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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mietkosten - was ist tragbar?



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Sait
15.02.2018, 16:26
Ich habe die Suchfunktion benutzt, konnte jedoch keinen ähnlichen Thread finden. Da ich auf der Wohnungssuche bin für meine erste Dienstelle, die sich in einer Großstadt befindet, wollte ich euch mal fragen, wie hoch die Mietkosten für einen Einsteiger sein sollten?

Ich habe bislang als Student in eher einfachen Verhältnissen gewohnt, da das Geld einfach nicht ausgereicht hat. Das reicht mir aber nach sechs Jahren und ich würde mir doch sehr gerne mal etwas gehobeneres leisten. Meint ihr eine zentral gelegene Wohnung für 800€ monatlich ist tragbar für einen Assistenzarzt mit Einstiegsgehalt (netto 2.600€)? Wie hoch sind eure Mietkosten und kommt ihr damit über die Runden?

fallenangel30487
15.02.2018, 16:32
Normalerweise sagt man als Faustregel max. 1/3 des Netto Gehaltes sollte man für Miete ausgeben. Das wären bei 2600 Euro Netto etwas mehr als 800 Euro. Ich beginne auch bald meine erste Stelle mit Netto ca. 2600, könnte aber mir niemals vorstellen soviel für eine Wohung zu bezahlen. Ich wohne aber auch in einer Kleinstadt in der man für 800 Euro ein ganzen Haus mieten kann.

Lava
15.02.2018, 16:33
Es gibt so Faustregeln, wieviel seines Einkommens man maximal für die Miete zahlen sollte. Ich glaube die Miete sollte ein Drittel des Nettogehalts nicht überschreiten. Da kommst du mit deinen 800€ also gut hin :-top

freak1
15.02.2018, 18:14
Ich bin jetzt auch umgezogen und zahle in der neuen Stadt 690€ warm exklusive Strom. 700 waren meine Schmerzgrenze und ich bin bis jetzt eigentlich ganz zufrieden.

Leben in Großstädten wird leider immer teurer.

Nessiemoo
15.02.2018, 19:20
Also ich zahl bei etwa 2700 netto etwas über 600 Euro Miete (geteilt mit meinem Partner) und ich finde ehrlich gesagt, dass viel mehr, auch wenn da Raum nach oben bis zu der 1/3 Grenze geht, könnte ich nicht zahlen. Also könnte ich schon, aber dann eben mit Abstrichen in anderen Bereichen (Essen gehen, Hobbies, Shoppen, Wohnungseinrichtung, Sparen, Urlaub). Wenn man alleine ist und in einem teureren Großstadt ist es natürlich schwierig etwas für unter 800 euro finden.

Lakemond
15.02.2018, 21:56
2700 Euro netto? So wenig habe ich vor 8 Jahren über 2-3 Monate ohne Dienste verdient. Danach ging es schnell nach oben!

epeline
15.02.2018, 22:47
Wollte auch ggerade sagen, dass ich ein anderes netto gewöhnt bin.
Ist denn mit den 800€ alles gedeckt oder kommen da noch kosten dazu?

Sait
15.02.2018, 23:09
Damit wäre wohl alles gedeckt inklusive Möbel. Das der Verdienst sich durch die Dienste etc. steigert freut mich zu lesen. In Zukunft komme ich wahrscheinlich um die Anschaffung eines Autos nicht herum.

Lightyagami
15.02.2018, 23:28
2700 Euro netto? So wenig habe ich vor 8 Jahren über 2-3 Monate ohne Dienste verdient. Danach ging es schnell nach oben!
Mal so rein aus Interesse...
Wie viel kann man denn mit Diensten in den ersten Jahren erwarten?
Ist zwar abhängig vom Dienstmodell, Fachbereich,Anzahl der Dienste etc. aber so Pi mal Daumen sollte man es ja abschätzen können:)

Pflaume
15.02.2018, 23:54
Das netto hängt natürlich auch von der Steuerklasse ab. Ich gehe von Stkl. 1 aus.

Über 3.000 Euro netto wirst du mit Diensten wohl bei den meisten Dienstmodellen kommen, sofern nicht alles in Freizeit ausgeglichen wird, aber wie weit über 3.000 netto, das läßt sich wirklich nur im Einzelfall sagen. Mehr als 3.500 Euro netto werden es für einen Anfänger wahrscheinlich meistens nicht, Beträge von 4.000 Euro netto sind selbst bei hoher Dienstbelastung für einen Anfänger ziemlich utopisch. Aber du wirst feststellen, dass man es wirklich nicht so allgemein sagen kann, weil bereits wenige Unterschiede in der Wertung und in der Anzahl der Dienste einen Unterschied von mehreren hundert Euro beim Gehalt machen können. Und wieviele (bezahlte) Überstunden macht man? 20 (bezahlte) Überstunden im Monat machen gleich 550 Euro brutto bzw. knapp 300 Euro netto aus. Ein 24 h-Dienst am Samstag ohne Freizeitausgleich gibt in der höchsten Bereitschaftsdienststufe halt auch für einen Anfänger gleich mal 530 Euro brutto oben drauf plus 30 Euro steuerfreien Nachtzuschlag, also etwa 300 Euro netto aufs Grundgehalt drauf. Aber dafür ist auch das ganze Wochenende kaputt. Wenn man 2 Samstage im Monat (ohne speziellen Freizeitausgleich) arbeitet, ist das somit finanziell was ganz anderes als zwei Dienste unter der Woche oder zwei Dienste am Sonntag (jeweils mit teilweisem Freizeitausgleich). Deshalb kann das Gehalt auch von Monat zu Monat ziemlich stark schwanken, je nachdem, wieviele Dienste man gemacht hat und wie die verteilt waren.

Ich wünsche dir jedenfalls ein niedriges Gehalt (= wenig Arbeitszeit).

Zum Thema Wohnung (@Salt): Ich war in den ersten Berufsjahren so extrem wenig zuhause, dass ich es nicht lohnend gefunden hätte, viel Geld für eine Wohnung auszugeben. Habe den größten Teil der Facharzt-Ausbildung weiter wie ein Student gewohnt und bin erst luxusorientiert geworden, als ich als Facharzt weniger gearbeitet habe. Aber Geschmäcker sind verschieden. Am wichtigsten war mir die Lage (kurzer Weg zur Arbeit). Auch wenn ich viel billiger gewohnt habe, finde ich 800 Euro grundsätzlich eine tragbare Miete für einen Assistenzarzt. Auch 1.000 Euro würde man noch finanziert kriegen. Kommt alles darauf an, wieviel man sonst noch so ausgeben und wieviel man als Ersparnisse auf die Seite legen will oder an Studienkredit zurückzahlen muß. Wenn zu der 1.000 Euro-Wohnung noch ein BMW, ein Pferd und spezielle Urlaubswünsche kommen, wirds dann doch etwas eng.

Sait
16.02.2018, 00:42
Zum Thema Wohnung (@Salt): Ich war in den ersten Berufsjahren so extrem wenig zuhause, dass ich es nicht lohnend gefunden hätte, viel Geld für eine Wohnung auszugeben. Habe den größten Teil der Facharzt-Ausbildung weiter wie ein Student gewohnt und bin erst luxusorientiert geworden, als ich als Facharzt weniger gearbeitet habe. . Nur aus reiner Neugier, damit ich weiß, was mich in der Zukunft erwartet - Meinst du damit etwa, dass du kaum zuhause warst aufgrund deiner Arbeit!?

Kandra
16.02.2018, 06:37
Naja, das das kein 9 to 5 Job mit freien Wochenenden ist, war dir hoffentlich schon klar....

Kaas
16.02.2018, 07:54
Naja, das das kein 9 to 5 Job mit freien Wochenenden ist, war dir hoffentlich schon klar....

Man muss hier bei angehenden Kollegen aber auch nicht das Gefühl wecken, man lebe als Assistenzarzt nur noch in der Klinik. Klar gibt es auch in Deutschland Klinikärzte, die 80 Stunden die Woche arbeiten und ihre Wohnung hauptsächlich zum Schlafen aufsuchen. Aber wie hier schon oft geschrieben wurde: man kann sich seine Arbeitsbelastung in der Medizin aussuchen. Ich habe genug Freizeit, der Großteil meiner Freunde, die ärztlich tätig sind, auch.

Echinococcus
16.02.2018, 07:59
Naja, das das kein 9 to 5 Job mit freien Wochenenden ist, war dir hoffentlich schon klar....

Genau so einen Job kann man aber auch als Arzt haben, wenn man sich die passende Disziplin sucht ;) Das man dann weniger Dienstzuschläge bekommt (evtl. aber über Telefonbereitschaft), muss einem klar sein. Mir ist es das DEFINITV wert.

Zahle übrigens auch 700€ Miete in einer kleinen-mittelgroßen, durch Studenten aber teuren Stadt. Komme damit gut klar.

Colourful
16.02.2018, 08:25
Ich finde 700 Euro Miete wenig, ehrlich gesagt. Damit kommst du in Hamburg oder Frankfurt (von München reden wir gar nicht) doch nicht weit. Und ich finde 1/3 des Nettos schon absolut tragbar.

mainzer
16.02.2018, 08:31
Bin ganz bei colourful (liegt vielleicht daran, dass wir in der gleichen Stadt wohnen? oder zumindest im gleichen Gebiet :-)
...in Großstädten ist es wirklich schwierig bei den aktuellen Mieten..
Ziehen demnächst um....1600€ WarmMiete für 4 Zimmer und 100qm...teilen es uns 3/4 zu 1/4 auf, da meine Freundin nur ne halbe Stelle hat...und schon berufstechnisch deutlich weniger verdient als ich..

helga11karsten
16.02.2018, 09:16
Allles hängt davon ab, in welcher Stadt man wohnt. In Großstädten wie Hamburg, Berlin oder München ist es deutlich teurer, eine Wohnung zu mieten, so dass Mieter hier bis zu 50% ihres Nettogehaltes in ihre Unterkunft stecken müssen. Wenn dir 50% deines Gehaltes ausreichen, um gut zu leben und zusätzlich Geld zur Seite zu legen, kannst du dir auch eine entsprechend größere und teurere Wohnung leisten.

Colourful
16.02.2018, 10:30
Mainzer, exakt.
Und ich wohne ja auf dem Dorf in 30min FFM Pendelnähe und für 100m2 bezahlst du hier auch locker 1000 kalt.

freak1
16.02.2018, 10:36
Da fragt man sich ja wie normale Menschen das noch finanzieren sollen. Als Ärzte verdienen wir ja relativ gut, selbst als Anfänger ohne Dienste hat man sofort 2.500 Netto...

Absolute Arrhythmie
16.02.2018, 10:40
Ich hab mir hier im Bonn schon als Krankenschwester mit 1600€ netto ~600€ für die Miete leisten müssen und konnte trotzdem ein Auto finanzieren, essen gehen, shoppen und in Urlaub fahren. Ich kann mir kaum vorstellen bei einem AA-Einkommen ohne Kinder oder sonstige Verpflichtungen jemals in finanzielle Bedrängnis zu kommen :-nix das Einkommen ist schon luxuriös ;-)