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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was alles anrechenbar für den Internisten?



Madame Bouvier
11.02.2018, 16:56
Hallo, werd im Internet bzw. auf den Seiten der Ärtztekammer nicht schlau:

-Geriatrie, Psychosomatik, Psychatrie, Neurologie, Patho... -> Sind absolvierte Zeit (in teilen) anrechenbar (6Mon-1 Jahr oder so) auf den Internisten bzw. auf den Internisten mit Spezialisierung?

-Gibt es irgendwelche anderen Querschnittsbereiche oder Fächer die man auf den Internisten anrechnen kann?
(Ich denke an sowas wie 6 Monate Patho bei einem Onkologen, oder 6 Mon. Psych/neuro etc.) in der Allgemeinmedizin ist ja einiges Möglich..

Habt ihr irgendwelche Infos oder Erfahrungen diesbezüglich?

davo
11.02.2018, 17:05
Um welche Ärztekammer geht es denn? Und was steht in deren WBO? Und welchen Internisten willst du machen? ;-)

In Hessen muss man meines Wissens die gesamten 5-6 Jahre in der Inneren Medizin absolvieren.

WackenDoc
11.02.2018, 17:10
Puh- da muss man im Zweifel die jeweiligen Bestimmungen der Weiterbildungsordnung genau auflisten- am besten auf ein großes Blatt Papier und zusammensortieren was man machen will und das immer wieder hin- und herschieben.
Mit den verschiedenen WBO kann das ziemlich friemelig sein.

Ansonsten- ich bin ja auch schon ein paar Jährchen älter und hab relativ spät den Facharzt gemacht- solange man es sich leisten kann, sollte man ruhig mal die Gelegenheit nutzen um über den Tellerrand zu schauen. Auch wenn es nicht direkt auf die Weiterbildung anrechnet.

Psych/Psychosomatik kann ich z.B. allgemein sehr empfehlen. Einfach weil das Patientengut so vielfältig ist und in jedem anderen Fachgebiet auftaucht. Teils geht es um einfache Nebendiagnosen, teilweise um DDs, teilweise um Probleme mit der Therapie.
Mal nen halbes Jahr ambulant zu arbeiten (ja, ist nicht leicht ne passende Stelle zu finden) oder auch mal im Rettungsdienst zu hospitieren ist auch ne feine Sache.

Madame Bouvier
11.02.2018, 17:23
Will den Internisten mit Häm/Onko machen und in Hamburg arbeiten!

davo
11.02.2018, 17:28
Dann findest du die nötige Information auf S. 43 von https://www.aerztekammer-hamburg.org/files/aerztekammer_hamburg/aerztinnen_aerzte/recht/rechtsvorschriften/Weiterbildungsordnung_05_10_2015.pdf :

72 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon
* 36 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin
* 36 Monate Weiterbildung Hämatologie und Onkologie, davon
****** 6 Monate internistische Intensivmedizin, die auch während der Basisweiterbildung abgeleistet werden können
****** 6 Monate in einem hämatologisch-onkologischen Labor
*****- können bis zu 18 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden

WackenDoc
11.02.2018, 17:32
Also gibt es de facto keine Wahlmöglichkeit.

freak1
11.02.2018, 18:10
Krass, man kann sich in Hamburg ja wirklich gar nichts anderes anerkennen lassen.

Coxy-Baby
11.02.2018, 18:19
Das ist ja nicht nur in Hamburg so ....

Madame Bouvier
11.02.2018, 22:24
Aha ok diese WBO-Zahlen Kannte ich, ich dachte es gäbe trotzdem noch Alternativen XD

Pflaume
12.02.2018, 08:12
Für den Internisten kann man sich gemäß der Muster-WBO und somit auch in vielen Ländern schon seit vielen Jahren keine anderen Fächer mehr anerkennen lassen. Einzige mir bekannte Ausnahme: Berlin. Dort können noch 12 Monate in anderen Gebieten der direkten Patientenversorgung angerechnet werden. Will nicht kategorisch ausschließen, dass es noch in anderen Bundesländern Ausnahmen gibt, glaube aber nicht daran.

ALLERDINGS: Es geht ja nur darum, dass die Fachabteilung (auch) eine internistische Weiterbildungsermächtigung haben muß. Wenn die vorhanden ist, kann man sich die Zeit auch mit "über den Tellerrand gucken" anerkennen lassen. Selbst wenn die Weiterbildungsermächtigung nicht vorhanden ist, können auch andere Fachabteilungen eine beantragen und bekommen, sofern man sich rechtzeitig darum gemeinsam mit der Abteilung kümmert. So gibt es beispielsweise viele Abteilungen für Herzchirurgie, in denen auch ein Kardiologe mit internistischer Weiterbildungsberechtigung ist. Ebenso psychosomatische Kliniken, teilweise Suchtkliniken, und diese ganzen Rehakliniken z.B. mit onkologischem Schwerpunkt sowieso.

Andererseits ist meiner Meinung nach die Weiterbildungszeit beim Internisten sowieso meistens nicht das Kriterium, an dem es knackt. Meiner Meinung nach ist es eher so, dass man sich schon sehr anstrengen und dazu noch Glück haben muß, um in 5-6 Jahren alles Nötige gelernt und gemacht zu haben, um ein guter Internist / Onkologe zu sein. So wie in den chirurgischen Fächern auch.

rafiki
12.02.2018, 09:37
um in 5-6 Jahren alles Nötige gelernt und gemacht zu haben, um ein guter Internist / Onkologe zu sein. So wie in den chirurgischen Fächern auch.

Kann man denn in irgendeinem Fach, nach 5-6 Jahren ein "guter" FA sein? Wie auch immer man es definiert, ich glaube, dafür ist diese Zeitspanne einfach zu gering, es fehlt schlicht an Erfahrung, jedenfalls gilt dies für mein Fachgebiet.

Pflaume
12.02.2018, 10:09
Als ich die Formulierung geschrieben habe, meinte ich damit so eine schwammige Vorstellung von Erfüllung der in der WBO vorgeschriebenen Zahlen und gleichzeitig auch einigermaßen vorhandenem Kompetenzgefühl. Ich weiß nicht, in welchen Fächern das wie ist, und hätte vermutlich statt "wie in den chirurgischen Fächern auch" schreiben sollen "wie in anderen Fächern auch".

Nessiemoo
12.02.2018, 11:20
Ich habe jetzt auch nachgeguckt und war überrascht festzustellen, wie wenig ich mir eigentlich anrechnen kann. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass es viel mehr Fächer sind. Naja. :/

FirebirdUSA
12.02.2018, 13:11
Auf Antrag kann es gehen... muss aber nicht.

Me1ster
17.11.2023, 21:17
Gibt es einen speziellen Grund, warum fast jedes fach in fast jedem Bundesland 12 Monate aus anderen Fächern der unmittelbaren Pateitenversorgung anrechenen lässt, außer die Innere Medizin?