PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 - A41 / B13 - Mädchen mit Nierenstein



Unregistriert
10.04.2018, 18:29
Es bestand die Frage, ob eine ESWL, eine PNL oder eine URSE die Behandlung der Wahl bei einem Mädchen mit Nierenstein ist. Laut Amboss geben sich URSE und PNL nicht viel, weshalb es besonders verwundert dass die Dozentenmeinung zur ESWL greift. Kann man diese Frage überhaupt beantworten, wenn man die Größe des Steins nicht kennt?

Und wenn es sich die Waage hält, würde man sich als Arzt dann nicht für das Verfahren entscheiden, dass weder einen Hautschnitt (wie bei der PNL) fordert, noch so schmerzhaft wie eine ESWL ist? Wenn die Steingröße nicht bekannt ist, warum ist es dann nicht erstmal die URSE?

Captain please

Variola
10.04.2018, 18:32
Kann es sein, dass die Frage unvollständig ist?
Oder ist bei Kindern die Größe des Steins für die Therapieentscheidung nicht relevant?

Unregistriert
10.04.2018, 18:42
Ich finde es waren viele Fragen bei denen einfach was gefehlt hat. So wie hier die Größe des Steines, war es bei Frage 14 in Version B die Frequenz bei der die Hörschwelle bei 55 dB liegt.

Unregistriert
10.04.2018, 18:44
Ich meine auch die Frage kann man ohne Informationen über die Größe des Steins nicht beantworten

Variola
10.04.2018, 18:53
Zur URSE: ist die bei einer 10-Jährigen überhaupt so ohne weiteres möglich (kleine Harnröhre + großlumige Instrumente)?

Unregistriert
10.04.2018, 18:57
Die Leitlinien der AWMF geben ihre Empfehlungen zu Nierensteinen auch ganz klar in Bezug auf die Steingröße raus. Speziell zu Kindern heißt es, dass auch die endoskopischen Verfahren eine echte Alternative geworden sind, weil die Instrumente mittlerweile klein genug sind.

Unregistriert
10.04.2018, 18:59
Laut AWMF Leitlinie ist es auch bei Kindern von der Größe abhängig..
ab Seite 77
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-025l_S2k_Urolithiasis_Diagnostik_Therapie_Metaphyl axe_2015-03.pdf

Krötino
10.04.2018, 19:00
Ist die Frage ohne Größenangabe überhaupt eindeutig beantwortbar? Oder ist irgendetwas an kalziumhaltigen Steinen jetzt besonders, außer dass sie röntgendicht sind?

Unregistriert
10.04.2018, 19:17
Da "der urosonograpische Befund nicht eindeutig" war, musste ja extra no ein Rö nachgeschoben werden. Daraus habe ich geschlussfolgert, dass der Stein ein kleiner sein muss, da man ihn ja sonst im Sono besser gesehen hätte

Unregistriert
10.04.2018, 19:31
Bei der Sache mit der Steingröße bin ich auch hängen geblieben. Soweit ich weiß macht man die PNL bei <20mm? Hab dann auch nur gedacht, dass das einzig neue das Alter ist, vielleicht fehlt tatsächlich was..

Duygu
10.04.2018, 19:33
Ich denke man kann die Fragen bei IMPP anfechten bzw. Kritik/Kommentar einreichen.

https://www.impp.de/internet/de/kommentierung.html

Unregistriert
10.04.2018, 20:01
Hab auch während der Frage an eine fehlende Angabe zur Steingröße gedacht...

Außerdem hat das 10-jährige Mädchen rechtsseitig "stärkste kolikartige Beschwerden", da dachte ich mir rein da und raus mit dem Stein.

Amboss schreibt außerdem: "In der klinischen Praxis wird die ESWL zunehmend von endoskopischen Eingriffen (perkutane Nephrolitholapaxie, Ureterorenoskopie) abgelöst, da diese eine zügigere Steinfreiheit ermöglichen."
Inwieweit das jetzt aber auf Kinder zutrifft...

Unregistriert
10.04.2018, 20:41
Also ich habe beim Suchen das hier gefunden. https://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/04/04H189/t3.pdf Hier wird die ESWL zwar als Methode der Wahl dargestellt, aber es wird ebenso die PNL als genutzte Technik kommentiert. Ich denke, dass hier einfach zu wenig Angaben gemacht worden sind um eine klare Antwort zu geben. Insbesondere da hier auch klar gesagt wird das insbesondere bei Kindern älter als 4 Jahren die Technik legitim ist und große Harnsteine eine Indikation sind. Einfach mal wieder eine viel zu unscharf gestellte Frage. Das IMPP kann sich nicht immer wieder auf dem "am ehesten" ausruhen. Nicht wenn sie der Meinung sind sie müssten Facharzt wissen abfragen.

Rox13
10.04.2018, 21:04
Zitat Leitlinie: "Besteht eine Indikation zur Intervention, so ist die Wahl des therapeutischen Verfahrens in besonderem Maße abhängig von Größe, Form, Anzahl und Lokalisation der Steinmasse sowie von der Anatomie des kindlichen Harntraktes. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren können bei Kindern grundsätzlich alle Verfahren wie bei Erwachsenen zur invasiven Steinbehandlung angewendet werden."

--> mit den angegebenen Informationen eigentlich nicht zu beantworten

lkw26
13.04.2018, 19:20
"Empfehlungen zur interventionellen Therapie bei Kindern mit Urolithiasis" der AWMF:

Bei Nierenbeckensteinen mit Steingröße <10 mm 1. Wahl ESWL, bei 10-20mm ESWL oder PNL, >20mm PNL.
"Besteht eine Indikation zur Intervention, so ist die Wahl des therapeutischen Verfahrens in
besonderem Maße abhängig von Größe, Form, Anzahl und Lokalisation der Steinmasse sowie
von der Anatomie des kindlichen Harntraktes."

Somit ohne eindeutige Größenangabe nicht zu beantworten...

gvr23
14.04.2018, 11:23
Sehr, sehr, sehr gute Recherche von euch!!!

Auraya
16.04.2018, 17:33
Die hat jetzt jemand mit den genannten Quellen bereits angefechtet, oder?

WHSmith
16.04.2018, 17:34
Die hat jetzt jemand mit den genannten Quellen bereits angefechtet, oder?

Ja habe Leitlinien und dazu mehrere Pubmed studien benutzt.

TinaHai
16.04.2018, 19:36
Ja habe Leitlinien und dazu mehrere Pubmed studien benutzt.

Klasse