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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Honorararzt-Tätigkeit



Dormicum
17.05.2018, 01:29
Da ich mit meiner aktuellen Situation an der Klinik ganz und gar nicht zufrieden bin und noch keine neue Stelle fix ist, morgen aber die Kündigungsfrist zum nächsten Quartalsende abläuft, ziehe ich in Erwägung, trotzdem zu kündigen und ggf. zur Überbrückung als Honorararzt zu arbeiten.
Gibt es jemanden hier, der als Honorararzt arbeitet? Was muss man beachten, wie schnell kann man anfangen?
Bin schon länger bei einer Vermittlungsagentur registriert und bekomme eMails mit Angeboten, da wird ja auch oft sehr kurzfristig gesucht. Mich würde auch interessieren, wie groß der Run auf die Angebote so ist und auf was die Arbeitgeber so achten.
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Pflaume
17.05.2018, 19:53
Du sagst noch nicht mal, welche Fachrichtung du bist.

Grundsätzlich würde ich wegen des Themas Scheinselbständigkeit nicht honorarärztlich arbeiten, sondern eher in Form einer Arbeitnehmerüberlassung. Da ist die sozialrechtliche Sache klarer und die Bezahlung ziemlich ähnlich. Natürlich sind über solche Verträge einzelne Tage, die man über die reinen Honorararztbörsen ja doch gelegentlich mal angeboten bekommt, eher unüblich, sondern meistens geht es um Einsätze von mehreren Wochen.

Bist du denn Facharzt? Ohne Facharzt würde ich es nicht machen.

WackenDoc
17.05.2018, 20:21
Die Notarztbörse vermittelt ausschließlich wenn du die Voraussetzungen nach §23c erfüllst.
Arbeitnehmerüberlassung ist zur Zeit die einzige Möglichkeit legal als Honorararzt zu arbeiten- mal schauen, was die Sozialgerichte dazu sagen, sobald die DRV auch da wütet. (oder eben als Notarzt wenn du die Voraussetzungen erfüllst)

Dormicum
17.05.2018, 21:48
Bin FA Anästhesie und auch Notärztin. Ich dachte schon an die Arbeitnehmerüberlassung, die meisten Angebote sind ja auch so.

Pflaume
17.05.2018, 22:06
Als FA Anästhesie hast du doch wirklich jede Menge attraktive Möglichkeiten. Kenne da mehrere, die solche Dienste gemacht haben ohne jegliche Nachtdienste und jeden Tag mit viel Geld nach Hause gegangen sind. Gibt immer auch schlechte Erfahrungen, aber insgesamt waren die alle zufrieden, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Dienste zu bekommen, sollte kein Problem sein, gerade jetzt im Sommer. Da suchen viele händeringend, weil im Sommer eh schon Leute im Urlaub sind, dann noch Leute (die keinen Urlaub hätten) zum 30.06. kündigen, und schon ist das Problem da. Ne frühere Freundin von mir ist mal den ganzen Sommer für 80 oder 85 Euro die Stunde als Anästhesistin in Arbeitnehmerüberlassung an ein Krankenhaus tgl von 7:30 bis 16 Uhr NEF gefahren (mit ein wenig Aushilfstätigkeiten / Zuarbeiten auf der ITS nebenher). NEF fahren wollte da keiner, die Weiterbildungsassistenten wollten alle lieber in den OP und Narkosen machen, als auf der ITS bzw. im Notarztdienst rumzuversauern. Die hat in dem Sommer ein dermaßen laues Leben gehabt, geregelte Mittagspause + Arbeitszeit (bis auf seltene Einsätze kurz vor Dienstende), Mittagesssen und Wohnung von der Klinik gestellt, und über 14.000 Euro pro Monat verdient. Aber ich glaube, so ein Luxus ist doch eher selten :D

Bei Bewerbungen kam ihre vorübergehende Honorar-Tätigkeit danach nicht so geil an, gab wohl paar Sprüche, aber sie hat dann doch wieder eine Stelle an einer Uniklinik gefunden.