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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium abbrechen nach dem Physikum



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Ehemaliger User
26.10.2003, 19:05
Hallo Leute,
ich bin kurz davor mein Medizinstudium nach dem Physikum (2. Versuch bestanden) abzubrechen. Ich hab einfach gemerkt, dass Medizin wohl doch das falsche für mich ist.
Da ich aber fast 25 bin und 5 Semester aufs Medizinstudium gewartet habe, habe ich auch keine Lust etwas ganz Neues anzufangen. Auch meine Eltern würden mich killen, wenn ich jetzt noch etwas Neues ausprobiere...

Daher nun die Frage: Was könnte man machen, wenn man das Physikum hat? Wo könnten einem Scheine anerkannt werden oder eine Ausbildung verkürzt werden. Ich bin für alles offen. Evtl. Physiotherapie, aber müsste ich dann auch volle drei Jahre machen?

Ich weiss, keine leichte Situattion aber vielleicht kennt jemand eine gute Alternative...

Amalia
26.10.2003, 19:43
Oje,

Das Gefühl kenn ich nur zu gut.
Warum willst du denn aufhören? Hast du gar nicht erwähnt...

Amalia

Ehemaliger User
26.10.2003, 19:49
Warum?
1. Ich einfach nicht mehr kann
2. Keine Motivation zum lernen (Ich lerne ja gern und viel, aber ich will noch was vom Leben haben. Auch später)
3. Ich studiere zwar Medizin, aber es soll nicht mein ganzes Leben auffressen. Das hätt ich nie gedacht, dass es so anstrengend werden würde.
4. Ich will wohl etwas mehr Freizeit, auch im Berufsleben später. Das ist einfach zu viel...

Ich habe nun das Physikum geschafft. Das war schon schwer genung. Der zweite Versuch, das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Jetzt kommen 1. Staatsexamen, 2. Staatsexamen, usw. usw. Das wird alles nicht leichter und vor allem nicht weniger :-((

Kann das jemand verstehen?

Ich meine ich wollte Medizin schon immer studieren, sonst hätte ich keine 5 Semester drauf gewartet. Aber ich will nicht mein ganzes Leben dafür aufopfern. Das ist es mir nicht wert. Man lebt nur einmal... Und ich deswegen will ich etwas von meinem Leben haben...

nightingale
26.10.2003, 21:23
Aber 1. und 2. Stex haben sich für uns doch eigentlich gegessen!

Andererseits verstehe ich deine Bedenken, die ja nun auch nicht von der Hand zu weisen sind. :-((

Hast du schon mal mit der Studien-/Sozialberatung gesprochen?

Wie wär's denn mit Lehramt Gesundheitswesen, da kannst du mit deinen vorhandenen Scheinen in einem höheren Semester anfangen! :-music

Ach ja: Ab 27 kriegst du sowieso elternunabhängiges Bafög und bist unabhängig!

Rico
26.10.2003, 21:41
An Deiner Stelle würde ich mich mal nach alterntiven Berufsfeldern für Mediziner umsehen:
Knapp 1/4 der Absolventen landet mittlerweile nicht mehr in der Klinik, sondern in der freien Wirtschaft oder sonstwo.

Es gibt durchaus auch Berufe für Ärzte mit geregelten Arbeistzeiten und ohne Dienste.

Daß jetzt im Studium ein bisserl mehr zu leisten ist - da muß man eben durch. Das wird Dir in keinem anderen Studium bei dem ein vernünftiger Abschluß hinten bei rauskommen soll anders gehen.

Hellequin
26.10.2003, 21:54
Original geschrieben von nightingale
Ach ja: Ab 27 kriegst du sowieso elternunabhängiges Bafög und bist unabhängig!

Sorry Nightingale, aber das ist eine Ente.

Elternunabhängiges Bafoeg kriegst du nur, wenn du 30 bist wenn du dein Studium anfängst, oder 3jahre Ausbildung + 3Jahre arbeiten warst, oder deine Eltern nachweislich nicht für deinen
Unterhalt aufkommen können. Es gibt keinen Paragraphen der irgendetwas mit dem 27. Lebensjahr zu tun hat.

Es gibt auch nen Studiengang Gesundheitswissenschaft, das geht so ein bißchen Richtung Public Health und Hygiene etc.,
ist wohl auch ein relativ neuer Studiengang. Bestimmt kriegst du da irgendwelche Scheine anerkannt.

Ehemaliger User
26.10.2003, 23:42
Also ums Bafög geht es döch gar nicht! Und sogar bis ich 27 bin vergehen auch 2 Jahre, von 30 ganz zu schweigen!!! Es geht mir eigentlich wirklich nur darum welche gute Alternativen ich jetzt hätte, wo ich mein Physikum geschafft habe. KLar, ich könnte Bio studieren, da würden mir viele Scheine anerkannt werden, aber mit Bio... ich weiß nicht. Gibt's da nicht etwas bessesres?

Natürlich könnte ich auch Medizin fertig studieren und in einem anderem Beruf arbeiten, z.B beim Thieme Verlag. Aber es geht auch um das Studium selbst. Ich kann und will einfach nicht mehr! Mir fallen aber keine ernsthaften und überzeugenden Alternativen ein :-/

katrin1
27.10.2003, 08:07
Was hältst Du denn von Zahnmedizin? Soweit ich weiß, müsstest DU da nur noch die vorklinischen Zahnikurse nachmachen.

juli1
27.10.2003, 10:25
@chpuisat: Ich kann Dich total gut verstehen. Ich denke seit dem Physikum drüber nach, aufzuhören, wusste aber auch nie eine Alternative. Vor allem deine Bedenken, von der Medizin aufgefressen zu werden, kann ich gut verstehen. Ich merke auch, dass man wenn man ein guter Arzt sein will, später kaum noch was anderes hat, dieser Beruf ist so lebensbestimmend, daß es mir zu viel ist.
Ich kann dir nur raten, wenn du jetzt schon so denkst, dir was anderes zu suchen. Mir ist leider keine Alternative eingefallen, so dass ich jetzt gerade fürs Zweite lerne und mir nach dem PJ irgendein alternatives Berufsfeld überlegen werde....außer ich merke plötzlich im PJ: Das ist es!
Allerdings bin ich auch erst 24 und mir hat wenigstens das Studium Spaß gemacht. Aber was Du machen kannst, weiß ich auch nicht. Mich hat Logopädie immer noch gereizt, dauer aber meines Wissens nach trotzdem noch drei Jahre.

Alkia
27.10.2003, 14:00
oh wie schadeeee!!!! :-notify

Physikum in der Tasche und plötzlich Studium abbrechen wollen.......

das nenne ich ein Problem!!!


Also jetzt mal im Ernst......würde es nicht besser sein darüber früher nachzudenken und anderen armen Studis nicht den Platz wegnehmen die sogar alles dafür tun würden ihr ganzes Leben der Medizin zu widmen.

Das kommt davon wenn man halbherzig etwas anfängt dann hört man nämlich leidenschaftlich auf..


oh mein Gott hast Du Probleme.............. :-wow

nightingale
27.10.2003, 14:55
@Hellequin: Ente? Na sowas... und das mir...
Also wenn man beim Studienbeginn 30 ist, gibt's KEIN Bafög (Ausnahme: anerkannte Hinderungsgründe wie Kindererziehung, etc.) Man muss schon vor dem 30. Geb. angefangen haben!
Nach 5 Jahren eigenständigen Einkommens ODER ab 27 gibt es elternunabhängige Förderung, ich suche das noch mal raus.

@Alkia: Physikum oder nicht, wenn man merkt, dass einem der angestrebte Beruf nicht passt, finde ich es total wichtig, alle
Faktoren abzuwägen, ist ja schließlich auch eine Sache des Gewissens, gerade in der Medizin! Augen-zu-und-durch ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

Alles wird gut
27.10.2003, 15:02
Studium nach denm Physikum abbrechen?!?
Das ist ja ungefähr so als würde man seinen Führerschein bestehen und wenn man ihn augehändigt bekommt sagen: "Och, eigentlich brauch ich gar kein Auto, behalten sie das Ding....!" :-)



....gib der Klinik eine Chance!!! :-meinung

suott
27.10.2003, 15:10
Wann bleibt das Einkommen der Eltern unberücksichtigt?
-> § 11 Abs. 2a, 3 BAföG
Elterneinkommen wird nur ausnahmsweise nicht angerechnet. In diesen Fällen wird nur Einkommen und Vermögen des Auszubildenden und seines Ehegatten berücksichtigt.

Eine elternunabhängige Förderung erfolgt,

1. wenn der Aufenthaltsort der Eltern nicht bekannt ist oder sie im Ausland leben und dort rechtlich oder tatsächlich gehindert sind, Unterhalt im Inland zu leisten,

2. bei Besuch eines Abendgymnasiums oder Kollegs,

3. bei Beginn des Ausbildungsabschnitts nach Vollendung des 30. Lebensjahres,

4. bei fünfjähriger Erwerbstätigkeit nach Vollendung des 18. Lebensjahres vor Beginn des Ausbildungsabschnitts oder

5. wenn dem Beginn des Ausbildungsabschnitts eine dreijährige berufsqualifizierende Ausbildung und eine anschließende Erwerbstätigkeit von drei Jahren vorausgegangen sind. Bei einer kürzeren Ausbildung muss die Erwerbstätigkeit entsprechend länger sein, so dass insgesamt immer mindestens sechs Jahre erreicht werden. (Umgekehrt führt eine verlängerte Ausbildung aber nicht zu einer Verkürzung der für die Erwerbstätigkeit geforderten Zeit.)

Der Auszubildende muss in den Jahren seiner Erwerbstätigkeit in der Lage gewesen sein, sich aus deren Ertrag selbst zu unterhalten. Als Zeit der den Lebensunterhalt sichernden Erwerbstätigkeit gelten z. B. auch Zeiten des Wehr- oder Zivildienstes.

Näheres können Sie auch dem Merkblatt zur elternunabhängigen Förderung entnehmen. Siehe "Merkblätter".

Das zum Thema Bafög. Das mit den 27 Jahren ist leider wirklich ein schönes Märchen.

Rico
27.10.2003, 16:06
Original geschrieben von chpuisat
KLar, ich könnte Bio studieren, da würden mir viele Scheine anerkannt werden, aber mit Bio... ich weiß nicht. Gibt's da nicht etwas bessesres?Also wenn Dir die naturwissenschaftlich geprägte Vorklinik nicht gefallen hat, wieso um alle sin der Welt willst Du dann eine Naturwissenschaft studieren?
Original geschrieben von chpuisat
Natürlich könnte ich auch Medizin fertig studieren und in einem anderem Beruf arbeiten, z.B beim Thieme Verlag. Aber es geht auch um das Studium selbst. Ich kann und will einfach nicht mehr! Wie lange bist Du jetzt in der Klinik? Zwei Wochen?
Der klinsiche Teil ist doch so grundlegend anders als die Vorklinik, sodaß Du die Klinik noch gar nicht richtig beurteilen kannst.

Das Studium ist lange nicht mehr so detailverliebt wie vor dem Physikum...

Epsilon
27.10.2003, 16:11
@ Alles wird gut


Du bist im 7. Semester... ich kann dir versprechen, daß es nicht besser wird. Im Gegenteil!
Auch das PJ war eine reine Katastrophe. Vom 3. in 2 Wochen will ich gar nicht reden...

Alles wird gut
27.10.2003, 16:24
Original geschrieben von Epsilon
@ Alles wird gut


Du bist im 7. Semester... ich kann dir versprechen, daß es nicht besser wird.

Öhh.... ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem Medizinstudium! ;-)

Klar muss man immer noch viel lernen und hat meinetwegen weniger Freizeit als andere Studenten aber zumindest der Inhalt dessen, was man lernen muss, ist um Welten interessanter geworden und "tut deshalb nicht mehr so weh"!

Ehemaliger User
27.10.2003, 20:17
Hallo Leute,

erstmal danke für Eure Aufmunterung. Das hilft schon etwas weiter. Es ist auch richtig, dass ich vom klinischen nicht viel erlebt habe, aber da ich mein Physikum wiederholen mußte, kenn ich genug Leute vom höheren Semester die mir berichten können wie es ist. Ich sehe auch was sich bei Ihnen geändert hat: Nicht viel!

Das sind leider die Fakten. Leider konnte mir aber noch keiner so richtig meine eigentliche Frage beantworten. Welche Alternativen, wo ich mit meinen bestandenem Physikum etwas anfangen kann, ergeben sich für mich?! Das ist was mich interessiert...

Mit Naturwissenschaften komm ich schon ganz gut zurecht. Sonst hätt ich ja mein Physikum ja auch nie geschafft. Darum geht es aber nicht. Mich regt einfach diese Aufopferung auf. ALLES FÜR MEDIZIN. WIR SIND WAS BESSERES. Das kann und will ich nicht mehr! Wollte es nur nochmal sagen;-)

Und eines noch: Ich habe keinem den Platz weggenommen!!! Ich habe 5 Semester drauf gewartet! 2,5 Jahre ******* machen war auch nicht gerade leicht. Hier arbeiten, da Praktiukum, da dieses und da jenes... Und nach jedem Semester eine Absage. Das macht die Entscheidung auch nicht leichter aufzuhören: "Hey, du hast 5 Semster drauf gewartet, jetzt wirst du doch wohl nicht aufhören, oder". Das frage ich mich auch die ganze Zeit! Aber diese Entscheidung wird mein ganzes späteres Leben beeinflussen, da kann man nicht sagen: "Augen zu und durch!". Nein, auf gar keinem Fall!!!

Ich habe mich in etwas reingeritten, das weiß ich. Ich such jetzt nur den besten Ausweg, der mich, meine Eltern und meine Finanzen zufrieden stellt...

Froschkönig
27.10.2003, 20:25
So sehr ich Dein Dilemma verstehe, so einfach ist die Überlegung, die Ansteht :

1. Zu Ende studieren, auch wenn´s schwerfällt und sich nach alternativen betätigungsfeldern außerhalb der kurativen Arbeit umsehen.

2. Was ganz neues anfangen (Und das alter ist zwar irgendwo schon ein Punkt, aber nur, wenn es um "Subventionen" irgendeiner Art geht, nicht bei der Berufswahl selbst...)

3. Mit dem bisher erworbenen schauen, daß man in was anderes quereinsteigen kann...aber sind wohl eher alles naturwissenschaften, also frag DIch, ob Dir das liegt.

Was vielleicht eine Alternative sein könnte und in eine ganz andere Richtung geht ist Medizintechnik, medizinische Informatik etc... alles auf diesem Sektor. Da kannst Du vielleicht nur wenig bis keine Scheine anerkennen lassen, dafür hilft Dir Dein Medizinisches Wissen hier später sicher weiter, auch wenn Du Dir da jetzt noch nix davon kaufen kannst.

Rico
27.10.2003, 21:56
Original geschrieben von chpuisat
Es ist auch richtig, dass ich vom klinischen nicht viel erlebt habe, aber da ich mein Physikum wiederholen mußte, kenn ich genug Leute vom höheren Semester die mir berichten können wie es ist. Ich sehe auch was sich bei Ihnen geändert hat: Nicht viel!

Das sind leider die Fakten. Glaub doch nicht alles, was man Dir erzählt.
Vor allem wenn bei Euch anscheinend eine Stimmung à la "ALLES FÜR MEDIZIN. WIR SIND WAS BESSERES" herrscht, dann werden ja wohl kaum objektive Berichte nach unten durchsickern, ob das Studium leichter oder angemehmer geworden ist.

Wer allen Ernstes behauptet, ein U-Kurs sei mit einem Biochemiepraktikum zu vergleichen, der erzählt Blödsinn. Viel kleinere Gruppen, ganz andere Stimmung, die Dozenten sind "Deinesgleichen" und nicht wie in der Vorklinik, wo Du für sie facxhfremder Balast war's für dessen Unterweisung in Biochemie das Institut halt Geld gekriegt hat.

Alkia
28.10.2003, 07:43
Und eines noch: Ich habe keinem den Platz weggenommen!!! Ich habe 5 Semester drauf gewartet! 2,5 Jahre ******* machen war auch nicht gerade leicht. Hier arbeiten, da Praktiukum, da dieses und da jenes... Und nach jedem Semester eine Absage. Das macht die Entscheidung auch nicht leichter aufzuhören: "Hey, du hast 5 Semster drauf gewartet, jetzt wirst du doch wohl nicht aufhören, oder". Das frage ich mich auch die ganze Zeit! Aber diese Entscheidung wird mein ganzes späteres Leben beeinflussen, da kann man nicht sagen: "Augen zu und durch!". Nein, auf gar keinem Fall!!!

na und ?Hab ich auch gemacht wie auch die meisten, warten meine ich ,sowie Klos reinigen, FSJ, wie die meisten hier!

Trotzdem auch wenn man es dreht und wendet bleibt Medizin nicht einfach ein Studium wie Geowissenschaften weil es sich dabei nicht um irgendein Gestein sondern um Menschenleben geht!!!

Also kann jetzt nicht jeder kommen der sein Abi in der Tasche hat und der sich für Naturwissenschaften begeistert und Arzt werden wollen. Denn selbst in der Forschung wirds heute mehr denn je deutlich daß es besser wäre wenn die Forscher nicht nur Wissenschaftler wären sondern auch leidenschaftliche Mediziner und vor allem "Menschen". (denk nur wie schlimm es ist das Menschen kopiert werden sollen nur weil ein paar Genies sich für Naturwissenschaften begeistern und Gott spielen wollen!!!!)
Ich meine auch nicht das Du nach dem Motto Augen zu und durch denken und handeln sollst sondern daß es vielleicht besser wäre die Augen früher zu öffnen.
Medizin verlangt Zeit von einem, Zeit und Leidenschaft.
Und wer das nicht verstehen will........na ja

Wenn Du wirklich keine Lust für's Med.Studium hast dann lass es.
Es gibt genug Alternativen wie hier wohl viele meinen. Und wenn Dir auch die Scheine nicht anerkannt werden dann weißt Du wenigstens das Du wenigstens in deinem Element bist.

Das Geld und die Zeit die Du investiert hast sind nicht verloren. Du bist an Erfahrung und Wissen reicher. Und solch ein Reichtum kann nicht jeder erlangen. Und deine Eltern, und da bin ich mir sicher, wären auch glücklich wenn ihr Kind glücklich mit seinem Beruf und sein Leben ist. Oder?


Ich wünsche Dir auf jeden Fall Viel Glück :-top


:-winky