Mittagessen mit den Kollegen?

[Silent1]

Ich bin PJler und quasi alle Kollegen gehen ins unieigene Mitarbeiterrestaurant. Aus Erfahrung weiss ich, dass mir dieser "Fraß" (sorry für die Wortwahl) nicht zusagt. An gefühlt 90% der Tage finde ich aus der Angebotsauswahl nichts passendes, lediglich Nudeln mit Tomatensoße und ab und an Fisch oder ein vegetarisches Gericht. Da ich mich nun nicht jeden Tag von Nudeln ernähren möchte, fand ich in unmittelbarer Nähe eine Kantine eines anderes Institutes, an dem es mir wesentlich besser schmeckt, sodass ich mich entschieden habe, das Mittagessen dort zu essen. Das sieht jetzt so aus, als möchte ich mit den anderen nichts zutun haben, weil ich meine Mittagspause ja nicht mit ihnen verbringe. Dabei hätte ich überhaupt nichts dagegen einzuwenden, mit ihnen essen zu gehen, eben nur nicht im mitarbeiterrestaurant!
Wie würdet ihr euch verhalten?

[Feuerblick]

Du bist PJ... wo ist das Problem? In ein paar Wochen bist du da sowieso weg. Und in vielen Kliniken gibt es nicht mal gemeinsames Mittagessen. Ergo: Mich an deiner Stelle würde nicht interessieren, was die Kollegen denken.

[Fr.Pelz]

Ich mag das kantinenessen auch nicht und kaufe es deshalb auch nicht. Manchmal gehe ich aus sozialen Gründen trotzdem mit, trinke einen Tee und quatsche mit den Kollegen. Das Essen nehme ich mir selbst mit und esse es entweder allein oder es gesellt sich doch noch ein Essen-mitnehmer dazu.
Ob pjler mitkommen oder nicht, ist den Ärzten egal... aber man erfährt natürlich das ein oder andere Detail;-)

[mathematicus]

Ich gehe aktuell auch eher selten mit "meinen" Ärzten essen, sondern meistens mit den PJlern der anderen Stationen. Stört keinen, und wenn ich mal mit "meiner" Station mitgehe, ist es auch okay. Denke, dass es in deiner Situation also auch nicht schlimm sein sollte, wenn du alleine bzw. in einer anderen Kantine essen gehst :)

[little_lunatic]

Ich esse total ungern mit anderen und bring mir mein Essen fast immer mit. Muss sagen ich hab auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, dass mir das irgendwie übel genommen wurde. Besonders wenn die Abteilung gemeinsam essen geht. Ist wohl doch so ne soziale Nummer... Ich würde irgendwie kommunizieren, dass mir die Kantine nicht schmeckt und vielleicht kannst du ja auch mal einem Kollegen vorschlagen mit dir zu kommen. Aber letzten Ende würd ich mir auch nicht zu sehr Gedanken drüber machen. Mach dein Ding. Und wie schon geschrieben bist du ja auch nur temporär da.

[Gast26092018]

In Heidelberg gabe es eine Kantine im Vincentius die fand ich perfekt. Da gab es Mehrgämge Menüs und das Essen war von hoher Qualität. Man hat immer im Vorraus Essen bestellt. Traumhaft. Wenn ich da arbeiten würde würde ich zunehmen. Bei mir ist das Essen auch nicht so optimal:-nix

[AlexStudent]

In vielen Kantinen steht auch eine Mikrowelle um eigenes Essen warm zu machen. Du kannst ja ggf. mitgehen und deine eigenen Sachen essen. Etwas wenig sozialer Kontakt tut manchmal gut, insbesondere um Dinge außerhalb der Reihe auszutauschen. Aber verbiegen musst Du dich nicht...

[Shade]

Ich fand das gemeinsame Mittagessen auch immer ein sehr verbindendes und schönes Element im PJ. Eigentlich das Highlight des Tages, bei uns war das Essen aber auch wirklich gut.
Könnte mir schon vorstellen, dass es negativ aufgefasst wird, wenn du nicht mitkommst, bzw. du einfach keine guten Beziehungen zu Ärzten und den anderen PJlern aufbaust, was z.B. für die Prüfung im Sinne von Tipps oder zusammen lernen schon gut ist. Vielleicht kommst du wie von anderen schon vorgeschlagen wenigstens ab und zu mal mit und bringst dir was eigenes zu essen mit. Wird eigentlich in allen Krankenhaus-Kantinen geduldet. Bestimmt kann man sich das Essen in der anderen Kantine auch zum Mitnehmen einpacken und du gehst danach zu den anderen. Oder du überredest mal einige, mit dir zu kommen ;-)

[Silent1]

Ich fand das gemeinsame Mittagessen auch immer ein sehr verbindendes und schönes Element im PJ. Eigentlich das Highlight des Tages, bei uns war das Essen aber auch wirklich gut.
Könnte mir schon vorstellen, dass es negativ aufgefasst wird, wenn du nicht mitkommst, bzw. du einfach keine guten Beziehungen zu Ärzten und den anderen PJlern aufbaust, was z.B. für die Prüfung im Sinne von Tipps oder zusammen lernen schon gut ist. Vielleicht kommst du wie von anderen schon vorgeschlagen wenigstens ab und zu mal mit und bringst dir was eigenes zu essen mit. Wird eigentlich in allen Krankenhaus-Kantinen geduldet. Bestimmt kann man sich das Essen in der anderen Kantine auch zum Mitnehmen einpacken und du gehst danach zu den anderen. Oder du überredest mal einige, mit dir zu kommen ;-)

Also dann eher letzteres. Ich werde mir nichts zum Essen mitbringen, da ich nicht kochen kann und belegtes Brötchen ist nicht, weil einmal pro Tag eine warme Mahlzeit muss sein.

[xyl15]

Ich bin im PJ grundsätzlich nicht mit den Kollegen essen gegangen, aus verschiedenen Gründen. Auch. weil ich es nicht mag, mir so schnell irgend ein Essen herunterzuschlingen. Und weil ich als introvertierter Mensch wenigstens für ein paar Minuten keine Interaktion brauche. Das hat ebenfalls nichts mit den Kollegen zu tun, sondern mit meinem Ruhebedürfnis.

Ich brauche das und stehe dazu, denn es kann ja nicht der Sinn einer Pause sein, dabei nicht meinen Bedürfnissen nachzugehen.
Wenn Kollegen damit ein Problem haben, ist es wohl nicht das richtige Arbeitsumfeld für mich.

[Silent1]

@xyl15: sehe ich auch so. Für mich ist es auch keine Ruhepause, in einer vollbesetzten Kantine mit medizinischem Personal zu sitzen. Man möchte ja auch mal zumindest für ein paar Minuten abschalten und in einem derartigen Umfeld erscheint mir dies als nicht möglich.

[xyl15]

Ja, es ist wirklich für mich ein Rätsel, wie Menschen das als Pause erleben können. Aber glücklicherweise sind sie ja verschieden.
Für mich wäre es noch zusätzlicher Stress.

[Reflex]

Wir haben das glück in unserer Funktionseinheit eine große Küche zu haben. Wir treffen uns lose mittags ab ca. 12.30h dort zum Essen. Keinem wird krum genommen, wenn er es nicht schafft und später dann alleine isst. Die meisten bringen sich was mit, alternativ gibt es eine kleine Kantinie mit zwei Gerichten im Gebäude nebenan, wo man was holen kann. Das ist für mich mit meinen Unverträglichkeiten keine Option. Manchmal wenn wir Lust haben, bestellen wir auch was zusammen. Wir sind aber auch immer nur zwischen 3- maximal 7 Leute. Im Sommer setzen wir uns dann auch mal raus. Das ist echt nett und entspannt.

[Eilika]

Wir gehen nach Möglichkeit alle zusammen essen. Ich finde es super...

[epeline]

Im PJ sind wir PJ-ler an der Uni eigentlich immer unter uns essen gewesen. IN den kleineren Häusern aber mit der Abteilung.
Seit ich arbeite auch eigentlich immer zusammen. Ich finds gut. Schafft irgendwie so ein "Zusammengehörigkeitsgefühl".

[Shade]

Und neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl gibt es nicht zu vernachlässigende "berufliche" Vorteile: Mit den anderen PJlern austauschen, was man in welcher Abteilung machen darf, von welchen Ärzten man viel lernen kann, welche man vermeiden sollte etc. Oder auch mal mit Oberärzten entspannt reden und ein "Ich hab da nachher noch ne Patientin mit Lumbalpunktion.. willst du die machen?".
Summa sumarum: hat viele Vorteile, wenn einen das gemeinsame Essen aber zu sehr stresst, ist es natürlich besser, auf sich selbst Rücksicht zu nehmen!