PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A58/B98 Vorhofflimmern



Variola
11.04.2018, 19:50
Warum sollte eine latente Hyperthyreose (sprich OHNE erhöhtes T3/T4 als wirksames Hormon) ein Vorhofflimmern begünstigen?
Würde es eher bei einer E'lyt-Störung (C) erwarten.

Truz
11.04.2018, 19:56
Finde ich auch, bei einer latenten Hypothyreose sind die Werte ja noch im Normbereich. Sollte auch nicht zu schwierig sein, eine Quelle zu finden, in der eine extreme Hypocalcämie das triggern kann.
Außerdem sind bei der Dame die Schilddrüsenwerte erniedrigt und nicht erhöht.

Unregistriert
12.04.2018, 00:03
Hab ich mir auch gedacht ... bei Amboss steht nur "Elektrolytstörungen (insb. Hypokaliämie) ... weitere Elektrolytstörungen sind da leider nicht definiert ... Hab bisher allerdings leider für Hypokalzämie nur Torsades de pointes gefunden ... Falls jemand was anderes gefunden hat immer her damit!

Shelby Ville
17.04.2018, 00:38
Hallo zusammen! Ich würde gerne diese Frage/ Fall nochmal zur Diskussion stellen. Ich befinde mich momentan im Urlaub, habe dementsprechend keinen Zugriff auf mein Aufgabenheft. Aber soweit ich mich erinnere, war das doch alles nicht schlüssig? Wie seht ihr das?

Zaphir
17.04.2018, 07:04
So leid es mir tut, aber die latente Hyperthyreose ist definitiv auch isoliert als Risikofaktor für ein VHF zu betrachten. Es wurde in verschiedenen Studien auch nachgewiesen, dass auch bei einem nciht erhöhten T3/T4 Spiegel, das Risiko (ohne den Einfluss das bestehenden kardinale Risikos) für ein VHF erhöht ist.

e.g.: http://www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/netahtml/HSS/Diss/JohannigmannKarinMargret/diss.pdf

escitalopram
17.04.2018, 07:25
Ich wollte gerade auch schreiben, was denn sonst (außer der Hyperthyreose) VHF triggern soll? In der Antwortmgl. stand auch "(latente) Hperthyreose", das ist meiner Meinung nach eindeutig...

Truz
17.04.2018, 08:14
Ich wollte gerade auch schreiben, was denn sonst (außer der Hyperthyreose) VHF triggern soll? In der Antwortmgl. stand auch "(latente) Hperthyreose", das ist meiner Meinung nach eindeutig...

Die massive Hypocalcämie evtl

escitalopram
17.04.2018, 08:22
Hm, keine Ahnung. In der Medizin könnte natürlich u.U. alles möglich sein, aber typisch wäre es nicht. Ich assoziiere VHF mit Hyperthyreose... Eine Assoziation mit VHF wäre mir in der Calcium-Lernkarte bei Amboss aufgefallen.

Coxy-Baby
17.04.2018, 08:24
Wohl wenn denn eher durch eine HYPERcalcämie

Truz
17.04.2018, 08:36
Ich denke die meisten sind auch einfach über das latent gestolpert und auch dann mangels alternativen für die hypocalcämie entschieden

Awgler
17.04.2018, 08:56
Hab die Frage beim IMPP eingereicht:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Auflage B ( Fall 8 ) sind auf Seite 57 in der Fallbeschreibung die Laborwerte des Aufnahmebefundes von Franziska R. ( also nicht der weiter oben beschriebene Zustand von vor 5 Jahren ) auszugsweise angegeben.

Unter anderem findet sich unter „endokrinologischer Diagnostik“:
TSH (S) 0,13mU/L ( Ref: 0,4 mU/L – 4,0 mU/L- gemäß Referenzwertliste für M2 )
fT4 (S) 9,29 ng/L ( Ref: 8 ng/L – 18ng/L - gemäß Referenzwertliste für M2 )
fT3 (S) 1,9 pg/ml ( Ref. 3,5 pg/ml – 8 pg/ml - gemäß Referenzwertliste für M2)

In den aktuellen Diagnosen der Patientin ( ebenfalls auf Seite 57 ) wird eine latente Hyperthyreose aufgeführt, was jedoch in meinen Augen nicht mit dem oben beschriebenen Laborbefund in Einklang zu bringen ist.

Laut Herold – Innere Medizin 2017 wird nämlich auf Seite 756 für die Diagnose einer latenten Hyperthyreose ein basal erniedrigtes TSH mit Spiegeln von fT3+fT4 innerhalb des Referenzbereichs gefordert.

In der beschriebenen Fallvorstellung ist TSH zwar richtigerweise supprimiert, jedoch müssten dann die Hormone fT3 und fT4 mindestens im Normbereich liegen ( fT3 hat diesen jedoch unterschritten! , ft4 normwertig niedrig )

Dementsprechend sind Frage 98 die sich explizit „auf den gegebenen Fall“ bezieht ( hier aber keine (latente) Hyperthyreose als Stoffwechsel vorliegt ) und Frage 100 ( Senkung von L – Thyroxin bei peripher niedriger fT3 / fT4 Konzentration würde letztlich eine Hypothyreose verursachen ) aus meiner Sicht nicht eindeutig beantwortbar.


Quelle: Herold – Innere Medizin 2017, ISBN-10: 3981466063 – Seite 756

Shelby Ville
17.04.2018, 20:44
Oh super, vielen Dank für deine Mühe!

Ja genau, hatte auch in Richtung Hypokalzämie oder daraus folgende Elektrolytentgleisungen gedacht, die Laborwerte bzgl. der SD sind ja nicht plausibel.

Bin mal gespannt, was dabei rauskommt...