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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1 im Hammerexamen - wie gut möglich?



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dyllo18
29.04.2018, 22:57
Liebes und hilfreiches Forum,

es soll sich nicht zu verbissen anhören, aber wie gut ist eine 1 im Hammerexamen schaffbar?

Wer von euch hat es geschafft und was waren euch Tipps und Tricks? :-top:-top
Ich habe noch bis Herbst Zeit und würde das dementsprechend mit dem Lernen planen! Zugegebermaßen habe ich schon den Examenslernplan durchgearbeitet (ohne Kreuzen) während der Klinik (einfach weil Amboss so gut war).:-)

Ich danke euch für eure Tipps und Tricks!
LG dyllo18

davo
30.04.2018, 05:54
Im Herbst 2017 haben ca. 4,1% ein Sehr gut geschafft - dürfte also schon eher anspruchsvoll sein :-p

xyl15
30.04.2018, 07:43
Ich habe im Herbst 2017 geschrieben und auch so auf eine 1 geschielt, hatte beim Kreuzen am Schluss auch oft über 90%.

Im Examen wurden es dann 87%.

Mein "Fehler": ich habe mich fast nur, wenn auch recht ausführlich, mit Amboss vorbereitet, auch schon während der Klinikzeit, weil es mir auch sehr zusagt.

Leider treffen einen dann die Details, die da noch nicht drin stehen, wenn man sie nicht zufällig irgendwo anders gelesen hat.

Eine 1 nur mit Amboss geht mMn mit viel Glück, aber auch nur dann.

Um "sicher" eine 1 zu schaffen, müsste man viel zusätzliche Literatur lernen, denke ich. Nur ist die Trefferquote für die Specialfragen halt ziemlich gering.

Zurrk
30.04.2018, 07:50
Es kommt auch darauf an, wie viel du vorher schon gemacht hast. Hat deine Uni zb eine schwierige Innere VL für die man viel lernen musste und hast du das dann sehr gut gemacht etc.
Du wirst jetzt in einem halben Jahr nicht das auf 90% bringen, wenn du dir die meisten Fächer 3 Tage vor der Klausur reingekloppt hast.
Ich hab zb auch viel mit Vorlesungmaterial und Büchern (Herold in Innere) gelernt neben Amboss, einfach weil ich das immer schon so gemacht habe. Ich wusste also außerhalb von Amboss schon wo ich Sachen nachschlagen kann.

Hoppla-Daisy
30.04.2018, 08:27
Mal abgesehen davon, dass es in den meisten Fällen echt Wurst sein sollte, ob es nun ne 1 oder "nur" ne 2 wird.... ne 1 bekommt man nur hin, wenn man über genügend Wissen verfügt, dass die Trennschärfe-Fragen so mit sich bringen. Da reicht es eben nicht, nur zu kreuzen. Da muss man das Kleingedruckte des Kleingedruckten gelesen (und verinnerlicht!) haben.

clou9
30.04.2018, 15:21
Ist der Einfluss der Uni wirklich so relevant fürs Examen?

Arrhythmie
30.04.2018, 17:07
Mir stellt sich eher so die Frage nach dem "Warum"....
Also in meinem Erststudium hab ich gegen Ende des Studiums auch auf die 1 geschielt und sie mir dann auch geholt (aber aus einem spezifischen Grund: Zweitstudienwunsch) Der Antrieb war da dann groß genug. Allein für mein Ego hätte mir auch ne 2 gereicht.

Was also treibt einen dazu? Also nicht falsch verstehen, ich finde es cool - meinen Respekt. Aber dieser Mehraufwand... Ohne spezifischen Gedanken dahinter und nur weils geil aussieht. Ich mein, ich bin irgendwie hin und hergerissen, schön aussehen tuts ja schon und ich bin ja selber auch sehr ehrgeizig. Hmmmm. Weiss nicht :-blush Irgendwie denke ich mittlerweile aber auch: Man muss Prioritäten setzen :-)):-)):-))

dyllo18
30.04.2018, 17:54
Liebes Forum,

vielen Dank für die Tipps! Es wäre für die Bewerbung für einen Master in Public Health in den USA (Eine 1 macht meine Chancen viel höher reinzukommen)! Ich werde gas geben, aber mich sicherlich nicht super kaputt machen wollen!

Daher suche ich nach konkreten Tipps,damit es wahrscheinlich wird, dass es funktioniert! :) Hab Zeit und bin mega motiviert dahinzuarbeiten! Hatte auch in der Klinik immer noch die VL-Folien gemacht und wir hatten nicht soviele Altfragen-Klausuren (by the way :) Danke für eure Tipps! :-party

xyl15
30.04.2018, 17:55
Schlicht und ergreifend Perfektionismus?

Sprich warum auf das Zweitbeste hinarbeiten, wenn es auch das Beste gibt?

escitalopram
30.04.2018, 18:23
Also bei mir wird es auf eine 1 hinauslaufen, habe jetzt F18 mitgeschrieben.

Ich hatte während der klinischen Semester zwar nie "nur" mit Altklausuren gelernt, aber auch nie dicke Wälze wie Herold oder wie der auch immer heißt gelernt. Dennoch muss ich den anderen zustimmen: Wenn man in der Klinik nur Altfragen gelernt hat und wichtige Basisfächer KOMPLETT fehlen, wird es schwierig. Ich habe im Ernst Menschen im 10. Semester erlebt, die ein Beta-Lactam-AB nicht erkennen konnten, von daher... Ich hatte mir als Ziel gesetzt, in den "wichtigen" Fächern (sprich, alles außer irgendwelcher Querschnittblöcke) die Folien gut zu beherrschen und natürlich kreuzen.

Fürs Examen habe ich dann "nur" mit Amboss gelernt, aber dafür gut. Habe auch viel wiederholt. Wenn ich hier lese, dass manche angeblich nie wiederholt haben etc. - na ja, mir wäre das zu heiß. Mir war übrigens die Note von Anfang an egal, ich wollte nur mit Sicherheit bestehen (v.a. wegen der PJ-Planung) und habe dafür einfach so viel wie möglich gelernt. Aber mir kann man nicht erzählen, dass man am Tag 6 des Lernplans die Leukämien (oder war es Tag 7?) lernt und dann 100 Tage später die kleinen Details, die leider durchaus relevant sind, immer noch beherrscht. Vielleicht hatte ich einfach Glück, dass mir die Fragen in unserem Examen lagen, aber von einer stabilen 2 bin ich noch während des Lernens ausgegangen. Bei uns hatte man den Vorteil (oder Nachteil - für viele), dass man ein extrem breites Spektrum an Themen geprüft hat. Durch die zahlreichen Fälle (9-12 Fälle pro Tag, entsprechend nur wenige Fragen pro Fall) konnte man sein Wissen gut präsentieren, ohne dass dabei ein Lückenthema erwischt wird und gleich 7 oder 10 Fragen dazu kommen, wie in den 15-Fragen-Fällen bisher.

Einen richtigen Tipp habe ich nicht, außer der Wiederholung. Und man muss die Sachen wirklich genau lernen, sprich Antibiotika und Medikamente. Bei uns wurde z.B. die AB-Therapie von Campilobacter gefragt - für mich war das eine absolut selbstverständliche Fragen, aber wenn man das nicht genau gelernt hatte, war das ärgerlich und mal ehrlich, das Thema ist jetzt nicht unbedingt das Wichtigste... Darauf legt das IMPP allerdings Wert.

davo
30.04.2018, 18:28
Sooo schwer ist es glaube ich nicht, in ein gutes MPH-Programm reinzukommen. 2014 hatte der in Harvard zugelassene Median-Student z.B. ein GRE-Ergebnis in den Top 13%. Da haben gute MBA- oder PhD-Programme höhere Anforderungen.

Falls du dann z.B. im Hammerexamen "nur" 87% hast, dann lass dir einfach vom IMPP deinen Prozentrang berechnen und alles wird gut. Vorigen Herbst hatten z.B. nur 10,9% der Teilnehmer ein Ergebnis von 87,1% oder besser, und nur 22,8% ein Ergebnis von 83,9% oder besser. D.h. selbst mit solchen Ergebnissen wirst du, in einer sehr kompetitiven (und in den USA als noch viel kompetitiver als hierzulande betrachteten) Referenzgruppe, noch sehr gut abschneiden.

Dass man, wenn man es kann, trotzdem einfach aus Prinzip das Sehr gut erreichen will kann ich schon verstehen. Why settle for less?

Arrhythmie
30.04.2018, 18:35
Ja, versteh ich prinzipiell auch - und hier hat es ja auch den Hintergrund der Master Bewerbung. Insofern volles Verständnis.

dyllo18
30.04.2018, 19:06
@davo: vielen lieben Dank für dein Feedback und deine gründliche Recherche! Ich nehme es mir zu Herzen! :) Wolltest du es auch machen?

&danke auch an alle anderen - viel Kreuzen (wie es beim Physikum war) ist auch nicht der sichere Garant :-)

Autolyse
30.04.2018, 22:05
Viel Kreuzen ist, denke ich, schon der Schlüssel. Dabei lohnt es sich die Informationen, die in den Distraktoren vorkommen aufzunehmen, denn auch die Phantasie der Fragensteller ist begrenzt. Vielfach begegneten einem in den folgenden Jahren die Informationen als Richtigantwort, die in den vorherigen Durchgängen noch Distraktoren waren.

Nessiemoo
30.04.2018, 22:55
Also für eine eins ist ich glaube (Außer eine Portion Glück und eine gewissenhafte Examensvorbereitung mit Beherrschen der Kreuztechniken) schon maßgebend wie viel man aus den drei Jahren Klinik mitgenommen hat. In Vorbereitung kann man gar nicht so viel erlernen an Detailwissen die eben die Trennschärfefragen benötigen. Und da kommt dann ins Spiel ob man in der Vorlesung gut aufgepasst hat, in der Famulaturen viel nachgelesen hat oder mal eine freiwillige Fortbildung besucht hat, mit etwas Glück kommt mal ne Frage zur Thema von der Doktorarbeit etc.

Arrhythmie
01.05.2018, 09:55
Haha na toll - ich geh in keine VL mehr

escitalopram
01.05.2018, 10:16
Also für eine eins ist ich glaube (Außer eine Portion Glück und eine gewissenhafte Examensvorbereitung mit Beherrschen der Kreuztechniken) schon maßgebend wie viel man aus den drei Jahren Klinik mitgenommen hat. In Vorbereitung kann man gar nicht so viel erlernen an Detailwissen die eben die Trennschärfefragen benötigen. Und da kommt dann ins Spiel ob man in der Vorlesung gut aufgepasst hat, in der Famulaturen viel nachgelesen hat oder mal eine freiwillige Fortbildung besucht hat, mit etwas Glück kommt mal ne Frage zur Thema von der Doktorarbeit etc.

Hast du Examen geschrieben und wenn ja, wann? Im Prinzip hast du Recht, aber nicht immer ist das, was du schilderst, entscheidend. Ich habe so gut wie keine einzige VL besucht (bin einfach nicht der VL-Lerntyp), in Famulaturen rel. wenig fachlich (zumindest fürs IMPP) gelernt. Ganz ehrlich, ich wüsste nicht, was einem fürs Hammerexamen für die 1 "viel nachlesen" in den Famus nützt, da einfach andere Sachverhalte geprüft werden. Es ist durchaus wichtig, was man während der klin. Semester gelernt hat, klar. Aber das Wissen in der Examensvorbereitung ist entscheidend, wenn natürlich eine rel. gute Basis vorliegt. Zumal man meistens erst da die richtig speziellen Sachen lernt, die durchaus die "leistungsstarken" Kandidaten hervorheben.

Brutus
01.05.2018, 10:27
Aber das Wissen in der Examensvorbereitung ist entscheidend, wenn natürlich eine rel. gute Basis vorliegt. Zumal man meistens erst da die richtig speziellen Sachen lernt, die durchaus die "leistungsstarken" Kandidaten hervorheben.
Naja, wer "erfindet" die Fragen fürs IMPP? Wohl auch die Professoren, die (Achtung:) die Vorlesungen halten und die Ausbildung vor Ort in den Kliniken machen. Insofern stimmt Nessiemoos Aussage schon. Klar muss die Basis vorhanden sein, aber man kann eben auch viel in der "Ausbildung" lernen, siehe die Diskussion mit dem "Eingeklemmten". Und solche Dinge vergisst man nicht mehr...
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escitalopram
01.05.2018, 10:32
Klar, aber die VL kann man auch wunderbar zu Hause lernen, z.B. mit Amboss. Ist ja nicht gesagt, dass man die VL besucht haben muss. Voraussetzung ist, dass man sich das Wissen aneignet. Ob man das direkt in der VL macht oder zu Hause, dürfte egal sein, oder? :)

Ich spreche hier aus meiner Erfahrung als 1er Kandidat, weil ich den anderen Mut machen möchte und weil ich weiß, dass (oh Wunder) eine solide Wissensbasis wichtig ist. Der Besuch vieler/aller VL oder das Studieren dicker Wälzer wie Herold ist NICHT notwendig. Gut lernen muss man aber schon. :)

Und letztendlich gehört eine gute Portion Glück dazu, um die 1 zu knacken. Glaube persönlich nicht, dass man spezielle Fragen wie z.B. "Welches Antidepressivum macht keine Gewichtszunahme? Bupropion" explizit gelernt haben kann. Selbst in Amboss steht das nicht explizit. Dafür muss man sich für das Thema interessieren, sonst wird es schwierig.

echoleuchte
01.05.2018, 10:38
Ich habe auch eine eins im Examen geschafft und es ist letztlich überwiegend eine Frage des Aufwands. Ich war während der Klinik in so gut wie keiner Vorlesung, habe aber während des Studiums eigentlich nie mit Amboss gelernt, sondern überwiegend mit Büchern oder Vorlesungsfolien.
Die Note entscheidet sich letztlich über die Strategie des Wiederholens. Ich habe überwiegend über das Kreuzen wiederholt. Beim Kreuzen ist es aber wichtig, dass man sich auch alle Texte unter den Antwortmöglichkeiten durchliest, auch wenn man die Frage richtig beantwortet hat (manchmal beantwortet man auch Dinge richtig, obwohl man völlig falsch gedacht hat). Ich habe täglich die Lernkarten des jeweils vorherigen Lerntag wiederholt. Der Amboss Lernplan ist mMn etwas ungünstig, da er mit Innere losgeht. Wenn man nun nicht wiederholt schaut man sich 80 Tage lang keine Innere an. Daher habe ich sobald ich mit Innere fertig war (iwas um Tag 20 rum) wieder angefangen zusätzlich jeden Tag von vorne (also Tag 1) einen halben Lerntag zu kreuzen. Somit habe ich ungefähr zusätzlich 40 Tage Innere täglich gekreuzt. Dadurch hatte ich bis Lerntag 60 ungefähr täglich mit Innere Kontakt. Bei Lerntag 40 habe ich ungefähr angefangen täglich außerdem einen halben Lerntag von Tag 20 an zu kreuzen um die anderen Fächer auch zu wiederholen. Das hört sich vllt auf den ersten Blick viel an, allerdings finde ich sind die Lerntage bei Amboss nicht wirklich lang. Wenn ich nur einen Lerntag mit entsprechenden Kreuzen gemacht habe war ich immer gegen Mittag fertig. Der Nachmittag war also immer frei zum wiederholen. Ich hab mir außerdem immer ein paar Facts bei den falsch beantworteten Fragen rausgeschrieben und kurz vor dem Examen nochmals durchgelesen (dies ist vllt nur zeitlich machbar, wenn man von Anfang an nicht zu schlecht kreuzt). Die entsprechenden Lernkarten habe ich mir bei den falsch beantworteten Fragen auch häufig nochmals angeschaut. Und natürlich am Ende alle falsch beantworteten nochmals gekreuzt und die TOP 100 Lernkarten anschauen.
Bei den schwierigen Fragen im Examen ging es mir im Grunde ähnlich zu meinen Freunden, die weniger gelernt hatten. Wir wussten alle die Antworten nicht auswendig. Aber ich hatte im Gegensatz zu meinen Freunden iwie ein bestimmtes Gefühl für eine bestimmte Antwort, die dann meistens auch richtig war. Dies könnte natürlich auch davon kommen, dass ich während der Klinik eben meistens mit Büchern gelernt hatte.