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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann das zweite Kind? im PJ? danach? oder gar nicht?



LuciaHohenauer
12.05.2018, 08:43
Hallo ihr Alle,

gleich mein zweiter Post in 24h, aber ich habe gerade langes WE und Zeit! Bitte den Post verschieben, falls er woanders besser passt.

Ich bin momentan 29 Jahre, studiere im 8. Semester in Würzburg, bin aber ursprünglich aus Innsbruck, später hab ich dann in Wien gewohnt. Ich habe zuvor etwas anderes studiert und mich dann mit 25 nochmal für das MedStudium entschieden. Ich habe eine kleine Tochter, die im Herbst auf die Welt gekommen ist. Es war geplant, ich fühlte mich, als stünde die biologische Uhr mit einem Beil hinter mir, außerdem wollte ich nicht gleich nach dem PJ aussetzen. Zur Zeit mache ich auch grad ein „Auslandssemester in Wien“, so kann mich die Familie super unterstützen. Außerdem habe ich alle Famulaturen hinter mir, weshalb ich auch die Ferien meist genießen kann. Zum Examen hin wird’s sicher blöd, bin aber guter Dinge. Naja und dann (habe das auch schon in einem anderen Post geschrieben) will ich entweder in die Gyn oder Pädiatrie (eher Pädiatrie). Und eigentlich wollte ich immer zwei Kinder… und da haben wir auch schon das Problem. Ich fühl mich, wie die klassische spätberufene Frau, die sich zwanghaft den Wunsch, Ärztin zu werden erfüllen will und dann aber privat nicht zurückstecken will. Noch ein Kind während des Studiums ist mir zu heftig. Außerdem wollte ich immer 5 Jahre zwischen den Kids haben. Das wäre also der Fall, wenn ich 34 bin und so 3 Jahre Assi war. Aber ob das so gut ist? Wenn ich denn eine Stelle in der Pädiatrie kriegen sollte, in einem Raum, der mir halbwegs passt (Ich denke, ich hab da nicht so schlechte Chancen – hab nebenher immer mit Kids gearbeitet, KPP auf der Pädiatrie, Famulaturen auf der Pädiatrie und ein eigenes Kind hab ich auch schon, was heißt, dass ich wahrscheinlich nicht gleich im ersten Jahr als Assi schwanger werde) um dann nach 3 Jahren wieder aufzuhören wegen einer SS?! Und wenn das Kind klein ist und man dann noch ein schulpflichtiges hat, dann kann man doch nur halbtags arbeiten? Wer macht den Haushalt? Ich will ja nicht meinen einzig freien Tag mit der Familie damit verbringen, Wäsche zu waschen. Aber so wäre das, wäre ich Vollzeit in der Klinik. Ich habe den Beruf gewählt, weil ich wusste, dass mir die Materie, aber vor allem die Interaktion mit den Menschen Spaß macht. Und ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Aber ich denke, Familie ist mir doch noch etwas wichtiger. Und klar, es gibt immer Arbeitstiere und Pioniere, die in einem Fach etwas weiterbringen, weil sie auf alles andere verzichten, so war ich aber nie. Ich wollte eben beides machen, so gut ich kann. Und Karriere in der Medizin war nie mein Ziel. Ich werde auch während des Studiums keine Doktorarbeit schreiben, denn in Ö gibt es sowieso keine und da möchte ich ja später mal arbeiten, außerdem würde es jetzt sehr viel Zeit fressen.

Und deshalb mach ich mir halt so meine Gedanken. Ich könnte ja auch bei meiner Tochter bleiben, dann wäre alles kein Problem. Es ist anstrengend genug, bei einem Kind alles richtig machen zu wollen und soziale Kontakte hat sie auch ohne Schwester oder Bruder mehr als genug. Trotzdem, das ganze nochmal zu erleben wäre einfach schön und wir als Familie könnten unsere Freude am Leben und schönen Erlebnisse teilen. Und Glück wird bekanntlich mehr, wenn man es teilt.
Aber wenn ich gleich nach dem PJ schwanger werde oder das Kind bekomme (so genau kann man das ja nicht planen), dann bin ich mal wieder so 6 Monate außer Gefecht – und dann eine Assistelle als Halbzeitstelle? Da nimmt doch keiner, schon gar nicht in der Pädiatrie. Ich meine, ich ziehe auch eventuell Kinder- und Jugendpsychiatrie in Erwägung, aber das nur deshalb zu machen, weil ich ein nicht umkämpftes Fach mit einer Teilzeitstelle suche?

Ich bin einfach hin- und hergerissen, ob ich bei einem Kind bleiben soll oder nicht. Und wenn nicht, wann ungefähr der beste Zeitpunkt sein würde. Alles jenseits der 35, maximal 36 kommt für mich aus diversen Gründen einfach nicht in Frage.
Ich weiß selbst gar nicht, welche Antwort ich mir von euch erhoffe und Wünsche, aber vl einfach eure Meinung zu dem Thema?
Wie habt ihr das gemacht oder habt es vor, wenn ich in einer ähnlichen Situation ward/seid? Und wozu würdet ihr mir raten?

Vielen Dank und sonnige Grüße aus Wien!

davo
12.05.2018, 08:46
Zwischen Examen und PJ?

Feuerblick
12.05.2018, 09:02
Hier im Forum gibt es doch sehr viele Mütter, die während der Assistenzarztzeit sogar mehr als ein Kind bekommen haben. Die bekommen Familie und Beruf auch geregelt. Aber vielleicht solltest du dich ein wenig von deinem Perfektionismus verabschieden. Du wirst es niemals schaffen, Familie, Beruf, Haushalt, Kindererziehung etc. komplett zu 100% perfekt zu machen. Was aber niemandem schadet.
Teilzeitstellen gibt es auch in der Pädiatrie und gerade, wenn du ein paar Jahre Berufserfahrung hast, dann sollte das möglich sein.

Miss_H
12.05.2018, 10:44
Die Frage ist auch noch, gibt es einen Vater und wie viel möchte der übernehmen? (Auch Männer können den Haushalt machen, Kinder erziehen und in Teilzeit arbeiten.)

Fr.Pelz
12.05.2018, 12:11
Die Frage ist auch noch, gibt es einen Vater und wie viel möchte der übernehmen? (Auch Männer können den Haushalt machen, Kinder erziehen und in Teilzeit arbeiten.)

Eben!
Ich habe während der Weiterbildung Kinder bekommen (gleich zwei auf einmal, hatte deswegen schon früh in der Schwangerschaft Beschäftigungsverbot). Nach einem Jahr Elternzeit bin ich wieder mit Vollzeit eingestiegen (Chirurgie, 24h-Dienste, Spätdienste in der Notaufnahme...) Das ging und geht wegen meinem Mann, der dementsprechend "zurücksteckt". (Wobei ich da eh nicht so das karrieregeile Exemplar erwischt habe ;-) ) Das Geld reicht auch, obwohl ich fast Alleinverdienerin bin.
Warum fängst du nicht einfach in der Päd an und guckst dann a) ob du schwanger wirst und b) ob du und wieviel du nach der Elternzeit arbeiten kannst/darfst und willst?. Und vorher sprichst du mit deinem Mann, was der für Vorstellungen hat.

Jule-Aline
14.05.2018, 11:05
Ich habe ja nun 3 Kinder und bin froh darum.Ich hatte nach dem ersten Kind eine Haushaltshilfe,die einmal wöchentlich bei uns die Grundreinigung machte. Das plane ich wieder nach dem Berufseinstieg, vorausgesetzt ich finde jemanden .Und eine Kinderfrau,die war Gold wert.Ich weiß nicht,wie bei dir die Versorgung mit Kitaplätzen und deren Öffnungszeiten in der Gegend ist.

Shade
18.05.2018, 11:36
Da ich selber (noch) keine Kinder habe, kann ich dir bzgl. der Vereinbarkeit von Kind und Beruf wenig berichten. Dennoch habe ich schon viele Ärztinnen und Ärzte kennen gelernt, die in der Assistenzzeit Kinder bekommen haben. Oft muss natürlich ein Elternteil beruflich etwas einstecken, die Großeltern kümmern sich viel, bei einem Paar war das Kind auch täglich von 7-17 Uhr bei einer (sehr netten) Tagesmutter. Was genau davon für einen passt, muss man natürlich selbst wählen.

Als kleiner Tipp für die Frage nach einem 2. Kind: Versuch mal, dir dein Leben und das deiner Familie in 5, 10, 20 oder 40 Jahren vorzustellen. Möchtest du eher ein trubeliges Familienleben haben, mehrere Kinder, die sich miteinander beschäftigen, volles Auto auf dem Weg in den Urlaub? Oder findest du sowas stressig und möchtest lieber mehr Zeit in ein Kind investieren? Möchtest du viele Enkel, um die du dich kümmerst, oder nach dem Arbeitsleben eher in Ruhe verreisen?

Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen!

Miss_H
18.05.2018, 12:17
Als kleiner Tipp für die Frage nach einem 2. Kind: Versuch mal, dir dein Leben und das deiner Familie in 5, 10, 20 oder 40 Jahren vorzustellen. Möchtest du eher ein trubeliges Familienleben haben, mehrere Kinder, die sich miteinander beschäftigen, volles Auto auf dem Weg in den Urlaub? Oder findest du sowas stressig und möchtest lieber mehr Zeit in ein Kind investieren? Möchtest du viele Enkel, um die du dich kümmerst, oder nach dem Arbeitsleben eher in Ruhe verreisen?

Huihui, da werden aber ganz schön viele Erwartungen an die Kinder gestellt (Kinder sollen sich gegenseitig beschäftigen, Zeit in ein Kind investieren (damit aus dem mal etwas richtig tolles wird?), Enkelkinder)

Espressa
19.05.2018, 11:53
Ich finde die Assistenzzeit ganz günstig um Kinder zu bekommen, insbesondere wenn der Vertrag lang genug ist und man vorher schon Einkommen hat welches sich positiv auf die Elterngeldberechnung auswirkt.
Allerdings wird es dann tatsächlich mit steigender Kinderzahl eine Herausforderung, deren Betreuung und eigene Arbeitszeiten unter einen Hut zu bringen. Mit ganz kleinen Kindern und Krippen mit flexiblen Zeiten geht’s noch am leichtesten.
Mein fünfjähriger mag die mittagsbetreuung in der Vorschule zb nicht, kommt mittags lieber heim, ist mit langen Tagen eher aufgekratzt und fällt negativ auf. Allerdings kann ich so nicht arbeiten gehen, dass ich um 12 schon wieder daheim bin - klar kann ich ihn da über Mittag parken und dann erst um vier heimkommen lassen (oder gar noch im Anschluss Betreuung buchen), aber das würde ziemliche Dramen nach sich ziehen und ist es wohl nicht wert, vom finanziellen Aufwand mal ganz abgesehen. Bei den kleineren Kindern ist halt auch die Frage, wie lange man ihnen fremdbetreuung zumuten will.
Ich fürchte dass aus meiner 3-Tages-stelle so eher 3 halbe Tage werden, und auch nur einzig aus dem Grund, dass ich beruflich halbwegs am Ball bleibe um später, wenn die Kids etwas selbständiger sind, wieder mehr machen zu können. Wirklich lohnend ist es so eher nicht.
Und auch dann kommen wieder extra Aktivitäten auf zu denen man fahren muss etc., hausaufgabenhilfe... wirklich weniger brauchen einen die Kids später auch nicht, lediglich dieser unmittelbare Zeitdruck der Abholzeiten lässt wohl etwas nach...

Aber wir wollen gern eine „große“ Familie (finde jetzt 3 Kinder nicht so irrsinnig viel..) und viel Trubel und einen vollen Tisch, volles Haus etc.
So wichtig ist mir dann der Arztberuf auch wieder nicht, zwischen Kindern und Karriere würde ich noch jederzeit wieder die Kinder wählen!

Fr.Pelz
19.05.2018, 19:40
Huihui, da werden aber ganz schön viele Erwartungen an die Kinder gestellt (Kinder sollen sich gegenseitig beschäftigen, Zeit in ein Kind investieren (damit aus dem mal etwas richtig tolles wird?), Enkelkinder)

Naja, es ist vielleicht unglücklich formuliert, aber ich verstehe das schon bzw. so, dass je mehr Kinder man hat, desto weniger Zeit bleibt fürs Einzelne. Ich habe auch ganz klar das Gefühl, dass wenn ich ein drittes bekäme, ich meinen beiden nicht mehr gerecht werden könnte. Ich müsste zwangsläufig Zeit und Aufmerksamkeit von ihnen abziehen und das will ich nicht. Ob man das jetzt "investieren" nennt... Ich möchte sie halt kennenlernen und zumindest etwas beobachten, wie sie sich entwickeln.

Und andersrum: je mehr Kinder man hat, desto mehr müssen auch die Abläufe funktionieren, desto straffer muss die Organisation sein- und klar führt das auch dazu, dass sich die Kinder mal miteinander beschäftigen müssen (außer man parkt sie vorm TV oä.) Selbst wenn man ohne Job und ohne feste Termine "in den Tag hinein" lebt- je größer die Familie, desto mehr muss eingekauft, gekocht, geputzt werden etc... "trubeliger" ist das schon.

Jule-Aline
19.05.2018, 19:53
Das Fahren zu diversen Aktivitäten oder so muss man sich schon überlegen.Unser erstes Kind besucht einen Sportkindergarten,da fahre ich nicht noch nachmittags zu Sportvereinen etc.Dann muss man schauen falls Kinder Ergo,Logo etc erhalten ob und wann die Geschwister zu Veranstaltungen gefahren werden.Da Kind 1 und 2 aktuell Logo und Physio haben,habe ich fast keine zusätzlichen Kurse zumal auch das dritte Kind immer mit dabei ist.

Arrhythmie
20.05.2018, 18:13
Interessant. Betrifft mich auch. Insofern lese ich hier mal gerne mit.

Ich habe bisher ein Kind - und dabei soll es nicht bleiben.

:-blush