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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeiten neben dem 100 Tage Plan - realistisch oder nicht?



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Unkrautvergehtnicht
13.05.2018, 22:28
Hi, an alle, die den Lernplan schon hinter sich haben,

Ich schreibe im Herbst das Examen und da es finanziell nicht so rosig aussieht, habe ich überlegt, mir nebenbei einen Job zu suchen. Wie war das bei euch? Hat es mit dem Arbeiten neben dem Lernen gut geklappt? War es zu stressig? Oder vielleicht sogar eine willkommene Ablenkung?
Freu mich auf Erfahrungen.

Vielen Dank :)

nie
14.05.2018, 07:02
Ich hab neben dem 100 Tage Plan mit einer 50 % Stelle im Rettungsdienst gearbeitet. Das ging für mich relativ gut. Ich hatte allerdings auch theoretisch die Möglichkeit, auf der Arbeit zu lernen. Das hat aber aus verschiedenen Gründen nicht immer geklappt und ich konnte mich nicht drauf verlassen, dass ich auf der Arbeit mein Lernpensum schaffe.

Hatte deshalb etwas früher mit dem Lernen angefangen und ca. 20 Tage Puffer in den Plan eingebaut. Letzten Endes war ich trotz Arbeiten rechtzeitig mit dem Plan durch und hatte auch noch genug Zeit zum Wiederholen. Sicher hatten Leute ohne Nebenjob ein wesentlich entspannteres Leben aber bei mir hat sich aus finanziellen Gründen auch gar nicht die Frage gestellt ob das mit Arbeiten nebenbei klappt oder nicht, es musste einfach gehen und dementsprechend hab ich mich organisiert.

brizzlmachine
14.05.2018, 09:22
Schließe mich nie an. Ich Benno im RD mit ca. 50% gejobt... könnte dort bei hoher Auslastung nie was machen an den Tagen und nach dem 12h Dienst auch nimmer. War 5 Tage zusätzlich Skifahren... alles kein Problem. Aus meiner Sicht sind 2 Amboss Tage pro Tag drin um sowas zu kompensieren. Wie bei nie hatte ich aber keine Wahl. Es musste gehen

-nadeshda-
17.05.2018, 19:53
Ich hab 40% gearbeitet, allerdings konnte ich im Job nicht nebenher lernen. Ich hab es auch geschafft, aber hab jeden Monat ca 4 Puffertage eingeplant! Es ist machbar wenn es sein muss :) Viel Erfolg!

escitalopram
17.05.2018, 21:55
Schließe mich nie an. Ich Benno im RD mit ca. 50% gejobt... könnte dort bei hoher Auslastung nie was machen an den Tagen und nach dem 12h Dienst auch nimmer. War 5 Tage zusätzlich Skifahren... alles kein Problem. Aus meiner Sicht sind 2 Amboss Tage pro Tag drin um sowas zu kompensieren. Wie bei nie hatte ich aber keine Wahl. Es musste gehen

Ich "musste" während des Lernplans jetzt im F18 zwar nie richtig anstrengend arbeiten, da ich von zu Hause aus arbeite und das nur mache, weil ich es genieße und es mich im positiven Sinne ablenkt, aaaaaber irgendwie hören sich Kommentare wie dieser etwas zu überoptimistisch an. Und im Nachhinein ist immer alles halb so schlimm und super locker. Natürlich ist es möglich, neben dem Lernplan zu arbeiten, aber jetzt komplette Tage nicht zu lernen, dann noch eine Woche in den Urlaub zu fahren und zwischendurch 12-Stunden-Dienste zu schieben, na ja, ob das gut ausgeht... Klar, man kann es schaffen, aber ob es so gesund für die Psyche und die Nerven ist, na ja...

Differenzialdiagnose
17.05.2018, 22:01
Naja naja, ob die Dienste später so gesund für die Psyche sind. Und die Arbeit erst..

escitalopram
17.05.2018, 22:05
Differenzialdiagnose - Ich verstehe deinen Kommentar nicht. Möchtest du mein Posting ironisieren oder wie hat man das zu verstehen? Was man "später" nach M3 macht, entscheidet jeder selbst. Ist ja nicht gleicht gesagt, dass jeder später als Arzt Dienste macht oder überhaupt klinisch tätig wird. Was hat das hier mit dem Thema zu tun? Rein gar nichts. Und wie und vor allem wie viel man als Arzt arbeitet, bleibt jedem überlassen...

Noch gar nicht M2 geschrieben, aber Hauptsache hier sinnlos kommentieren...

Absolute Arrhythmie
18.05.2018, 05:56
Escitalopram, was soll man denn machen wenn man auf das Geld durch die Arbeit angewiesen ist? Einfach nicht arbeiten gehen können sich nunmal einige nicht leisten. Es hat nicht jeder den Luxus von den Eltern versorgt zu werden.

Ich schreib im Herbst M2 und werde bis Juli einschließlich 10h/ Woche arbeiten. Hab auch bis Juli Uni und Klausuren... und ich find aktuell schon, dass das geht (hab schon angefangen mit dem Lernplan...). Wenn's nicht anders geht kriegt man das schon hin :-top

nie
18.05.2018, 06:29
Naja, für meine Psyche wäre es belastender wenn ich hätte von 300 €/Monate leben müssen, das wäre nämlich die Alternative gewesen. :-nix

Hat ja auch keiner gesagt, dass es ein Ponyhof ist. Aber es geht eben und für mich persönlich wars auch nicht belastend. Im Gegenteil: mein Leben war nie entspannter und flexibler als in der M2 Lernzeit. Trotz 12-Stunden-Diensten.
Mit guter Organisation und vorrausschauender Planung ist das alles kein Drama.

Krötino
18.05.2018, 07:25
Hüstel, ich könnte jetzt einstreuen, dass mein lieber Freund Escitalopram allein aufgrund seines Alters vermutlich nicht einmal für seine Krankenversicherung aufkommen muss.......

Also ich kann ich nur von mir berichten: ich hab vier Nachtdienste den Monat währenddessen gemacht (also nicht einmal annähernd die Belastung wie die Rettungsdienstler mit ihren 50% hier). Massiv Puffer eingeplant. Dann allerdings mit eigene Krankheit und der von Angehörigen mächtig zu kämpfen gehabt. Ich hab die Nachtdienste ab März geschmissen weil ich einfach nicht mehr konnte und heillos hinten dran war. Es war wirklich furchtbar.

Wobei ich glaube, dass es bei denen die immer schon nebenbei gearbeitet haben (wozu ich eigentlich gehöre) gut läuft weil die das drum rum organisieren gewöhnt sind. Es kam halt nur immer irgendwas kacke dabei laufen (z.B. Unerwartete Krankheit, aber auch wenn man nicht arbeitet)
So jetzt hab es auch eine “es war nicht entspannt Geschichte“

escitalopram
18.05.2018, 07:49
Escitalopram, was soll man denn machen wenn man auf das Geld durch die Arbeit angewiesen ist? Einfach nicht arbeiten gehen können sich nunmal einige nicht leisten. Es hat nicht jeder den Luxus von den Eltern versorgt zu werden.


Oh, das weiß ich zu gut. Denn ich bin seit meinem 19. LJ finanziell unabhängig und verdiene mein Geld allein. :) Kenne nicht viele, die das zumindest im Medizinstudium geschafft haben.

Ich habe geschrieben, dass man neben dem Lernplan arbeiten kann, aber meiner Meinung nach sollte man es nicht so intensiv machen, wie oben von manchen beschrieben. Es wäre selbst in diesem Falle sicherlich möglich, aber optimal ist das nicht. Und sooo sehr aufs Geld angewiesen kann man ja nicht sein, wenn man eine Woche in den Urlaub fährt, oder? Aber jeder muss es wissen.

Lieber dann früher anfangen zu lernen und ein paar Monate davor eine gewisse Summe sparen, damit man in den 3-4 Monaten vor M2 nicht durchdreht, weil man ständige Dienste hat und nebenbei lernen muss.

Absolute Arrhythmie
18.05.2018, 08:04
Sparen? Wo genau wohnst du denn, dass du bei nem Studentenjobeinkommen soviel sparen kannst dass du deine Lebenshaltungskosten davon tragen kannst? In einigen Uni-Städten kostet ein Zimmer locker 400€ aufwärts, dazu kommt noch die Krankenkasse, Semesterbeitrag, und was essen muss man auch noch. Dass jemand Urlaub macht, heißt ja nicht dass das teuer gewesen sein muss! Man kann auch eine Woche zu Freunden oder Familie fahren um einfach mal auszuspannen.
Du hast echt ne naive Weltsicht.

Ich kenne übrigens viele(!), die ihr Medizinstudium selbst finanzieren - mich selbst eingeschlossen. Kannst du dir ein Eis von kaufen.

schmuggelmaeuschen
18.05.2018, 08:46
Oh, das weiß ich zu gut. Denn ich bin seit meinem 19. LJ finanziell unabhängig und verdiene mein Geld allein. :) Kenne nicht viele, die das zumindest im Medizinstudium geschafft haben.


@escitalopram: Vllt kennst du einfach nicht genug Leute?

Ich kenne sehr viele die sich ihren Lebensunterhalt und auch noch den ihrer Kinder selber verdienen müssen.


Aber mal zum Thema. Ich hab auch nebenbei gearbeitet und es ging ziemlich gut. Wenn es geht würde ich versuchen am Anfang ein paar Tage "vorzuarbeiten", denn in den letzten 2-3 Wochen vor dem Examen, habe ich dann auch nicht mehr gearbeitet, da war ich echrt mit den Nerven durch. Ich hab vorallem Nachtdienste gemacht, aber ich bin auch ein Nachtlerner.

Ich habe natürlich keine 1 im Examen wie escitalopram, ich habe eben auch nicht Physik studiert. Aber ich habe eine sehr solide 2 trotz dem vielen Arbeiten und Urlaub und meiner Psyche geht es auch sehr gut:-))

Ich fand sogar, dass mir das arbeiten beim Examen geholfen hat, da eben doch viele klinische Frage gestellt werden und meist allein aus der Praxis weiß es es eben einfach so gemacht wird.

Unkrautvergeht nicht hat ja extra geschrieben, dass er/sie sich überlegt einen Job zusuchen. Dazu muss ich sagen, dass ich nur arbeiten würde wenn ich muss. Ohne ist es natürlich entspannter. Wenn man aber finanziell darauf angewiesen ist, ist es kein Problem nebenbei zu Arbeiten. Zumal eine 1 im Examen ziemlich überbewertet wird. Kann jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber bisher fanden alle CAs udn OAs die man so kennenlern meine klinische Erfahrung im studenten Job interessanter als meine hervorrangenden Examensnoten. :-nix Hat eben gewissen Vorteile wenn die Famula strukturierter reanimieren kann als das Stationsarzt

escitalopram
18.05.2018, 09:34
Sparen? Wo genau wohnst du denn, dass du bei nem Studentenjobeinkommen soviel sparen kannst dass du deine Lebenshaltungskosten davon tragen kannst? In einigen Uni-Städten kostet ein Zimmer locker 400€ aufwärts, dazu kommt noch die Krankenkasse, Semesterbeitrag, und was essen muss man auch noch. Dass jemand Urlaub macht, heißt ja nicht dass das teuer gewesen sein muss! Man kann auch eine Woche zu Freunden oder Familie fahren um einfach mal auszuspannen.
Du hast echt ne naive Weltsicht.

Ich kenne übrigens viele(!), die ihr Medizinstudium selbst finanzieren - mich selbst eingeschlossen. Kannst du dir ein Eis von kaufen.

Na gut, ich muss dir teilweise Recht geben, weil ich bisher keine "üblichen" 400-/450-Basis-Jobs gemacht habe und von zu Hause aus arbeite, was jetzt für Studenten nicht typisch ist. Durch "spezielle" Qualifikationen kann man aber durchaus auch als Student nicht schlecht verdienen, aber es ist nicht die Regel, das stimmt. Je nachdem, was man kann und wie gesucht das ist.

Ich studiere übrigens in Düsseldorf. Wenn man jetzt für ein winzig kleines WG-Zimmer "400 € aufwärts" zahlen möchte und dafür in der City oder eine Minute von der Uni entfernt lebt, bitte sehr. Ein Muss ist das aber nicht und selbst in einer Stadt wie Düsseldorf ist das nicht die Regel, wenn man bereit ist, ein paar Stationen Bahn zu fahren. In Bonn war ich noch nie und kenne mich mit den Mietepreisen dort nicht aus, aber alleine wegen der "Größe" der Stadt, kann man nicht so weit weg von der Uni leben, oder? :-D

Also, ich habe meine sachliche Meinung zum Thema geäußert. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und das ist gut so.


@escitalopram: Vllt kennst du einfach nicht genug Leute?
Ich kenne sehr viele die sich ihren Lebensunterhalt und auch noch den ihrer Kinder selber verdienen müssen.


Also ich studiere in Düsseldorf und habe Kontakt zu sehr vielen Studenten. Habe selten von jemandem gehört, dass er/sie von Anfang an (also auch noch in der Vorklinik) komplett finanziell unabhängig ist. Eventuell wenn man eine Ausbildung bereits abgeschloßen hat und dann als Pfleger, Rettungssanität etc. arbeitet. Da darf man aber auch nicht vergessen, dass man in diesem Fall erst mit Mitte-Ende zwanzig mit dem Studium beginnt und irgendwie finde ich es zumindest selbstverständlich, mit diesem Alter finanziell unabhängig zu sein. Aber bei den frischen Abiturienten ist das meines Wissens recht selten.

Gesocks
18.05.2018, 10:04
[...] Ich studiere übrigens in Düsseldorf. Wenn man jetzt für ein winzig kleines WG-Zimmer "400 € aufwärts" zahlen möchte und dafür in der City oder eine Minute von der Uni entfernt lebt, bitte sehr. Ein Muss ist das aber nicht und selbst in einer Stadt wie Düsseldorf ist das nicht die Regel, wenn man bereit ist, ein paar Stationen Bahn zu fahren. In Bonn war ich noch nie und kenne mich mit den Mietepreisen dort nicht aus, aber alleine wegen der "Größe" der Stadt, kann man nicht so weit weg von der Uni leben, oder? :-D [...]
Hast du schonmal von Städten wie Hamburg oder München gehört?

escitalopram
18.05.2018, 10:05
Nee, sorry, die gibt es nicht auf der Karte und ich kenne sie nicht. Wo liegen sie genau? Hm, Hamburg und München. Noch nie gehört!

Ironie aus: Jetzt nehmen wir aber die andere Extreme. Dass v.a. München unglaublich teuer ist, dürfte jedem bekannt sein. Genau aus diesem Grund habe ich mich übrigens gegen meine Lieblingsstadt Hamburg als Studienort entschieden, denn ich wusste, wie es da finanziell aussieht. Trotzdem: München und Hamburg sind nicht der Standard für JEDE Stadt, in der man Medizin studieren kann. Düsseldorf ist jetzt denke ich nicht sooo viel günstiger als sie, trotzdem ist es möglich, bezahlbar zu leben, wenn man keine übertriebenen Erwartungen bezüglich Uninähe etc. hat.

Wir leben in einem freien Land, jeder darf entscheiden, was er für eine Wohnung mietet. Wenn man als Student, der zudem kein großes Einkommen hat, für ein WG-Zimmer über die o.g. 400 € zahlt, entscheidet das selbst. Dazu wird man nicht gezwungen, selbst in einer gehobenen Stadt wie Düsseldorf nicht. Wenn man das aber tut, weil man in direkter Uninähe leben möchte etc., ist es irgendwie klar, dass es finanziell nicht gerade rosig aussieht...

Gesocks
18.05.2018, 10:21
Witzbold.

München und Hamburg haben relativ große Fakultäten und stellen gemeinsam über ein Zehntel der Medizinstudienplätze, dort zu studieren ist ziemlich standardmäßig, 400,- € für ein WG-Zimmer völlig normal. Also was willst du?

escitalopram
18.05.2018, 10:25
Und die restlichen 90 % der Studenten? Wie bereits erklärt, es soll ja auch Leute geben (so wie mich), die sich VOR dem Studium über die jew. Städte informieren. Deswegen habe ich persönlich die Entscheidung gegen Hamburg getroffen. Ich habe kein Interesse an weiterer Diskussion mit dir. Wer - obwohl er broke as a joke ist - ein WG-Zimmer mietet, das über 400 € kostet, ist selbst dafür verantwortlich. Letztendlich bin ich nicht hier derjenige, der meckert, dass er kein Geld hat und zu viel Miete bezahlt...

Absolute Arrhythmie
18.05.2018, 10:32
Nein, du bist derjenige hier, der offenbar im Elfenbeinturm lebt und keinen Schimmer von der Lebensrealität anderer Studenten hat.

escitalopram
18.05.2018, 10:36
Sicherlich, ich teile hier lediglich meine Ansichten und Erfahrungen. Meine eigene Realität ist aber genau so wie ich sie mir vorgestellt habe und ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es bei euch genauso ist/wird. :)