PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Liebe als überwertige Idee



Seiten : [1] 2

Lisa
28.10.2003, 19:45
Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn heute die Liebe aus psychiatrischer Sicht.

Definition der überwertigen Idee:
"[...]gefühlsbetonte, hartnäckig festgehaltene und durchgesetzte Überzeugung. Einzelne Vorstellungen sind stark emotional besetzt und lassen sich nicht durch kritische Gegenvorstellungen korrigieren[...]enthalten zumeist Fehler in Form von unvollständigen, lückenhaften Voraussetzungen.[...]verbissen und zum Teil rücksichtslos verfolgt." (Tölle "Psychiatrie", Springer-Verlag, 12.Aufl.)

Trifft diese Definition einer Vorform des Wahns nicht geradezu beeindruckend genau auf die Idee der Liebe zu?

Die Liebe, d.h. DIE GROßE LIEBE des Lebens, ist - zumindest in dem (kleinen) Teil dieser Welt, auf dem mensch keine elementar lebensbedrohenden Probleme hat - ein auffällig lebensbestimmendes Motiv.
Der sture Glaube an den Deckel zu jedem Topf und die Hoffnung auf den Partner zum gemeinsamen glücklichen Altwerden lassen den Menschen zum Teil lebenslang durch den Beziehungswust strampeln. Unermüdlich und unerreichbar fern von innerer Ruhe in diesem Zusammenhang.
Und mit keiner gescheiterte Beziehung, keinem noch so großen Beziehungsfehltritt ist die Realität in der Lage, von dieser Idee abzubringen.
Die Idee der Liebe ist so wirklichkeitsresistent wie keine andere mir bekannte Vorstellung!


Und nun verreißt es! ;-)



PS: an die Moderatoren: Vielleicht hätte das Thema auch gut in Speaker's corner gepasst; aber ich find die (pseudo-?)wissenschaftliche Aufhängung so schön. :-))

Froschkönig
28.10.2003, 19:56
Sach mal lisa....langsam mach ich mir sorgen um dich !
Erst das mit den unpassenden Geschlechtern und jetzt das hier....muß ja grad irgendwie ne schwere Zeit für Dich sein oder sowas....ich sach nur :

Hüte Dich vor Winterdepressionen :-))

P.S: Man kann Liebe so rational betrachten wie man möchte und wie´s nur geht...wenn sie Dich aber trifft, hilft Dir die rationale Betrachtung nicht mehr ;-)

ehemalige Userin 24092013
28.10.2003, 20:34
........ist doch irgendwie ne recht merkwürdige chemische Reaktion im menschlichen Körper.......




Gruss Kaddel

Froschkönig
28.10.2003, 20:35
Original geschrieben von Kaddel
........ist doch irgendwie ne recht merkwürdige chemische Reaktion im menschlichen Körper.......




Gruss Kaddel

Ja, und SIE ist nicht das Problem....ihre FOLGEN sind chaotisch ;-)

ehemalige Userin 24092013
28.10.2003, 20:36
Da sagste was......jepp.



Gruss Kaddel

Älgen
29.10.2003, 20:10
Hej !

Äh Lisa, ich dachte, der Tölle sei Dir zu klein ?!? Aber gut anscheinend ja doch nicht ...

Dann die dumme Frage meinerseits, ob es da nicht eigentlich um 2 verschiedene Dinge geht, die Du da (naiverweise ?!?) in einen Topf schmeißt: Einerseits die "Liebe" als Gefühl (oder "Emotion" im intellektuell-psychiatrischen Sinne ...) & dann andererseits der Glaube an die "Wahre Liebe" welcher als Gedanke durchaus was von 'ner Überwertigen Idee, bzw. im Prinzip auch von 'nem richtigen "gestandenen Wahn" haben kann (bzw. hat, je nach Einstellung zu diesem "Ding").

Denke nur, daß der Unterschied eben einerseits zwischen dem Gefühl der Liebe (das ja eindeutig real existert & eben ein Gefühl ist - kann jeder bestätigen, der schonmal so richtig verliebt war, ich hoffe auch Du, ohne Dir jetzt hier zu nahe treten zu wollen ...) & andererseits dem Glaube an die "Perfekte Liebe" (die ja dann eher ein theoretisches Verstandesprodukt ist, an das man glaubt, oder halt nicht) zwar auf den ersten Blick haarspalterisch erscheint, aber letztendlich dieses Mißverständins erklärt.

Verständlich oder vollkommen wirr ?

Kolja

Lisa
29.10.2003, 20:18
Natürlich geht es mir nicht um die Liebe als Empfindung sondern um die Idee von der ganz großen, perfekten, alles übertreffenden Liebe bzw. vom entsprechenden Objekt dazu und der darausfolgenden lebenslangen Suche.

Diese Unterscheidung ist in diesem Fall keinesfalls Haarspalterei.






Original geschrieben von Älgen
Gefühl der Liebe (das ja eindeutig real existert & eben ein Gefühl ist - kann jeder bestätigen, der schonmal so richtig verliebt war, ich hoffe auch Du, ohne Dir jetzt hier zu nahe treten zu wollen ...) Und wenn nicht?

airmaria
29.10.2003, 20:31
Original geschrieben von Älgen
eindeutig real existert

Eindeutig real?

Stramme Behauptung, kann man es messen, nachweisen...
oder ist es nur ein anerzogenes impliziertes Gedankenkonstrukt?

"Mary" airmaria

milz
29.10.2003, 20:37
Original geschrieben von Lisa
Die Liebe, d.h. DIE GROßE LIEBE des Lebens, ist - zumindest in dem (kleinen) Teil dieser Welt, auf dem mensch keine elementar lebensbedrohenden Probleme hat - ein auffällig lebensbestimmendes Motiv.
Der sture Glaube an den Deckel zu jedem Topf und die Hoffnung auf den Partner zum gemeinsamen glücklichen Altwerden lassen den Menschen zum Teil lebenslang durch den Beziehungswust strampeln. Unermüdlich und unerreichbar fern von innerer Ruhe in diesem Zusammenhang.
Und mit keiner gescheiterte Beziehung, keinem noch so großen Beziehungsfehltritt ist die Realität in der Lage, von dieser Idee abzubringen.
Die Idee der Liebe ist so wirklichkeitsresistent wie keine andere mir bekannte Vorstellung!

Sind daran soviele erkrankt? (Oder projizierst Du? ;-) )

Und ich dachte immer, die meisten Leute denken primär ans Korpulieren?

Lisa
29.10.2003, 20:43
Original geschrieben von milz
Sind daran soviele erkrankt? (Oder projizierst Du? ;-) )Na, immerhin fang ich schonmal an, das ganze Konstrukt anzuzweifeln! :-))



Und ich dachte immer, die meisten Leute denken primär ans Korpulieren? Ganz anderes Thema!

Älgen
29.10.2003, 20:51
Original geschrieben von Lisa
Natürlich geht es mir nicht um die Liebe als Empfindung sondern um die Idee von der ganz großen, perfekten, alles übertreffenden Liebe bzw. vom entsprechenden Objekt dazu und der darausfolgenden lebenslangen Suche.

Diese Unterscheidung ist in diesem Fall keinesfalls Haarspalterei.





Und wenn nicht?

Dann tust du mir leid Lisa - ehrlich !

& mary,warum muß man in der Medizin eigentlich immer Alles messen ?

& solltest Du's noch nicht kennen tust auch Du mir eigentlich leid ...
Wobei's ja für uns Männer teilweise "etwas" schwieriger ist, zu "so' nem Gefühlsgedusel" zu stehen ... ;-)

& jetzt erschlagt mich ...

Kolja

Lisa
29.10.2003, 20:59
Original geschrieben von Älgen
Dann tust du mir leid Lisa - ehrlich !Hach!



& mary,warum muß man in der Medizin eigentlich immer Alles messen ?Orthopäden! :-D




& jetzt erschlagt mich ...Keine Zeit, keine Zeit! :-))

airmaria
29.10.2003, 21:21
Original geschrieben von Älgen
& mary ... solltest Du's noch nicht kennen tust auch Du mir eigentlich leid ...


Keine Panik, ich brauche dir bestimmt nicht leid zu tun!
Solltest du dir die Mühe machen, ein wenig im Forum zu suchen, wirst du vielleicht erstaunliches finden...
aber es bleibt die Frage offen, ob es "eindeutig real existiert", oder ein Konstrukt ist ;-)

"Mary" airmaria

Älgen
29.10.2003, 22:35
Hej !

Das Gefühl der Liebe gibt's schon - sicher !
Die "Halbwertszeit" is allerding's ne andere Frage ...

Ich meine sind Gefühle nicht (zum Teil zumindestens ...) was Augenblickliches ?

Kolja

Pascal
29.10.2003, 22:54
Chemisch gesehen ist Liebe nichts anderes als Massen von Schoki essen.


Aber ich mag Schoki schon sehr gern. :-love :-love

airmaria
30.10.2003, 07:06
Original geschrieben von Älgen
Das Gefühl der Liebe gibt's schon - sicher !
Die "Halbwertszeit" is allerding's ne andere Frage ...


Ahh, hier nähern wir uns langsam der unterschiedlichen Interpretationslage des Wortes Liebe!

Du beschreibst eher das, was ich mal so allgemein als "verknallt" bezeichnen würde:
der zweifelsohne verstandraubende und unvergleicheliche Beginn einer Leidenschaft, welchen es durchaus recht häufig gibt...

auch aufgrund der von dir so beschriebenen recht geringen "Halbwertszeit" entwickelt sich in den seltensten Fällen eine "echte Liebe" daraus, so wie ich sie interpretiere...

wenn es sie eben überhaupt gibt und nicht nur ein Gedankenkonstrukt oder eine "Wahnvorstellung" ist.

"Mary" airmaria

Älgen
30.10.2003, 11:45
Hej !

Moment Air, ich hab' ja nicht gesagt, daß die Halbwertszeit immer kurz sein MUSS & richtig gibt's da 'nen deutlichen Unterscheid zwischen "verliebt" & "Liebe"; dehalb gibt's da in anderen Sprachen (hallo Ihr da in Skandinavien ...) auch teilweise verschiedene Wörter für ...

Sich "verknallen" passiert glaube ich relativ oft & dann auch irgendwie unverhofft, das mit der Liebe is wohl was, was eher mehr Zeit braucht um sich dann (u.a. aus Erstgenanntem ...) zu entwickeln & dann auch (meistens) nur mit "Komplikationen" zu beenden ist so's denn sein muß (oder wer findet Trennungen lustig ?!?).

Letztendlich wollen wir aber glaube ich eigentlich auf's Gleiche raus, nämlich (jetzt hier nochmal) dem Unterscheid zwischen dem GEFÜHL der Liebe (oder den Gefühlen "Verknallt sein" & "Lieben" als 2 verschiedene Dinge !) & eben diesem GLAUBEN an diese absolute & einzig Wahre im Leben & daß das sehr wohl untr die Überwertige Idee passt (oder etwas weniger intellektuell ausgedrückt für Schwachsinn halt ...) hatte ich ja schon in meinem ersten Kommentar versucht klar zu machen.
Ich meine das mit diesem Glauben hat ja teilweise schon was Religiös-Sektenhaftes & auch das kann ja letztendlich als eine Überwertige Idee, bzw. so man mit's Freud's ihrm Siggi hält ja direkt wahnhaftes haben ....

& ich dachte du magst keine "pseuodowissenschaftlichen diskussionen" oder wie Du das da gestern ausgedrückt hast ... ?!?
;-)

Kolja

airmaria
30.10.2003, 12:13
Original geschrieben von Älgen
Ich meine das mit diesem Glauben hat ja teilweise schon was Religiös-Sektenhaftes & auch das kann ja letztendlich als eine Überwertige Idee, bzw. so man mit's Freud's ihrm Siggi hält ja direkt wahnhaftes haben ....

:-)) :-)) :-))

Du solltest vielleicht wirklich mal im Forum ein wenig rumgucken: zum Thema Glauben habe ich mich auch schon mal hier und da geäußert.

"Mary" airmaria

Alles wird gut
30.10.2003, 15:17
Original geschrieben von Älgen


Wobei's ja für uns Männer teilweise "etwas" schwieriger ist, zu "so' nem Gefühlsgedusel" zu stehen ... ;-)


Kolja

Sie: "Ich liebe Dich!"

...Pause...

Sie: "Sag du's auch...!"

...zögern...

Sie: "Komm! Sag's schon!!!"

Er: "Na gut....: Du liebst mich!"


:-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D


..........Frauen sind auch nicht besser.........

ehemalige Userin 24092013
30.10.2003, 15:24
Liebe

"Ein Begriff, mit dem eine Vielfalt von Gefühlen der Zuneigung charakterisiert wird, die auf die Vereinigung mit dem geliebten Objekt zielen" (geklaut bei wissen.de :-blush)

Aber kann man das mit Worten beschreiben?
Kann man wirklich versuchen, eine klare Definition für Liebe oder Verliebtheit zu finden?

Ich denke, verliebt sein ist, so wie Mary es sagt... "der zweifelsohne verstandraubende und unvergleicheliche Beginn einer Leidenschaft"......daraus kann sich Liebe entwickeln oder eben die ernüchternde Realität.

Liebe selbst entwickelt sich schleichend, über lange Zeit, sie kann explodieren, sie kann aber auch auf dem gleichen Level bleiben, ja und selbst diese, kann eben so "abstumpfen", wie das Verliebt sein.
Wobei ich explodieren und abstumpfen schon fast in einen Topf werfe, denn ein kontinuierliches "Hochgefühl" gibt es einfach nicht.
Bleibt die Frage, ob es für eine stärkere Art von Liebe spricht, wenn es einen dauerhaften Wechsel von "Hochs" und "Tiefs" gibt?
Oder ob am Ende doch die Liebe, die sich auf ein Level hält am stärksten ist, wobei man da dann wieder unterscheiden muss, wann ist es Gewohnheit?

Ich finde es schwer, da Grenzen zu ziehen und klar zu unterscheiden, es sind doch alles nur subjektive Gefühle.



Gruss Kaddel
*diesichzwarnemengegedankenzusolchenschwammigenges chichtenmachtabernichtwirklicheinedefinitionfindet undsieeigentlichauchnichtfindenwill*