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Krissi2442
18.02.2018, 20:46
Hallo,
Ich bin vor 6 Monaten Facharzt für Derma geworden und habe nun ein Angebot aus einer modernen Praxis erhalten, die mich als angestellte Fachärztin anstellen wollen.
Gehaltvorschlag waren 40Euro/Stunde.
Habt Ihr Erfahrungen? Kann ich nicht höher gehen und zumindest Oberarztgehalt (wären zw. 42 zu 44 Euro/h) verlangen?
Und wie schaut es mit einer Beteiligung an Privatleistungen aus. Könnt Ihr mir Anhaltspunkte geben, damit ich mit meinem evtl. zukünftigen Chef gut verhandeln kann.
Vielen Dank!

juke5489
19.02.2018, 16:39
Hallo,
Ich bin vor 6 Monaten Facharzt für Derma geworden und habe nun ein Angebot aus einer modernen Praxis erhalten, die mich als angestellte Fachärztin anstellen wollen.
Gehaltvorschlag waren 40Euro/Stunde.
Habt Ihr Erfahrungen? Kann ich nicht höher gehen und zumindest Oberarztgehalt (wären zw. 42 zu 44 Euro/h) verlangen?
Und wie schaut es mit einer Beteiligung an Privatleistungen aus. Könnt Ihr mir Anhaltspunkte geben, damit ich mit meinem evtl. zukünftigen Chef gut verhandeln kann.
Vielen Dank!

40€/h? bei vollzeit? das macht bei 40 wochenstunden knapp 6400€ brutto im monat. das hab ich als assistenzarzt im 1. jahr in jedem monat gehabt, öfter sogar mehr. klar, ist natürlich mit diensten, aber trotzdem...
was ist das denn für eine praxis? wie ist das spektrum? laser? ästhetik? igel leistungen?
klingt ohne weitere informationen für mich nach sehr wenig.
zudem finde ich diskussionen auf stundenlohnbasis merkwürdig. du bist doch keine aushilfe bei mcdonalds.

freak1
19.02.2018, 16:56
40€/h? bei vollzeit? das macht bei 40 wochenstunden knapp 6400€ brutto im monat. das hab ich als assistenzarzt im 1. jahr in jedem monat gehabt, öfter sogar mehr.

Wie hast du denn im ersten Jahr 2000-2500€ brutto jeden Monat dazu verdient?

Lightyagami
19.02.2018, 17:06
Wie hast du denn im ersten Jahr 2000-2500€ brutto jeden Monat dazu verdient?

Würde mich auch mal interessieren :D
Aber wenn's ein chirurgisches Fach ist, dann könnte ich mir das aufgrund der Dienstbelastung durchaus vorstellen, das da sowas bei zusammenkommt.

juke5489
19.02.2018, 17:09
Wie hast du denn im ersten Jahr 2000-2500€ brutto jeden Monat dazu verdient?

dienste.
reguläre arbeitszeit bis 15:30, bereitschaftsdienst 90% bis 20 uhr und dann rufbereitschaft, die 100% + zuschläge (z.T. steuerfrei) bezahlt wird.

Lakemond
19.02.2018, 17:13
40€/h? bei vollzeit? das macht bei 40 wochenstunden knapp 6400€ brutto im monat. das hab ich als assistenzarzt im 1. jahr in jedem monat gehabt, öfter sogar mehr. klar, ist natürlich mit diensten, aber trotzdem...
was ist das denn für eine praxis? wie ist das spektrum? laser? ästhetik? igel leistungen?
klingt ohne weitere informationen für mich nach sehr wenig.
zudem finde ich diskussionen auf stundenlohnbasis merkwürdig. du bist doch keine aushilfe bei mcdonalds.

Er würde für 40 Stunden/Woche 6400€ verdienen. Alle Samstage und Sonntage frei. Bei dir waren es wahrscheinlich ca. 60 Stunden/Woche, dabei mindestens 2 Wochenenden. Siehst du den Unterschied?

Lightyagami
19.02.2018, 17:40
dienste.
reguläre arbeitszeit bis 15:30, bereitschaftsdienst 90% bis 20 uhr und dann rufbereitschaft, die 100% + zuschläge (z.T. steuerfrei) bezahlt wird.

Mal off-topic:
Das waren doch chirurgische Dienstbelastungen oder hast du in der Dermatologie diese Dienste schieben müssen?
Grüße,
Lightyagami

Autolyse
19.02.2018, 17:48
Da Rufbereitschaft nur angeordnet werden darf, wenn nur in Ausnahmefällen Arbeit anfällt, eher nicht. ;-)

freak1
19.02.2018, 17:52
rufbereitschaft, die 100% + zuschläge (z.T. steuerfrei) bezahlt wird.

Ich dachte Rufbereitschaft wird total schlecht bezahlt? Das klingt ja als ob es sich viel mehr als Bereitschaftsdienst lohnen würde. :-wow

davo
19.02.2018, 18:28
Angestellte Fachärzte sind für Praxisinhaber äußerst profitabel. Das merkt man auch hier wieder :-))

Krissi2442
19.02.2018, 18:52
Es handelt sich um eine Praxis mit allem drum und dran. Laser und Co....
Was haltet Ihr denn dann für angemessen?
Bei einem 40E Stundenlohn wären das bei 40h Woche 6800 Euro/Monat.
Ich dachte eigentlich das ist ein guter Einstieg für einen Facharzt, aber ich habe schon von jmd gehört, dass das viel zu wenig sei.

Mit welcher Beteiligung bei Privatleistungen kann ich denn rechnen? Was haltet Ihr für angemessen.

HalloBallo
19.02.2018, 20:07
Ich kenne mich zwar absolut nicht mit den üblichen Gehältern von Fachärzten in dermatologischen Praxen aus möchte aber allgemein zu Bedenken geben, dass 6800 Euro brutto durch Lohnnebenkosten/sozialabgaben für den Praxisinhaber schnell Lohnkosten von >10000Euro bedeuten können. Je nach Intention, die ein Praxisinhaber bei Anstellung eines Facharztes verfolgt, muss diese 6 stellige Summe im Jahr auch erstmal wieder reingeholt werden....

OhDaeSu
19.02.2018, 21:15
Haha ja man sollte den Inhabern einen Orden für ihre aufopferungsvolle Großzügigkeit verleihen.

hebdo
19.02.2018, 22:01
Also ich habe auch gedacht, dass ein Facharzt in der Praxis um 100.000€ Brutto/Jahr fordern kann.
Der durchschnittliche Dermatologe hat einen Überschuss von knapp 200.000€/a (laut Praxispanel). Ich denke da ist mehr drin, gerade wenn es eine breit aufgestellte Praxis ist.

Krissi2442
20.02.2018, 04:44
Das ist ganz schön viel! Wenn man so was liest, ärgert man sich doch, dass der Praxisinhaber sich mit 40Euro/Stunde noch großzügig darstellt. Die Praxis hat einen hohen Privatanteil, macht viel Igel-Leistungen und ich würde alles abdecken, da ich bereits in der WB-Ausbildung sehr viel gelaster habe.

Lakemond
20.02.2018, 05:37
Die Praxis hat einen hohen Privatanteil, macht viel Igel-Leistungen und ich würde alles abdecken, da ich bereits in der WB-Ausbildung sehr viel gelaster habe.
Genau das sollst du bei den Verhandlungen sagen.

HalloBallo
20.02.2018, 07:11
Also ich habe auch gedacht, dass ein Facharzt in der Praxis um 100.000€ Brutto/Jahr fordern kann.
Der durchschnittliche Dermatologe hat einen Überschuss von knapp 200.000€/a (laut Praxispanel). Ich denke da ist mehr drin, gerade wenn es eine breit aufgestellte Praxis ist.

Ja, das ist genau was ich meine. Wenn der Dermatologe 200 000 Euro Überschuss hat, ist das sein Gehalt, welches er versteuern muss, seine eigene Kranken- und Rentenversicherung mit bezahlen muss.
Wenn er nun einen Facharzt anstellt, der 100000 Brutto bekommt, sind das jährliche Lohnkosten von ca. 115000 Euro. Dem Praxisinhaber würde dann nur noch ein Überschuss von ca. 85000 Euro zur Verfügung stehen.
Das ganze funktioniert also nur, wenn ein neuer Facharzt durch seine Expertise die Patientenzahlen/Einnahmen deutlich in die Höhe treibt oder der Praxisinhaber sich mit niedrigeren Privatentnahmen zufriedengeben kann, weil er vielleicht ausgesorgt hat und eh deutlich weniger arbeiten möchte..... Kann natürlich sein, dass letzteres häufig der Fall ist.

freestyler
20.02.2018, 08:31
Ja, das ist genau was ich meine. Wenn der Dermatologe 200 000 Euro Überschuss hat, ist das sein Gehalt, welches er versteuern muss, seine eigene Kranken- und Rentenversicherung mit bezahlen muss.
Wenn er nun einen Facharzt anstellt, der 100000 Brutto bekommt, sind das jährliche Lohnkosten von ca. 115000 Euro. Dem Praxisinhaber würde dann nur noch ein Überschuss von ca. 85000 Euro zur Verfügung stehen.
Das ganze funktioniert also nur, wenn ein neuer Facharzt durch seine Expertise die Patientenzahlen/Einnahmen deutlich in die Höhe treibt oder der Praxisinhaber sich mit niedrigeren Privatentnahmen zufriedengeben kann, weil er vielleicht ausgesorgt hat und eh deutlich weniger arbeiten möchte..... Kann natürlich sein, dass letzteres häufig der Fall ist.

Ich denke die 200000€ Überschuss sind schon nach Abzug der ganzen Nebenkosten. Und klar ist, wenn man einen Facharzt zusätzlich einstellt, dass die Einnahmen dadurch natürlich deutlich steigen müssen. Mach dir keine Sorgen, die niedergelassenen Fachärzte (als selbständiges Unternehmen) haben schon einen ordentlichen Überschuss, vorausgesetzt sie arbeiten ökonomisch und effizient.

HalloBallo
20.02.2018, 08:52
Diese Überschussangaben die in den Tabellen für die einzelnen Fachrichtungen/Praxen auftauchen entsprechen quasi dem Bruttogehalt des Inhabers (somit abzüglich Steuern und Sozialabgaben, die Selbstständige bekanntermaßen vollständig selbst tragen müssen).
Das weiß ich zufällig aus verlässlicher erster Hand ;-)...
Aber ich stimme absolut überein, dass in dem Bereich i.d.R. auf sehr hohem Niveau gejammert wird...

freak1
20.02.2018, 08:55
Zumal man diese Angaben ja normalerweise pro Sitz sind, oder?

Und eine Praxis die es sich erlauben kann einen FA anzustellen wird ja (vermutlich) auch best laufen als der Durchschnitt?