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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mietkosten - was ist tragbar?



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Lava
16.02.2018, 09:47
Da fragt man sich ja wie normale Menschen das noch finanzieren sollen.

Jepp. An einer Mauer, die unsere Wohnhäuser (ehemailiges Fabrikgelände) von der Straße abgrenzt hat einer "Scheiß Bonzen" gesprüht. Da denk ich mir, hey, ich kann mir das leisten und nehme keinem mit kleinem Einkommen eine 4-Zimmerwohnung für 800€ weg :-nix

easy-bisy
16.02.2018, 10:03
Ich hatte im 1. Jahr eine kleine, günstige Wohnung. Da habe ich eh gerne und viel gearbeitet und war in der Freizeit viel Draußen. Das gesparte Geld habe ich in tolle Urlaube gesteckt, die ich mir sonst nie hätte leisten können (frag mal, was 3 Wochen Safari in Namibia und Südafrika kosten...)
Als sich dann die Gelegenheit bot, im gleichen Haus in eine größere Wohnung zu ziehen, habe ich das gemacht- die passt jetzt toll für die ganze Familie.
Ich fand es so herum toll!

nie
16.02.2018, 11:15
Ist halt auch alles eine Frage der eigenen Prioritäten. Ich hatte nach Jahren in WGs, Wohnheimzimmern und 1-Zimmer-Bunden mit Kochnische echt kein Bock mehr auf irgendwelche Wohnkompromisse. Mir ist eine eigene Wohnung mit viel Platz, Küche als eigenem Raum und Balkon sehr wichtig und das kostet mich im Moment knapp 50 % meines Nettoeinkommes (wobei es hier um ein Teilzeitgehalt und eine seeeeehr günstige Stadt geht). Ich spare dafür halt an andere Dingen, die mir persönlich halt nicht so wichtig sind wie z.B. Urlaube oder Elektronikkram und kann deshalb von den anderen 50 % meines Gehalts noch gut leben.

easy-bisy
16.02.2018, 12:16
Die "günstige" Wohnung lag allerdings auch bei ca 750€ warm- jetzt halt doppelte Größe=doppelte Kosten.
Ich fand 750€ für 2 Vollzeit-Arbeiter aber auch total ok. Dafür lebt man dann mitten in der Stadt, kann mit dem Bus zum Bahnhof, zum Flughafen und eigentlich überall anders hin mit dem Rad- zur Arbeit 15 Min Radweg.

arbeiter79
22.04.2018, 10:39
wieso bekommt ihr so wenig netto? macht ihr keine dienste, mein erstes gehalt ohne Dienst war vor 6 Jahren 2300 netto bei stkl 1. seit dem gings jedes jahr paar prozent hoch. schon bei 2, 3 Diensten sollten es locker über 3000 sein. es ist schwer weniger als 3500 zu verdienen als assistenzarzt der Diesnte macht ganz ehrlich.

Feanna
22.04.2018, 11:01
Nicht jede Abteilung hat das gleiche Schichtsystem... Wir hatten bei uns auf der Normalstation 3 Schichen (Früh, Spät, Nacht) die ungefähr gleich lang waren. Wochenende waren 2x12 Stunden. Damit hab ich normalserweise als Assi im 1. Jahr so 2700-2800 am Monatsende gehabt (in den ersten Monaten mit nur Frühdienst natürlich weniger). Nur nachdem ich von Ende November bis nach Weihnachten JEDES Wochenende mindestens einen Nachtdienst hatte, öfter 2, (und unter der Woche NICHT frei... waren Krankheitsausfälle, und ähnliches) hatte ich mal über 3000 Euro.
(Da Zuschläge für Nacht/Wochenende auch immer erst nen Monat später ausgezahlt wurden, mit lauter lustigen Kürzeln in der Abrechnung, ist es auch nicht so ganz einfach nachzuvollziehen was man wofür bekommt.)

Aber eigentlich gibts auch diverse Forendiskussionen zum Einstiegsgehalt von Assistenzärzten die Zeigen dass diese Gehälter je nach System und anderen Faktoren doch sehr unterschiedlich ausfallen können. Da muss man sich eben entscheiden ob das ein Faktor bei der Stellensuche ist.

freak1
22.04.2018, 11:04
Gibt auch Kliniken die dir die Dienste so rechnen das du am Ende Minusstunden hast wenn's blöd läuft.

Wir machen zb kaum Überstunden und Dienste erst sehr spät in der WB, also werde ich die ersten 1-2 Jahre nur das Grundgehalt haben., Aka ~2600 netto.

Shizr
22.04.2018, 17:55
es ist schwer weniger als 3500 zu verdienen als assistenzarzt der Diesnte macht ganz ehrlich.
Das kommt halt wirklich maximal auf die Abteilung und das Fach an.


Ich hab erst jetzt im dritten Jahr planbar 3k netto.
Dafür gibts viele Gründe.

- quasi keine Überstunden. Also, wenn's hoch kommt, mal eine größere einstellige Zahl.
- wenige Dienste aufgrund großer Dienstgruppen (ich hab im Moment ~ 4 Dienste pro Monat).
- bei uns gibts Dienstgruppen mit nem reinen Rufdienst und Dienstgruppen mit Bereitschaftsdienst. Man hat fix eine Dienstgruppe. Rufdienst bringt mehr.


Das letzte Jahr hab ich effektiv meist so 2.7-2.8k netto rausgeholt. Und jetzt sind es die letzten Monate so 3.0-3.1k.
Und jetzt bin ich mal gespannt, wie sich ab nächsten Monat der Intensiv-Schichtdienst auswirken wird.

kartoffelbrei
22.04.2018, 18:57
Wir machen auch nur 20-Stunden-Dienste. In Stufe 2 VKA bekommt man da unter der Woche nur ca. 1,45 Stunden ausbezahlt plus die Nachtzuschläge. Das macht den Kohl auch nicht fett. Ist mir angesichts der Arbeitsbelastung im Dienst aber trotzdem lieber als 24-Stunden-Dienste, auch wenn es dafür mehr Geld geben würde.

histopatho
24.04.2018, 17:04
in München wohnen sogar fortgeschrittene Assistenzärzte in einer WG. Wenn man im Lotto einen Jackpot nicht gewonnen hat oder eine Immobilie dort nicht geerbt hat, kann man sich eine Immobilie in München nicht erarbeiten.
Den VKA, TV-Ärzte, AVR diese alle drakonische Tarife sollten schon längst überarbeitet werden und diejenige, die diese Tarife sich entdeckt hat, sollte man in die Wüste schicken. Das ist völlig ungerecht, dass man nach Stunden und nicht nach Arbeitsleistung/Arbeitsbelastung in Deutschland bezahlt wird. Z.B. in der Pathologie gibt es ältere Fachärzte, die nur 5 Fälle am Tag machen und volles Facharztgehalt kriegen und junge fortgeschrittene Assistenzärzte 30-40 Fälle am Tag diktieren und dazu noch zuschneiden und nur ein Paar hundert Euros mehr über dem Gehalt eines Eisverkäufers kriegen.
In der Pathologie ist man chronisch unterbesetzt: und wenn mehr Arbeit anfällt, dann soll auch mehr Geld für die zusätzliche Arbeitsleistung gezahlt werden, auch wenn man nach 8 Stunden alles schnell gemacht hat. Es gibt Tage wo sehr viel los ist und es gibt Tage wo nicht so viel los ist. Und egal wieviel tatsächliche Arbeit man als angestellter Arzt geleistet hat, am Ende des Monats kriegt man immer gleich. Das finde ich unfair.

freak1
24.04.2018, 17:13
Dafür trägt der FA die Verantwortung wenn ein Fehler passiert. Egal wie man es dreht, es ist immer ungerecht. Im Zweifelsfall kannst du ja auch einfach langsamer arbeiten und die Sachen liegen lassen und am nächsten Tag weitermachen.

Mano
25.04.2018, 13:38
in München wohnen sogar fortgeschrittene Assistenzärzte in einer WG. Wenn man im Lotto einen Jackpot nicht gewonnen hat oder eine Immobilie dort nicht geerbt hat, kann man sich eine Immobilie in München nicht erarbeiten.
Den VKA, TV-Ärzte, AVR diese alle drakonische Tarife sollten schon längst überarbeitet werden und diejenige, die diese Tarife sich entdeckt hat, sollte man in die Wüste schicken. Das ist völlig ungerecht, dass man nach Stunden und nicht nach Arbeitsleistung/Arbeitsbelastung in Deutschland bezahlt wird. Z.B. in der Pathologie gibt es ältere Fachärzte, die nur 5 Fälle am Tag machen und volles Facharztgehalt kriegen und junge fortgeschrittene Assistenzärzte 30-40 Fälle am Tag diktieren und dazu noch zuschneiden und nur ein Paar hundert Euros mehr über dem Gehalt eines Eisverkäufers kriegen.
In der Pathologie ist man chronisch unterbesetzt: und wenn mehr Arbeit anfällt, dann soll auch mehr Geld für die zusätzliche Arbeitsleistung gezahlt werden, auch wenn man nach 8 Stunden alles schnell gemacht hat. Es gibt Tage wo sehr viel los ist und es gibt Tage wo nicht so viel los ist. Und egal wieviel tatsächliche Arbeit man als angestellter Arzt geleistet hat, am Ende des Monats kriegt man immer gleich. Das finde ich unfair.

Ich hoffe der Beitrag ist nicht ernst gemeint.
Ich weiß nicht in welcher Welt ihr lebt, aber meines Wissens verdient auch ein Assistent im ersten Jahr deutlich mehr als der sprichwörtliche "einfache Arbeiter" - ~2500 EUR netto ist sicher mehr als sich manch andere brutto erhoffen darf... Und wenn ein Assistenzarzt in München in einer WG wohnt, dann gibt es dafür sicher andere Gründe als das zu niedrige Gehalt. Klar - wenn ich in einer top-modernisierten Wohnung in Innenstadtlage wohnen will reicht es möglicherweise nicht - aber für eine einfache Wohnung in den Randbezirken steht man immer noch gut da.
Und wenn man als Angestellter am Ende des Monats immer das selbe auf dem Konto hat - unabhängig vom Arbeitsaufkommen - dann ist das ein Privileg und doch kein Nachteil!? Sieh es als Glücksfall an, wenn du mal bereits nach 5 und nicht nach 8 Stunden fertig bist und nicht andersherum als Anspruch. Dafür trägt man als Selbständiger das unternehmerische Risiko. Und spätestens wenn du im Rahmen einer Rezension mal einen Monat kaum Einkünfte hast, wirst du dir das Angestelltenverhältnis schnell zurück wünschen.
Und um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin auch angestellter Arzt und ich denke auch, dass unsere Tarifverträge durchaus noch Potential nach oben bieten - insbesondere in Bezug auf Dienstvergütung und -belastung. Aber für dieses realitätsferne Jammern fehlt mir jedes Verständnis...

Eilika
25.04.2018, 13:43
Danke Mano!

histopatho
25.04.2018, 15:39
Ach komm...2500€ Nettotselbst als Berufsanfänger nicht besonders viel. Wenn du in einer Großstadt lebst, kommst kaum über die Runden. Deutschland soll sich schämen für solche niedrige Gehälter bei den Ärzten. Hallo! Wir haben 6 Jahre studiert. Die anderen haben nach 2-3 Jahren Ausbildung nur 1000€ Euro brutto weniger Gehalt als Anfänger.
Weißt du wieviel man in der Industrie und Wirtschaft verdient? Auch als Anfänger um Dimensionen mehr. Was kriegt man als Oberarzt 6,5-7K Brutto? Ich kenne viele die das 2-3-fache im Monat verdienen und die haben nicht mal die Belastung wie ein Arzt in einem Krankenhaus und schaffen weniger als 40 Stunden/Woche. Übrigens Hamburg, München, Stuttgart sind die Städte wo die meisten 25K/Monat-Verdiener leben.

Ich bleibe bei meiner Meinung: es sollte nicht nach Stunden, sondern nach Arbeitsbelastung bezahlt werden. Wenn z.B. in der Pathologie sehr viel los ist, macht das Haus einen deutlich höheren Umsatz und Gewinn, die Geschäftsführer kriegen Ihre Boni zwischen 50K bis 250K im Jahr und du als einfacher, der die eigentliche Mehrarbeit geleistet hast, bist am Gewinn überhaupt nicht beteiligt.

Miss_H
25.04.2018, 15:58
Was ein Gejammer und eine verzerrte Sicht auf die Welt.
Aber gefühlt vertrittst du eine häufige Sichtweise unter Medizinern. Verglichen wird sich grundsätzlich mit Akademikern, die mehr verdienen oder mit Ausbildungsberufen, die sehr gut verdienen. In den seltensten Fällen wird sich mit Akademikern oder Ausbildungsberufen vergleichen, die weniger verdienen. Und natürlich steht man bei diesen Vergleichen immer ganz schlecht da. Wenn man Übertariflich bezahlt wird (Industrie, Unternehmensberatung), dann gibt es meist keine festen Arbeitszeiten. Dann fallen auch mehr als 40 h/Woche an.
Schau dir doch mal ein paar Gehälter von anderen Berufsgruppen an (Bäcker, Frisör, Altenpflege, Kellner, Küchenhilfe, Soziale Arbeit, Geisteswissenschaftler, Architekt, aber auch Naturwissenschaftler während der Promotion).

histopatho
25.04.2018, 16:12
Ich kenne Architekten, Programmierer und sogar Friseure, die mehr als ein OA verdienen. Schlechte Beispiele..

Muriel
25.04.2018, 16:13
Und noch viel mehr aus diesen Berufen verdienen nicht mal die Hälfte *schnarch*

Kaas
25.04.2018, 16:15
Weißt du wieviel man in der Industrie und Wirtschaft verdient? Auch als Anfänger um Dimensionen mehr.

Das ist Blödsinn.


Was kriegt man als Oberarzt 6,5-7K Brutto? Ich kenne viele die das 2-3-fache im Monat verdienen und die haben nicht mal die Belastung wie ein Arzt in einem Krankenhaus und schaffen weniger als 40 Stunden/Woche.

Als ob man in der freien Wirtschaft 20k Euro im Monat einfach mal so hinterhergeschmissen kriegt. Das glaubst Du doch selbst nicht. Übrigens kann man auch als Arzt relativ einfach vermögend werden, wenn man es drauf anlegt. Einfach ein eigenes Unternehmen gründen (bei uns"Praxis" genannt). Bei entsprechender Fachrichtungswahl gibt es kaum eine andere Branche, in der das Verhältnis von potentiellem Gewinn zu unternehmerischem Risiko ähnlich günstig ausfällt.

histopatho
25.04.2018, 16:41
Als ob man in der freien Wirtschaft 20k Euro im Monat einfach mal so hinterhergeschmissen kriegt. Das glaubst Du doch selbst nicht. Übrigens kann man auch als Arzt relativ einfach vermögend werden, wenn man es drauf anlegt. Einfach ein eigenes Unternehmen gründen (bei uns"Praxis" genannt). Bei entsprechender Fachrichtungswahl gibt es kaum eine andere Branche, in der das Verhältnis von potentiellem Gewinn zu unternehmerischem Risiko ähnlich günstig ausfällt.[/QUOTE]
Das ist schon klar. Deswegen bleibe ich nach dem FA nächstes Jahr nicht mehr länger an einem Krankenhaus, sondern gehe in eine BAG("Praxis") mit der Möglichkeit der späteren Assoziation. Zum Glück gibt es in meinem Fach zur Zeit viele ältere Kollegen, die aus Altersgründen ihre KV-Sitze abgeben.
Die Rede war aber davon, dass Verhältnis Arbeitsleistung/Bezahlung in einem Krankenhaus nicht angemessen is. Besonders wenn ein forgeschrttitener Assistenzarzt deutlich mehr schafft als ein FA in der selben Arbeitszeit. Es soll nach Arbeitsleistung und nicht nach Stunden bezahlt werden. Aber denjenigen, die meinen, dass 2,5K als Berufsanfänger ok ist, wüsche ich weiterhin viel spass. Wegen solche Leute wird sich an den VKA, TV-Ärzte und AVR-Tarifverträgen nie was ändern.

bremer
25.04.2018, 17:17
Es ist doch schon gefühlt 100x diskutiert und belegt worden, dass Ärzte durchschnittlich zu den Topverdienern gehören und die Einstiegsgehälter die höchsten sind. Wenn einzelne Personen die Fakten nicht kennen und wissen wollen, ist das deren Problem.