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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ und wie weit bringt es mir was fürs Mündliche?



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majorpayne01
17.04.2018, 10:06
Hey ihr Lieben,

Ich bin gerade in meinem 2. Tertial in meinem Wahlfach (Radio) und langweile mich zu Tode, Teaching findet eher bei mir zu Hause über Youtubevideos statt. Ein Gespräch mit dem Chefarzt war nicht wirklich wegweisend, ich nehme jetzt alles so hin!
Das erste Tertial hatte ich in der Uniklinik Chirurgie und bin da bis zum Maximum durch Blutabnehmen, Viggos legen, Verbandswechsel und Hakenhalten ausgebeutet worden 7-17:30 Uhr fast täglich.
Habe momentan Halbzeit und noch nie einen Arztbrief geschrieben. Eine Aufnahme durfte ich in der Uniklinik machen.^^ Die war aber doch mehr schlecht als Recht und zu lang.
Das 3. Tertial hab ich wieder in der Uniklinik in der Inneren. Nun ist meine Frage, weil ich das Gefühl hab von Tag zu Tag mehr aus dem schriftlichen Examen zu vergessen, ob es mir noch etwas bringt das PJ weiter in Deutschland zu machen. Oder ob ich nicht nach Sri Lanka / Bali für das Tertial fliegen soll.
Inwieweit hat euch das Innere Tertial bezüglich der mündlichen etwas gebracht, bzw. verpasse ich viel wenn ich es einfach im Ausland in einer mir völlig fremden Sprache mache?
Wenn ich die Zeit umdrehen könnte hätte ich aufjedenfall das Chirurgietertial im Ausland gemacht.
Wie ist es bei euch so?

Bin momentan mega im Zwiespalt weil ich nicht weiter weiß.

Vielen Dank fürs Lesen!

majorpayne01
17.04.2018, 10:08
In der Radio werde ich alleine in ein alten CT Raum gesetzt und solle da lernen. Aufgrund von Personalknappheit. Und wenn ich mit einem Arzt mitlaufe, kriege ich auch nichts geteached. Die diktieren einfach die Befunde weg...

Kaas
17.04.2018, 12:13
Worum geht es dir denn genau? Denkst Du, Du lernst eh nix in deinem Innere-Tertial und Du kannst dich genauso gut in Sri Lanka an den Strand legen? Oder meinst Du, Du lernst in Sri Lanka mehr als in Deutschland? Es gibt massenweise deutsche Kliniken, in denen man sehr viel lernen kann im PJ, man sollte halt nur im Vorfeld ein paar Informationen einholen über die jeweiligen Abteilungen. Schlechte Radiologietertiale scheinen insgesamt eher die Ausnahme zu sein, schlechte Chirurgietertiale an Unikliniken sind leider eher Normalität. Warum machst Du Innere an der Uni? Hast Du dich überhaupt mal informiert, was diese Klinik für einen Ruf hat bei Pjlern? Oder hast Du dich da "blind" beworben"? Im Zweifelsfall würde ich versuchen zu wechseln und mir eine Klinik suchen, in der einem was beigebracht wird. Ein gutes PJ-Tertial hilft einem im mündlichem Examen enorm!

Miss_H
17.04.2018, 12:23
Im Zweifelsfall würde ich versuchen zu wechseln und mir eine Klinik suchen, in der einem was beigebracht wird.
An meiner Uni würde das definitiv nicht gehen. Dafür müssen sehr gute Gründe vorliegen und sich nicht informieren gehört nicht dazu.

Kaas
17.04.2018, 12:27
Bei uns ging das bis zwei Wochen vor Tertialbeginn. Das handhaben die Unis wohl wieder unterschiedlich.

Shade
17.04.2018, 12:55
Ich würde dir, falls es von der Uni her möglich ist, auch eher empfehlen dir eine gut bewertete Klinik (PJ-Ranking) in Deutschland auszusuchen, die vielleicht sogar Wohnheim mit anbietet, oder alternativ das letzte Tertial in der Schweiz zu machen. In der Schweiz gibt es oft kurzfristige Restplätze von Leuten, die noch abgesprungen sind. Dort erhält man i.d.R. sehr gutes Teaching, wird als Unterassistent fest mit ins Team eingeplant, nimmt auch an Diensten teil usw. Und im Gegensatz zu exotischeren Ländern lernst du dort eben 1. auf Deutsch, was für die Prüfung gut ist, da dir dann die Begriffe auch direkt einfallen und 2. die Standards, die gerade bei uns in Mitteleuropa gelten.

Miss_H
17.04.2018, 13:04
Ausland im letzten Tertial wird an meiner Uni nicht empfohlen. Wenn es Probleme mit der Bescheinigung gibt kann man im schlimmsten Fall nicht am M3 teilnehmen.

Ac2012
20.04.2018, 13:03
Ich kann dir auch nur empfehlen, dich bei Kommilitonen/ PJ- Portal etc. zu informieren, wie gut die Lehre in der Inneren an deiner Uni ist, vielleicht ja unerwartet gut?! Ansonsten würde ich mir unbedingt etwas anderes suchen, sei es ein Lehrkrankenhaus deiner Uni (wenn das noch kurzfristig geht), ein Lehrkrankenhaus einer anderen Uni (bei https://www.pj-portal.de kann man meines Wissens nach auch während dem laufenden PJ noch Plätze für das 2./3. Tertial buchen) oder vielleicht in der Schweiz.. Was bei dir bisher an Lehre gelaufen ist klingt wirklich grausig und zumindest ein gutes Tertial ist sicher Gold wert fürs M3

Miss_H
20.04.2018, 14:16
Für mich stellt sich wirklich weiterhin die Frage: Hat er/sie sich vor dem PJ mal ein bisschen Gedanken gemacht? Und falls ja, warum ist es dann jetzt so doof? Haben sich beide Abteilungen so schnell verändert? Ich vermute viel eher, keine Gedanken gemacht und gedacht, dass man an der Uniklink schon gute Lehre bekommt. Im Zweifelsfall muss man da jetzt durch.

Zurrk
21.04.2018, 00:07
Für mich stellt sich wirklich weiterhin die Frage: Hat er/sie sich vor dem PJ mal ein bisschen Gedanken gemacht? Und falls ja, warum ist es dann jetzt so doof? Haben sich beide Abteilungen so schnell verändert? Ich vermute viel eher, keine Gedanken gemacht und gedacht, dass man an der Uniklink schon gute Lehre bekommt. Im Zweifelsfall muss man da jetzt durch.
Mh naja, ich war z.b. auch an einem Haus mit vergleichsweise guten Bewertungen im PJ Ranking (die der Uni hatte ich nicht da extern) und es war miserabel. PJ Ranking Bewertungen sind leider nicht sehr aussagekräftig.
Finde die Beschreibung zeigt für mich wieder: PJ in dieser Form, nicht standardisiert ist einfach nicht gut. Es sollte sich da dringend was ändern bzw. sollte es zumindest verkürzt werden.
Zum Thema was es fürs mündliche bringt: Klar kannst du das im Innere Tertial üben... aber das was du in der mündlichen machst ist schon was anderes als das was der Stationsaltag ist. Das kannst du auch durchaus machen ohne jemals einen Eignen Pat. berteut zu haben. Du kannst dich da spezifisch drauf vorbereiten (Brief vorschreiben usw., Protokolle,Protokolle, Protokolle). Eine Freundin von mir hat außer Chir. alles im Ausland gemacht. Dort hat Sie wirklich rein gar nichts praktisch gemacht. Mit sehr gut bestanden bei der "praktischen" Prüfung.
Die Fragen die du dir eher stellen solltest: a) Wo langweile ich mich nicht und b) kann ich dabei vll wirklich etwas lernen (zb. darfst du an deiner Uni in die Notaufnahme und da selbständig arbeiten, darfst du vorschallen beim Sono und dann Befunde besprechen, hast du eine direkte Interaktion mit den Oberärzten und wirst als Assi light behandelt) falls a) und b) nicht erreichbar sind, dann: c) Kann ich da kommen und gehen wann ich möchte?
Das ganze kannst du natürlich auch im Ausland kriegen, vor allem c).

jinkxed
21.04.2018, 08:32
Kann das mit dem PJ-Ranking auch bestätigen, ''leider'' sind Geschmäcker halt extrem verschieden, mein jetztiges Haus, das im PJ-Ranking als ''mega geil'' angepriesen wurde, ist einfach absolut *** -.-

DrArzt
23.04.2018, 05:20
Informationen aus erster Hand:

Ich habe auch mein Wahltertial in Deutschland gemacht, sehr gute Klinik (laut PJ Ranking) und auch dort war es insofern gut, als dass ich keine richtigen Aufgaben hatte und machen durfte, wonach mir war. Dabei habe ich mir das so eingeteilt, dass ich mir die Basics für das Fach angeeignet habe, damit ich, wenn ich dort anfangen sollte, nicht total ahnungslos bin. Nach dieser Zeit habe ich dann mehr Zeit für ein kurzes Lehrbuch geopfert und bin häufig auch mal früher gegangen.

Ein solches Tertial bekommt dann natürlich bei PJ-Ranking eine 1.00 o.ä.

Zweites Tertial: Ich liege am Strand an einem der genannten Orte, surfe ein bisschen und genieße den Sonnenuntergang. Keine Lust auf Blutabnahmen usw.

davo
23.04.2018, 07:47
Ich fand die Rankings bei meinen Famulaturen immer sehr zuverlässig. Allerdings muss ich dazusagen, dass mir aufgefallen ist, dass die Ziffernnoten oft kaum nachvollziehbar sind. Manchmal gibt es ne Eins, obwohl alles mies war, nur weil es tolle Freizeitmöglichkeiten gibt :-p Ich hab es deshalb so gemacht, dass ich unter allen Kliniken mit einem Schnitt von 1,5 oder besser, und rezenten Bewertungen, mir die rausgesucht habe, die die besten Kommentare im Freitext hatten. Damit bin ich immer sehr gut gefahren. Ich hoffe dass es mir bei meinen PJ-Kliniken ähnlich gut gehen wird :-)) :-p

Nessiemoo
24.04.2018, 19:27
Ich fand es bei meinen Famulaturen auch immer sehr zuverlässig, für PJ war das sehr unterschiedlich. Bei PJ ist es halt schwieriger weil viele einfach verschiedene Erwartungen haben, was die Lehre betrifft.

roxolana
24.04.2018, 22:06
Inwieweit hat euch das Innere Tertial bezüglich der mündlichen etwas gebracht, bzw. verpasse ich viel wenn ich es einfach im Ausland in einer mir völlig fremden Sprache mache?


Also mein Innere-Tertial hat mir mit Abstand am Meisten gebracht. Ich war allerdings nicht an einer Uniklinik, sondern an einem Lehrkrankenhaus-Maximalversorger. Ich wurde als vollwertiges Teammitglied angesehen und hatte meine eigenen Patienten. Allerdings hatte ich auch Glück - ich habe die vorherigen Tertiale auch an diesem KH abgeistet und wusste daher von den anderen PJlern, welche Innere-Stationen gut waren und welche man eher meiden sollte. Meine Station hatte nicht mal PJ-Bewertungen, weder gute noch schlechte.

h3nni
23.10.2019, 17:03
Ich hänge mich hier mal ran, da meine Frage thematisch passt.

Ich überlege gerade, mich im PJ für zwei Tertiale im Ausland zu betätigen. Einmal Afrika (Partnerfakultät meiner Uni) und einmal Ozeanien.
Ich will eigentlich deswegen ins Ausland, um andere Systeme kennenzulernen und Tropenerfahrung zu sammeln, da ich Tropenmedizin (ganz allgemein) sehr spannend finde.
Andererseits möchte ich mir auch keine wichtigen/notwendigen Zeiten in Deutschland nehmen, nur um im PJ Auslandsluft zu schnuppern.
Normalerweise sollte das mit dem M3 aber klappen, oder? Und als Assistenzarzt ist es auch egal, weil man eh nochmal neu eingearbeitet wird? Würdet ihr ein Tertial empfehlen das auf jeden(keinen) Fall in Deutschland gemacht werden soll/muss?

Blöde Fragen, eigentlich suche ich nur ein bisschen Bestätigung, aber vielleicht kann ja jemand was dazu beisteuern? :)

davo
23.10.2019, 17:17
Das einzige Tertial, in dem ich (fast) überhaupt nichts gelernt habe, war das Tertial, das ich an meiner Uniklinik gemacht habe (Innere). Die anderen beiden Tertiale hab ich im benachbarten Ausland gemacht. In meinem Wahlfach (Psychiatrie) hab ich sehr viel gelernt, war aber auch vorher schon recht fit, kann also guten Gewissens sagen, dass ich direkt nach meinem Tertial sozusagen M3-fit war/bin. In Chirurgie hab ich das eine oder andere gelernt, aber auch nicht überragend viel. Meine persönliche Einschätzung ist, dass es manchmal sinnvoll sein kann, das Wahlfach in Deutschland zu machen, v.a. Wahlfächer, in denen man als PJler auch wirklich realistische Chancen hat, was zu lernen (wie z.B. Anästhesiologie, Dermatologie, Radiologie oder eben Psychiatrie). Vor allem, wenn man nach dem Abschluss auch am wahrscheinlichsten in diesem Fach anfangen will. Falls man nach dem Abschluss am wahrscheinlichsten in Chirurgie oder Innere anfangen will, könnte es u.U. sinnvoll sein, jenes Tertial in Deutschland zu machen. Den Rest kann man meines Erachtens getrost woanders machen (sofern es Uni und LPA erlauben).

Absolute Arrhythmie
23.10.2019, 17:40
Der einzige eventuelle Nachteil, den ich für das M3 sehe, ist dass man (zumindest an meiner Uni) nach mehreren Auslandstertialen an der Uniklinik geprüft wird und nicht an einem Lehrkrankenhaus. Aber auch an der Uni bestehen die Leute :-))

davo
23.10.2019, 17:45
Stimmt, diesen Aspekt sollte man auch noch berücksichtigen. Das ist bei uns meist auch so - obwohl es keine Garantie dafür gibt, je nachdem wie sich die Gruppen am besten zusammenstellen lassen.

Aber die Uni hat da IMHO durchaus auch Vorteile - für die meisten Prüfer gibt es viele Protokolle, die meisten Prüfer arbeiten und prüfen eher spezialisiert, usw. Und zumindest bei uns ist es durchaus auch so, dass Uni-Prüfer auch an den Lehrkrankenhäusern prüfen, und zwar auch die aus wirklich exotischen Fächern.

h3nni
23.10.2019, 17:52
Der einzige eventuelle Nachteil, den ich für das M3 sehe, ist dass man (zumindest an meiner Uni) nach mehreren Auslandstertialen an der Uniklinik geprüft wird und nicht an einem Lehrkrankenhaus. Aber auch an der Uni bestehen die Leute :-))

So wie ich das von ner Freundin an meiner Uni verstanden habe, wird man nur dann an nem Lehrkrankenhaus geprüft, wenn man ALLE Tertiale dort gemacht hat. Dementsprechend wäre das bei mir wahrscheinlich eh nicht zutreffend gewesen...
Danke schon mal für eure Antworten :)