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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Depression im Medizinstudium gang und gäbe?



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Jul1999
16.02.2018, 06:14
Guten Morgen,

Ich möchte gerne Medizin studieren meine Noten reichen auch dafür nur bin ich zufällig auf dieses Text im Internet gestoßen:

Boston – Jeder vierte Medizinstudierende leidet einer Meta-Analyse im US-ameri*kanischen Ärzteblatt (2016; 316: 2214-2236) zufolge unter Depressionen, jeder zehnte hatte sich sogar mit dem Gedanken an einen Selbstmord beschäftigt. Nur die wenigsten begaben sich jedoch in Behandlung

Ist das wirklich wahr? Und wie habt ihr es im Studium erlebt? Da mir dieser Punkt große Sorgen bereitet.

Lava
16.02.2018, 10:53
Kann ich nicht bestätigen. Gar nicht. :-nix

davo
16.02.2018, 10:58
Je nach Studie liegt die Prävalenz in der Altersgruppe 18-25 bei bis zu 25%. Die genannte Zahl ist also nicht besonders ungewöhnlich. Außerdem sagt das ja nichts über die Kausalität aus.

Laidnevergiveup
16.02.2018, 11:18
Ich denke das betrifft eher die "ältere" Studenten die über die Wartezeit reingekommen sind. Oft sind die dann überfordert und merken was es ausrichtet 6-7 Jahre nicht mehr gelernt zu haben.

Chriman
16.02.2018, 12:07
Ich denke das betrifft eher die "ältere" Studenten die über die Wartezeit reingekommen sind. Oft sind die dann überfordert und merken was es ausrichtet 6-7 Jahre nicht mehr gelernt zu haben.

Deine Beiträge muntern (erheitern) mich immer wieder auf und helfen mir meine Suizidgedanken nicht zu verwirklichen.
Danke.

Ps: heute schon genügend Protein geballert?

Confused.
16.02.2018, 12:16
Ich denke das betrifft eher die "ältere" Studenten die über die Wartezeit reingekommen sind. Oft sind die dann überfordert und merken was es ausrichtet 6-7 Jahre nicht mehr gelernt zu haben.

Ich frag mich wirklich warum man dich noch nicht gesperrt hat. Provozierende, unnötige Posts mit Tipps für Medizinstudenten von jemanden, der nichtmal die Zulassung für selbiges hat.

Zum Topic:
Klar, das Studium ist fordernd, sich aber aufgrund einer Studie davon abbringen lassen? Die Frage ist, ob du das selber möchtest oder "nur" weil es dir aufgrund deiner Noten möglich ist.

morgoth
16.02.2018, 12:19
Oder halt Posts die von Naivität nur so trotzen.
Les mal quer, was eine Depression "üblicherweise" so ist; in meinen Büchern steht da komischerweise nichts von alten, überforderten Wartezeitstudenten.
Gerade wir (angehenden) Mediziner sollten doch im Bereich der psychischen/psychiatrischen Erkrankungen ein wenig mehr Sensibilität und Fingerspitzengefühl aufweisen...

Feuerblick
16.02.2018, 12:31
Guten Morgen,

Ich möchte gerne Medizin studieren meine Noten reichen auch dafür nur bin ich zufällig auf dieses Text im Internet gestoßen:

Boston – Jeder vierte Medizinstudierende leidet einer Meta-Analyse im US-ameri*kanischen Ärzteblatt (2016; 316: 2214-2236 (tel:2214-2236)) zufolge unter Depressionen, jeder zehnte hatte sich sogar mit dem Gedanken an einen Selbstmord beschäftigt. Nur die wenigsten begaben sich jedoch in Behandlung

Ist das wirklich wahr? Und wie habt ihr es im Studium erlebt? Da mir dieser Punkt große Sorgen bereitet.
Du könntest es auch einfach so sehen: Drei Viertel der Medizinstudenten leidet nicht unter Depressionen sondern studiert einfach...
Warum macht dir eine amerikanische Meta-Analyse so große Sorgen, dass du solche Fragen stellst?

Wenn du Medizin studieren möchtest, dann solltest du es tun. Ob du eine Depression entwickelst, ist sicher nicht vom Studiengang abhängig sondern auch von anderen Faktoren.

Mir gehts übrigens wie Lava: Kann ich für meine Studienzeit nicht bestätigen. Bzw. die wenigen Kommilitonen, die psychische Erkrankungen entwickelt haben (ganz sicher sehr viel weniger als 1/4!), hatten die Veranlagung (oder sogar die Erkrankung) schon vor Studienbeginn und haben die nicht durch das Studium alleine bekommen.

nie
16.02.2018, 12:50
Ich würde auch eher vermuten, dass sich halt bei gewissen Prädispositionen im Laufe des Studiums eine Depression manifestieren kann.

Man muss da halt auf diffenzieren zwischen einer manifesten behandlungsbedürftigen Depression und einer allgemeinen Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation weil einen das Studium akut sehr fordert, man Prüfungen nicht bestanden hat, das Geld fehlt u.ä. Dass man mal ne schlechte Phase hat weils grad scheiße läuft, ist ja durchaus normal und davon bleiben auch Medizinstudenten nicht verschont.

Ich kann meinen Kommilitonen jetzt auch nicht in der Kopf gucken aber mir fällt spontan mal keiner aus meinem Uni-Umfeld ein, der wirklich manifeste Probleme in Form einer psychiatrischen Erkrankung hat.

Laidnevergiveup
16.02.2018, 12:58
Ich frag mich wirklich warum man dich noch nicht gesperrt hat. Provozierende, unnötige Posts mit Tipps für Medizinstudenten von jemanden, der nichtmal die Zulassung für selbiges hat.

Zum Topic:
Klar, das Studium ist fordernd, sich aber aufgrund einer Studie davon abbringen lassen? Die Frage ist, ob du das selber möchtest oder "nur" weil es dir aufgrund deiner Noten möglich ist.

Das ist einfach Fakt was ich geschrieben habe. Ich finde die Tabelle gerade nicht mehr aber es würde bewiesen Menschen die ein besseren Abitur NC haben bestehen öfters und schaffen es in der Regelstudienzeit im Gegensatz zu den Leuten mit einem schlechten Abitur. Und eine Depression entsteht meistens wenn man im Studium einfach nicht mehr mitkommt und oft im Drittersuch Ist. Und nicht zu vergessen ist das man mit Mitte 20 sich keine Fehler mehr erlauben kann sonst heißt es Hallo hartz4

kekskruemel
16.02.2018, 13:07
Und eine Depression entsteht meistens wenn man im Studium einfach nicht mehr mitkommt und oft im Drittersuch Ist. Und nicht zu vergessen ist das man mit Mitte 20 sich keine Fehler mehr erlauben kann sonst heißt es Hallo hartz4
Ich hab ja auch noch keinen Platz fürs Medizinstudium ... aber ich muss jetzt doch mal was dazu sagen: Das ist gequirlte Scheiße.
Eine Depression entsteht, wenn man im Studium nicht mehr mitkommt? Dann bekommen also nur Studenten eine Depression? Schau doch einfach mal in irgendein Lehrbuch zur Psychiatrie, was da zur Entstehung steht. Ich habe dort noch nix von Studium gelesen.
Und mit Mitte 20 keine Fehler mehr erlauben? Was für Fehler meinst du denn? Krank zu werden?
Und natürlich ist mit Mitte 20 das Leben quasi vorbei. Was man bis dahin nicht geregelt hat, wird auch nix mehr werden, oder wie?

Confused.
16.02.2018, 13:31
Das ist einfach Fakt was ich geschrieben habe. Ich finde die Tabelle gerade nicht mehr aber es würde bewiesen Menschen die ein besseren Abitur NC haben bestehen öfters und schaffen es in der Regelstudienzeit im Gegensatz zu den Leuten mit einem schlechten Abitur. Und eine Depression entsteht meistens wenn man im Studium einfach nicht mehr mitkommt und oft im Drittersuch Ist. Und nicht zu vergessen ist das man mit Mitte 20 sich keine Fehler mehr erlauben kann sonst heißt es Hallo hartz4

Da mir meine Tabelle fehlt, kann ich es gerade nicht beweisen aber im Durchschnitt ist jeder zweite Medizinstudent hochbegabt und angehender Bodybuilder. Fakt!

Feuerblick
16.02.2018, 13:54
Nun füttert unseren niedlichen kleinen Troll doch nicht noch... Ich würde sagen, es geht jetzt unter Ignorieren des Trolls wieder zurück zur Fragestellung der TE - sonst müsste hier ein Schlösschen dran...

Feuerblick
MediLearn-Moderatorin

fallenangel30487
16.02.2018, 14:26
Ich finde es echt Lustig wie jemand der noch nicht mal einen Studienplatz hat, meint er wüsste schon was im Studium abgeht. ..unfassbar. Aber gut zum Thema:
Bei mir im Semester waren schon ziemlich viele, die vor allem in der Vorklinik unter Depressionen, Medikamentenmissbrauch oder Essstörungen litten, ob das jetzt aber 25% waren kann ich nicht sagen. Ich kann aber ganz sicher sagen, dass das nicht nur die älteren Studenten betrifft. In meinem Bekanntenkreis war es eher umgekehr, da waren eher die jüngeren davon betroffen, aber das kann man sicher nicht pauschal sagen.
Die Vorklinik ist nun mal stressig und nicht jeder kommt mit dem Psychoterror der da teilweise herrscht klar. Das heißt aber noch lange nicht, dass man deswegen gleich eine Depression entwickelt, dafür muss schon auch vorher die Veranlagung da sein.

davo
16.02.2018, 14:39
Es ist halt eine Zeit großer Veränderungen - erstmals alleine leben, neue Freunde suchen müssen, nicht mehr der Superstar, der man in der Schule immer war, usw. Und dann noch die Anforderungen des Medizinstudiums, die natürlich viel intensiver als die im Abitur sind. Gerade für Perfektionisten kann das bestimmt eine schwere Zeit sein. Auch wenn ich nie irgendetwas mitbekommen habe, was auch nur entfernt als "Psychoterror" bezeichnet hätte werden können. Schlechte Coping-Strategien hingegen kann man gerade in der Vorklinik tagtäglich erleben - manche Kommilitonen haben sich da total selbst fertig gemacht.

Man sollte nicht davon ausgehen, dass man alle psychischen Probleme der Kommilitonen mitbekommt. Ich selbst habe nur bei sehr, sehr wenigen Leuten ernsthafte Probleme mitbekommen. Die Prävalenz ist aber sicher viel größer als das was man so im Studium mitbekommt. Dennoch bin ich überzeugt, dass die Mehrheit aller Medizinstudenten keine psychischen Probleme hat, und ich bin auch überzeugt, dass psychische Probleme auch in jedem anderen Studiengang häufig sind.

Also IMHO definitiv kein Grund gegen ein Medizinstudium.

Dasbeisstsichein
16.02.2018, 14:47
Viele der mir bekannten Medizinstudenten waren jedoch auch die Perfektionisten des Jahrgangs. Ich habe auch schon überproportional oft Medizinstudenten mit offensichtlichen Essstörungen gesehen, das kann natürlich auch nur mein persönlicher Eindruck sein. Mir scheint jedoch, dass nicht unbedingt nur "die coolen Säue" Medizin studieren, sondern häufig diejenigen, die eine krankhafte Erwartungshaltung sich selbst gegenüber haben. Da bringt eine verpatzte Prüfung das Selbstbild ins Wanken.

davo
16.02.2018, 14:54
Dennoch ist das Medizinstudium IMHO auch eine gute "Therapie". Von denen, die im 1. Semester völlig verbissen waren, sind heute im 9. Semester nur noch ganz, ganz wenige so verkrampft. Die allermeisten sind inzwischen deutlich entspannter bzgl. Erwartungshaltung / Angst vor nicht perfekten Ergebnissen, usw.

WackenDoc
16.02.2018, 15:09
Das Problem ist wohl wesentlich banaler:
Die meisten Medizinstudenten waren halt in der Schule sehr gut bzw. gehörten dort zur Spitzengruppe. Oft auch ohne fürchterlich viel dafür tun zu müssen. Oft lernt man als guter Schüler auch keine wirkliche Fehlertoleranz- man hat ja nicht so viele gemacht.

Im Medizinstudium verschiebt sich aber der Standard. Da ist man halt nicht mehr mit wenig Aufwand in der Spitzengruppe, sondern mit viel mehr Aufwand erstmal im Mittelfeld. Dazu kommt noch, dass man halt den ein oder anderen Schein nicht packt. Dann diese unglaubliche Stoffmenge, Zeug was man schlichtweg nicht versteht oder nicht in den Kopf rein bekommt.
Das kann natürlich zu Versagensängsten führen.

Dann muss man auch noch mit dem neuen Lebensabschnitt klar kommen, bisweilen auch, dass es keinen interessiert, ob man gut ist oder eine Prüfung besteht. Es interessiert ja nicht einmal, ob man zur Vorlesung kommt. Auch damit muss man erstmal klar kommen.

Je nach persönlicher Vulnerabilität kann das eine Krise auslösen und die eine Depression.

ehem-user-11022019-1151
16.02.2018, 15:42
Ich denke das betrifft eher die "ältere" Studenten die über die Wartezeit reingekommen sind.

Da die Wartezeitqoute nur 20% der Studenten ausmacht, geht die Rechnung leider nicht auf, somit müssen nicht nur ALLE älteren Studenten betroffen sein, nein, sogar die, die durch die ADH-Quote den Platz erhielten.

Ich sehe das ähnlich wie Davo und Wacken: neue Umgebung, hohe Erwartung an sich selber, geringe Fehlertoleranz, das Studium an sich.
Wird aber in ähnlich lernintensiven Fächern auch so sein.

Lava
16.02.2018, 16:00
@Jul1999:

Mach dir nicht solche negativen Gedanken, sondern freu dich aufs Studium. Es ist verdammt nochmal die geilste Zeit des Lebens. Das werden dir die meisten hier bestätigen :-party