PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn das Vertrauen mit dem Arbeitgeber gebrochen ist



Hazem89
15.04.2018, 11:10
Guten Tag,

vor kurzem bin ich angestellter Zahnarzt geworden. Ich habe einen Vertrag unterschrieben mit einem Festgehalt und einer Umsatzbeteiligung ab 10000 Euro. Eine Fachkunde im Strahlenschutz besitze ich schon.

Als ich mit meiner Stelle angefangen habe, ist mir aufgefallen, dass die Helferin ein paar Leistungen (wie Zst, Rö, OPG) zu ihren Gunsten einträgt. Also, neben der Leistung schreibt sie im Abrechnungsprogram ihren Namen, dass sie diese Leistung gemacht hat.

Darüber habe ich mit dem Arbeitgeber besprochen. Er hat gemeint, dass die Eintragung der Positionen immer zu Gunsten von demjenigen, der sie gemacht hat, geht. Seine Begründung habe ich unfair gefunden, da NUR der Zahnarzt die Anweisung für die Anfertigung der Röntgenbilder gibt und NICHT die Helferin. Außerdem bemüht sich der Zahnarzt, eine entsprechende Diagnose auf dem angefertigten Röntgenbild, zu schreiben. Deswegen wäre es unlogisch, wenn diese Leistung zu Helferins Gunsten abgerechnet wird. Trotzdem, konnte ich mit meiner Begründung meinen Arbeitgeber nicht überzeugen.

Von Daher habe ich angefangen, die Zahnsteinentfernung selbst zu machen, damit die Leistung für mich abgerechnet wird.

Kurz vor dem Quartalsende, ist mir leider aufgefallen, dass der Arbeitgeber, fast 80 % von der Zst Positionen, die ich SELBST gemacht habe, zu Helferins Gunsten (manchmal auch zu einer Azubi) geändert hat. Das habe ich gewßt, weil jede Änderung im Abrechnungsprogram gespeichert wird, indem ein Fenster zeigt, wer und wann die Änderung gemacht hat.

Natürlich das beeinflußt meinen Umstaz negativ, besonders wenn des Fixgehalt wenig ist.

Nun stellen sich 2 Fragen:
1- ist es überhaupt legal, wenn die Helferin im Abrechnungsprogram die Rö,OPG Position zu ihrem Gunsten einträgt?
2- wie soll man sich mit dem Arbeitgeber verhalten bezüglich der Änderung der Positionen zu Helferins Lasten?

vielen Dank im Voraus und euch einen schönen Sonntag

Salzi19
15.04.2018, 11:46
Rö-positionen dürfen nur von einem Arzt abgerechnet werden, also geht alles was auf die Helferinnen läuft auf deinen Chef über... Rede noch mal mit ihm oder such dir was anderes.

Gast09012019
15.04.2018, 15:14
Bist du Vorbereitungsassi? Würde dann lieber deinem Chef ein festes Gehalt vorschlagen und mir den Stress mit den erbrachten Leistungen und der Umsatzbeteiligung ersparen.

Hazem89
15.04.2018, 15:34
Bist du Vorbereitungsassi? .

nein. Ich bin angestellter Zahnarzt. Das habe ich doch am Anfang meines Beitrags erwähnt.

Salzi19
15.04.2018, 16:48
Wie lief es denn während deiner assistenzzeit?

Gast09012019
15.04.2018, 17:12
nein. Ich bin angestellter Zahnarzt. Das habe ich doch am Anfang meines Beitrags erwähnt.

Ja, als Vorbereitungsassistent ist man aber auch ein angestellter Zahnarzt, danke für die Erleuchtung ;-)

Wollte damit nur Missverständnisse vermeiden.

Marcus1984
22.04.2018, 16:51
Hallo,

bin auch angestellter Zahnarzt seit paar Jahren.

Ich empfinde deine Schilderung ebenfalls als unfair vom Arbeitgeber. Habe ich bisher auch in dieser Form nocht nicht gehört.
Ich kenne das Beispiel einer Komilitonin, die nach einem Jahr mitbekommen hat, dass ihr die kompletten GOZ Endo Honorare nicht auf die Umsatzbeteiligung angerechnet worden.

Aus der Sicht eines angestellten Zahnarztes würde ich mich in deiner Situation ebenfalls ungerecht behandelt fühlen. Vermutlich hat die Helferin ebenfalls Umsatzbeteiligung oder der Chef hat keine Lust dir die paar Kröten auf den Umsatz anzurechnen. Geht garnicht.
Würde ich mich im Hinterkopf schonmal umorientieren in eine andere Praxis, da wie du sagtest das Vertrauensverhältnis gestört ist.

Auf deutsch gesagt ich hätte keine Lust meinen Chef auf die Finger zu schauen ob die Arbeit, die ich ehrlich erbracht habe, auch bei mir ankommt.

Hab es auch schon erlebt, dass manche Chefs auch nur Vorbereitungsassis wollen. Die sind am Anfang zwar langsamer aber ein bisschen kratzen (PA) und Füllung legen, geht schnell ins Blut über. Dann den Vorbereitungsassi noch streng an die Hand nehmen und immer mal meckern, dass er denkt er kann nix und müsste froh sein für nen Hungerlohn bei dem Zahnarzt arbeiten zu dürfen.

Gibt halt auch gute und faire Stellen. Muss man halt wechseln und vorher mal umhorchen bei dem, der da vorher gearbeitet hat und wie er es fand und warum er gegangen ist.

Viel Erfolg dir

Hazem89
22.04.2018, 19:28
vielen Dank Marcus für deine ausführliche Antwort. Natürlich muss ich meine Stelle bald wechseln. Aber was würdest du mit dem Arbeitgeber in meiner Situation machen (nachdem du eine andere Stelle gefunden hast)?
lohnt es sich einen Anwalt gegen ihm anzuschalten, um etwas von dem Geld, das er geklaut hat, zurückzubekommen?

Salzi19
22.04.2018, 19:53
Vergiss es...

Leon74
07.05.2018, 13:59
Geh zu deinem Chef und verhandle mit ihm ein festes Gehalt. Das erspart dir eine menge Kopfschmerzen und da kann nichts geändert werden.