines Muskels ergeben sich oft durch Ursprung und Ansatz. Wie kann man sich die Funktionen aufgrund dessen herleiten? Kann man das? Wahrscheinlich schon, aber das kostet in der Prüfung viel Zeit. Oder sollte man tatsächlich, Ursprung, Ansatz und Funktion für jeden Muskel einfach auswendig lernen?

davo
23.01.2018, 13:58
Bzgl. Langzeitgedächtnis: Gute Frage. Ich habe mir, um bei der NNR zu bleiben, die Schichten mit "GFR" (glomerulosa, fasciculata, reticularis) gemerkt, einer Abkürzung, die man als Medizinstudent ja kennt, und die Funktionen mit "salt, sugar, sex" (je weiter innen, desto besser wirds). Das hab ich mir bis heute gemerkt. Bei den Muskeln hingegen hab ich jeden Tag alle bisher gelernten Muskeln 1-2x wiederholt, anders hätte ich mir die nie merken können. Sich alles langfristig zu merken ist glaube ich ein unrealistisches Ziel. Solange man sich das meiste lang genug für die Prüfung merkt, und die wirklich wichtigen Dinge langfristig, steht man schon auf der richtigen Seite.

Bzgl. Muskeln: Die meisten habe ich tatsächlich einfach auswendig gelernt. Bei manchen kann man sich die Funktion ja sehr leicht herleiten (und auch Ursprung und Ansatz muss man i.d.R. nicht so genau wissen wie in einer Lehrbuchtabelle), aber bei anderen kann das irreführend bzw. schwer herzuleiten sein.

Man muss glaube ich auch seinen eigenen Weg finden. Jeder macht das anders.

ellilay
25.01.2018, 17:01
Danke schon einmal für die hilfreichen Kommentare!


Es sind bei uns 5 Testate in einem Semester:
das 1., 3. und 4. Testat sind mündlich (Prüfungsdauer etwa 10 Minuten)
das 2. und 5. Testat sind schriftlich (30 MC-Fragen, von denen man mindestens 18 richtig haben muss).
Allerdings ist dieses Prüfungsformat für mich nun irrelevant, da ich die Uni wechseln werde, um einen Drittversuch zu umgehen.

Ich habe bestimmt so ca. 100 Stunden für ein 1 Testat aufgewandt. Zur Orientierung habe ich erst einmal das entsprechende Medilearn Heft durchgearbeitet. Daneben oft auch den Prometheus-Atlas genutzt. Wichtige Passagen habe ich mir herausgeschrieben.
In den mündlichen Prüfungen konnte ich oft mit den Fragen etwas anstellen, soll heißen: Die Begriffe habe ich schon einmal gelesen und durchgearbeitet. Ich konnte sie aber nicht schnell und aktiv aus dem Gedächtnis abrufen. So habe ich wahrscheinlich auch unsicher in der Prüfung gewirkt.
In der Rückschau habe ich das Material zu wenig wiederholt - leider ist dafür auch kaum Zeit geblieben. Ich hatte Mühe, überhaupt 1x durch das vorgegebene Lernzielkatalog zu kommen.

Hört sich sehr nach meiner Uni an. Ich habe bisher nur mit dem Sobotta Lehrbuch (Böckers) gelernt. Mir hilft es, wenn ich mir erst einmal durch aufmerksames Lesen und Markieren einen Überblick verschaffe. Im Anschluss dann vom Großen Ganzen ins Detail gehen. Die wichtigen Sachen und Leitungsbahnen oft selber laut vorsagen. Außerdem kann es helfen, wenn man einen Lernpartner hat, der einen ab und an abfragt. Den Prometheus nutze ich eigentlich nur, um mir die Bilder anzuschauen.

Muskeln habe ich mit A,U,I,F auf Karteikarten geschrieben. Und wenn man die Funktion mal verstanden hat kann man sich den ungefähren U & A oft denken.

jktz90
26.01.2018, 15:16
Ich habe aber tatsächlich nie geschafft mir die autochthone Rückenmuskulatur oder die einzelnen Fingermuskeln merken zu können, da hats dann bei mir aufgehört :-)) . Oft wollen ja die Dozenten dass du ihnen sagst warum der Muskel die Funktion hat. Am besten man hält sich die Bewegungsachsen for Augen und kann sich dann mit Hilfe von U+A 90% der Funktionen ableiten

davo
26.01.2018, 16:07
Die Finger- und Fußmuskeln waren bei uns absolut Pflicht - inkl. der kurzen Handmuskeln. Ohne die hätte man das Bewegungsapparat-Testat nie bestanden. Und auch von der autochthonen Rückenmuskulatur gab es bei uns einen "Würfel", der für das Testat herausgeschnitten wurde... man musste zwar nicht alle Details wissen, aber die Grundzüge sehr wohl. Aber anderswo wird Anatomie wohl manchmal lockerer geprüft.

Migole
26.01.2018, 16:11
Ernsthaft? :-oopss ich habe die Hand und Fußmuskeln bis heute nicht wirklich gelernt (nur mal gaaanz grob für die Klausur) und für die autochthone reichte es auch die Trakte aufzählen zu können und warum die so aufgebaut sind, nix mit Ansätzen/Ursprüngen oder so.

davo
26.01.2018, 16:22
Naja, wir hatten fünf mündliche Testate auf drei Semester verteilt... da konnte man schon einiges lernen. Und prüfen :-p

Aber rückblickend war das gar nicht so schlecht. Gerade vor kurzem war Herz und Herzentwicklung echt wieder einmal praktisch :-)) Und Physio ist sowieso oft praktisch, spätestens bei jeder Störung des Säure-Basen-Haushalts.

Confused.
26.01.2018, 16:59
ich habe die Hand und Fußmuskeln bis heute nicht wirklich gelernt

Mir graust es vor den Physikumsprüfern, die Geschichten meiner Kommilitonen sind gruselig...da wollte eine doch tatsächlich genau das wissen.

nie
26.01.2018, 17:18
Also trotz 4 mündlichen Testaten und einer Gesamtklausur hab ich die Hand/Fußmuskeln nie im Detail gelernt und auch die autochtone Rückenmuskulatur nur in ihren Grundzügen. Hat hier auch keiner verlangt. Mein Tischprof hat damals gesagt, dass er er für stumpfsinnige Zeitverschwendung hält wenn Studenten die autochtone Rückenmuskulatur auswendig lernen und er das in etwas so sinnvoll findet wie das Auswendiglernen des Telefonbuchs.

Choranaptyxis
26.01.2018, 21:25
Zu den autochtonen Rückenmuskeln meinte unsere Prof immer nur, das wissen nur Studenten im 1.Semester so gut :D hat das Lernen aber nicht einfacher gemacht. Ich hab da Origo und Insertio immer runtergeleiert und musste dann je nach Muskel erst Option a und b benennen bevor ich c wusste. Geht auch mündlich, hab dann vor mich laut hergedacht, dann war das ok. Aber das war auch das erste, was weg war immer :D hätte da noch super Docs zum Lernkarten selber basteln mit Bildern etc ;)
Blöd gefragt, was zählt denn zu kleinen Handmuskeln/Fingermuskeln?